SULOG – Philippinische Architektur im Spannungsfeld
Erste Präsentation zeitgenössischer philippinischer Architektur in Europa
Das Deutsche Architekturmuseum (DAM) zeigt in Zusammenarbeit mit der National Commission for Culture and the Arts (NCCA) die erste Präsentation zeitgenössischer philippinischer Architektur in Europa. Es geht um 30 Perspektiven nicht nur aus Metro Manila, und nicht nur aus den Philippinen, sondern auch aus der Diaspora. Dabei stehen die Materialien, den Umgang mit dem tropischen Klima und die weltweiten Netzwerke im Fokus.
Die zeitgenössische philippinische Architektur befindet sich an der Schnittstelle von miteinander verbundenen und sich überschneidenden Kräften. Die philippinische Architektur wird heute als ein kontinuierlicher Fluss von Menschen, Orten und Prozessen definiert, der über die Grenzen des Landes hinausreicht. Der Begriff „Sulog“, der aus der Sprache der Menschen aus der Provinz Cebu stammt und „Wasserströme“ bedeutet, bringt das dynamische Auf und Ab der philippinischen Architektur auf den Punkt. Diese ist aus einem inselartigen Umfeld hervorgegangen und ist verwoben mit den Querströmungen der zahlreichen Einflüsse und dem Austausch von Netzwerken.
Die Ausstellung ist inspiriert von der Vorstellung des Anthropologen Arjun Appadurai vom „Global Cultural Flow“ (1990). Dieser versteht den Begriff als ein sich kreuzendes transnationales Netzwerk des Austauschs zwischen Menschen, Gütern, Wirtschaft, Politik und Ideen. Er schlägt vor, dass wir diese kulturellen Ströme über geopolitische Grenzen hinweg anhand der fünf Dimensionen Ethno- Landschaften, Technik-Landschaften, Finanz-Landschaften, Medien-Landschaften und Ideen- Landschaften verstehen müssen. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, die Herstellung, die Nutzung und die Vermittlung von Architektur als Elemente der dynamischen Ströme der Entwicklung zu betrachten, die sich nicht auf eine einzige Idee von Territorium beschränken lassen. Wir sind der Auffassung, dass Architektur nicht einfach aus einer einzigen Nation oder einem einzigen Land hervorgeht, sondern vielmehr als ein Zusammenfluss von kulturellem Austausch über Zeit und Raum hinweg zu verstehen ist. Die Neukonzeptionierung der philippinischen Architektur lässt sich in drei miteinander verflochtene Themen einteilen. Erstens: „Menschen als Netzwerk“ stellt die Architektur und die gebaute Umwelt als etwas dar, das aus der Vorstellungskraft, der Erfahrung und der Auseinandersetzung mit Menschen entsteht. In diesem Sinne betrachten wir Architektur, die durch philippinische Architekten, Mitarbeiter, Kunden, Gemeinschaften, Mentoren, Bildungswege und der philippinischen Diaspora in der ganzen Welt geprägt wird. Zweitens unterstreicht „Orte als Fluss“ die Tatsache, dass die gebaute Umwelt grundsätzlich auf Orten beruht. In diesem Sinne kann die Idee des Ortes eine Vielzahl von Aspekten der Architektur umfassen, wie den Kontext des Ortes, das tropische Klima, die Geologie, die Geografie, die Kultur, die Geschichte und das Place Making. „Prozess als Ströme“ würdigt schließlich die Entscheidungsprozesse, die bei der Herstellung und Nutzung von Architektur eine Rolle spielen. Dazu zählen Materialien, Konstruktion, partizipative Methoden, gemeinschaftliches Engagement, Denkmalschutz und der soziopolitische Kontext.
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