Im*materielle Ressourcen
Ausstellung in der Architekturgalerie Berlin
Die von Meixner Schlüter Wendt entworfenen Gebäude haben einen sehr unterschiedlichen architektonischen Ausdruck, gleichwohl liegt ihnen eine gemeinsame Entwurfsmethode zu Grunde. Ausgangspunkt dafür ist die eingehende Analyse von Ort und Bauaufgabe, um jeweils historische, kulturelle und symbolische Schichten aufzuspüren und deren „lebendige Energien freizulegen“. Die sich dazu einstellenden Assoziationen werden schließlich in vielfältige Modellstudien übersetzt.
Insofern arbeiten Meixner Schlüter Wendt mit Methoden, wie sie in der zeitgenössischen Kunst üblich sind. Das Ziel dieser Transformation ist es Raum als Hintergrund für Wahrnehmung, Reflexion und soziale Interaktionen zu aktivieren. Entsprechend sensibel reagieren die Projekte einerseits auf ihre Umgebung bzw. den städtebaulichen Kontext und entfalten andererseits eine signifikante skulpturale Wirkung. Damit werden Möglichkeiten ausgelotet, Architektur trotz ständig wachsender ökonomischer Herausforderungen eine eigene und dauerhafte Identität zu geben.
Die Ausstellung „Im*materielle Ressourcen“ verdeutlicht diesen konzeptuellen Entwurfsprozess anhand von Modellstudien von exemplarischen Projekten und funktioniert die Galerie zu diesem Zweck in eine Art Modelllager um. Diese Inszenierung veranschaulicht zugleich, dass MEIXNER SCHLÜTER WENDT ihre Architektur als permanenten Umbau verstehen. Ihre Aufgabe sehen sie dabei darin, die Polyvalenzen zu steuern, die bei der Transformation des Bestehenden auftreten. Das Credo physische Ressourcen zu schonen und gleichzeitig sinnliche, intellektuelle und kulturelle Ressourcen zu aktivieren ist nicht zuletzt ein wichtiges Statement innerhalb des aktuellen Architekturdiskurses, in dem Architektur oftmals primär unter dem Blickwinkel materieller Nachhaltigkeit betrachtet wird.
Meixner Schlüter Wendt wurde 1997 von Claudia Meixner, Florian Schlüter und Martin Wendt in Frankfurt am Main gegründet. Das Büro bearbeitet Projekte unterschiedlichster Größe und Typologie, von der Ausstellungsgestaltung bis zum Hochhaus. Zu den bekanntesten gehören Dornbuschkirche (2005), Wohnhäuser F (2007), Schmuck (2010) und Z (2012) sowie Henninger Turm (2018). Kürzlich fertiggestellt wurden Bürogebäude Atreeum und Neue Kirchen Lukas- und Matthäusgemeinde, im Mai gingen sie aus dem Wettbewerb für das Matthäus-Areal (Kirche und Hochhaus) als Gewinner hervor. Ihre Arbeiten wurden in vielen Ausstellungen präsentiert, u.a. auf den Architekturbiennalen 2004, 2006 und 2012 in Venedig und 2011 und 2025 in San Paulo.
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