CUBE Wien · 02|23

02|23 Das Wiener Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart WOHNGEBÄUDE Vom Garten durchflossen – Leicht schwebend und doch angeschmiegt an den Hang INNENARCHITEKTUR Neuer Stoff und altes Holz – Eine Gründerzeitwohnung wird charaktervoll saniert und neu gestaltet BAD UND WELLNESS Es wird bunt – Bei der Badgestaltung liegen ausdrucksstarke Farben im Trend KUNST UND KULTUR Rendez-vous – Picasso, Chagall, Klein und ihre Zeit – eine künstlerische Entdeckungsreise www.cube-magazin.at © Gregor Graf

FORMPARK Kreative Musterverlegungen Referenz: Harbour View Apartment Amsterdam | Bodenleger: Vloerenhuis Amsterdam | Foto: Charlotte Kap Fotografie Formpark-Parkett eröffnet unzählige Möglichkeiten für kreative Verlegeideen – von ruhig bis lebendig, von klassisch bis avantgardistisch. Für architektonisch inspirierte Muster, maximale Gestaltungsfreiheit und individuellen Wohnraum. Formpark Mini Eiche in einer ruhigen Sortierung | bauwerk-parkett.com

3 VOM GARTEN DURCHFLOSSEN – Leicht schwebend und doch angeschmiegt an den Hang 4 FREIE SICHT FÜR ALLE – Eine steile Hanglage gibt die Struktur von Haus und Gartengestaltung vor 10 NICHT IN STEIN GEMEISSELT – Aus einem Bildhaueratelier wird Wohnraum auf mehreren Ebenen 12 EINFACHWEITERBAUEN – Ein altes Haus wird durch einen neuen Zubau zum Lebensabschnittsbegleiter 14 DER SONNENSEITE ZUGEWANDT – Zukunftsorientiert wohnen mit Erneuerbaren und viel Grünraum 16 VIER AUF EINEM – Nachverdichtung in Holz mit viel Licht und Freiraum 18 NEUE LANDMARKE – Das Walters-Restaurant imWalter Business-Park setzt Zeichen 20 FREIRAUM FÜR ALLE – Die Neugestaltung des Pratersterns reagiert auf die Folgen des Klimawandels 22 NEUER STOFF UND ALTES HOLZ – Eine Gründerzeitwohnung wird charaktervoll saniert und neu gestaltet 26 ALTER BODEN IN NEUEM GLANZ – Renovieren statt rausreißen – ressourcensparend und nachhaltig 28 ES WIRD BUNT – Bei der Badgestaltung liegen ausdrucksstarke Farben im Trend 30 WASSER IN BESTER FORM – Ein Architektenduo brachte in den 1970er Jahren Farbe in die Armaturen 32 ZIRKULÄR & ANALYTISCH – Produkt- und Möbeldesign mit kompromissloser Nachhaltigkeit 36 SAVOIR VIVRE IN WIEN – Die Atmosphere Rooftop Bar geht auf Reisen in den Süden 43 RENDEZ-VOUS – Picasso, Chagall, Klein und ihre Zeit – eine künstlerische Entdeckungsreise 44 WO ALLES ZUSAMMENSPIELT – Musikalische Meisterwerke in magischer Atmosphäre 46 AKTUELLES AUS WIEN 47 VERANSTALTUNGEN IN UND UMWIEN 48 GEWERKE- UND HERSTELLERLISTE 49 IMPRESSUM 50 Wohngebäude Gewerbliche Gebäude Garten und Landschaft Innenarchitektur Werterhaltung Bad und Wellness Möbelklassiker Design aus Wien Bartipp Kunst und Kultur Service Impressum Eine steile Hanglage gibt die Struktur von Haus und Gartengestaltung vor – Seite 10. Eine Gründerzeitwohnung wird charaktervoll saniert und neu gestaltet – Seite 26. INHALT Bei der Badgestaltung liegen ausdrucksstarke Farben im Trend – Seite 30.

4 VOM GARTEN DURCHFLOSSEN Leicht schwebend und doch angeschmiegt an den Hang Fotos: Gregor Graf

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6 Beobachter am Rand sein oder mitten ins Geschehen eintauchen? Es geht hier nicht um den Charakter eines Menschen, sondern die Position eines Hauses amHang. Das vermeintliche Entweder-oder beantwortet das Architekturbüro Waax mit einem Und. Das Haus sitzt teils auf der Hangkante, schiebt sich teils davon weg und wird vomGarten durchflossen. So wird die scheinbar ungünstige Ausrichtung nach Norden optimal ausgenutzt. Der Höhenunterschied des Geländes von 3,5 Meter wird als Teil des Entwurfs beinah Hauptakteur. Das Obergeschoss grenzt zwar an die obere Straßenkante an, doch der Hauptteil schiebt sich weg davon. Gemeinsam mit der Garage bildet sich ein U, in dessenMitte ein Innenhof entsteht. Dieser folgt demVerlauf des Hanges, treppt sich zumGartengeschoss hin ab. So wird die im Süden hoch stehende Sonne eingefangen und bis in die offene Wohnzone hinabgeführt. Der Terrassierung des Geländes folgt auch die außen liegende Erschließung des Gartengeschosses. Zudem lassen sich die einzelnen Ebenen unterschiedlich nutzen. Ganz unten liegt ein Sonnendeck. Die Fläche geht nach Westen hin fließend in eine teils überdachte Terrasse über, schafft Platz für das Leben im Freien und verbindet zugleich die begrünten Außenräume. So kommt es, dass der Garten durchs Haus zu fließen scheint. EntspreWOHNGEBÄUDE

7 Wendeltreppe mit dem Studio verbunden, das auf der Ebene des Gartengeschosses liegt. Auch das Obergeschoss verfügt über einen Zugang von außen. Unscheinbar führt er entlang der Garage auf den hier liegenden Eingang zu und verbreitert sich davor zu einer überdachten Freifläche. Ein idealer Platz, um Fahrräder abzustellen, Regenschirme zum Trocknen aufzuspannen – oder einfach um anzukommen. Innen öffnen sich die Möglichkeiten undWege: Sofort zu den Zimmern? Hinunter in die Wohnzone? Oder erstmal in den Garten schauen? Der ist auch hier immer präsent. chend sind auch die Fensterflächen im Gartengeschoss großzügig bodentief. Eine einläufige Treppe verbindet Ober- und Gartengeschoss miteinander. Die Konstruktion aus Stahlträger, Trittstufen und Seilen, positioniert vor den zum Innenhof gehenden Glasflächen, ist zurückhaltender und zugleich eleganter Teil der Wohnzone. Sie ist die interne Verbindung zu den privateren Räumen wie Schlafzimmern und Bädern, die im Obergeschoss liegen. Auch der Gästebereich befindet sich hier. Er ist über eine WOHNGEBÄUDE

8 In schmale, dunkle Rahmen gefasste Fenster inszenieren die Ausblicke. (Beteiligte Gewerke siehe S. 49) www.waax.at WOHNGEBÄUDE Wohnfläche: 203m² + 68m² Nebenflächen Grundstücksgröße: 1.635m² Bauzeit: ca. 14 Monate Bauweise: Stahlbeton, Vollwärmeschutz Energiekonzept: Luftwärmepumpe, eingelegte Deckenkühlung

10 offenen Koch-, Ess- undWohnbereich. Wesentlich geschlossener zeigt sich das Obergeschoss, in dem die Schlafräume und das Bad liegen. Es wurde in Holzbauweise errichtet. „Wir haben alles in 3-D vorgeplant. Eine Holzbaufirma hat das Obergeschoss vorgefertigt, die Teile per Kran an Ort und Stelle gehoben und dort aufgebaut“, erläutert Architekt Sebastian Haumer. Wie eine Kiste liegt der Holzleichtbau auf dem Erdgeschoss, ummantelt von Lärchenholzlatten. Diese laufen über das Badezimmerfenster, umfassen teilweise den drei Meter auskragenden Balkon Hanggrundstücke sind ebenso gefürchtet wie begehrt. Gefürchtet, weil das Gelände weit größere Herausforderungen an die Bauweise stellt als ein ebener Bauplatz. Begehrt sind Hanglagen hingegen, weil sie auf natürliche Weise einen freieren Blick ermöglichen. Das Gelände gezähmt und die Aussicht gleich für zwei Häuser optimiert hat das Architekturbüro Josep bei einem Einfamilienhaus, das auf einem rund 3.200m2 großen Steilhang entstand. Eine Hangneigung von rund zwanzig Prozent und die Tatsache, dass am oberen Ende des Grundstücks ein weiteres Haus zeitgleich geplant und errichtet wurde – hier hat die Schwester des Bauherrn gebaut – beeinflussten die Bauweise ebenso wie die Gestaltung. Durch eine Terrassierung des Geländes konnte die steile Hanglage aufgebrochen werden. Das Erdgeschoss des 167m2 großen Hauses schiebt sich in den Hang und hält damit, wie auch durch die Stahlbetonbauweise, die nach Süden verglasten Wohnräume auch an heißen Tagen kühl. Und selbst bei vollständig geschlossener Verschattung fällt durch die großen Ost- und Westfenster noch genügend Tageslicht in den WOHNGEBÄUDE FREIE SICHT FÜR ALLE Fotos: Sebastian Haumer Eine steile Hanglage gibt die Struktur von Haus und Gartengestaltung vor

11 Gewebefilter ohne dauerhaftenWasseranschluss funktioniert, einfach eine Stufe tiefer angelegt werden. So bleibt er beim Blick aus dem Erdgeschoss verborgen. Ohnehin wird der Bewuchs des Gartens mit der Zeit die Narben überdecken, die durch die Baustelle entstanden waren und die Natur noch näher ans Haus heranrücken. (Beteiligte Gewerke siehe S. 49) www.josep.at vor dem Elternschlafzimmer und laufen weiter über den anschließenden Luftraum. Damit entstehen an der Westseite gleich mehrere geschützte Freiräume: Der einer Loggia gleichende Balkon überdacht die Terrasse im Erdgeschoss. Der Eingang liegt an der Nordseite des Hauses. Er führt auf eine Splitlevelebene, von der aus Erd- und Obergeschoss erschlossen werden. Nur die Eingangstür unterbricht die ansonsten geschlossene Nordfassade. Hier zeigt sich einmal mehr, dass auch an die Nachbarbebauung gedacht wurde. Zusätzlich zur ruhigen Ansicht der Nordseite fällt der Blick von oben auf die grüne Fläche des bepflanzten Flachdachs, das so wie eine weitere Stufe der Terrassierung wirkt. Diese erweist sich auch für das Haus als äußerst vorteilhaft. Denn so konnte der Naturpool, der über einen WOHNGEBÄUDE

12 Gebäude sind etwas für die Ewigkeit – und auch wieder nicht. Sie können Generationen überdauern, aber nur, wenn sie sich den immer neuen Bedürfnissen anpassen. Flexibilität ist aber nicht nur von der Bausubstanz gefordert, sondern auch von der Bauherrschaft und den Planenden. Bei einem ehemaligen Bildhaueratelier waren alle Beteiligten offen dafür, ungewöhnliche Wege zu gehen. So konntenMoser und Hager Architekten dort neuen Wohnraum schaffen. Dieser zieht sich nun über mehrere Galerieebenen bis ins Dachgeschoss des Nachbargebäudes. Der Atelierraumwar in den 1950er-Jahren an einen zweigeschossigen Bestand aus dem Jahr 1670 angebaut worden. Eine schmale Wendeltreppe erschloss den 6,5 Meter hohen Raum, der nur von einem 3,5 Meter breiten Oberlicht erhellt wurde. Mit dem Umbau wurde in die Westfassade ein Fenster eingeschnitten, das vomDach bis runter auf die Fensterbank reicht. So verbindet sich der Wohnraum auch an kühleren, nasseren Tagen mit demGarten. In der wärmeren Jahreszeit findet sich unter der leichten Stahlkonstruktion der neu angebauten Pergola immer ein schattiges WOHNGEBÄUDE NICHT IN STEIN GEMEISSELT Fotos: Gregor Graf Aus einem Bildhaueratelier wird Wohnraum auf mehreren Ebenen

13 endet allerdings nicht auf der Ebene der Empore, sondern führt fast bis unter den First und weiter in den Altbestand. In dessen Dachgeschoss liegen die Schlafräume, Kinderzimmer und Bäder. Spätestens mit dieser Verflechtung wird deutlich, wie vielschichtig die Weiterentwicklung von Gebäuden durch einen Umbau sein kann und welches Potenzial für die Schaffung individuellen Wohnraums darin liegt. www.moserundhager.at Plätzchen im Freien. Die Konstruktion nimmt das Material aus dem Innenraum auf. Denn dort prägen Stahlträger den Charakter des lediglich 45m2 großen Atelierraums. Sie tragen die Emporen, die denWohnraum in der Höhe auf beiden Seiten erweitern. Abgeschlossene Räume finden sich hier nicht. Essen, kochen, wohnen – schlicht das familiäre Leben – findet in einem großen Raum statt, wenngleich auf mehreren Ebenen. Erschlossen werden diese von einer schlanken Stiege, die sich an die Rückwand des Raumes und damit an das Nachbargebäude schmiegt. Sie WOHNGEBÄUDE

14 Bauen im Bestand gehört die Zukunft, und die hat nicht erst heute begonnen. Denn weitergebaut wurde schon immer. Auch unsere Vorfahren haben sich bereits die Bauwerke ihrer Vorfahren angeeignet und verändert. Graue Energie, die für die Errichtung von Gebäuden aufgewendet wird und daher im Bestand steckt, bleibt auf diese Weise erhalten. Zudemwird weniger neue Fläche versiegelt. Wo der Platz nicht ausreichend scheint, wird hinzugebaut. So eine Weiterentwicklung hat auch ein altes Bauernhaus erfahren, das vom Eigentümerpaar nach Jahren in der Stadt als Wohnort für den nächsten Lebensabschnitt gewählt wurde. Diese Rückkehr ins Vertraute hat das Büro Color Coordinated by Ania Korotarz mit einem hölzernen Zubau gestaltet. Dessen verglaste Giebelwand nimmt einen vom Großvater gebauten Turm in den Blick und verstärkt damit die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart. Mit seinem Steildach passt sich der Zubau den Häusern der Umgebung an und fügt sich in das gewachsene Siedlungsgebiet ein. Weit schieben sich die von Pfosten getragenen Dachsparren WOHNGEBÄUDE EINFACH WEITERBAUEN Fotos: anabarros Ein altes Haus wird durch einen neuen Zubau zum Lebensabschnittsbegleiter

15 heißt auch die Geschichte fortzuschreiben. Das zeigt sich am deutlichsten bei der Haustechnik. Bei diesemGebäude besteht sie aus einer Wärmepumpe, die gemeinsammit Fotovoltaikmodulen imWinter für eine warme Stube sorgt. Es muss ja nicht alles beim Alten bleiben, zumal wenn das Neue tatsächlich einen Komfortgewinn für die Bewohner:innen hervorbringt und zudem die Umwelt schont. (Beteiligte Gewerke siehe S. 49) www.color-coordinated.at aus dem eigentlichen Holzrahmenbau heraus. Die Sparrenkonstruktion fächert sich zu einer Pergola auf, die die Terrasse überspannt und den Blick rahmt. Zugleich verleiht sie demGebäude eine überraschende Leichtigkeit, unerwartet angesichts der kräftigen Balkenquerschnitte. Auch im Inneren sind die Sparren sichtbar. In dem großen, bis in den First offenen Raum findet das Leben zwischen Herd, Esstisch und Sofa statt. Eichenholzböden zu weißen Wänden prägen das Ambiente. Der Zugang zumHaus liegt im Bestandsgebäude, das um 1900 massiv aus Stein errichtet wurde. Ein großes Tor bildet noch heute den Eingang, der früher auch als Durchfahrt in den Garten genutzt wurde. Die kühlenWände sind ideal, um hier die Schlafräume unterzubringen. Auf der einen Seite finden Gäste ihr Bett und Bad vor, inklusive eigenem Zugang. Hier liegt auch die Sommerküche, die selbst an heißen Tagen das Kochen erträglich macht. ImTrakt des Baupaares gibt es neben dem Schlafzimmer mit En-suiteBad auch einen Arbeitsraum. Bei der Sanierung des alten Hausteils wurde ebenfalls Eichenholz als Bodenbelag gewählt. Nur auf stark beanspruchten Flächen und in den Bädern wurde robusteres Feinsteinzeug verlegt, das den Charme und das Flair des alten Hauses hervorhebt. Ein Bestandsgebäude zu sanieren und zu erweitern, © Matthias Zöttl © Matthias Zöttl © Matthias Zöttl © Matthias Zöttl WOHNGEBÄUDE

16 senen Fassadenband ab. Durch die Kombination mit quer zu den Haupthäusern stehenden Seitenflügeln entstehen Innenhöfe, die teils vollständig geschlossen, teils nach Süden geöffnet sind. Sie bilden die Zentren des gemeinschaftlichen Lebens, der Kommunikation zwischen Jung und Alt, Bewohner:innen und Gästen. Zudem zeigt sich hier der große Grünflächenanteil des Geländes, der durch Dach- und Fassadenbegrünung sowie zahlreiche, den Bewohner:innen zugängliche Gemeinschaftsterrassen ergänzt wird. Damit wird an heißen Sommertagen demHitzeinselefWie angenehm städtisches Wohnen künftig sein wird, hängt von ganz unterschiedlichen Faktoren ab. Mobilität, Energiegewinnung und Grünflächen sind einige davon, die zudem das Thema Nachhaltigkeit in den Vordergrund rücken. Im 14. Bezirk hat das Architekturbüro Berger + Parkkinen in Zusammenarbeit mit Architekt Christoph Lechner ein Grundstück in Hanglage direkt an der Bahnlinie genutzt, um 295 Wohneinheiten zu verwirklichen, die ein zukunftsfähiges Umfeld schaffen. Angefangen damit, dass der öffentliche Nahverkehr nicht weit ist, die Zahl der Fahrradstellplätze die der Parkplätze für Autos übertrifft und die Energie ausschließlich aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Da die Bahn imNorden verläuft und das Gelände nach Süden zum Wienfluss abfällt, wurde die Bebauung an das Gelände angepasst und stuft sich terrassenförmig zum Tal hin ab. So war es möglich, die Wohneinheiten ausschließlich nach Süden, Osten und Westen auszurichten. Nach Norden hingegen grenzt sich das Ensemble aus fünf Wohnhäusern mit einem nahezu geschlosWOHNGEBÄUDE DER SONNENSEITE ZUGEWANDT Fotos: Daniel Hawelka Zukunftsorientiert wohnen mit Erneuerbaren und viel Grünraum

17 tiger zu leben. Zumal sich die Grundrisse der Wohnungen leicht verändern lassen und sich damit der Lebenssituation der Mieter:innen flexibel anpassen können. Ergänzend sind ein Pensionist:innenklub und ein Tageszentrum für externe Rollstuhlfahrer:innen sowie Büros in dem Komplex untergebracht. So verknüpfen sich Lebenssituationen und ‑entwürfe, Wohnen und Arbeiten quasi wie von selbst. www.cehl.at ​ www.berger-parkkinen.com fekt entgegengewirkt, mit dem Städte durch den Klimawandel vermehrt konfrontiert sein werden. Zukunftsorientiert und ökologisch zeigt sich auch die Heiztechnik. Auf CO2-Reduktion ausgerichtet, kommt sie gänzlich ohne fossile Brennstoffe aus. So wird mit einer Geother‑ mieanlage mit zwei Tiefensondenfeldern und drei Wärmepumpen geheizt und gekühlt. Über Fotovoltaikmodule, die in die Gebäude‑ architektur integriert sind, wird Strom gewon‑ nen. Eine Solarkollektorenanlage produziert zudem das im Haus benötigte Warmwasser. Abgerundet wird dieser ökologische Ansatz mit weiteren ressourcenschonenden Systemen wie etwa Wasserspararmaturen. Damit wird es allen Bewohner:innen der 40m² bis 106m² großen Einheiten einfach gemacht, nachhal‑ © Wolfgang Thaler © Wolfgang Thaler WOHNGEBÄUDE

18 in Nord-Süd-Ausrichtung emporwachsen und mit Staffelgeschossen abschließen. Von der Baufluchtlinie springen sie leicht zurück, weiten so den Freiraum zusätzlich. Vom Straßenniveau führt eine Freitreppe auf das Wohnplateau. Die einzelnen Häuser sind jeweils auf der einen Seite von einem Balkongerüst und auf der anderen von einem Erschließungsgerüst umfasst. Jede der Nachverdichtung ist ein sehr ambivalentes Thema, vor allem in bereits dicht besiedelten Gebieten. Einerseits wirkt sie der Zersiedelung und all ihren Folgeerscheinungen von Flächenfraß bis Versiegelung entgegen. Andererseits verstärkt sie Probleme wie Belichtung und Durchlüftung vor allem in innerstädtischen Quartieren. In Meidling hat Freimüller Söllinger Architektur die Problematik auf vielen Ebenen aufgelöst. Auf einem Sockel sind vier Wohnhäuser in Holzbauweise entstanden, die durch ihre Position und Form einen licht- und luftdurchfluteten Freiraum schaffen. Anders als die Nachbarbebauung stehen die Baukörper im rechten Winkel zur Längsachse des Grundstücks. Lediglich das Sockelgeschoss passt sich der Ausrichtung der Nachbargebäude an. Ein Supermarkt, Parkplätze, aber auch Fahrradgarage und Abstellkammern für die Bewohner:innen sind hier untergebracht. Trotz der leichten Hanglage sind alle erdgeschossigen Funktionsflächen ebenerdig zugänglich, es variieren lediglich die Deckenhöhen. Auf diesem Sockel erstreckt sich das Wohnplateau, aus dem die Gebäude WOHNGEBÄUDE VIER AUF EINEM © Freimüller Söllinger Architektur, Fotos: Kurt Hoerbst Nachverdichtung in Holz mit viel Licht und Freiraum

19 durch die Freiräume zwischen den Baukörpern. Für die Begrünung können die Bewohner:innen auf den Balkonen und Terrassen selbst sorgen. Die üppige Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern auf dem Wohnplateau macht vor, wie es aussehen könnte. Damit auch in einem dicht bebauten und bewohnten Stadtquartier das Klima stimmt. www.freimueller-soellinger.at 85 Wohneinheiten ist durchgesteckt mit großflächigen Verglasungen auf den Schmalseiten. Die Fassade aus gehobelten Brettern zeugt ebenso von der Bauweise wie die Sichtholzdecken in den Wohnräumen. Der ressourcenschonende Umgang mit dem Baumaterial Holz zeigt sich beispielsweise in der Deckenstärke, die trotzt Fertigbauteilen individuell an die statischen Erfordernisse jeder Ebene angepasst wurde. Auch bei der Grundrissplanung wurde auf Nachhaltigkeit geachtet. So gibt es zwischen den Wohnungen Sollbruchstellen, um denWohnraum bei Bedarf flexibel anpassen zu können. VomKonzept, den Gebäuden viel Licht und Luft zu schenken, profitiert auch die Nachbarschaft. Tageslicht flutet in die Wohnräume, aber auch WOHNGEBÄUDE

20 waren intensive Überlegungen und Planungen: Die WALTER GROUP hatte bereits 2016 die Vision, am Hauptsitz im Wirtschaftspark IZNÖ Süd, als Ergänzung zur bestehenden Walters Kantine, ein neues Betriebsrestaurant für seine Mitarbeiter:innen, Firmenkunden und alle Mieter:innen zu realisieren. Die bestehende Walters Kantine platzte aus allen Nähten – im gesamten Industriezentrum arbeiten über 11.000 Menschen, dazu kommen zahlreiche Besucher:innen. Auf der Suche nach dem richtigen Team und Standort wurden verschiedene Catering-Betreiber in Zusammenarbeit mit Architekturbüros eingeladen, Konzepte für Catering Seine imposanten Ausmaße und spannenden Kurven sind schon vonWeitem zu sehen, wenn man sich dem „Walters“ im IZ-NÖ Süd nähert. Das weiße Bauwerk, mit der wellenartigen Fassade und den halbmondförmigen Aussparungen für die großen Fensterfronten, stammt von den Grazer dreiplus Architekten und steht als neue Landmarke an einem markanten Ort, an der Gabelung zweier Erschließungsstraßen, mit guter Außenwirksamkeit. Im Inneren beheimatet es ein Business-Restaurant, das die WALTER GROUP zusammen mit dem Gastro & Cateringunternehmen DoN entwickelt hat. „Das Konzept haben wir für Unternehmen entwickelt, die moderne Verpflegung als Benefit für ihre Teams sehen. Wir bieten hier leistbare Frischküche auf höchstemNiveaumit einem Service, der ohne Anstellen und bargeldlos funktioniert“, so Josef Donhauser, CEO DoN Group. Alfred Bauer, Geschäftsführer des WALTER BUSINESS-PARKS, ergänzt: „Nach intensiver Planung und kurzer Bauzeit sind wir sehr stolz, mit dem ‘Walters’ ein innovatives und nachhaltiges Ausrufezeichen zu setzen.“ Vorangegangen GEWERBLICHE BAUTEN NEUE LANDMARKE Fotos: WALTER GROUP Das „Walters“ Restaurant imWALTER BUSINESS-PARK setzt Zeichen

21 großzügigen Sitzgruppen des SelbstbedienungsRestaurants sind rund um den Innenhof angeordnet. Großflächige Glasfronten erlauben das Öffnen des Innenhofs, je nach Wetterlage. Das „Walters“ bietet bis zu 400 Sitzplätze und serviert zwischen 11 und 14 Uhr unterschiedliche Speisen. Ein ganztags geöffnetes Deli-Cafe sowie ein Take-away-Service runden das Konzept ab. www.walters.at www.walter-group.com www.walter-business-park.com und Architektur zu entwickeln. Bis 2019 wurden drei interne Wettbewerbe zu unterschiedlichen Standorten amAreal imWALTER BUSINESSPARK vom Bauherrn ausgelobt und nach drei intensiven Runden schließlich der richtige Platz für das neue Restaurant gefunden. Auch die Architektur des Restaurants ist außergewöhnlich attraktiv: Herzstück ist ein rund 400m² großer Wald im nach oben offenen Atrium des Gebäudes, der die Gäste des Restaurants mit frischer, kühlerWaldluft versorgt. Das abwechslungsreiche Raumprogrammwurde gemeinsammit demBetreiber entwickelt, wobei es der WALTER GROUP ein großes Anliegen war, Mitarbeiter:innen und externen Gästen einen anspruchsvollen Rahmen für das Mittagsessen anzubieten. Die verschiedenen Restaurant-Zonen wie die offene Küche, eine Cafeteria, ein À-la-carte-Restaurant und die GEWERBLICHE BAUTEN

22 auf dem Platz verspricht das 500m2 umfassende Wasserspiel. Sprinkler, Strahler und Vernebler werden eingesetzt, um bei steigenden Temperaturen die Umgebung zu kühlen. Gleichzeitig entsteht eine Geräuschkulisse, die den Lärm der Stadt auf angenehme Weise vergessen lässt. Das Wasserspiel kann komplett abgeschaltet werden, um den Platz beispielsweise für Feste oder Märkte zu nutzen. Der Hitzeentwicklung wirken auch die Grünflächen entgegen, die erheblich ausgeweitet wurden. Beispielsweise wurden die Lüftungsschächte berankt und der Baumbestand Öffentliche Plätze haben viel zu oft nur den Zweck, Durchgangsort für Menschen und Verkehrsmittel zu sein. Am Praterstern war dies nicht anders. Doch mit der Neugestaltung sollte sich der Verkehrsknotenpunkt wandeln und mehr Aufenthaltsqualität erhalten. Gemeinsam mit D\D Landschaftsplanung hat das Büro Kenh Architekten die Nutzung so geplant, dass ein Platz für alle entstanden ist. Konflikte unterschiedlicher Nutzergruppen sollten von vornherein ausgeräumt werden, weswegen beispielsweise auch Gespräche mit Sozialarbeiter:innen und Obdachlosenverbänden geführt wurden. Verdrängung sollte vermieden, Diversität gefördert werden. Mit einem etwas erhöhten, 2,5Meter breiten Ring aus Pflanzen grenzt sich der Platz gegen den ihn umgebenden Autoverkehr ab. Die grüne Barriere wirkt optisch und akustisch wie ein kleiner Wall und lässt den 28.000m2 großen Platz wie eine Erholungsinsel wirken. Die gesamte Gestaltung reagiert auf die Folgen des Klimawandels und die damit verbundene größere Hitzeentwicklung. Eine erfrischende Erholung für die Menschen GARTEN UND LANDSCHAFT FREIRAUM FÜR ALLE Fotos: Christian Fürthner Die Neugestaltung des Pratersterns reagiert auf die Folgen des Klimawandels

23 oder längere Pause können Menschen in den verschiedenen Gastronomiebereichen einlegen, die hier entstanden sind. Im Schanigarten, dem Stehcafé oder imRestaurant wurde mit langlebigen Materialien wie Eichenholz, Feinsteinzeug und Granit auf Ressourcenschonung geachtet. Nachhaltig ist hier auch die Küche, die auf vegane Kost aus biologisch angebauten Zutaten setzt. Grün gibt es am neuen Praterstern also nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf dem Teller. www.dnd.at www.kenh.at verdoppelt. Eine extra entworfene Einfassung der Bäume dient als Sitzmöglichkeit. Die Baumscheiben sind unterirdisch miteinander verbunden, was ihre Versorgung mit Wasser erleichtert. Offene Sichtachsen, aber auch die verbesserte Beleuchtung auf dem gesamten Gelände, stärken das Sicherheitsempfinden am Platz und erhöhen die Verweilqualität. Konsequent in das Konzept eingebunden wurde der Pavillon der ehemaligen Polizeiwache, der sich zum Platz hin öffnet und nun von einem grünen Pflanzengürtel umgeben ist. Dieser trägt, ebenso wie die öffenbare Lichtkuppel des Pavillons, zur natürlichen Kühlung des Gebäudes bei. Zudem bietet das Gründach mit seinen Bienenstöcken, Wasserbecken, Totholz und Steinen zahlreichen Insekten ein Zuhause. Eine kürzere © Matthias K. Heschl © D\D Landschaftsplanung für ARGE Praterstern © Ákos Burg © Ákos Burg © Ákos Burg GARTEN UND LANDSCHAFT

24 GARTEN UND LANDSCHAFT © design@garten © design@garten „Mitten imGarten“ – dieses Gefühl war für die Firma design@garten die oberste Maxime bei der Entwicklung einer modularen Gartensauna. Deshalb ist der grenzenlose Ausblick in Form einer hochwertigen Panoramaverglasung das zentrale Designelement und charakterisiert damit das Ergebnis einer langjährigen Entwicklung. Das Resultat überzeugt dabei nicht nur durch Ästhetik, sondern auch mit Werten: So finden ausschließlich ökologisch unbedenkliche Werkstoffe, Dämmstoffe und Hölzer Verwendung. In der Basisausführung misst die Sauna 2,40 x 2,40 x 2,45 Meter (B/T/H). Diese Maße können beliebig erweitert werden, wobei individuelle Ausführungen mit anliegendem Ruheraum, Überstand oder Stauraum maximale Individualisierungsmöglichkeiten bieten. Dank der modularen Bauweise lassen sich auch weitere Produkte wie Holzlager, Gartenhaus oder Gartenschrank integrieren. www.designatgarten.de EIN SAUNAGANG IM GRÜNEN Eine Outdoorsauna mit Wow-Faktor – von innen wie von außen Das Buch „The Avant Gardens“ verwischt die Grenzen zwischen dem Natürlichen und dem Kultivierten und zeigt visionäre und ungewöhnliche Gärten in all ihren unterschiedlichen Formen. Auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen stellt dieses Buch eine breite Palette von Projekten vor, die sich wandelnde Mentalitäten und Kulturen ihres Standorts widerspiegeln und unsere Vorstellung davon, was ein Garten sein kann und wie er uns fühlen lässt, in Frage stellen. Unter Berücksichtigung des Klimawandels und der biologischen Vielfalt zelebriert das Buch die kultivierte natürliche Welt. gestalten & John Tebbs (Autoren) The Avant Gardens Vollfarbig, Hardcover, geheftet, 272 Seiten, Format: 22,5x29cm, Sprache: Englisch 45 Euro ISBN: 978-3-96704-096-8 www.gestalten.com THE AVANT GARDENS Visionäre und ungewöhnliche Gärten BUCHTIPP

25 zeugt – nicht nur von der maßgeschneiderten und ganzheitlichen Planung und Umsetzung durch den Fachbetrieb, sondern auch von der Qualität der eingesetzten Produkte undMaterialien von Brillux: Sei es die Lasur für die Holzpaneele, der besondere Putz an der Fassade oder der fugenlose Boden der Gartendusche. Ihr buchstäbliches Highlight: Die raffinierten gestalterischen Details. Eins davon ist die außergewöhnliche Fassade: Durch Spiegelbruch entsteht hier je nach Lichteinwirkung ein eindrucksvolles Glitzern. Das macht aus der ansonsten schlicht gehaltenen, weißen Fassade etwas ganz Besonderes. www.brillux.de/zuhause Mit diesemHaus im grünen Gürtel der Großstadt hat sich ein Paar mittleren Alters den langgehegten Traum vomNeubau in der Natur erfüllt. In ihrem neuen Refugium verwischen die Linien von Innen und Außen: Der Außenbereich wird zur Verlängerung des Zuhauses – dazu schafftdie schwellenlose, großzügige Schiebetür einen nahtlosen Übergang der ehemals strikt getrennten Areale. Fortgeführt wird dieser Gedanke durch den Essplatz und einen Loungebereich auf der Terrasse sowie die Gartendusche, die zu einer Abkühlung nach dem Sonnenbad einlädt. Die geraden Linien des Neubaus, gepaart mit denMaterialien und Farbtönen, unterstreichen den Naturlook und strahlen Zen-Feeling aus. Diese wunderschöne Outdoor-Oase konnte mit dempassendenMalerfachbetrieb entstehen. Diesen hat das Paar über Brillux Zuhause ausfindig machen können. Hier finden Interessierte Inspirationen und Rat für ihr nächstes Bau-, Sanierungs- oder Renovierungsprojekt. Der Fachbetriebsfinder auf brillux.de/zuhause vermittelt dafür in nur wenigen Klicks Betriebe in der eigenen Region, die auf die Qualität von Brillux setzen. Das designaffine Bauherrenpaar war jedenfalls voll und ganz überWOHNGEBÄUDE OASE MIT ZEN-FEELING Fotos: Brillux Der Weg zum Traumhaus führt über Brillux Zuhause Sogenannter Spiegelbruch sorgt für ein besonderes Funkeln in diesem Putz. Die schlichtgehaltene weiße Fassade bekommt so einen einzigartigen Touch. Wohnzimmer-Feeling auf der Terrasse: Der gemütliche Loungebereich verspricht lange Tage und Abende unter dem Sommerhimmel. Anzeige

26 Wer Gründerzeitwohnungen mag, wird immer versuchen, möglichst viel zu erhalten. Und dennoch soll auch in einer Wohnung mit Bauzeit um 1900 der Komfort nicht leiden. Mit Gespür für die Vergangenheit hat Studio Bernd Oberwinkler im 8. Bezirk einem Schmuckstück dieser Epoche zu neuem Glanz verholfen. Mit der Erhaltung von alter Substanz konnte auch der Charakter bewahrt werden. Durch eine komplett neue Grundrissstruktur kommen die Ansprüche moderner Stadtmenschen dennoch nicht zu kurz. Fischgratparkett und Flügeltüren stehen geradezu symbolisch für Gründerzeithäuser. In dieser 112m2 großen Wohnung wurde beides erhalten. Die Parkettstäbe wurden sorgsam entfernt, der Untergrund saniert und das aufgearbeitete Parkett neu verlegt. Auch Türen und Fenster wurden mitsamt der noch erhaltenen Beschläge restauriert. Raumhohe Einbauschränke in kreidigen Wandfarben schaffen dezent enorm viel Stauraum. In der Küche werden sie durch tintenblaue Unterschränke ergänzt, an die sich zum Fenster hin eine Sitzbank anschließt. Die samtig zederngrüne Polsterung nimmt das Grün des INNENARCHITEKTUR NEUER STOFF UND ALTES HOLZ Fotos: Studio Bernd Oberwinkler Eine Gründerzeitwohnung wird charaktervoll saniert und neu gestaltet

27 in fünf Schwarz- und Weißtönen wurden mit mattschwarzen Böden und schwarzen Armaturen zu geölten Eichenmöbeln und weißen Sanitärobjekten kombiniert. In der Farbwahl der Wohnung mag eine gewisse Strenge liegen. Sie wird jedoch immer wieder durch überraschende Oberflächen gebrochen. Auch darin zeigt sich die Liebe zumDetail und respektvollemUmgang mit alter Bausubstanz. (Beteiligte Gewerke siehe S. 49) www.studioberndoberwinkler.at Innenhofs auf, während die mit matten weißen Fliesen gekacheltenWände schlichte Sachlichkeit vermitteln. Ein verspieltes Detail ist die ebenfalls mit Fliesen gekachelte Dunstabzugshaube. Das Thema Sitzbank taucht auch im großen Wohnraum auf. Dort zieht sich eine aus schwarz gebeizter, gebürsteter Eiche gebaute Bank vom Eingang bis zur mit Leinenstoff verkleideten Fensterwand. ImWohnraum unterstützen mit plissiertem Stoff bespannte Lampenschirme die Zonierung von Essbereich und Sofalandschaft. Die gleichen Leuchten finden sich in kleineren Ausführungen auch im Gästezimmer und den beiden neu geschaffenen Tageslichtbädern wieder. Diese zeigen sich nicht nur in der Oberflächenwahl, sondern auch in der Farbgebung durchaus kontrastreich. Fliesen INNENARCHITEKTUR

28 vertragen mehr Belastungen imAlltag und lassen sich bei einer entsprechenden Dicke der Nutzschicht öfter aufarbeiten.“ Dafür wird zunächst der Boden gereinigt. Im Anschluss erfolgt der ein- bis mehrmalige Abschliff, je nach Intensität der Nutzungsspuren. Nach dem letzten Schliff sind Schadstellen imHolz gut zu erkennen. Diese lassen sich u. a. mit einer speziellen Spachtelmasse ausbessern. Als letzter Schritt wird die Oberfläche versiegelt, denn unbehandelte Holzböden sind besonders anfällig für Feuchtigkeitsschäden und Verschmutzungen. Damit die aufgearbeiteten BöHolz ist ein zeitloser Klassiker. Ob im Möbelbau oder im Bereich der Bodenbeläge – das natürliche Material sorgt für eine gemütliche und ruhige Raumwirkung. Als eines der ältesten Baumaterialien der Menschheitsgeschichte spielt es noch immer eine große Rolle. War es in der Vergangenheit durchaus üblich, Böden abzutragen und zu ersetzen, sind heute Alternativen gefragter denn je. In Zeiten von Nachhaltigkeit und Klimaschutz liegt der Fokus verstärkt auf einer umweltschonenden Aufbereitung: Böden zu einer langen Lebensdauer zu verhelfen ist ressourcensparend und nachhaltig. Egal ob Holzdiele oder Parkett aus Massivholz – wird ein Altbelag saniert, entfallen sowohl die Entsorgung des alten als auch die Verlegung eines neuen Bodens. So lassen sich u. a. CO2 Emissionen und Rohstoffe einsparen. Welche Holzsorten eignen sich dabei besonders gut für eine Aufbereitung? „Generell gilt: Je weicher die Hölzer, desto empfindlicher sind sie“, sagt Max Grütering, Geschäftsführer von redbeard interior, Innenarchitekt und gelernter Tischler. „Harthölzer wie Buche oder Eiche sind widerstandsfähiger, sie © Adobe Stock © Adobe Stock WERTERHALTUNG ALTER BODEN IN NEUEM GLANZ Fotos: Domke Parkett Renovieren statt rausreißen – die Aufbereitung ist ressourcensparend und nachhaltig

29 den lange eine schöne Optik behalten, ist ein Finish mit Lack, Öl oder Wachs empfehlenswert. Für einen besonders strapazierfähigen Schutz sorgen z. B. Hartwachsöle. Eine Alternative zu Öl bietet Wachs: Es dringt in die Poren der Oberfläche ein und bildet einen schützenden Film. Eine Behandlung mit Lack hat den Vorteil, dass die Oberfläche sehr robust ist. „Wird der Boden jedoch beschädigt und der Lack platzt ab, kann Feuchtigkeit eindringen“, so Grütering. „Dann muss im Zweifel der gesamte Lack abgeschliffen und der Boden neu versiegelt werden. Bei einer Behandlung mit Öl oder Wachs ist man viel flexibler. Die beschädigte Stelle kann leicht ganz lokal aufgearbeitet werden.“ Für welches Finish man sich auch entscheidet – dank einer Sanierung ist der Boden nachhaltig geschützt, was seine Lebensdauer um viele Jahre verlängert. Nach der Aufbereitung ist je nach Beanspruchung des Bodens alle paar Monate eine gründliche Reinigung nötig. Mit der richtigen Pflege bleibt der Holzboden lange schön und widerstandsfähig. Besonders gut geeignet sind dafür ökologische und lösungsmittelfreie Reinigungsmittel auf Basis natürlicher Rohstoffe. © Homesweethome Nick Cannaerts, rubimonocoat ©Mafi WERTERHALTUNG © Bauwerk Parkett AG Alles neu macht der Mai! Warum nicht einmal beim Bodendesign experimentieren? Mit keinem anderen Bodenbelag lassen sich Räume so kreativ und individuell gestalten und deren Atmosphäre positiver beeinflussen wie mit Parkett. Parkett kann Wärme, Gemütlichkeit, zurückhaltende Ästhetik, urbanen Look, Eleganz, Ruhe oder aber Lebendigkeit ausstrahlen. Mit ihm lässt sich ein lebhaftes und dominantes oder aber ruhiges und zurückhaltendes Bild erzielen. Ob im Schlafraum, Wohnzimmer, Loft oder Großraumbüro: Je nachdem welches Verlegemuster, welche Verlegetechnik oder welcher Farbton für einen Raum ausgewählt werden und in welchen Proportionen die Parkettmuster angeordnet werden, entstehen völlig unterschiedliche, kreative Parkettdesign-Lösungen. Diese krönen das Interior von Räumen auf spannende und ästhetische Art undWeise bzw. fügen sich stimmig in das Gesamtkonzept ein. Kreative Parkettbodenmuster können selbst zum Eyecatcher und großflächigen unikaten Kunstwerk werden. Verlegt im ruhigen und geometrisch ordnenden Parallelverband, stellt ein Langstab-Dielenparkett im Schlafbereich eines Einfamilienhauses mit klarem, puristischemEinrichtungsstil eine stimmige, harmonische Kombination dar. Mitunter soll das Parkett dem Interior eines Raumes aber nicht die Schau stehlen, sondern dieses bestmöglich in Szene setzen, wie etwa bei künstlerischen Ausstellungsflächen. ImWürfelmuster angeordnet, wobei die Richtung der Quadrate abwechselnd um 90 Grad versetzt wird, entfaltet der Bodenbelag hier eine ruhige, zurückhaltende und neutrale Wirkung. Im klassischen Fischgätmuster verlegt, tragen Langstab-Dielen hingegen in einemWohnraum zu einer warmen und lebendigen Atmospäre bei. Wir laden Architektur- und Kreativschaffende dazu ein, mit neuen BodenDesigns zu experimentieren. Dank ungewöhnlicher Formate und Proportionen, etwa 1:5 oder 1:9, sind mit Lösungen von Bauwerk Parkett viele klassische und moderne Verlegemuster möglich: Fischgrät, Parallelverband, Leitermuster, Schiffsboden oder Würfel-Optik. Natürliche Echtholzböden in vielen verschiedenen Farben sind Unikate. Wir empfehlen, die Dielen vollflächig mit dem Untergrund zu verkleben. Dies hat einen positiven Effekt auf den Tritt- und Raumschall und ermöglicht ein leises Begehen. Zudemwird so verhindert, dass Hohlräume zwischen Estrich und Parkett die direkte Wärmeübertragung von Fußbodenheizungen behindern – für eine optimale Energieausnutzung. © Bauwerk Parkett AG KREATIVE BODENGESTALTUNG von Christin Bardewyk EXPERTENKOLUMNE Cleverpark 900 Eiche Caramello Christin Bardewyk, Leiterin Marketing Bauwerk Parkett Deutschland

30 beruhigen. In Kombination mit Weiß entsteht eine maritime Optik, in Verbindung mit Holzmöbeln sorgen Blautöne für eine wohnliche Atmosphäre im Bad. Natürliche Grüntöne erinnern u. a. an Wälder sowie den Frühling und sorgen für ein Gefühl der Frische. Rottöne stimmen fröhlich und Ein bisschen Farbe gefällig? Diese Frage lässt sich im Bereich der Badgestaltung mit einem klaren Ja beantworten. Denn kalte, klinisch weiße Badezimmer waren gestern. Farbige Sanitärkeramiken, bunte Fliesen, Badmöbel und Accessoires sind gefragter denn je. Richtig eingesetzt lassen sich mit Farben erstaunliche Effekte erzielen, denn Farbe erzeugt Atmosphäre und weckt Emotionen. Das klassische Weiß kann ein Badezimmer kalt und steril wirken lassen – farbige Töne hingegen helfen, den Ort wohnlicher und persönlicher zu gestalten. Badezimmer sind nicht mehr nur funktional und losgelöst vomRest der Wohnung, sie werden auch, was das Design angeht, zu einem wichtigen Bestandteil der eigenen vier Wände. Bei den individuellen Räume darf bei der Einrichtung mit Farben gespielt werden. Wie bei der Gestaltung der gesamten Wohnung steht dabei die eigene Persönlichkeit im Vordergrund. Welche Gefühle soll das Bad vermitteln? Ist es der morgendliche Energiekick? Oder braucht es einen Ort der Entspannung? Blautöne mit einem leichten Grünanteil wecken Erinnerungen ans Meer und © burgbad © Design Enrico Beccari – Wall&decò’s patented Wet System © Villeroy & Boch BAD UND WELLNESS ES WIRD BUNT Bei der Badgestaltung liegen ausdrucksstarke Farben im Trend

31 Mit wasserfesten Oberflächen und bunten Designs können diese problemlos auf verschiedene Untergründe wie Fliesen, Putz oder Beton aufgebracht werden und bringen so nicht nur bunte Farbakzente, sondern auch ein Gefühl vonWohnlichkeit ins Bad. Das ist eine gute Möglichkeit, auch ohne größere Umbauarbeiten für einen neuen Look zu sorgen. Akzente setzen zudem Badmöbel – in Trendfarben wie Dunkelgrün, Orange, zartem Mint oder Gelb. Es gibt sie in vielen Tonstufen als farbenfrohe Gestaltungselemente – bei der Farbwahl sind kaum Grenzen gesetzt. optimistisch. Flächendeckend eingesetzt können sie allerdings dominant und dramatisch wirken. Geschickter ist z. B. die Wahl einer einzelnen roten Wand oder einer roten Badewanne. Farbakzente lassen sich auch mit bunt gefärbten Handtüchern und Accessoires setzen. Ob bunte Fliesen oder verputzte Wände, die in der Wunschfarbe gestrichen werden – bei der Wandgestaltung sind Farben besonders wirkungsvoll. Auch Feuchtraum-Tapeten tragen dazu bei, Badezimmer wohnlicher und farbenfroher zu gestalten. © Bette © Dallmer © Grohe © Vola © Tubes BAD UND WELLNESS

32 Pella amWestufer des Ortasees gegründet. Hier im Piemont hat Metallverarbeitung eine lange Tradition. Heute führt Daniela Fantini die Werte von Vater und Onkel weiter. Nachhaltigkeit und soziales Engagement gehören natürlich auch dazu. So fließt unter anderem der Verkaufserlös von „I Balocchi“ in das Projekt „100 Brunnen: Fantini für Afrika“. Im Jahr 2012 wurde die poppige Ikone neu aufgelegt. Standardmäßig ist sie in Rot, Schwarz oder Weiß erhältlich und gegen Aufpreis in jeder beliebigen RAL-Farbe. Welchen Ton sich wohl Goofy aussuchen würde? www.fantini.it Das Ambiente der Goofy Comics hatten Paolo Pedrizzetti und Davide Mercatali im Sinn, als sie 1977 die Badarmatur „I Balocchi“ (Deutsch: die Spielzeuge) für den italienischen Hersteller Fantini entwarfen. Waren es Einflüsse der PopArt-Ära oder lag es daran, dass Davides Vater Kinderbuchillustrator war – vielleicht spielte beides eine Rolle. Herausgekommen ist jedenfalls eine neuartige farbenfrohe Serie mit voluminösen rundlichen Formen, die sofort gute Laune macht. Das Erstlingswerk des jungenMailänder Architektenduos für die Branche beförderte die Armatur vom Neben- zum Hauptdarsteller im Bad. Plötzlich war die funktionale Welt der Wasserhähne bunt. „I Balocchi“ war ein Riesenerfolg und ein Meilenstein in der Firmengeschichte von Fantini. Design gehörte fortan, neben technologischer und handwerklicher Perfektion sowie höchstem Qualitätsanspruch, zur DNA des Familienunternehmens. Es folgten weitere Kooperationen mit Kreativen wie Enzo Mari, Rodolfo Dordoni oder Vincent Van Duysen. 1947 hatten die Brüder Giovanni und Ersilo Fantini die Firma in Davide Mercatali & Paolo Pedrizzetti MÖBELKLASSIKER WASSER IN BESTER FORM Fotos: Fantini Ein italienisches Architektenduo brachte in den 1970er-Jahren Farbe in die Welt der Armaturen

33 BAD UND WELLNESS Bei der Nova2 handelt es sich um eine Serie von Accessoires für die Küche, die Garderobe oder das Bad. Sie besticht durch feine Details: Das kann beispielsweise eine Schattenkante sein, die sich zwischen der Montagefläche und dem Produkt befindet und dem Design so den perfekten Ausdruck verleiht. Das Zusammenspiel des Stringenten und Zylindrischen gibt der Serie ihre einzigartige Form. Seit der Gründung 2002 bietet der Hersteller mittlerweile ein komplettes Sortiment an Badaccessoires in neun FrostFinishs an: Edelstahl gebürstet, Kupfer gebürstet, Gold gebürstet, Schwarz gebürstet, Edelstahl poliert, Kupfer poliert, Gold poliert, Mattschwarz und Mattweiß. Die neun Finishs machen das Sortiment des Herstellers, in Kombination mit den eleganten Designs, zu einer perfekten Einrichtungslösung mit unzähligen neuen Möglichkeiten. www.frostdenmark.com ELEGANTES DESIGN UND FEINE DETAILS Frost Nova2 Accessoires fürs Badezimmer BAD UND WELLNESS © Geberit Die perfekte Ästhetik im Bad hängt von Nuancen ab. Die neue Betätigungsplatte Geberit Sigma70, die durch ihre minimalistisch-schwebende Optik und die noch größere Farb- und Materialvielfalt überzeugt, ersetzt das bisherige Modell und setzt optische Akzente amWC-Platz. Sie zeichnet sich durch eine leicht konvexe Form aus, die ihr ein schwebendes Erscheinungsbild verleiht. Das puristische Design spiegelt sich auch in den geradlinig ausgeformten Tasten der wassersparenden Zwei-Mengen-Spülung wider. Die Betätigungsplatte ist mit allen Sigma Unterputzspülkästen (UP300) ab Baujahr 2002 kompatibel und bietet damit die Möglichkeit eines Design-Updates bestehender WCs. Um noch besser denWünschen von Architekten und Interior Designern zu entsprechen, hat Geberit die Farb- und Materialauswahl der beliebten Betätigungsplatte erweitert. Bislang gab es sie in gebürstetem Edelstahl und in weißem bzw. in sandfarbenem Glas sowie in Schwarz und Lava. Jetzt ist die Edelstahlversion auch lackiert in Schwarz matt erhältlich. Außerdem gibt es jetzt neue Varianten in den Farben Rotgold, Schwarzchrom und Messing, die mit dem PVD-Verfahren (Physical Vapour Deposition) beschichtet wurden. www.geberit.de MINIMALISTISCHSCHWEBENDE OPTIK Elegante Betätigungsplatte in neuen Farben und Materialien Weitere Informationen zum Geberit WC-System gibt es in folgendem Innovations-Video

34 BAD UND WELLNESS FARBE IM BAD Die Möbel der Serie Show (Design: Acquabella) präsentieren sich in neuem Look: Die Module sind weiß lackiert, die Vorderseite besteht aus Akron, einer Kombination aus Polyurethan und Mineralien. Diese ist in sechs verschiedenen, neuen Farben erhältlich. Als neues Modul vervollständigt ein 80 cm hoher Hängeschrank die Serie. www.acquabella.com Show SCHLICHT UND ELEGANT Die Multifunktionssäulen der Kollektion Obliqua (Design: Roberto Innocenti für Zazzeri) setzen auf eine große Funktionsvielfalt. Neben demRegenduschkopf gibt es eine Wasserfalldusche und Seitenbrausen für das Wellnesserlebnis im eigenen Bad. Die Säulen sind in den drei Modelgrößen M, L und XL erhältlich – wahlweise mit seitlicher LED-Beleuchtung. www.zazzeri-armaturen.de Obliqua KLARE FORMENSPRACHE Memory Mix (Design: Benedini Associati für agape) nimmt das Design des ikonischenMemory-Griffs auf und verdoppelt ihn in der Länge. Die klare Formensprache bleibt dabei erhalten. Zur Wahl stehen acht verschiedene Oberflächenvarianten, passend für jedes moderne Badezimmer. Erhältlich als Wand-, Stand- und Waschtischarmatur. www.agapedesign.it Memory Mix

35 INNENAUSSTATTUNG INNENEINRICHTUNG © Jori © Jori Zeitlose Designer-Sitzmöbel – und das seit bereits 60 Jahren: Jori steht für dynamischen Komfort und Sitzmöbel, in denen man herrlich entspannen kann. Auf der Kölner Möbelmesse feiert Jori im Juni dieses Jubiläummit seinem neuen Entwurf – dem ultimativ flexiblen Sofa Eden. Mit dem Berliner Designer Sven Hansen hat der Hersteller den idealen Partner gefunden, um seinemMeilenstein mit einer Neuheit Glanz zu verleihen. Eden verspricht Benutzer:innen, wofür sein Name steht: Das „Paradies auf Erden“ – in Sachen Sitzqualität. Je nach Lust und Laune lässt sich das Sofa in Handumdrehen von einer aufrechten, dynamischen Sitzposition in eine entspannende verstellen. Durch einen Klick auf die Rückenlehne gleitet der Kopfstützenrahmen nach oben. Dann nur noch das Kopfkissen aufstellen, den Fußhocker dazustellen und schon ist man im „Paradies“. www.jori.com INS PARADIES GLEITEN 60 Jahre Pionier im dynamischen Sitzkomfort © Artemide © Artemide Ob Möbel oder Arbeitsorte: Alles wird flexibler. Warum also nicht auch das Licht? Mit Funivia hat Artemide eine Beleuchtungslösung geschaffen, die jede Menge Freiheitspotenzial bietet. So gibt es nur einen einzigen Versorgungspunkt, von dem sich ein Geflecht aus horizontalen, vertikalen und schrägen Linien bildet, das dreidimensional im Raum installiert werden kann. Die Energie wird über das Seil verteilt, das zudem als tragendes Element fungiert. Über Brückenelemente – die über Dorne den Kontakt zu den Polen herstellen – erfolgt sowohl die Befestigung der einzelnen Komponenten als auch die Stromabnahme. Die Leuchten, die sich inviduell per App steuern lassen, können nach Belieben versetzt werden. Flexibilität, die zudem nachhaltig ist: Das robuste und langlebige Seil lässt sich für den Transport klein zusammenrollen. www.myartemide.de NACHHALTIGES LICHTNETZWERK Für mehr Flexibilität bei der Lichtgestaltung

36 eine stufenlose Anpassung des Winkels auf die entsprechende Körpergröße. Nun geht das Duo mit „Materialien mit Geschichte“ noch einen Schritt weiter. Mit Sekundärrohstoffen, wie recyceltemTetrapak oder Parkettdielen aus Wiener Wohnungen, wird aktuell auf allen Ebenen experimentiert. Schon fix fertig sind die Wohnaccessoires „Bivalve“. Diese bestehen aus Biokunststoff auf Basis von Maisstärke und können je nach Farbwunsch alternierend mit Miesmuschelschalen, Weizen oder Kaffee – allesamt Abfälle aus der Lebensmittelindustrie – ergänzt und 3D-gedruckt werden. Der Tisch „Tomb“ hingegen kombiniert skulpturale Ästhetik mit minimalistischem Aufbau. Welchen nächsten Schritt sich die Beiden wünschen? All ihre Ideen und Kompetenzen in ein kreislauffähiges Hotelzimmerkonzept stecken zu dürfen. www.anteup.at Ob in beratender Funktion oder hands-on für eigene Entwürfe: Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit stehen im charismatischen Gewölbe des Designstudios „ante up“ immer und überall im Fokus. Dass Benedikt Stonawski und Hauke Unterburg gut und gerne miteinander arbeiten, zeigte sich schon bei so manchen Projekten. 2020 setzten sie den ersten Schritt in ein gemeinsames Unternehmertum, um ihre Vision kompromisslos umsetzen zu können. Mit Design Thinking Prozessen, analytischen Reflexionsschleifen und umfassendemFeedback von außen gehen sie ihre Entwurfsprozesse an. Parallel dazu stehenModelle undMaterialen in ihrer Werkstatt laufend auf demPrüfstand. So lässt sich auch der Werdegang des Hockers „Opponent“ beschreiben, der nun ökologische und soziale Nachhaltigkeit vereint. Denn jeder einzelne Zentimeter der massiven Eichenholzplatte findet Verwendung, die Einzelteile werden ökologisch verleimt und produziert wird in einer Tischlerei bei Wien, die Geflüchteten Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht. In eben dieser wird auch „Glimpse“, einWandspiegel mit Balanceakt, produziert. Seine genaue Proportion zwischen Gleichgewicht und Reibung ermöglicht © Florian Maria Strasser Benedikt Stonawski und Hauke Unterburg DESIGN AUS WIEN ZIRKULÄR & ANALYTISCH Fotos: ante up Produkt- und Möbeldesign mit kompromissloser Nachhaltigkeit

37 INNENEINRICHTUNG © Assmann NewWork ist das großeThema und die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch extrem beschleunigt. Mobiles und flexibles Arbeiten sowie Remote Working sind zum festen Bestandteil des Arbeitsalltags geworden. Um den täglich wechselnden Anforderungen gerecht werden zu können, müssen Möbel und Einrichtungslösungen bei modern gestalteten Büroflächenkonzepten daher möglichst variabel und flexibel sein. Die Basis dafür bilden mobile Lösungen wie die neue Syneo Soft Freestyle von Assmann. Die mit Gleitern oder Rollen ausgestattete mobile Meetingbox bietet temporäre Arbeitsplätze für konzentriertes Arbeiten oder für kurze Abstimmungen und lässt sich je nach Arbeitssituation mühelos dorthin verschieben, wo sie gerade benötigt wird. Die Syneo Soft Freestyle ist mit integrierten gepolsterten Sitzmöbeln, einemTisch sowie schallabsorbierender Polsterung ausgestattet und wahlweise mit geschlossenem oder einem stylischen Lamellendach erhältlich. Sie verfügt über eine integrierte Akkutechnik, die ausreichend Strom für die dimmbare LED-Beleuchtung bietet. Über USBC- und USB-A-Anschlüsse, die sich direkt an der Tischplatte befinden, können Smartphone oder Tablet geladen werden. Die mobile Meetingbox ist durch ihren Akku völlig unabhängig von Stromanschlüssen und ermöglicht so einen autarken Einsatz im Büro. Bei größeren Abstimmungsrunden können mehrere Meetingboxen aber auch problemlos aneinandergestellt und somit einfach für mehrere Teilnehmer:innen erweitert werden. www.assmann.de FLEXIBLE OFFICE Neue mobile Meetingbox für maximale Flexibilität Video ansehen INNENAUSSTATTUNG © Basalte © Basalte Der erste Blick, die erste Berührung und der wesentlichste Moment, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Im eigenen Zuhause beginnt alles an der Haustür: Herzliche Begrüßungen, lang erwartete Wiedersehen oder unerwartete Abschiede. Mit der Türsprechanlage Adelante des Herstellers Basalte können Bewohner:innen ihre Gäste mit raffinierter Eleganz begrüßen. Mit den Displays und der App von Basalte können Hausbesitzer sehen, wer an der Haustür klingelt, mit den Besucher:innen sprechen und deren Gäste hereinlassen. Die personalisierte, schlanke und nur in hochwertigen Ausführungen verfügbare Türsprechanlage, stellt zudem ein Designstatement dar. „So bringen wir unser anspruchsvolles Design aus Ihrem Zuhause nach draußen, bis an Ihre Haustür, alles perfekt in Ihr Basalte Home integriert.“ Klaas Arnout, CEO - Basalte www.basalte.de RAFFINIERTES WILLKOMMEN Smarte Türsprechanlage setzt Designstatement

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