„too big to fail“ – Zukunft – Wohnen – Bestand

Auftakt der Architekturwochen NRW 2023


Dem Grundbedürfnis zu Wohnen gerecht zu werden, ohne dabei das „Haus der Erde“ zum Einsturz zu bringen, das ist eine große Herausforderung und eine große Chance für die Architektur: „too big to fail“!Das BDA Gespräch am 7. September im Stahlwerk in Düsseldorf eröffnet die Architekturwochen NRW 2023. Umbaukultur und Wohnen, beide Themen berühren existenzielle Fragestellungen. Der Druck auf dem Wohnungsmarkt in den Ballungsgebieten, Leerstände im ländlichen Raum, die Bodenfrage, das verfehlte Ziel von 400.000 Wohnungen der Bundesregierung und das alles vor dem Hintergrund einer notwendigen Klimawende – die Liste der ließe sich endlos weiterführen.Dabei liegen vielversprechende Lösungsansätze auf dem Tisch. Reduktive Strategien, eine andere Wertschätzung unseres Gebäudebestandes und unserer verbauten Materialien schonen Ressourcen. Unsere Vorstellungen von Besitzen und Teilen werden in vielen Wohnprojekten neu verhandelt sowie Nachverdichtungskonzepte und anpassungsfähige Prozesse erprobt. Doch (Bau-) Wirtschaft, Politik und Gesellschaft finden nur langsam aus der etablierten Steigerungslogik. Mit unseren Gästen wollen wir unsere Auseinandersetzung mit sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit weiterführen.

19 – 19.15 Uhr:

Begrüßung

Gert Lorber

Landesvorsitzender BDA NRW19.

15 – 19.45 Uhr:

Verzicht und Freiheit

(Über-)Lebensräume der Zukunft

Prof. Jean-Pierre Wils

Dr. Jean-Pierre Wils ist Professor für Philosophische Ethik und Kulturphilosophie an der Radboud Universität Nimwegen. Nach einem Studium der Theologie und Philosophie in Leuven und Tübingen, promovierte und habilitierte er sich in Tübingen. Anschließend war er, neben zahlreichen Gastprofessuren, Werner-Heisenberg-Stipendiat der DFG und Professor am Humboldtzentrum der Universität Ulm. Er ist Herausgeber der „Scheidewege. Schriften für Skepsis und Kritik“ (Hitzel, Stuttgart) und Mitglied im Deutschen PEN.

Ihm wollen wir beim Nachdenken über die gesellschaftlichen Phänomene folgen, die unseren Umsetzungsproblemen einer weniger ausbeuterischen Wirtschaft und Architekturpraxis zugrunde liegen. „Immer mehr ist nicht genug!“ – Wie befreien wir uns von den etablierten Denkmustern?

19.45 – 20.15 Uhr:

Update München-Neuperlach:

Von der Stadt der Moderne zur nachhaltigen Stadt der Zukunft

Susanne Grillmeier

Referat für Stadtplanung und Bauordnung

Landeshauptstadt München

Susanne Grillmeier ist Gebietsverantwortliche der Sanierung in Neuperlach im Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München. Die Landeshauptstadt München kombiniert mit dem europäischen Leuchtturmprojekt „Creating NEBourhoods together“, dem Handlungsraumkonzept Neuperlach und dem Instrument der Stadtsanierung und Städtebauförderung in Neuperlach drei verschiedene Ansätze, um den Stadtteil der Moderne mit Beteiligten und Bewohner:innen vor Ort in die „nachhaltige Stadt der Zukunft“ zu entwickeln. Mit welchen Werkzeugen gelingt die Bestandsentwicklung einer Großwohnsiedlungen aus den 70ern auf städtebaulicher Ebene und was hat das New European Bauhaus damit zu tun?

20.15 – 20.45 Uhr:

Keeping whats good (enough) 

Prof. Axel Humpert

BHSF Architekten, Zürich/München© Jürgen Beck© Jürgen BeckGüterstrasse 8, BernProf. Axel Humpert ist Partner bei BHSF Architekten und gemeinsam mit Prof. Tim Seidel, Leiter des Instituts Architektur an der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik der Fachhochschule Nordwestschweiz. Mit dem Projekt „Güterstrasse 8″ in Bern wurde ein ehemaliges Lagergebäude der Chocolat Tobler AG in Wohnraum für über 200 Bewohner mit unterschiedlichsten Lebensentwürfen transformiert und dabei ein identitätsstiftendes Zentrum für das Quartier geschaffen. Umbau- und Umnutzugsprojekte wie „Lise & Lotte“ in Köniz und das „DS Bellevue“ in Thun werden derzeit realisiert.

Wie ändern sich gestalterische Prinzipien, Entwurfs- und Planungsprozess, wenn wir der „Agenda #keepingwhatsgood“ folgen und welche bauordnungs- und bauplanungsrechtlichen Anpassungen müssen wir hierzu vorantreiben?

 

Podiumsdiskussion

Moderation David Kasparek, Bonn

Im Anschluss BDA FEST

www.bda-nrw.de