CUBE Wien · 01|21

42 Flur zum Ess- oder zumArbeitszimmer, je nach- dem, wie weit der Tisch aus dem Einbauschrank herausgezogen wird. Bis zu sechs Personen kön- nen sich hier zu einem leckeren Essen versam- meln. Bei so viel Wandlungsfähigkeit wirkt die Küche fast schon banal. Doch nur, weil sie erst auf den zweiten Griff – in der Benutzung – zeigt, wie viel hier auf knappen 5m² untergebracht werden konnte. Je weniger Raum zur Verfügung steht, desto besser muss er genutzt werden. So lautet eine einfache Formel der Innenarchitektur. Gestal- terisch kommt meist noch der Anspruch hinzu, dass die vorhandene Fläche vor Großzügigkeit sprudeln und nicht nur der Fantasie Entfal- tungsmöglichkeiten bieten soll. Eine Kombi- nation zweier Faktoren, die der Quadratur des Kreises gleicht. Im ruhigen 18. Bezirk nahm die Interior Designerin Anastasia Reicher die- ses Motiv bei der Gestaltung einer Maisonette durchaus wörtlich. Die Formgebung aus Kreis und Quadrat taucht unaufdringlich immer wie- der auf. Ein fast schon künstlerischer Aspekt, der imGesamtkonzept mit geschickten Kniffen der Raumnutzung ergänzt wird. So erreicht die Designerin die gewünschte Großzügigkeit der gerade mal 70m² großen Wohnung durch eine reduzierte Materialwahl und vor allem bewusst gesetzte Spiegelflächen. „Die Kunden wünschten sich viele Funktionen, ohne den wenigen Raum optisch zu beschweren“, beschreibt Reicher. So belegte sie die Fläche mit wandelbarer, multipler Nutzung. Da wird der INNENARCHITEKTUR VERSPIEGELT VIELE MÖGLICHKEITEN Wenige Materialien und dafür umso mehr Funktionen auf wenig Raum Fotos: Oksana Guzenko

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