16. Architekturquartett NRW: „Kreislauf!“

Am 9. November in der Alten Papierfabrik


Mit 55 Prozent machen Bau- und Abbruchabfälle den weitaus größten Teil des deutschen Müllaufkommens aus – so die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Es verlangt nach intelligenten Lösungen, damit wertige Baustoffe nach Nutzungsende eines Bauwerks nicht auf der Deponie verloren gehen. Notwendig ist ein konsequentes Denken und Planen in Kreisläufen: Methoden wie „Cradle-to-Cradle“ stellen sicher, dass alle im Gebäude verbauten Materialien erfasst und wiederverwendet werden können.

Wie kann ein Gebäude kreislauffähig geplant und gestaltet werden, als Neubau oder bei Entwicklungsmaßnahmen im Bestand? – Diese Frage steht im Mittelpunkt des 16. „Architekturquartett NRW“ am 9. November in der Alten Papierfabrik Wuppertal. Unter dem Titel „Kreislauf!“ werden exemplarisch drei aktuelle Projekte aus NRW vorgestellt, die Ausgangspunkt für Überlegungen zu Fragen der Architektur, der Stadt- und Freiraumplanung sowie der Nachhaltigkeit sein können.

Obwohl das Konzept Cradle-to-Cradle, das für eine durchgängige Kreislaufwirtschaft im Bauen steht, bereits Ende der 1990er Jahre vom deutschen Chemiker Michael Braungart und dem US-amerikanischen Architekten William McDonough entwickelt wurde, gibt es bisher nur wenige Beispiele in Deutschland, die das Prinzip konsequent umsetzen. Die drei Projekte des 16. Architekturquartetts NRW stellen sich der Herausforderung auf unterschiedliche Weise:

Bei dem Bürogebäude „The Cradle“ im Düsseldorfer Medienhafen von HPP Architekten ist der Name Programm: Das erste Holzhybrid-Bürogebäude Düsseldorfs zeichnet sich in seiner Planung durch eine hohe Zirkularität aus und versteht sich im Sinne von Cradle-to-Cradle als Materiallager. Ebenso setzt auch das Kreisarchiv in Viersen (Architektur: DGM Architekten, Krefeld / Landschaftsarchitektur: KRAFT.RAUM. Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung, Düsseldorf) auf Zirkularität: Von den 100 Jahre alten Feldbrandziegeln bis zu den Trennwänden in Lehmtrockenbauweise kann hier alles demontiert und wiederverwendet werden. Der BOB Campus in Wuppertal ist ein Beispiel für das Bauen im Bestand (Architektur: raumwerk.architekten, Köln / Landschaftsarchitektur: atelier le balto, Berlin). 

Wie nachhaltig und zukunftsfähig diese Konzepte sind, diskutieren beim 16. Architekturquartett am 9. November die Architektin Vera Hartmann (Sauerbruch Hutton, Berlin), die Nachhaltigkeitsexpertin Dr. Christine Lemaitre (Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.), der Stadtplaner Prof. Tim Rieniets (Leibniz Universität Hannover) und der Moderator Max Moor (ttt – titel, thesen, temperamente). Alle Projekte werden im Verlauf des Quartetts ausführlich vorgestellt. Zusätzlich wird die Veranstaltung live auf dem YouTube-Kanal der Architektenkammer NRW gestreamt. Für den Livestream ist keine Anmeldung notwendig. Die Veranstaltung ist bei der Teilnahme vor Ort im Rahmen der Fort- und Weiterbildungsordnung der Architektenkammer NRW für alle Fachrichtungen mit einer Stunde anerkannt. 

Ort:

Alte Papierfabrik Wuppertal, von 19 bis 21 Uhr

www.aknw.de