Raum der Stille

im Museum der Stille


Seit 2018 ist im „Museum der Stille“ in Berlin ein weiteres Architekturmodell der Architekten JSWD Architekten und Chaix & Morel et Associés dauerhaft ausgestellt. Das Model zeigt den „Raum der Stille“ im Forum des Thyssenquartiers in Essen.

Der „Raum der Stille“ ist richtungslos und verzichtet bewusst auf angestrengte Geometrie. Er besteht aus einem langgestreckten, 7 Meter hohen und nur ca. 1.60 Meter breiten Vorraum und dem daran angrenzenden Hauptraum. Ein großer quadratischer Kubus scheint im Raum zu schweben. Um den gewünschten multikonfessionellen Charakter des Raumes zu unterstützen, wurde auf jegliche religiöse Symbolik verzichtet. Die architektonischen Elemente wirken zusammen kontemplativ, jedoch in keiner Weise konfessionell determiniert: die Leitwand der Vorraumes, die sich zum stirnseitigen Fenster / zum Licht noch verengt und auf die Dramaturgie des Hauptraumes vorbereitet; der scheinbar im Licht schwebende quadratische Kubus (ein schon bekanntes Stilelement auf dem Campus); die im Hauptraum steil aufragenden Seitenwänden, die im oberen Abschluss offen zum Himmel enden.

Alle Wände und auch der Boden erhalten eine Beschichtung aus einem hellen, mineralischen Putz. Die Wandflächen im Inneren des schwebenden Kubus erhalten eine Oberflächengestaltung aus fingerförmig gespleißten Titanschindeln, deren Wirkung durch eine LED-Beleuchtung noch überhöht wird. Das künstliche Licht kontrastiert zu den natürlich belichteten, seitlich angrenzenden Bereichen und erzeugt eine intensive Spannung. Die Materialität der Titanschindeln wird auflöst, was den schwebenden Charakter des Kubus noch mehr unterstützt.

Das Museum ist eine Privatinitiative des Künstlers Nikolai Marakov. Neben eigenen großformatigen Bildern mit nebelhaften Wolken- und Landschaftsfragmenten werden in den bewusst abgedunkelten Räumen Modelle von 7 weiteren Architekten, darunter Volker Staab und Sergei Tchoban.

www.museum-der-stille.de

JSWD Architekten

Chaix & Morel et Associés