Über den Krieg

Fotografien vom zerstörten Nachkriegsköln in der Galerie van den Grinten


Die Fotos der Zerstörungen, die uns seit einem Jahr  aus der Ukraine erreichen, wecken vielfach Erinnerungen an die ausgebombten Städte und Trümmerlandschaften Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg.  1947 sucht der Chef des Nachrichtenamtes der Stadt Köln einen geeigneten Fotografen, der in Bildern einen unmittelbaren Eindruck der zu 90 Prozent zerstörten Kölner Innenstadt in direkter Konfrontation mit Bildern der unzerstörten Vorkriegs-Stadt erzeugen könne. Ziel ist es, mit dieser Bestandaufnahme bei entscheidenden Politikern Unterstützung und bei der Bevölkerung Akzeptanz für einen raschen Wiederaufbau der Domstadt zu erreichen. Die Wahl fällt auf den kurz zuvor aus Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten Karl Hugo Schmölz – auch weil dessen Fotowerkstätte dem Bombenhagel weitgehend widerstanden hatte. Schmölz, der seine gesamten technischen und ästhetischen Fähigkeiten der Zusammenarbeit mit seinem Vater Hugo (1879-1938) zu verdanken hatte, suchte gezielt im unzerstörten Glasplatten-Negativ-Archiv seines Vaters und gemeinsamer Aufnahmen nach Stadt- und Gebäudeansichten vor der Zerstörung. Da in den erhaltenen Aufnahmebüchern Uhrzeit, Brennweite und Lichtverhältnisse notiert wurden, entschied sich Schmölz dazu, mit exakt der gleichen Technik in exakt gleichen Lichtverhältnissen die exakt gleichen Blicke zu wiederholen. Die Kölner Galerie van den Grinten zeigt in der Ausstellung „Über den Krieg“ noch bis zum 15. April 2023 knapp eindrucksvolle 50 Vintage-Prints und Dyptichen aus eigenen Beständen und dem des Kölnischen Stadtmuseums.

Karl Hugo Schmölz – Über den Krieg / Bestandsaufnahme einer Zerstörung in Vintage Prints 1946/47

Noch bis 15. April 2023

www.vandergrintengalerie.com