What If: A Change of Perspective
Ausstellung im aedes Architekturforum
Was wäre, wenn wir nicht mehr neu bauen dürften? Solche und andere Fragen stellt die Ausstellung „What If: A Change of Perspective“ der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) im aedes Architekturforum vom 13. Dezember 2025 – 28. Januar 2026. Die DGNB ist ein Non-Profit-Verein mit Sitz in Stuttgart, der sich seit 18 Jahren für zukunftsfähiges, verantwortungsbewusstes Bauen einsetzt und mit dem DGNB Zertifizierungssystem ein international anerkanntes Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude und Quartiere entwickelt hat. Die Ausstellung lädt dazu ein, eingefahrene Denkweisen zu hinterfragen und den Kern nachhaltiger Architektur neu zu entdecken: Gebäude und Quartiere, die Menschen ein gutes Zuhause bieten, bezahlbar sind und mit gutem Design Antworten auf die Klimakrise geben. Ein roter Faden zeichnet die Entwicklung des nachhaltigen Bauens nach, flankiert von sechs Themenbereichen und den Gewinnerprojekten des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur.
Was wäre, wenn wir nicht mehr neu bauen dürften? Wenn wir heute schon ein drei Grad wärmeres Klima hätten oder uns ehrlich fragen würden, wie viel Fläche und Komfort wir wirklich benötigen? Fragen wie diese sind Ausgangspunkt der von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) kuratierten Ausstellung What If: A Change of Perspective. Die Besuchenden bei Aedes sind aufgefordert, gewohnte Denk- und Handlungsmuster im Zusammenhang mit dem nachhaltigen Bauen zu hinterfragen und neue Sichtweisen zuzulassen. Anhand von sechs Themenfeldern beleuchtet die Ausstellung die Vielschichtigkeit nachhaltiger Architektur und ordnet die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte ein: Was wäre, wenn Klimaschutz im Bauen mehr als eine lästige Pflichtaufgabe ist? Gebäude können Teil der Lösung sein, wenn sie ressourcenschonend, kreislauffähig und energieproduzierend gedacht werden. Wer dabei den gesamten Lebenszyklus im Blick behält und Zielkonflikte abwägt, schafft ein nachhaltiges Gebäude – ohne, dass die architektonische Qualität darunter leiden muss.
Was wäre, wenn wir den Klimawandel endlich ernst nehmen würden?Gebäude und Städte müssen künftig mit neuen klimatischen Bedingungen umgehen – mit Hitze, Starkregen oder langen Trockenphasen. Klimaanpassung bedeutet, vorausschauend zu planen. Nicht mit mehr Technik, sondern mit kluger Gestaltung: mit Verschattung, Begrünung, Regenwasserspeicherung und Materialien, die kühlen statt aufheizen. So entsteht eine gebaute Umwelt, die auch in Zukunft funktioniert. Was wäre, wenn jedes Gebäude sein Umfeld bereichert, ohne die Umwelt zu beeinträchtigen? Gebäude können Lebensräume schaffen – für Mensch und Natur. Mit begrünten Dächern, bepflanzten Fassaden und durchdachten Außenräumen wird Architektur zum Teil eines funktionierenden Ökosystems. Wer sich darauf einlässt, wird belohnt: mit angenehmerem Mikroklima, mehr Aufenthaltsqualität, resilienteren Quartieren.
Was wäre, wenn wir Städte und Räume so planen, dass wir uns gerne in ihnen aufhalten? Architektur prägt unser Zusammenleben – sie kann verbinden oder trennen. Wenn der Mensch wieder zum Maßstab wird, entstehen Orte, die Identität stiften, Begegnung fördern und niemanden ausschließen. Soziale Verantwortung im Bauen bedeutet, Beziehungen zu gestalten statt nur Räume. Was wäre, wenn wir nicht mehr neu bauen dürften? Der Boden ist endlich – und Neubau auf der grünen Wiese ein Auslaufmodell. Nachhaltiges Bauen heißt, das Bestehende weiterzudenken: sanieren, umnutzen, nachverdichten statt abreißen. Wer im Bestand arbeitet, bewahrt Ressourcen, stärkt Baukultur und übernimmt Verantwortung für eine zukunftsfähige gebaute Umwelt.
Was wäre, wenn CO₂-Einsparung und Risikomanagement genauso wichtig wären wie der Euro? Nachhaltiges Bauen ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in Qualität und Zukunftsfähigkeit. Wer ganzheitlich plant, senkt Betriebs- und Instandhaltungskosten, steigert den Gebäudewert und reduziert Risiken. Baukosten sparen heißt in erster Linie, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen zu treffen – mit Weitsicht und unter Berücksichtigung aller Zielkonflikte, die sich im Bauen zwangsläufig ergeben.„Wir möchten die Menschen einladen, zum Kern nachhaltiger Architektur zurückzukommen – verbunden mit der Frage, was gute Gebäude und Quartiere ausmacht, in denen sich Menschen wohlfühlen, die bezahlbar sind und, die gleichzeitig Antworten auf die drängendsten Klimafragen bieten“, beschreibt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB, den konzeptionellen Ansatz der Ausstellung. „Das klingt trivial, ist es aber nicht, weil wir es verlernt haben, eingeübte Handlungsweisen zu hinterfragen. Es braucht den Perspektivwechsel, zu dem wir alle Besuchenden motivieren möchten.“
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