Einerseits, andererseits

Das Wave an der Spree reagiert mit zwei unterschiedlich gestalteten Fassaden auf seine Umgebung

Das Wave, geplant von Graft Architekten, befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft von Berlins neuer Downtown an den östlichen Ufern der Spree. In direkter Nachbarschaft der Warschauer Brücke soll der dänische Architekt Bjarke Ingels Berlins höchstes Hochhaus bauen. Nicht weit davon ist das neue Zalando Headquarter bereits frisch bezogen. Das in diesem Jahr fertiggestellte Wohnensemble Wave bildet den Abschluss der Bebauung am ehemaligen Osthafen, wo Unternehmen wie Universal Music oder Coca-Cola ansässig sind. Nun bleibt nur noch eine kleine Lücke direkt vor der Elsenbrücke, die derzeit noch ein Hotspot für Berlins Graffitiszene ist. Aufgrund der Wasserlage war das Motto „Wave“  für die Wohngebäude schnell gefunden. Der Blick vom Balkon auf die dahin plätschernden Wellen der Spree, das gegenüberliegende Badeschiff sowie die zahlreich sich tummelnden Stand Up Paddler im Sommer vermitteln tatsächlich ein Gefühl von einem Tag am Meer.

Der Entwurf für das Ensemble schafft eine so bislang nicht vorhandene öffentliche Nutzung der Spree-Uferzone. Der Uferweg zusammen mit Gärten und Anlegesteg bildet einen kleinen Stadtplatz an der langen Spreepromenade. Das Thema Welle findet sich im Lauf der zum Wasser gewandten Fassadenlinien wieder. Die Baukörper öffnen sich in südlicher Richtung über große Hofgärten und yachtartige Balkon­anlagen. Im Kontrast dazu steht die zur urbanen Grundstücksseite ausgerichtete Nordfassade, die sich mit kubistischen Geometrien in die Gründerzeitstrukturen der Stralauer Allee integriert. Nach Norden hin akzentuieren Erker­ausstülpungen die Wohnungsgrundrisse und erschaffen Ausblicke zum Berliner Wahrzeichen, dem Fernsehturm. Durch diese geometrischen Transformationen vermitteln die Häuser zwischen der maritimen Atmosphäre an der Spree und der urbanen Szenerie an der Stralauer Allee.

Bei den Wohnhäusern legten die Planer Wert auf eine große Vielfalt an Wohnungstypen, um einen Wohnungsmix für eine gute soziale Mischung zu bieten. Neben circa 27 bis 40 m² großen 1,5-Zimmer-Wohnungen und Single-Apartments befinden sich in den beiden Gebäuden auch Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen von circa 44 bis 156 m². Im Hochparterre entstanden Wohnungen mit privaten Gärten, im Dachgeschoss realisierten die Architekten luxuriöse Penthouses von circa 206 bis 296 m² mit Zugängen zu privaten Dachgärten. Auf dem Dach stehen den Hausbewohnern gemeinschaftlich genutzte Gärten samt Dachspielplätze zur Verfügung.

www.graftlab.com

(Erschienen in CUBE Berlin 04|19)

Architekten:

Graft Architekten
www.graftlab.com

Tragwerksplanung, TGA Planung:

Happold Ingenieurbüro
www.burohappold.com

Landschaftsplaner:

Kre_Ta – Landschaftsarchitektur
www.kreta-berlin.de

Projektsteuerung:

Kolhof
www.kolhof.de

Infrastruktur:

niermann-consult
www.niermann-consult.de

Infrastruktur SiGe:

Behrendt Ingenieure
www.behrendt-ingenieure.de

Beleuchtungsplanung:

Licht Kunst Licht
www.lichtkunstlicht.com

Fotos:

BTTR GmbH

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