Nachhaltigkeitspreis Architektur: Nominierte stehen fest
Jeweils fünf Sanierungs- und Neubauprojekte darunter
Zehn Projekte haben es in die Endauswahl beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur geschafft. Unter die Nominierten wählte die Jury jeweils fünf Sanierungs- und Neubauprojekte, die zusammen eine große Vielfalt unterschiedlicher Bauaufgaben abbilden. Der Preis wird in diesem Jahr zum 13. Mal gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. und der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. vergeben. Die Bekanntgabe der Gewinner findet in diesem Jahr erstmals im Rahmen einer eigenen Veranstaltung statt: dem Forum Nachhaltige Architektur, das am 27. November 2025 in der Bundeskunsthalle in Bonn Premiere feiert.
„Auch dieses Jahr begeistert die Jury, wie vielfältig, facettenreich und konsequent die Umsetzung von Nachhaltigkeitsthemen in der Architektur sein kann“, sagt DGNB Präsident und Juryvorsitzender Prof. Amandus Samsøe Sattler. „Die nominierten Projekte für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis zeigen, wie Nachhaltigkeit in der Alltagsarchitektur für ganz unterschiedliche Nutzungs- und Bautypologien durch überzeugende Gestaltung gelingen kann. Nicht als Zusatz, sondern als selbstverständlicher Bestandteil der architektonischen Qualität. So entsteht eine ebenso sicht- und erlebbare wie zukunftsfähige Baukultur.“ Die Hälfte der nominierten Projekte lässt sich bei der wichtigen Aufgabe Bauen im Bestand verorten. So wurde die denkmalgeschützte ehemalige Fertigungshalle der Eggenfabrik in München im Zuge einer ressourcenschonenden Sanierung zum ganzjährig nutzbaren, inklusiven Actionsportzentrum umgewandelt. Durch die behutsame Generalsanierung des ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Ausstellungsgebäudes auf der Mathildenhöhe in Darmstadt wurde ein historisch wertvolles Bauwerk mit Hilfe eines integrativen Planungsprozesses zukunftsfähig gestaltet. Im schwäbischen Ingerkingen ist mit der Sanierung und Erweiterung der für die Dorfgemeinschaft bedeutenden Mehrzweckhalle ein funktionales, nachhaltiges und sozial verankertes Projekt gelungen.
In der Münchner Studentenstadt zeigt die Generalsanierung des Sophie-Scholl-Hauses, wie sich die Bausubstanz der Nachkriegsmoderne mit einem nachhaltigen und zeitgemäßen Wohnkonzept für Studierende vereinbaren lässt. Und in Regensburg wurde die energetische Sanierung samt Erweiterung eines Wohnhochhauses aus den 1960er Jahren in einem durchdachten Gesamtkonzept mit der Aufwertung des gesamten Quartiers verbunden. Bei den nominierten Neubauprojekten dominieren der Werkstoff Holz und das Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Der Campus Holzbau Schmäh in Meersburg am Bodensee demonstriert, wie ein ökologisch, sozial und gestalterisch anspruchsvoller Gewerbebau im ländlichen Raum gelingen kann. In Wendlingen am Neckar ist mit dem „(Park)haus der Zukunft“ ein Holzparkhaus entstanden, bei dem sowohl zukunftsorientierte Mobilitätskonzepte als auch flexible Nutzungsoptionen für die Zukunft mitgedacht wurden. Mit der Erweiterung der Leipziger Karl Schubert Schule um eine Mehrzweckhalle und ein Fachraumgebäude wurden flexibel nutzbare Orte des Lernens, Lehrens und des Miteinanders über den Schulalltag hinaus geschaffen.
Das von einer Baugemeinschaft initiierte Projekt Suffizienzhaus U10 in Kassel zeigt, wie durch ressourcenschonendes Bauen mit wiederverwendeten Materialien und einer flexiblen Grundrissgestaltung kostengünstiger Wohnraum entstehen kann. Mit seinem Projekt „Unser Gartenhaus – Haus ohne Zement“ erweitert der Architekt Prof. Florian Nagler die Flächen des bestehenden Vorderhauses für Wohnen und Arbeiten und setzt seinen Forschungsansatz des einfachen Bauens mit nachhaltiger Bauweise, energieeffizienten Materialien und flächeneffizienter Raumaufteilung fort. Die eingereichten Projekte wurden von einer durch die DGNB und die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis berufenen Fachjury bewertet. Neben den Nominierten bestimmen die Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Bauen und Gesellschaft auch die Finalisten und das Gewinnerprojekt.
Zu den Mitgliedern zählten in diesem Jahr Wiebke Ahues (LXSY Architektur Berlin), Martin Haas (haascookzemmrich STUDIO2050 Stuttgart), Vera Hartmann (sauerbruch hutton Berlin), Prof. Thorsten Helbig (Hochschule Darmstadt, knippershelbig Stuttgart), Prof. Dr. Maren Kohaus (Technische Hochschule Rosenheim, sustainable architecture GmbH), Markus Lehrmann (Architektenkammer Nordrhein-Westfalen), Reiner Nagel (Bundesstiftung Baukultur), Gabriele Pfründer (Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR), Elise Pischetsrieder (weberbrunner architekten Berlin), Prof. Matthias Rudolph (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Transsolar Energietechnik GmbH) und Prof. Amandus Samsøe Sattler (ensømble Studio Architektur Berlin). Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt erstmals im Rahmen des neuen Veranstaltungsformats Forum Nachhaltige Architektur. Dieses findet am 27. November 2025 in der Bundeskunsthalle in Bonn statt und wird gemeinschaftlich ausgerichtet von der DGNB und der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Die Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Architektur bildet den feierlichen Abschluss der Veranstaltung. Weitere Informationen und den Link zur kostenfreien Anmeldung finden Sie unter www.forum-nachhaltige-architektur.de. Zusätzlich werden die Finalisten und das Gewinnerprojekt wie gehabt während der abendlichen Preisverleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises gezeigt. Die Abendgala bildet den Abschluss des Kongresses zum 18. Deutschen Nachhaltigkeitspreis, der am 4. und 5. Dezember 2025 in Düsseldorf stattfindet.
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