Durch Anbau erweitert
Ein Wohnhaus in Ratingen wird pragmatisch vom Ein- zum Zweifamilienhaus
Die Flächen des Hauses waren begrenzt – deshalb wünschte sich eine Familie eine Erweiterung ihres giebelständigen Siedlerhaus in Ratingen. Nicht nur der Nachwuchs, der sich bald um eine Person vergrößern sollte, machte eine Erweiterung notwendig – auch der alleinstehende Vater des Bauherrn wollte zu der Familie ziehen, ohne dabei jedoch seine Selbständigkeit aufzugeben. Der beauftragte Innenarchitekt Bernd Schüller aus Monheim pante und realisierte mit seinem Büro schüller.konzept einen rückseitigen Anbau – mit genügend Raum im Innen- und Außenbereich und passgenauem Komfort bis in die Details.
Unter Einhaltung der üblichen Abstandflächen ließ sich auf dem vergleichsweise tiefen Grundstück ein kubischer Baukörper ergänzen, der auf beiden Etagen eine offene Raumfolge ermöglicht. So findet auf dem abgegrabenen Souterrain-Niveau eine 70 m² große Einliegerwohnung ihren Platz. Diese besitzt einen separaten Zugang, der über einen äußeren Treppenabgang erreichbar ist sowie eine Südterrasse mit Gartenanschluss. Eine großflächige Glasfront mit Hebeschiebetüranlage lässt dabei genügend Tageslicht in den Innenraum und schafft zugleich einen fließenden Übergang zwischen dem offenen Koch-, Ess- und Wohnbereich sowie der Außenterrasse. Alle Funktionsbereiche wurden zudem so angeordnet, dass sich fließende Bewegungszonen ergeben. Ein Parkettfußboden und besonders großformatige Bodenfliesen im praktisch zonierten Dusch-Bad kreieren ein wertiges, elegantes Interior. Auf der darüberliegenden Etage springt der Anbau als Staffelgeschoss zurück und erweitert den Koch-, Ess- und Wohnbereich im Erdgeschoss des Bestandsgebäudes großzügig auf 90 m². Ein Kamin fungiert dabei als zentraler Raumteiler. Der weitläufige Außenbalkon ist auch hier über eine große Hebeschiebetüranlage an den Wohnraum angeschlossen und lässt viel Licht in die Tiefe des Raumes einströmen.
Trotz Liefer- und Arbeitsbeschränkungen während der Coronazeit konnte das Projekt in nicht einmal einem Jahr Bauzeit umgesetzt werden – wobei alles, vom Genehmigungsplan bis hin zu den Feinheiten der Bad- und Lichtplanung, in den Händen des Innenarchitekturbüros lag. Am Ende ist ein kleines Mehrgenerationenhaus entstanden, das allen Parteien genügend Freiräume lässt – innen und außen.
Fotos:
Ogando Fotodesign
www.ogando.de
(Erschienen in CUBE Düsseldorf 04|23)