40 Jahre Architekturforum Aedes
Aedes feiert mit diversen offline- und online-Angeboten das 40-jährige Jubiläum
Ende der 1970er, Anfang der 80er Jahre, die Postmoderne entfaltete sich zu voller Blüte und mit der IBA Berlin (1978–1987) widmete sich erstmals eine Internationale Bauausstellung nicht nur dem Neubau, sondern ebenso der behutsamen Stadterneuerung und der Partizipation der Bürger. In diesem Zeitgeist entstand 1980 auf privater Initiative das Aedes Architekturforum in einer 40m²-Ladengalerie in der Grolmannstraße 51 in Berlin-Charlottenburg.
Die Journalistin Kristin Feireiss, tätig im Internationalen Design Zentrum Berlin (IDZ), und Helga Retzer (†1984) aus dem Wirkungsfeld des DAAD waren beide keine Architektinnen und nur sporadisch tangierten ihre Institutionen das Thema des gebauten Raums. Mit der Gründung von Aedes als Experiment folgten die beiden einzig ihrer Intuition: Sie wollten Architektur und Stadtraum als bedeutende Faktoren des täglichen Lebens im Bewusstsein einer erweiterten Öffentlichkeit verankern und damit auch außerhalb der Expertendebatten, im Spiegel sich wandelnder gesellschaftlicher Bedingungen und unabhängig von Stilfragen zur Diskussion stellen. In vier Jahrzehnten kontinuierlicher Programmarbeit ist Aedes selbst zum Teil der jüngeren internationalen Architekturgeschichte geworden. Zwar hatten große Museen schon immer auch Ausstellungen zur Architektur(geschichte) in ihrem Programm. Dass aber der Architektur selbst ein eigenständiger öffentlicher Kultur-Raum gewidmet wurde, um eine kontinuierliche Debatte anzuregen – damit war Aedes 1980 weltweit ein Novum.
Bis heute setzt sich das von Kristin Feireiss und – seit 1994 – mit Hans-Jürgen Commerell entwickelte vielfältige Programm als progressives Experiment fort. Mit inzwischen ca. 600 m² Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Büroflächen ist das Aedes Architekturforum eine nicht mit öffentlichen Mitteln geförderte international anerkannte Kulturinstitution für zeitgenössische Architektur, Stadtgestalt und themenverwandte Inhalte. Die finanzielle Bewegungsfreiheit muss bis heute kontinuierlich über Partner, Sponsoren und Einzelförderung erarbeitet werden. Auf der Suche nach dem Neuen, nach guten Beispielen und visionären Konzepten aus allen Teilen der Welt hat Aedes die Avantgarde wie die großen Namen der Architektur zu Wort kommen lassen, aber auch kontinuierlich junge Talente und frische Ideen in mehr als 500 Ausstellungen präsentiert.
Für das 40-jährige Jubiläum hat das Aedes Architekturforum ein spezielles Jubiläumsprogramm zusammengestellt. Mehr Infos dazu befinden sich auf der Webseite von Aedes.