CUBE Wien · 01|22

16 struktion statisch zu realisieren und gestalterisch einzupassen. Die sichtbaren Stahlspanngurte und Eckverbindungen wurden eigens für dieses Loft entworfen. Gestalterisch eher roh gehalten, zeigen sich die Oberflächen der verwendetenMaterialien ganz im kühlen Stil von Industriegebäuden. Anders als diese umgibt die Wohnräume eine wärmende Hülle mit neuer Dämmung für Dach und Fassade – gerade bei der Sanierung eines Bestandsgebäudes ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Alte Industriegebäude üben eine fast unerklärliche Anziehung auf Architekturinteressierte aus. Die Fantasie galoppiert mühelos über marode Fassaden, eingeschlagene Fensterscheiben und dunkle Innenräume hinweg, schafft großzügige Lofts mit einer urbanenWohnqualität und helle, lichtdurchflutete Räume. Alles nur Gedankenspiele? Mitnichten, wie ein altes Wirtschaftsgebäude einmal mehr beweist. Den desolaten Bestandsbau hat das Architekturbüro Megatabs grundlegend verwandelt. Aus verwinkelten Räumen wurde ein Loft, das diesen Namen wahrlich verdient. Einfache, aus der Industrie entlehnte Materialien wie etwa Beton als Bodenbelag unterstreichen diesen Gestaltungsansatz. In die mit roten Ziegeln verklinkerte Fassade wurden speziell entworfene und handgefertigte Stahlsprossenfenster eingesetzt. Zwar in kleine Rechtecke unterteilt, fällt durch die insgesamt großen Fensterflächen viel Licht in den Innenraum. Tatsächlich ist hier Einzahl angebracht. Denn aus der verwinkelten Fläche ist auf jeder der drei Ebenen ein großer Raum entstanden. Es bedurfte einiger Überlegungen, diese KonWOHNGEBÄUDE VOM BETRIEBSGEBÄUDE ZUM LOFT Ein desolater Bau wird zum großzügigen Wohnraum auf drei Ebenen Fotos: Jenni Koller

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