„Abstraktion ist eine Weltsprache“
In Wiesbaden wurde das Museum Reinhard Ernst eröffnet
mre: 60.000 Besucher:innen in den ersten 100 Tagen 60.000 Kunstliebhaber:innen aus mehr als 20 Ländern besuchten das Museum Reinhard Ernst (mre) seit Eröffnung / mre präsentiert 2025
Helen Frankenthaler Ausstellung mit Meisterwerken aus der Sammlung Reinhard Ernst Wiesbaden, 2. Oktober 2024 – Auf einer Pressekonferenz anlässlich der ersten 100 Tage seit Eröffnung des Museums Reinhard Ernst zogen Direktor Dr. Oliver Kornhoff und der Stifter und Museumsgründer Reinhard Ernst eine überaus erfreuliche Bilanz: 60.000 Kunst- und Architekturbegeisterte aus mehr als 20 Ländern haben das mre vom 23. Juni bis 30. September 2024 besucht. In diesem Zeitraum haben rund 17.000 Besucher:innen an fast 700 Gruppenführungsangeboten teilgenommen.
Deutschland, Europa, Übersee: Die Besucher:innen kamen aus der ganzen Welt. Europäische Gäste reisten vornehmlich aus Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz an, berichtete Oliver Kornhoff. Die Gäste aus Übersee kamen aus Asien, Südamerika, Neuseeland und den USA. Das mre ist an den Vormittagen bis 12 Uhr ausschließlich für Schulklassen und Bildungsinstitutionen geöffnet. 100 pädagogische Gruppenführungen wurden im Zeitraum 23. Juni bis 30. September 2024 angeboten, mit insgesamt 1.531 Teilnehmer:innen. In den Wochen vor den Sommerferien nutzten zahlreiche Gruppen dieses Angebot: von Kitas über Grundschüler:innen bis hin zu Berufsschulen und Schüler:innen der ersten und zweiten Sekundarstufe. Auch nach den Sommerferien bleibt das Interesse hoch. Die Vormittage sind bereits bis Dezember ausgebucht: Durchschnittlich werden im neuen Schuljahr drei bis vier Gruppen an jedem Vormittag das Museum erleben.
„Das Museum hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Publikumsmagneten in Wiesbaden entwickelt“, sagte der Kunstsammler und Museumsgründer Reinhard Ernst. ,,Vor allem freut es meine Frau und mich, dass so viele junge Menschen unser Museum besuchen. Die Begegnung mit Kunst setzt kreative Energien frei und fördert das vernetzte Denken – eine Fähigkeit, die man nicht früh genug erlernen kann. Sie hilft später im Beruf, zusammenhänge einzuordnen und innovative Lösungen zu finden. Das Konzept von erstklassiger Architektur, einer bis dato noch nicht gezeigten Sammlung von internationaler abstrakter Kunst verbunden mit ungewöhnlichen Vermittlungsangeboten und einem hervorragenden kulinarischen Angebot hat unsere Besucher:innen überzeugt.“ Gründungsdirektor Dr. Oliver Kornhoff: ,,Die ersten drei Monate sind wie im Flug vergangen. Wir freuen uns riesig über die positive Resonanz von Museumskolleg:innen aus dem In- und Ausland. Für mein Team und mich war diese Zeit ganz entscheidend, um Erfahrungen zu sammeln: In den ersten 100 Tagen haben wir unsere Besucher:innen und deren Wünsche kennengelernt. Wir haben die Zeit genutzt, um die Betriebsabläufe, vor allem an besucherstarken Tagen, zu optimieren. Für jede:n in unserem Team war diese Zeit überaus motivierend“, führt er aus.
Sonderausstellungen 2025: Ganz im Zeichen von Helen Frankenthaler
Im Museum Reinhard Ernst wird das Jahr 2025 ganz im Zeichen von Helen Frankenthaler (1928-2011) stehen. Über die Jahre hat Reinhard Ernst die weltweit größte Privatsammlung ihrer Gemälde zusammengetragen – mit fast fünfzig Meisterwerken aus den Schaffensperioden 1950-1990. Ab März 2025 widmet das Museum der amerikanischen Künstlerin eine umfangreiche Sonderausstellung. Die raumgreifenden Arbeiten Frankenthalers zeigt das mre in gleich vier Ausstellungssälen. Die meisten dieser Werke waren noch nie in Deutschland zu sehen. Es ist die erste umfassende Einzelausstellung in Deutschland mit großformatigen Leinwandgemälden der Künstlerin seit fast einem Vierteljahrhundert. Zusätzlich wird Helen Frankenthaler weiterhin im Kontext der Sammlungspräsentation zu sehen sein. Die Ausstellung verknüpft verschiedene Schaffensphasen miteinander, um die Innovationskraft und den Reichtum ihrer Kunst erfahrbar zu machen. So entsteht ein eindringliches Bild von Frankenthalers intensiver Auseinandersetzung mit Farbe und Form, die die abstrakte Malerei der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nachhaltig geprägt hat.
Noch bis zum 9. Februar 2025 ist die erste Sonderausstellung Fumihiko Maki – Maki and Associates: Für eine menschliche Architektur im Museum Reinhard Ernst zu sehen. Sie ist dem 1928 geborenen und kurz vor Eröffnung des mre verstorbenen japanischen Architekten gewidmet und zeigt Modelle der herausragenden Projekte des Pritzker-Preisträgers, darunter des Towers 4 World Trade Center in New York. Unter dem Titel Farbe ist alles! zeigt die erste Sammlungspräsentation besondere Höhepunkte in der Geschichte der Abstraktion nach 1950 auf – und zwar in den USA, in Japan und in Europa. 60 Meisterwerke aus der knapp 1.000 Positionen umfassenden Sammlung Reinhard Ernst illustrieren die bahnbrechenden Veränderungen in der Malerei. In den Räumen des Museums werden Arbeiten u.a. von Friedel Dzubas, K.O. Götz, Toshimitsu lma’i‘, Helen Frankenthaler, Robert Motherwell, Judit Reigl, Tökö Shinoda, Pierre Soulages, Frank Stella und Fred Thieler zu sehen sein. Die Sammlungspräsentationen werden alle zwei Jahre wechseln.
Über die Reinhard und Sonja Ernst-Stiftung Das Museum Reinhard Ernst {mre) wurde ausschließlich mit Mitteln der Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung gebaut. Die Baukosten belaufen sich auf über 80 Millionen Euro. Die Stiftung trägt darüber hinaus die Kosten für den laufenden Betrieb und den Erhalt des Museums. Das Grundstück an der Wilhelmstraße 1 wurde von der Stadt Wiesbaden für 99 Jahre im Rahmen eines Erbpachtvertrags zur Verfügung gestellt.Die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung fördert Werte im Sinne des Stifterpaares. Diese Werte spiegeln sich in Kunst und Kultur sowie an Orten des Zusammenlebens und des Lernens wider. Die Gründer der Stiftung wollen ihre Zuwendungen, ihr Engagement und ihre Netzwerke möglichst effektiv für die Gemeinschaft einsetzen. Diese Gedanken verwirklicht die Stiftung in ausschließlich eigenen Projekten. Beispiele sind das „Haus der Hoffnung“ im japanischen Natori, das für viele Kinder und alte Menschen nach der Tsunami-Katastrophe 2011 zur Begegnungsstätte wurde, und das Musikschulhaus in Eppstein. Unter den denkmalgeschützten Gebäuden zeigt u.a. der Walderdorffer Hof in Limburg an der Lahn, worauf es den Stiftern ankommt.
Informationen für Besucher:innen
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 12-18 Uhr
Mittwoch 12-21 Uhr
Montags geschlossen
Vormittags ist der Museumsbesuch ausschließlich Schulklassen vorbehalten.
Eintrittspreise
Erwachsene 14 €
Ermäßigt 12 €
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre erhalten freien Eintritt.
An jedem letzten Dienstag im Monat ist der Eintritt im mre von 15-18 Uhr
kostenfrei. Tickets können im Onlineshop vorbestellt werden. Der Eintritt ins
Museumsfoyer während der Öffnungszeiten ist für alle Besucher:innen frei.
Öffnungszeiten Restaurant rue 1 by gollner’s
Dienstag bis Samstag 11-24 Uhr
Sonntag 11-18 Uhr
Montag Ruhetag