CUBE Wien · 03|20

18 unterschiedliches Fassadenmaterial für sich stehen und doch eine Einheit bilden. Die mit Wellblech, naturgeöltem oder weiß lackiertem Lärchenholz eingefassten Körper stapeln sich zu einemGesamtkomplex von gerade mal 35m² verbauter Fläche. Das Innere haben die Architek- ten auf 42m² Nutzfläche ausgedehnt und lassen durch den Grundriss den begrenzten Raum sogar noch weit größer wirken. Wände undMöbel sind aus einfachen Dreischichtplatten gezimmert, bewusst mit sichtbaren Stoßkanten. Bewusst aber auch in kräftigen Farben gestrichen, die Le Corbusier hat mit seinemCabanon in Roque- brune an der französischen Riviera gezeigt, wie schlicht, einfach und doch genial ein Feriendo- mizil sein kann, zumal eines für den Sommer. Dass Ausblick und farbige Fröhlichkeit dabei nicht zu kurz kommen, versteht sich wie von selbst. Ein wenig mutet das Häuschen in einer Kleingartensiedlung in Pötzleinsdorf mit Blick auf den Wienerwald an, als wäre hier der Geist des Meisters der Moderne vorbeigeweht. Dabei hatten die Architekten und Innenarchitekten von Schuberth und Schuberth vor allem das Selbermachen in den Vordergrund gestellt. Die benachbarten Häuschen der Anlage wurden von ihren Besitzern über die Jahre ihres Bestehens mit Umbauten und Zubauten an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst, wodurch ein bunter Mix aus Stilen undMaterialien entstand. Der Neubau sollte hier nicht aus dem Rahmen fallen – und tut es doch, irgendwie. „Der Entwurf ähnelt einer Collage, die einem Prinzip des Gewachsenen und Gebastelten folgt“, erklärt Johanna Schuberth. Die Collage besteht aus drei Kuben, die durch Fensterformate und WOHNGEBÄUDE FAST WIE SELBST GEBASTELT Fotos: Christoph Panzer Fröhliche Farbigkeit innen, kreative Fassadengestaltung außen

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