CUBE Wien · 01|22

43 Stand gebracht. Graue Pfeiler stehen vor weißen Wänden und erzählen ein wenig von der Industriegeschichte des Gebäudes. Massives Eichenparkett in Fischgrätmuster verlegt wartet ebenso auf neue BewohnerInnen wie die mit englischen Fliesen und Tadelakt ausgekleideten Bäder. Die blauen Fliesen unterscheiden sich durch ihre Herstellung in Handarbeit alle Hofschuhfabrikation – ein klangvoller Name für einen Ort, der vermutlich selbst zu Hochzeiten seines Bestehens wenig glamourös war. Ganz anders als mancher Schuh, der hier gefertigt wurde. Zumindest, wenn es sich um die Räumlichkeiten der Hofschuhfabrikation Andreas Neider im siebten Bezirk handelt. Stiefel und feine Schuhe aus Stoff wurden hier gleichermaßen gefertigt. Doch das ist lange her und letztlich waren es eben auch nur Industrieräume. Die wurden längst zuWohnungen umgenutzt, zumindest war das der Plan. Allerdings sahen die Räumlichkeiten in demGebäude aus der Zeit um 1900 noch nicht besonders wohnlich aus, als das Architekturbüro IFUB* sich ihrer annahm. Unterstützt von MO-architektur aus Wien ging das Team daran, zwei Wohnungen mit Freiraum und Charme zu schaffen sowie den Leerstand zu beseitigen. Die beiden Wohnungen zeigten sich in ihrer nackten Betonstruktur, nach originalen Schmuckstücken wurde vergeblich gesucht. Das vorhandene Potenzial sah das Planungsteam aber wohl. Die zwei Wohnungen wurden zunächst technisch und energetisch auf den neuesten INNENARCHITEKTUR INNEN WIE AUSSEN VORBEREITET Platz für neues Wohnen bietet eine ehemalige Hofschuhfabrikation Fotos: Olivia Schrattenecker

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