Kraftvoll nachverdichtet

Der Umbau eines Stadthauses aus der Nachkriegszeit besticht durch neue großstädtische Eleganz

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Mehr als nur eine grundlegende Sanierung und Modernisierung, sondern durchaus auch Stadtreparatur bedeutet der Umbau eines Stadthauses, den DK Architekten aus Köln in der Innenstadt nahe des Friesenplatzes vorgenommen haben. Das Haus war 1956 viergeschossig in eine ursprünglich deutlich höher ausgeprägte, gründerzeitliche Häuserzeile eingefügt worden – wie so oft in der Nachkriegszeit. Der schlichte, über die Jahrzehnte vernachlässigte Stahlbetonbau, der ursprünglich eine private Handelsschule beheimatete, wurde nahezu komplett entkernt. Zudem wurde das Gebäude um ein zusätzliches 5. Obergeschoss und ein abschließendes Satteldachgeschoss aufgestockt, womit erstmals wieder eine harmonische Vermittlung zu den Nachbargebäuden erfolgt.

Vor die Straßenfront wurde eine elegant gegliederte Lochfassade mit bodentiefen Fenstern gesetzt. Markanter Blickfang nach außen ist die neue Frontansicht, die jetzt durch eine symmetrisch untergliederte Lochfassade mit anthrazitfarbenen Riemchenklinkern und bodentiefen Holzfenstern geprägt wird. Die kraftvolle Gestaltung interpretiert die Anmutung alter Kontorhäuser auf zeitgemäße Weise, greift gleichzeitig aber auch die heterogene Farbgebung der Nachbarschaft auf. Ein markantes Detail ist außerdem das plastisch gearbeitete, sich über zwei Geschosse erstreckende Eingangsportal aus Eichenholz. Im Verbund mit dem mahagonifarbenen Holz der Fenster ist ein kontrastreiches, aber harmonisches Spiel von Wärme und Eleganz entstanden. Ein weiteres gelungenes Detail ist das weitgehend erhalten gebliebene Treppenhaus, das auch nach dem Umbau den beschwingten Geist der 1950er-Jahre ausstrahlt. Während die unteren vier Bestandsetagen Büronutzungen zur Verfügung stehen, wurde auf den beiden oberen Neubaugeschossen Platz für eine 200 m² große Maisonettewohnung geschaffen. Küche sowie Ess- und Wohnbereich verbinden sich dabei im Dachgeschoss zu einem großzügigen penthouseartigen Raum, der über große Fensterfronten und beidseitig angrenzende Terrassen fließend mit dem Außenraum verbunden ist. Durch die neue erhöhte Lage ergibt sich eine reizvolle Aussicht über die Dächer der Stadt. Der sichtbar gebliebene Dachraum wird durch eine Giebelwand aus Klinker akzentuiert, in die ein Kamin integriert wurde. Dezent geweißte Eichenböden, eine Küche in British Racing Green und eine minimalistische Faltwerktreppe aus Stahl zwischen beiden Ebenen schaffen ein in den Materialien kontrastreiches Ambiente. Passend darauf abgestimmt wurden in den Badezimmern großformatige Feinsteinzeugfliesen verlegt. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt energiesparend über eine Fernwärmestation im Untergeschoss und von dort über Heizkörper und Deckeninduktionsgeräte in den Büroebenen sowie über eine Fußbodenheizung in der Wohnung. Zusätzlich steht eine zentrale Lüftungsanlage für sämtliche Räume zur Verfügung. In der Verbindung von Alt und Neu ist ein modernes Stadthaus mit viel Raum und Komfort zum Leben und Arbeiten entstanden, das beispielhaft die Möglichkeiten innerstädtischer Nachverdichtung aufzeigt.

www.dkarchitekten.com

Fotos:

Barbara Burg, Oliver Schuh
www.palladium.de

(Erschienen in CUBE Köln Bonn 02|21)

 

 

Architekten:

DK Architekten
www.dkarchitekten.com

Rohbau:

Zervos
www.zervos-bau.de

Schlosserarbeiten:

Stahl- und Metallbau
Hans-Gerd Klein
Telefon: 02173 907690

Fenster:

Wallburger
www.wallburger.de

Einbaumöbel:

Bbene Tischlerei
www.bbene.de

Kölner Möbelwerkstätten
www.schreinereiköln.de

Elektro:

Lutz
www.lutz-elektrotechnik.de

Haustechnik:

Willecke Haustechnik
www.willecke-aachen.de

Möbel:

RWI Robert Widmann Einrichtungen
www.robertwidmann.de

Dach:

Büdenbender Dachtechnik
www.gutgedacht.de

Holzboden, Innentüren:

Tischlerei Motz
www.tischlerei-motz.de

Schalter, KNX, Homeserver:

Lithoss
www.lithoss.be/de

Küche, Küchentechnik:

Gaggenau
www.gaggenau.com

Armaturen:

Dornbracht
www.dornbracht.com

Sanitär (Keramik):

Alape
www.alape.com

Fliesen:

Fiandre
www.granitifiandre.de

Klinker (innen):

Petersen Tegl
de.petersen-tegl.dk

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