Perspektive: Bis 2025 fahrradfreundlichste Großstadt Deutschlands

Oberbürgermeister Dr. Keller: „Wir wollen uns in vielen Bereichen an die Spitze setzen“


Im Rahmen eines Pressegespräch haben Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und der gesamte Verwaltungsvorstand ihre gemeinsamen Ziele und einige Projekte für das Jahr 2021 vorgestellt. Zu den Projekten gehört unter anderem das Hinarbeiten zur umweltfreundlichen Mobilität. So kündigt Oberbürgermeister Dr. Keller ein ambitiöses Ziel an: „Wir wollen bis 2025 die fahrradfreundlichste Großstadt Deutschlands werden und auch bei den alternativen Antriebsarten einen großen Sprung machen. Dazu gehört 2021 ein spürbarer Ausbau der Ladeinfrastruktur für eMobilität.“

Das Thema Klimaschutz läge ihm besonders am Herzen. „Auch mit Hilfe und durch Ausschöpfung von Fördermöglichkeiten geben wir nun pro Jahr 60 Millionen Euro für den Klimaschutz aus.“ Zudem kündigte er an, dass neben den Maßnahmen zur Verkehrswende auch die Strukturen geschaffen würden, um sicherzustellen, dass die ehrgeizigen Klimaziele – CO₂-Neutralität bis 2035 – erreicht würden.

Beigeordnete Cornelia Zuschke bekräftigte nochmals das Ziel, den Radwegeausbau zu beschleunigen und die Stärkung des ÖPNV voranzutreiben, und kündigt an: „Das bedeutet in 2021 unter anderem die Beauftragung des beschleunigten Baus der Nord-Süd-Veloroute an die IPM und neben Konzepten zur Straßenbahn- und Stadtbahnerweiterung sowie den Großprojekten zur U81 auch gleichzeitig einen Start der Tunnelverlängerung der U81 zwischen Kennedydamm und Reeser Platz.“

Der ADFC Düsseldorf begrüßt und freut sich über die Aussagen von Oberbürgermeister Dr. Stefan Keller zum Radverkehr. „Die Botschaft des Oberbürgermeisters ist äußerst ambitioniert und sehr motivierend für uns“, erklärt Lerke Tyra, stellvertretende Vorsitzende des Düsseldorfer Fahrradclub, ADFC. „Wir bieten unsere konkreten Vorschläge und eine gute Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung an.“

Der Düsseldorfer ADFC ist mit fast 3.000 Mitgliedern die größte Interessensvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in der Landeshauptstadt und engagiert sich seit 30 Jahren in der Radverkehrspolitik und -planung vor Ort.

„Wir gehen davon aus, dass die Statements vom Verwaltungsvorstand Hand und Fuß haben“, so Tyra. „Gradmesser wird der sogenannte ADFC-Fahrradklima-Test sein. Durch diese regelmäßige deutschlandweite und weltgrößte Befragung zur Fahrradfreundlichkeit haben wir ja alle zwei Jahre ein exaktes Instrument, um die Verbesserungen zu dokumentieren. Das Zeugnis für 2025 ist somit schon geplant.“

Bislang war Düsseldorf immer nur im unteren Drittel beim Städteranking vertreten. Im Jahr 2018 lag die Landeshauptstadt auf Platz 9 der 14 Großstädten mit mehr als 500.000 EinwohnerInnen und es gab kaum Verbesserungen zu 2016.

ADFC fordert eine Offensive für den Radverkehr. „Da wird auch einiges zu Ungunsten für den Autoverkehr passieren müssen“, sagt Tyra. „Der Wegfall von Autoparkplätzen oder die Umwandlung von Fahrspuren in Radwege wird nicht überall gut ankommen. Oberbürgermeister Keller und die Politik werden einige Kritik aushalten müssen. Wir stehen jedoch da an deren Seite.“

Gespannt ist der ADFC auf die Ergebnisse der 2020er-Befragung von Ende letzten Jahres, die am 16. März veröffentlicht werden. „In Düsseldorf hat sich in Sachen Radverkehr in der letzten Zeit einiges getan“, so Tyra. „Aber bei weitem nicht genug. Schauen wir mal, wie sich die Entwicklungen in der Stimmung zur Fahrradfreundlichkeit niederschlagen.“

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