CUBE Stuttgart · 01|22

01 | 22 WOHNGEBÄUDE Haus, Garten, Möbel = eins – Wohnhaus auf schmalem Grundstück reiht sich in mehreren Volumen GEWERBLICHE BAUTEN Meisterlich – Tadao Ando, der „Meister des Minimalismus“, entwarf eine neue Konzernzentrale GARTEN UND LANDSCHAFT Klassischer Outdoor-Allrounder – Gartenmöbel aus zertifiziertem Teakholz KUNST UND KULTUR Carrie Mae Weems –The Evidence of Things Not Seen imWürttembergischen Kunstverein Stuttgart www.cube-magazin.de Das Stuttgarter Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart © Markus Guhl Garten und Landschaft Spezial

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3 WENIGER IST MEHR – Ungewöhnliches Wohnhaus amHang mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Suffizienz 4 MODERNMIT 60ER-JAHRE-CHARME – Umbau eines Hauses mit Elementen inMassiv- und Holzbauweise 8 HAUS, GARTEN, MÖBEL = EINS –Wohnhaus reiht sich in mehreren Volumen und spannenden Außenräume 11 LEUCHTENDMIT AUSSICHT AUF PATINA – Nachhaltige Sanierung und Dachaufstockung schafft Wohnraum 14 WOHNMODULE IM GRÜNEN – Flexibel nutzbarer Wohnbau in Holz-Massiv-Hybridbauweise 18 NACHHALTIG UNDMENSCHLICH – Bauherr setzt auf klimafreundliche Ziegel und ein „Fair-Wohnen“-Modell 20 ZENTRALER CAMPUS – Neubau eines Informationszentrums und Umbau einer alten Turnhalle 22 BUNT, LEBHAFT – UND KLAR – Barrierefreies Plusenergiehaus für eine viergruppige Betriebskita 26 FLEXIBLE NUTZUNG IMDENKMAL – Mit minimalen Eingriffen wurde aus einer Scheune ein Tagungshaus 28 MEISTERLICH – Tadao Ando, der „Meister des Minimalismus“, entwarf eine neue Konzernzentrale 30 FREUNDLICH EMPFANGEN – Familiengericht zieht in neu gestaltete, helle und barrierefreie Räume 34 SEHNSUCHTSORTE ZU HAUSE – Umbau eines Werkstattgebäudes zumWellnesshaus mit Schwimmteich 36 KLASSISCHER OUTDOOR-ALLROUNDER – Gartenmöbel aus Teakholz machen bei jedemWetter eine gute Figur 39 ALLE DINGE FLIESSEN INEINANDER – Lebendige Gartenanlage mit Schwimmbad passend zumHolzhaus 42 GRÜNE HÖFE – Private und gemeinschaftliche Gärten und Höfe für ein Wohnquartier 44 SCHLICHT, EINFACH UNDWIRKUNGSVOLL – Freiräume als Wesensmerkmal gesichert und weiterentwickelt 46 INDIVIDUELLES DESIGN – Frithjof Maschke entwickelt Produkte, die das Interesse an Technik fördern 52 DAS HERZ SCHLÄGT FRANZÖSISCH – Das Fässle le restaurant ist eine gute Adresse 58 CARRIE MAEWEEMS – The Evidence of Things Not Seen imWürttembergischen Kunstverein Stuttgart 60 IMPRESSUM 66 Wohngebäude Öffentliche Gebäude Gewerbliche Bauten Innenarchitektur Garten und Landschaft Spezial Design aus Stuttgart Restauranttipp Kunst und Kultur Impressum Nachhaltige Sanierung und Dachaufstockung schafft hochwertigen städtischen Wohnraum – Seite 14. Umbau eines Werkstattgebäudes zum Wellnesshaus mit Schwimmteich im großen Garten – Seite 36. Lebendige Gartenanlage mit Schwimmbad passend zum ökologischen Holzhaus – Seite 42. INHALT

4 WOHNGEBÄUDE

5 bensraum im Erdgeschoss unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Ein 12m² großer Balkon und ein überdachter Vorplatz mit Außenküche erweitern die Räume in der warmen Jahreszeit zusätzlich ins Freie auf 23m². Raumbreite Verglasungen und ideenreiche Überlagerungen von Ein Südhang mit Blick auf das Tübinger Schloss und über die Stadt. Darauf ein 365m² großes Grundstück. An diesem besonderen Ort sollte ein nachhaltiges und kostengünstiges Wohnhaus für eine sechsköpfige Familie entstehen. Neben dem Einsatz energetisch effizienter Passivhaustechnologie waren ein besonnener Umgang mit den vorhandenen Ressourcen und die Verwendung erneuerbarer Materialien wichtig. Im Entwurfsprozess setzte sich das Architekturbüro AMUNT mit der Frage auseinander, was Nachhaltigkeit und Suffizienz bezogen auf Architektur undWohnraum bedeuten kann. Was ist ein „guter“ Wohnraum und wie viel Raum braucht man wirklich? Basierend auf diesen Überlegungen entwarfen die Architekten die Grundrisse mit dem Fokus auf Funktionalität, Flexibilität und effiziente Raumnutzung auf 138m² Wohnfläche. Mit einem minimierten Materialeinsatz erzielten sie einMaximum an räumlichen Qualitäten. Während die Schlaf- und Kinderzimmer mit 7,5–9m² recht klein gehalten sind, bieten flexible Räume im Dachgeschoss und ein gestaffelter HauptleWOHNGEBÄUDE WENIGER IST MEHR Fotos: Brigida González Ungewöhnliches Wohnhaus am Hang mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Suffizienz

6 dem angestrebten maximal möglichen Raumvolumen, das innerhalb der Abstandsflächen und gesetzlichen Regelungen der Landesbauordnung möglich war. Zum anderen aus demWunsch der Nachbarin, die das Grundstück nur unter dieser Voraussetzung verkauft hatte, den Blick auf das Tübinger Schloss freizuhalten. www.amunt.info Raumbereichen und Funktionen bieten vielfältige Atmosphären. Trotz minimierter Wohnfläche vermitteln sie den Bewohnern ein Gefühl von Großzügigkeit. Ganz im Sinne des nachhaltigen Nutzungskonzepts kann das Haus zudem problemlos in zwei Wohneinheiten aufgeteilt und so an mögliche veränderte Lebenssituationen der Familie angepasst werden. Jeweils ein separater Eingang führt dann zu den 81 und 57m² umfassendenWohneinheiten. Für den Rohbau wählten die ArchitektenMassivholz, vor allem aufgrund seiner Energiebilanz und seines günstigen Einflusses auf das Raumklima. Im Innenraum sind die Oberflächen der vorgefertigten Elemente aus Kreuzlagenholz als „veredelter Rohbau“ ausgeführt. Die Holzoberflächen wurden lediglich geschliffen, gelaugt und geseift, um den hellen Charakter des Holzes zu erhalten. Die kompakte Form mit dem ausformulierten Dachkörper betrachten die Architekten als zeitgenössische Interpretation der umliegenden grauen TuffsteinGebäude aus den 1920er-Jahren. Der eigenwillige Schwenk der walmdachartigen, mehrfach geknickten Dachform resultiert zum einen aus WOHNGEBÄUDE

Das gute Licht. bega.com /zuhause

8 Familie oder Freunden. Eine architektonische Besonderheit ist der Mittelblock. Er spielte bei der Neugestaltung eine elementare Rolle. Einer Skulptur gleich prägt er die Räume und teilt das Haus. Im Steinblock sind Kamine eingebaut, die von beiden Seiten genutzt werden können. Es gibt außerdem einen abteilbaren Wohnraum, der zum gemeinsamen MusizieTrotz seiner ungewöhnlich expressiven Formgebung fügt sich das umgebaute Wohnhaus, Baujahr 1962, stimmig in die Umgebung. Helmut Dasch vom Architekturbüro dasch zürn + partner hat das Konzept für die Modernisierung entwickelt. Modern im wahrsten Sinne des Wortes: Das sanierte Haus sollte zeitlos wirken. Dasch übernahm die maßgebliche Struktur des Grundrisses, die auch nach rund 60 Jahren noch die Anforderungen an ein zeitgemäßes Wohnkonzept erfüllt. Entstanden ist ein Zuhause auf rund 400m² Wohnfläche, das seinen bauzeitlichen Charme behalten hat. Im Eingangsbereich fällt durch eine große kreisrunde Öffnung im Dach Licht ein – hier kann ein Baum langsam in die Höhe wachsen. Das ehemalige Untergeschoss wurde zu Wohnbereichen ausgebaut, die sich zum großzügigen Garten öffnen. Sie sind sowohl über das Erdgeschoss als auch über einen separaten Eingang zugänglich. Betritt man das Haus über die Terrasse, gelangt man direkt in eine offene Küche mit Essplatz und Kamin. Wie gemacht für einen geselligen Abend mit WOHNGEBÄUDE MODERN MIT 60ER-JAHRE-CHARME Umbau eines Wohnhauses mit flächigen Elementen in Massiv- und Holzbauweise Fotos: Bernhard Tränkle

9 bei. In der Straßenansicht bilden die Garage und das Haus eine Einheit. Das Dach ist begrünt und besteht in Linien aus Stahlträgern, in die Holztafel eingearbeitet sind. (Beteiligte Gewerke siehe S. 62) www.dzpa.de ren genutzt wird. In Küche und Esszimmer stehen feine Elemente im Kontrast zu groben Arbeiten, etwa aus Stein. Die Küche ist mit viel Holz ausgestattet. Durch eine Schiebetür gelangt man in das angrenzende Wohnzimmer mit eingebauter Galerie. Eine gefaltete Treppe, die an den Monolithen gehängt ist, führt nach oben. Die schräge Verglasung reicht bis zum Boden. So hat man einen schönen Ausblick auf Bäume und Garten – und lebt sowohl drinnen als auch draußen. Mit seiner äußeren Neugestaltung wurde das Haus förmlich in die Umgebung hineinmodelliert. Die Mischung aus Massiv- und Holzbau bezieht sich stark auf die Landschaft. Großzügig und flächig sollte es wirken – dazu tragen beispielsweise die durchgehenden Gebäudelinien WOHNGEBÄUDE

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11 Eingang führt in ein kleines Foyer mit Blickachsen in die verschiedenen Nutzungsbereiche und den Garten. Innen- und Außenraum sind über großzügige Verglasungen miteinander verbunden, sodass eine großzügige Atmosphäre und selbstverständliche Orientierung entsteht. Über eine dezent separierte Treppe gelangt man in das Obergeschoss. Es ist der Gebäudekubatur Ausgangspunkt für die Planung: Ein schönes, sehr schmales Grundstück innerhalb einer dörflichen Struktur, geprägt von Satteldach- und Bauernhäusern. Die benachbarten Gebäude stehen dicht an der Grundstücksgrenze. Im Norden liegt die Zufahrt, auf der Südseite bietet sich eine schöne Aussicht auf Wiesen undWald. Das Baufenster erlaubte es, den Neubau weit nach hinten zu setzen und ihn langgestreckt auszubilden. Kiltz Kazmaier Architekten teilten das umfangreiche Raumprogramm in kleinere Volumen auf, um das Ensemble stimmig in die Umgebung einzufügen. Mit der Anordnung der zwei kleineren Einzelhäuser und demwiederum dreigeteilten Haupthaus entstanden spannende Außenräume und geschützte Plätze bzw. kleine Höfe mit interessanten Blickbeziehungen. Im Norden an der Zufahrt befindet sich der Hof für Fahrzeuge und die Werkstatt bzw. den Hobbybereich. Daran schließt sich der Eingangshof im Vorbereich des Wohnhauses an. Auf der Südseite öffnet sich der Hof für Garten und Pool. Die außen sichtbare klare Gliederung des Gebäudes setzt sich im Innenraum fort. Der zentrale © Markus Guhl © Rainer Brändli © Markus Guhl WOHNGEBÄUDE HAUS, GARTEN, MÖBEL = EINS Wohnhaus auf schmalem Grundstück reiht sich in mehreren Volumen und spannenden Außenräume

12 Dachüberstände, die Regenwasserableitung ist nicht sichtbar. Erfreulicherweise plante der Architekt auch die Möbel und den Garten, sodass die Gartengestaltung und Architektur als eine Einheit wahrgenommen werden und die Möbel die Raumkonzeption in Funktion und Materialität unterstützen. (Beteiligte Gewerke siehe S. 62) www.kiltzkazmaier.de entsprechend eingeteilt in ein Kinder- und ein Elternhaus, die über einen hellen Bewegungsbereich verbunden sind. ImDachgeschoss befindet sich als abgeschlossene Raumeinheit ein flexibel nutzbarer Bereich mit kleinem Bad. Hier ist man ungestört unter dem offenen Dach und hat von der geschützten Loggia eine schöne Aussicht ins Grüne. Elegant und zeitlos sollte das Gebäudeensemble wirken, reduziert und ausgewogen in seinen Proportionen. Alle Gebäude sind mit hinterlüfteten Tafeln aus Faserzement in einem hellen Farbton verkleidet. Die liegenden Fugen zwischen den Tafeln entwickeln sich um die Kubatur und lassen sie fein und leicht wirken. Fenster wurden, wo möglich, in Bändern und flächig angeordnet, um diesen Eindruck zu unterstützen. Es gibt keine © Markus Guhl © Rainer Brändli © Rainer Brändli © Rainer Brändli © Markus Guhl WOHNGEBÄUDE

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14 Kupferhaut. Sie nimmt die Bewegungen auch in sich verändernden Klimaverhältnissen auf. Als Kaltdach mit Hinterlüftungsebene leitet es Stauwärme und Kondenswasser ab und ermöglicht die langfristige Haltbarkeit. Falls es doch einmal entsorgt werden muss, kann das Dach inklusive Holzkonstruktion und Zellulosedämmung sortenrein getrennt und wieder Wo heute unter der glänzenden Kupferhaube eine 170m² große Wohnung mit zwei Terrassen über der Stadt thront, war vor der Aufstockung ein in den 1950er-Jahren notdürftig aufgebautes Satteldach. Der Eigentümer des Gründerzeithauses von 1894 beauftragte Architekt Sascha Bauer vom Studio Cross Scale mit dem Ausbau und der energetischen Sanierung. Da Wohnraum in der Stadt dringend benötigt wird, sollte der Bestand nicht nur erhalten, sondern möglichst auch erweitert bzw. nachverdichtet werden. Das besagte provisorische Dach wich einem neuem Dachaufbau, der in seiner Form den historischen Kontext und die Grenzen der aktuellen Bauvorschriften auslotet. Und die „fünfte Fassade“ für das Auge ausformuliert. Über das Tal weithin sichtbar, fügt sich das mit Kupfer verkleidete Dach im Laufe der Zeit und den sich stets ändernden Farben der Patina in das Gebäudeensemble der Hangbebauung ein. Wichtig war den Planern, dass die Aufstockung handwerklich traditionell ausgeführt wird und dauerhaft ausgelegt ist. Eine Holzkonstruktion mit recycelter Zellulosedämmung ohne adhäsive Verbundstoffe bildet das Gerüst für die gefälzte WOHNGEBÄUDE LEUCHTEND MIT AUSSICHT AUF PATINA Nachhaltige Sanierung und Dachaufstockung schafft hochwertigen städtischenWohnraum Fotos: Studio Cross Scale

15 wurden saniert, die im 2. Obergeschoss zu zwei Wohnungen umgebaut und die beiden Wohnungen im 3. Obergeschoss modernisiert. Ein neuer Aufzug über sieben Etagen ermöglicht nun die barrierefreie Erschließung. Im Treppenhaus konnten sowohl der Linoleumboden als auch das Eisentreppengeländer und die Fenster aus einer früheren Sanierung erhalten bleiben. (Beteiligte Gewerke siehe S. 62) www.studiocrossscale.com in den Ressourcenkreislauf geführt werden. Die Heizungsanlage, die im Laufe der Jahre mit Kohle, Öl, Elektro und Gas gespeist wurde, sollte in ein sinnvolles Konzept einer nachhaltigen Energieversorgung überführt werden. Eines, das die baurechtlichen Vorgaben erfüllt und auf die Dämmung der historischen Sandsteinfassade verzichtet. Photovoltaik kam aus ästhetischen Gesichtspunkten nicht in Frage, Geothermie aufgrund des darunterliegenden Verkehrstunnels nicht. Das mit Biogas betriebene Blockheizkraftwerk ist im Untergeschoss untergebracht. Seine Abwärme wird für die Heizung genutzt. Der produzierte Strom steht dem gesamten Haus und den E-Ladestationen für Fahrrad und Pkw zur Verfügung. Überschüssiger Strom wird für andere Stadtbewohner ins Stromnetz eingespeist. Die Geschäftsräume im Erd- und 1. Obergeschoss WOHNGEBÄUDE

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18 aus acht gleichen Modulen, eine neue identitätsstiftende Adresse zu schaffen. Um das Gebäude flexibel nutzen zu können, war die Minimierung von tragenden Bauteilen im Innern ein wichtiger Baustein. Die überdachte offene Erschließungszone zwischen den beiden Gebäudeflügeln dient als niederschwelliger Gemeinschafts- und Kommunikationsbereich für die Bewohner. Besonders war diese Bauaufgabe in vielerlei Hinsicht: Zum einen war es das Ziel, ein weitestgehend nutzungsflexibles Wohngebäude zu schaffen. Von Beginn an war hierbei klar, dass sich die Erstnutzung als Nachfolgeunterbringung für Geflüchtete über nur wenige Jahre erstrecken würde. Für die Zeit danach wurden mehrere Nutzungsszenarien mitentwickelt: vom studentischenWohnen über Wohngemeinschaften/-gruppen bis hin zum konventionellenWohnen. Zum anderen war das Baugelände ein nicht mehr genutzter Bolzplatz, umgeben von einem Wohngebiet und sehr viel Bestandsgrün. Für Freivogel Mayer Architekten war von Anfang an klar, dass das neue Gebäude auf diesem Baugelände keine klassische Wohnungsbauarchitektur werden konnte. Daher entschieden sich die Planer für eine weitestgehend autonome Formensprache, die sowohl mit den Faltungen der Außenhülle als auch durch ihre Farbgebung mit dem Grün der Umgebung unmittelbar kommuniziert. Das neue Gebäude sollte außerdem keine Assoziationen zu einer Flüchtlingsunterkunft herstellen. Stattdessen war es ihnen wichtig, trotz der Gebäudestruktur WOHNGEBÄUDE WOHNMODULE IM GRÜNEN Fotos: Dietmar Strauß Flexibel nutzbarer Wohnbau in Holz-Massiv-Hybridbauweise, effektiv gedämmt mit Holzfaserplatten

19 an das städtische Fernwärmenetz minimiert. Das Wohngebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 1.190m² erfüllt den Primärenergiebedarfsstandard A und liegt damit 32 Prozent unter dem Standard der Energieeinsparverordnung. (Beteiligte Gewerke siehe S. 62) www.freivogelmayer.de www.pforzheimer.de In Holz-Massiv-Hybridbauweise wurden die tragenden Bauteile als massiver Skelettbau mit Stützen und Flachdecken erstellt, die Außenhülle als Holzrahmenkonstruktion. Um die gewünschte Präzision zu erzielen und eine wirtschaftliche Erstellung in kurzer Bauzeit sicherzustellen, wurde die gesamte Holzkonstruktion der Fassaden nahezu vollständig vorgefertigt. Die Übergabe der Ausführungsplanung an das ausführende Holzbauunternehmen erfolgte via digitalem 3DModell, das die Grundlage der CNC-Herstellung bildete. Bei der Wahl des Fassadendämmstoffs wurden Holzfaser-Einblasdämmung und -Putzträgerplatten gewählt, um zusammen mit der Verwendung heimischen Nadelholzes aus dem Nordschwarzwald eine positive CO₂-Bilanz zu erreichen. Durch den sehr hohen Gebäudedämmstandard wird außerdem die Anschlussleistung WOHNGEBÄUDE

20 WOHNGEBÄUDE NACHHALTIG UND MENSCHLICH Fotos: Dietmar Strauß Bauherr setzt auf klimafreundliche Ziegel und ein „Fair-Wohnen“-Modell Nachhaltigkeit undWirtschaftlichkeit waren die beiden Begriffe, die bei der Errichtung der fünf Mehrfamilienhäuser in der Caerphillystraße im Fokus standen. Zugleich hat die Wohnungsbau Ludwigsburg (WBL) mit diesem Projekt bezahlbarenWohnraum nach dem eigens entwickelten „Fair-Wohnen“-Modell geschaffen. Dahinter steht ein ausgeklügeltes Konzept, das geförderten Wohnraummit Miet- und Eigentumswohnungen kombiniert. Ein Clou, der finanzielle Freiräume schafft, um architektonische Qualität, eine nachhaltige Bauweise sowie einen sehr guten Ausstattungsstandard zu ermöglichen. Insgesamt umfassen die Häuser 42 Mietwohnungen, 18 Eigentumswohnungen sowie zwei Tiefgaragen. Wichtig war der WBL neben demKfW55-Standard auch die Vermeidung eines klassischen Massivbaus mit Wärmedämmverbundsystem aus Polystyrol. Stattdessen standen bei der Auswahl der Baumaterialien Ökologie und Dauerhaftigkeit im Fokus. Schließlich war es dem Bauherrn wichtig, dass die Gebäude unter anderem die Vorgaben des NaWoh-Qualitätssiegels erfüllen. „Als kommunale Wohnungsbaugesellschaft sehen wir uns hier in der Rolle eines gesellschaftlichen Vorreiters“, erklärt Achim Eckstein, Abteilungsleiter Projektmanagement bei der WBL. Mit der Architektur der Gebäude beauftragt, bewertete das Büro ARP Architekten Partnerschaft Stuttgart zunächst einmal verschiedene Systeme für die Bauweise der Mehrfamilienhäuser im Vergleich zu einer Standardlösung aus Stahlbeton und Kalksteinmauerwerk mit einemWärmedämmverbundsystem. „Aus der Gegenüberstellung mit Holzbau, Leichtbau

21 WOHNGEBÄUDE und Wärmedämmziegeln ging eindeutig die Ziegelbauweise als wirtschaftlichste Bauweise hervor“, berichtet Architektin Julia Diez. Anforderungen, die sich mit den Tonbaustoffen vom Hersteller Wienerberger am besten erfüllen ließen. Mit einer Wandstärke von 42,5 cm kam der mit Perlit verfüllte Porotonziegel S9-P zum Einsatz, da er in Sachen Statik undWärmedämmung allen Erwartungen bestmöglich gerecht werden konnte. Besonders überzeugend fanden die Bauherren die innenliegende Dämmung aus dem natürlichen Vukangestein Perlit, für die das Produkt mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet wurde und das ein wohngesundes Raumklima unterstützt. „Wesentliches Kriterium für uns als ausführende Architekten und die beauftragten Bauphysiker bei der Errichtung der Geschosswohnungen war zudem das Zertifikat für erhöhten Schallschutz“, erinnert sich Diez. Die energieeffizienten Punkthäuser in monolithischer Ziegelbauweise entsprechen höchsten ökologischen, ökonomischen und technischen Standards. Gute Gründe also, sie mit demQualitätssiegel 2020 für NachhaltigenWohnungsbau und zwei weiteren Immobilien- und Architekturpreisen auszuzeichnen. www.wienerberger.com

22 ÖFFENTLICHE GEBÄUDE ZENTRALER CAMPUS Fotos: Roland Halbe Neubau eines Informationszentrums und Umbau einer alten Turnhalle zum Studierendenzentrum In der historischen Altstadt von Nürtingen vervollständigt das neue Informationszentrum der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt den Hochschulstandort. Der Neubau ermöglicht eine konzentrierte Nutzung der vormals getrennten Bibliotheksstandorte auf dem zentralen Campus. Zusätzlich wurden dringend benötigte Seminar- und Arbeitsräume, das Studierendensekretariat und International Office realisiert. Die städtebauliche Setzung schafft einen gemeinsamen Vorplatz mit den bestehenden Hochschulgebäuden und bildet eine räumlich markante Adresse für das Ensemble. Über eine schmale Fuge zwischen den Gebäuden erzeugt der neue Solitär baulich und inhaltlich Nähe zum denkmalgeschützten Gebäudebestand. Eine öffentliche Freitreppe verbindet den Vorplatz mit einer höher gelegenen Straße und trägt so zur Vernetzung des Campus imAltstadtgefüge bei. Alle Freiflächen sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Die sandfarbige Klinkerfassade mit geschossweise abgesetzten Betonbändern orientiert sich an der Farbigkeit und Materialität des Bestands. Gleichzeitig repräsentieren das abstrakte

23 auch intellektuellen Austausch ermöglicht. An der geschlossenen Südfassade zoniert der seitliche Kernbereich mit vertikalen Verkehrsflächen, Steigschächten und Sanitärräumen die Grundrisse. Im Anschluss an diese Funktions- und Erschließungszone verbleibt vom 1. bis zum 4. Obergeschoss eine Fläche von 220m², die flexibel unterteilt werden kann. Möglich ist dies auch durch die weitgehend stützenfreie Konstruktion, die glatten Decken ohne Unterzüge und durch die flächige Deckenheizung. Zusätzlich lassen sich die Deckenöffnungen bei Bedarf schließen, Volumen und die klar geschnittenen Fensterfelder einen modernen Bildungsstandort. Eine Großplastik von Rudolf Hoflehner wurde aufgrund anstehender Baumaßnahmen von einem anderen Hochschulstandort hierher gebracht. Sie unterstreicht als Kunst am Bau den Gedanken der Weiternutzung und Nachhaltigkeit. Im Innern ist der Neubau klar strukturiert: Geschossweise wird ein zentraler Großraummit Arbeits- und Kommunikationszonen ausgebildet. Er ist beidseitig vollflächig auf den Außenraum ausgerichtet und schafft über Lufträume vertikale Sichtbeziehungen. An der Nordseite befinden sich die reservierbaren Gruppenarbeitsräume. Holzverkleidungen und textile Oberflächen prägen den Raumeindruck und schaffen eine Atmosphäre, die sowohl konzentrierte Arbeit als ÖFFENTLICHE GEBÄUDE

24 sodass im Falle einer Nutzungsänderung auch getrennte Funktionsbereiche möglich sind. Das Gebäude ermöglicht die barrierefreie Nutzung auch für Menschen mit Wahrnehmungs- oder Bewegungseinschränkungen. Der Nutzungszusammenhang der Bibliothek im Untergeschoss mit den Seminar- und Arbeitsräumen in den Obergeschossen wird über eine durchgehende Luftraumverbindung vomUntergeschoss bis ins 2. Obergeschoss verdeutlicht. Eine gestalterische Klammer von Erdgeschoss und Untergeschoss wird über die durchgehende, funktionale Wandbekleidung erzeugt, die die Schließfächer, Infoterminals, technischen Einbauten, Türen und Bücherregale aufnimmt. Über einen Nebeneingang sind die studentischen Arbeitsplätze auch außerhalb der Öffnungszeiten der Bibliothek zugänglich. ÖFFENTLICHE GEBÄUDE Teil der Maßnahme ist auch die Sanierung der denkmalgeschützten Turnhalle. Ziel war es, die historische Bausubstanz zu sanieren und als Lernort für Studierende und Veranstaltungsraum optimal herzurichten. Die Holzfachwerkkonstruktion mit Füllungen aus Ziegelstein wurde von außen saniert, von innen mit einem diffusionsoffenem Wärmedämmputz energetisch ertüchtigt. (Beteiligte Gewerke siehe S. 62) www.knoche-architekten.de

Mauerziegel: Ultima RT 159 Die perfekte Kombination ist nie zufällig. Der richtige Mix von Materialien, Farben und Nuancen verlangt nach Inspiration und der richtigen Beratung. Bei Randers Tegl haben wir ein Gefühl für die perfekte Kombination und helfen Ihnen mit guten Ratschlägen beim Mix & Match für die perfekte Materialkombination. Kontaktieren Sie uns: vertrieb@randerstegl.de randerstegl.de/ultima FÜHLEN SIE DIE RICHTIGE MATERIALKOMBINATION

26 allem klar und strukturiert angelegt. Während die Funktionsräume zumHang hin angeordnet sind, orientieren sich die Gruppenräume der Kinder zum rund 500m² großen Spielbereich im Freien. Neben der Matschschleuse mit Sauberlaufzone reihen sich mehrere Räume mit thematischen Schwerpunkten, in denen geforscht und experimentiert, die Sinne geschult, gebaut und in Rollen gespielt werden kann. Zentral integriert sind der Speisesaal und ein Mehrzweckraum. An den jeweiligen Enden des etwa 900m² großen Gebäudes befinden sich den Gruppen zugeordnete SchlafFamilie und Beruf zu vereinbaren, ist besonders für Klinikpersonal ein Spagat. Umso wichtiger ist eine verlässliche Kinderbetreuung, die sich flexibel an den Schichtdienst und das Arbeitsvolumen anpassen lässt. Mit der betriebsinternen Ganztageseinrichtung für 60 Kinder imAlter von 0 bis 6 Jahren trägt das Klinikum Stuttgart zu familienfreundlichen Arbeitsbedingungen bei. Und steigert dabei die Attraktivität als Arbeitgeber. Zukünftig sind außerdem neue Personalwohnungen geplant. Mit seiner extensiven Dachbegrünung bettet sich der winkelförmige Neubau von Coast Office Architekten sanft in den Hang und setzt den angrenzenden bewachsenen Galgenberg direkt fort. Geothermie wird imWinter als Heizung und im Sommer zur Kühlung eingesetzt. Die zusätzlich installierte Photovoltaikanlage verhilft demKitagebäude zum Plusenergiestandard: Es wird mehr Energie gewonnen als verbraucht werden kann. Umhüllt ist das eingeschossige, barrierefreie Haus von einer spielerisch gestalteten Holzfassade, an der sich unmittelbar ablesen lässt, dass es im Inneren bunt und wild zugeht. Und das ganzjährig von morgens 5.45 Uhr bis abends 18Uhr. Trotz ihrer Vielfalt und Farbigkeit sind die Innenräume vor ÖFFENTLICHE GEBÄUDE BUNT, LEBHAFT – UND KLAR Fotos: David Franck Barrierefreies Plusenergiehaus für eine viergruppige Betriebskita mit spannenden Erfahrungsräumen

27 Pink, Orange, Blau, Rot oder Grün getaucht sind. Je nach Perspektive und Bewegungstempo des Betrachtenden verändern sich diese Farbinseln und formen sich zu einem individuellen Bild. Zudem dienen sie der räumlichen Orientierung. Als Raum imRaummarkieren sie auch die Eingänge zu den Gruppenräumen. Hier wird mit einzelnen Akzenten in Teppichen, Textilien und Spielelementen das tonangebende Farbkonzept aufgenommen, das sich auch als dynamische Struktur in der Holzfassade zeigt. www.coastoffice.de räume. Vereint sind Funktions- und Aufenthaltsbereiche durch den Spielflur, der sich durch das Gebäude zieht und durch gezielte Verengungen und Aufweitungen Raum für Begegnung, Bewegung und Perspektivwechsel schafft. Hier finden sich das Elterncafé sowie kleine Lerninseln mit Tablets und Infoscreens zur pädagogischen Unterstützung. Kräftige Farben setzen visuelle Anker: Entweder als lilafarbene Einschnitte, die als geometrische Formen zu den Garderoben führen, oder als Polygone, die sich über Boden, Wand sowie Decke erstrecken und in leuchtendes Gelb, ÖFFENTLICHE GEBÄUDE

28 einMeditations- und Begegnungsraum in Ebene 1. Mit Elementwänden lassen sich die Räume flexibel trennen oder zusammenlegen. Teils wurden Fachwerkfüllungen durch Glasflächen ersetzt, sodass die Räume angenehm natürlich belichtet werden. Gleichzeitig ist der historische Gesamteindruck bewahrt. In Abstimmung mit demDenkmalamt wurden die Eingriffe auf ein Minimum reduziert. Viel Holz und wohnraumgesunde Materialien wie Lehmputz und weitgeDie Obere Scheuer ist das zentral gelegene Gebäude des Klosters Kirchberg bei Sulz amNeckar. Da hier früher die Ernte eingelagert wurde, übernahm die Scheuer eine wichtige Rolle innerhalb des Klosterensembles. Als Kuner Architekten 2016 mit dem Umbau des denkmalgeschützten Fachwerkbaus in ein Tagungshaus beauftragt wurden, fanden sie ein längere Zeit ungenutztes Gebäude auf dem Kirchberg vor. Hier sollte ein Ort für Veranstaltungen der Berneuchener Gemeinschaften entstehen und der Kirchberg in vielfältiger Weise belebt werden. Besondere Herausforderung: Die Räume sollten flexibel nutzbar sein und sich der jeweiligen Veranstaltung anpassen. Bewahrt bleiben sollten sowohl das prägende Erscheinungsbild als auch die Atmosphäre des Hauses. Mit ihrem Ziel, in ihren Architekturplanungen Ästhetik und Funktionalität stimmig zu verbinden, schufen die Architekten ein zweistöckiges, barrierefreies Seminarhaus. Darin finden sich – wie von den Bauherren gewünscht – unterschiedlich große Tagungs- und Besprechungsräume, ein großzügiges Foyer in Ebene 0 sowie GEWERBLICHE BAUTEN FLEXIBLE NUTZUNG IM DENKMAL Fotos: Markus Guhl Mit minimalen Eingriffen wurde aus einer ehemaligen Scheune von 1824 ein lebendiges Tagungshaus

29 aus Weißtanne gefertigt. Die Holzdecken und Holz-Beton-Verbunddecken bekamen eine zarte weiße Oberfläche, sodass auch hier der Raumeindruck aufgefrischt wird. Fenster und Teile der Bodenbeläge sind aus Eiche gefertigt. Das solide Eichenholz dient auch als Material für die neue Innentreppe, die als hölzerne Raumskulptur die Blicke auf sich zieht. (Beteiligte Gewerke siehe S. 62) www.kuner-architekten.de hend naturbelassenen Oberflächen sorgen für ein behagliches Ambiente und eine hohe Aufenthaltsqualität. Allerdings erforderten die neuen, deutlich höheren Verkehrs- und Erdbebenlasten ein neues Tragsystem. Dies wurde zum Teil in Stahl und Ortbeton ausgeführt. Wo möglich, griffen die Planer auf denWerkstoff Holz zurück. So wurde auch das beschädigte Fachwerk umfassend saniert, teilweise rückgebaut und erneuert. Nachdem die Bruchsteinwände freigelegt waren, wurden auch sie saniert und größtenteils sichtbar belassen. Neue Innenwände und Einbauten sind GEWERBLICHE BAUTEN

30 Foyer. Ebenso raumprägend und dabei statisch unverzichtbar ist das Betonfachwerk auf der zweiten Ebene, das die fünf weiteren Geschosse des Kopfbaus trägt. Über eine Galerie im obersten Geschoss gelangt man auf die alles krönende, begrünte Dachterrasse mit Weitblick. Einen nicht weniger attraktiven Aufenthaltsbereich imFreien bietet die breite Freitreppe im Innenhof. Auf den Etagen wechseln sich „open spaces“ – fließende und flexibel nutzbare Arbeitsbereiche –mit Büros, Kommunikationszonen und Rückzugsorten ab. Glaswände und halbhohe Raumteiler definieren Das Bauunternehmen Weisenburger selbst bezeichnet Beton als seinen Hauptbaustoff. So lag es nah, dem als „Zauberer imBetonbau“ bekannten japanischen Architekten Tadao Ando für den Entwurf der neuen Konzernzentrale zu gewinnen. Von Beginn an waren sich Bauherr und Architekt darin einig, ein ästhetisch wertvolles Gebäude zu erschaffen, das die neusten technischen Standards erfüllt, energieeffizient ist und den Mitarbeitern die besten Arbeitsbedingungen bietet. Entstanden ist ein gestaffeltes Gebäude mit einem siebengeschossigen auskragenden Kopfbau und einem viergeschossigen Seitenflügel in Sichtbeton. Schlanke Stützen und Pfeiler sowie der hohe Glasanteil in der Fassade vermitteln Leichtigkeit und Klarheit. Wie bei vielen von Andos Bauten sind die Betonwände so sauber geschnitten, dass sie leicht wirken und samtig glänzen. In den Innenräumen kommt dieser Eindruck besonders zur Geltung, da die tragendenWände und Stützen unverputzt blieben. Während zur Schauseite Stützen das an eine Loggia erinnernde Foyer strukturieren, ist die Nordseite eher geschlossen und beschreibt einen weiten, konkaven Schwung. Eine freitragende Betontreppe wirkt wie eine Skulptur im hohen © HGEsch © HGEsch © Roland Halbe GEWERBLICHE BAUTEN MEISTERLICH Tadao Ando, der „Meister des Minimalismus“, entwarf eine neue Konzernzentrale

31 einer vorausschauenden Regelstrategie. Sowohl die Bodenplatten des 3. Untergeschosses als auch die Decke des 1. Untergeschosses sind als thermische Pufferspeicher aktiviert. Über zwei parallele, voneinander unabhängige Systeme (Betonkernaktivierung und Bodenkanalkonvektoren) erfolgt die Übergabe der Wärme und Kälte in den Raum autonom. Pro Jahr werden so rund 30 t CO₂ vermieden. www.tece.com www.tadao-ando.com die unterschiedlichen Zonen. Hohe, akustisch wirksame Rückenlehnen in Grün schirmen die Rückzugsbereiche ab. Insgesamt 15 Besprechungsräume verteilen sich auf den Ebenen. In den Badbereichen wird das geradlinige und funktionale Design fortgesetzt. Mit demVorwandsystem des Herstellers Tece konntenWCs, Waschtische und andere sanitäre Elemente imTrockenbauverfahren sicher und individuell installiert werden. Die neue Unternehmenszentrale bezieht ihre thermische Energie über Wärmepumpen mit © HGEsch © HGEsch © Roland Halbe © Roland Halbe © Roland Halbe GEWERBLICHE BAUTEN

32 zukünftigen Nutzern einen Nährboden für die Entwicklung kreativer Konzepte bieten. Dementsprechend mussten zunächst Antworten auf die Fragen gefunden werden: Welche Chancen und Qualitäten stecken im Bestand? Und wo sind zwingend Neuerungen erforderlich? Überlegungen, die die konzeptionelle Richtlinie für den neuen, experimentierfreudigenMix bildeten. Von der Buchbinderei zum Pop-up Office: Durch die nachhaltige Umnutzung eines Industriegebäudes hat das Planungs- und Projektmanagementunternehmen Drees & Sommer mit dem Innovation Hub in Stuttgart eine innovative Arbeitswelt geschaffen. Hier sollen Kunden live erleben können, was in Sachen innovativer Gebäudetechnik, zukunftsweisenden Arbeitswelten und nachhaltiger Umsetzung alles möglich ist. Für den Umbau des Gebäudes hat das Unternehmen mit dem Geschäftsbereich Ausbau der Heinrich Schmid (HS) Niederlassung Stuttgart den richtigen Partner gefunden. Das beweist nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Auszeichnung, die HS-Teamleiter Dejan Petrovic für seine Ideen und Arbeit entgegennehmen konnte. Petrovic ist nicht nur Zimmermann, sondern auch noch Sachverständiger für Schimmelpilzerkennung, -bewertung und -sanierung (TÜV) sowie Brandschutzfachkraft (EIPOS), Bauzeichner und Bauleiter. Ausgangspunkt der Planung war der Erhalt des bestehenden Gebäudecharakters. Der industrielle Look sowie die ursprüngliche Nutzung sollten sowohl erkenn- als auch spürbar bleiben und INNENARCHITEKTUR NACHHALTIGE VERWANDLUNG Fotos: Heinrich Schmid Aus einem alten Industriegebäude wird ein innovatives Pop-up Büro Anzeige

33 www.heinrich-schmid.com Nach Fertigstellung der Umbaus zeigt sich, dass Farbe ein ganz wesentliches Thema des Pop-up Office ist. Wie ein Faden zieht sie sich durch das gesamte Gebäude, wo sie vor allem als warmer Kontrast zu den rohen Oberflächen und der offen gezeigten Technik fungiert. Wichtige Bestandteile des Konzepts sind Kommunikation und interdiziplinärer Austausch auf der einen sowie konzentriertes Arbeiten bei maximaler Transparenz auf der anderen Seite. Um auch bei der Innengestaltung der Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen, kommen an zahlreichen StellenMobiliar und Stoffe aus recyceltenMaterialien zum Einsatz. Zudem wirkt sich die gezielte Platzierung von Pflanzen positiv auf das Raumklima und die Akustik aus. Auch wenn der Innovation Hub noch keine Gedanken lesen kann, so ist er doch nah dran: Beispielsweise erkennt er die Bedürfnisse seiner Nutzer und passt sich an sie an. Möglich macht das eine Vielzahl technischer Innovationen, für die das Gebäude als Pilotfläche dient. INNENARCHITEKTUR Anzeige Award An der Verwandlung vom alten Industriegebäude in technisch hochwertige Büros war das Stuttgarter HS TeamGeschäftsbereich Ausbau maßgeblich beteiligt. „Bei der Durchführung des Projekts mussten wir alle sehr flexibel sein“, erinnert sich Dejan Petrovic, der für den neuen Trockenbaustandort in Stuttgart zuständig ist. „Wir haben oft auf Zurufe eines Architekten oder eines Geschäftsführers reagiert und Änderungen ermöglicht.“ Teamleiter Dejan Petrovic und seine Mannschaft bauten komplexe Bauelemente, hochwertige Zimmer- und Brandschutztüren sowie Akustikdecken zwischen den F90-Deckenrippen ein. „Einen besonders hohen Aufwand bedeutete die Montage der Fertigteile für ein Lichtband“, erklärt Petrovic. Doch die Arbeit hat sich gelohnt. So konnten sie nicht nur ihren Auftraggeber überzeugen, sondern zugleich auch die Jury beim B+MAward 2021. In der Kategorie „Bauelemente“ holten sie sich die Siegestrophäe und einen Spendenscheck über 500 Euro. Dejan Petrovic, Teamleiter Tel.: 0711-993747-54 Fax: 0711-993747-58 Mobil: 0151-11 35 83 50 D_Petrovic@heinrich-schmid.de Heinrich Schmid GmbH & Co. KG Geschäftsbereich Ausbau Sieglestraße 33 D 70469 Stuttgart

34 Auf den freigewordenen Flächen und weiteren Büroflächen im Erdgeschoss entstanden sechs Gerichtssäle sowie Beraterzimmer und verschiedene Nebenräume. Kernpunkt des Entwurfs ist die Realisierung einer gesicherten Erschließung der Gerichtsräume, Beratungszimmer und eines öffentlichen Bereiches des Familiengerichtes, der durch den Hauptzugang des Gebäudes erfolgt. Fast 40 Jahre steht das Behördenzentrum schon in Heilbronn. Gleich mehrere Landesbehörden beherbergt das 1983 gebaute viergeschossige Gebäude: Sowohl das Regierungspräsidium Stuttgart als auch einzelne Bereiche des Grundbucherfassungsamtes, den Polizeiposten HeilbronnInnenstadt sowie das Amt von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, welches gleichzeitig auch Bauherr des Gebäudes ist. Nachdem die Kantine im Jahr 2015 geschlossen wurde, standen Räumlichkeiten auf rund 900m² leer. Als eine Sanierung des Gebäudes anstand, sollte das benachbarte Familiengericht in die Umbauplanung von Müller Architekten einbezogen werden: moderne Gerichtssäle im Erdgeschoss und Büroflächen im 1. Obergeschoss. Allerdings ließ sich die ehemalige Kantine nicht ohne weiteres umnutzen. Die Konstruktion und die Statik konnte man zwar erhalten, die technischen Gewerke jedoch mussten komplett zurückgebaut werden. Sie bilden gemeinsam mit dem Innenraumkonzept den größten Baustein des neugestalteten zweitgrößten Familiengerichtes in Baden-Württemberg. INNENARCHITEKTUR FREUNDLICH EMPFANGEN Fotos: Oliver Rieger Familiengericht zieht in neu gestaltete, helle und barrierefreie Räume mit besonderem Lichtkonzept

35 temperieren die Räume. Für die Lichtplanung zeichnet das Unternehmen Planlicht aus Österreich verantwortlich. Die Kombination aus direkter und indirekter Beleuchtung basiert auf einem individuellen Profilsystem. Die umfassende Brandschutz- und Fassadensanierung im gesamten Gebäude wird in einem separaten Bauabschnitt umgesetzt. www.vermoegenundbau-bw.de www.architekten-online.com Für die zentrale Betriebstechnik wurden Flächen imUntergeschoss notwendig. Geplant und umgesetzt wurde das Sanierungsprojekt in rund drei Jahren. Seit Ende Dezember 2021 finden in den neuen, barrierefrei zugänglichen Gerichtssälen Verhandlungen statt. Die hellen und großzügigen Räume sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Eichenparkett und gelochte Verkleidungen ebenfalls aus Eichenholz unterstützen den prägenden Raumeindruck. Innenräume ohne direkte Fenster ins Freie werden über satinierte Glasflächen belichtet. Kühldecken mit Aluminiumprofilen INNENARCHITEKTUR

36 einen Waschplatz, einen Übernachtungsplatz ebenfalls mit Blick auf den Teich und einen großzügigen Allgemeinbereich um einen Holzofen. Wie die Innenarchitektin das alles stimmig gefügt hat? Vor allem mit viel Phantasie! Und indem sie unbrauchbare Substanz entfernt und die Statik ergänzt hat. Auf die Sauna packte sie ein Hochbett, dahinter die Dusche und das WC, davor den Allgemeinbereich. Einen Abstellraum verwandelte sie über einenWanddurchbruch zu einer kuscheligen Koje. Die Fenster wurden als Sonderanfertigung hergestellt, ebenso wie die Die Innenarchitektin Antje Bertuleit hatte für die Unternehmerfamilie bereits einige Bauvorhaben im gewerblichen Bereich geplant, als sie diesen ungewöhnlichen Auftrag von ihnen erhielt: Aus dem ehemaligenWerkstattgebäude in einem weitläufigen Garten sollte ein Refugium der besonderen Art werden. Gleich drei Wünsche hatten die Bauherren, wie sie die Räume nutzen wollten: Als Rückzugs- und Ruheort mit Sauna, als legeren Übernachtungsplatz für Gäste ihrer heranwachsenden Kinder sowie als Wellnesshaus mit Außenterrassen und Hot Tub für die ganze Familie, integriert in eine parallel entstehende Schwimmteichanlage. Bei aller Multifunktionalität sollte es nicht perfekt und geradlinig sein, sondern lebendig, ungewöhnlich und extravagant. Dabei wertig, ästhetisch und nachhaltig sein. Visuelle Zitate von Urlaubsreisen sollten die Sehnsuchtsorte nach Hause holen. Knifflig war vor allem die Aufteilung der Innenräume. Die Sauna sollte nicht zu klein werden und den Blick auf den Schwimmteich ermöglichen. Alles sollte offen und großzügig sein. Dennoch sollte es verschiedene Bereiche zum Relaxen geben. Außerdem eine versteckte Dusche, einWC und INNENARCHITEKTUR SEHNSUCHTSORTE ZU HAUSE Fotos: Gabi Budulig Umbau eines Werkstattgebäudes zumWellnesshaus mit Schwimmteich im großen Garten

37 waschbecken, Acapulco Sessel, Messingarmaturen und -spiegel sowie alte Messingfenstergriffe. Aufwendig bestickte Stoffe und schwarze Porzellanschalter und -steckdosen fügen sich gekonnt ein. Die Dielen aus Douglasienholz wurden vor Ort geseift und hell gelaugt. In Bäumen und Sträuchern hängen – natürlich bunte – dauerhafte Lampions und beziehen den Garten in die lebensfrohe Szenerie mit ein. (Beteiligte Gewerke siehe S. 62) www.innenarchitektur-bertuleit.de Lärchenholzverkleidung der Fassade und die gefrästen Ornamente der Hochbettverkleidung mit Durchblick zum Schwimmteich. Inspiriert vomOrient, von Frankreich und Le Corbusiers Ferienhaus Le Cabanon entwickelte Bertuleit die farbigen Wände. Die fünf Farbtöne sind angelehnt an die Kollektionen von Le Corbusier, der sagte: „Farbe ist ein Auslöser starker Wirkungen. Farbe ist ein Faktor unserer Existenz.“ Sie wurden in mehrlagiger Spachteltechnik aufgebracht. Dazu gesellen sich marokkanische Zementfliesen und Kupferleuchten, ein mexikanisches KupferINNENARCHITEKTUR

das glasbauzentrum ∙ das Wintergarten-Zentrum GmbH FELLBACH ∙ Waiblinger Str. 124 ∙ 70734 Fellbach ∙ Tel. 0711/980590 HAIGERLOCH ∙ Salinenstraße 35 ∙ 72401 Haigerloch-Stetten ∙ Tel. 07474/9589816 info@glasbauzenrum.com ∙ www.glasbauzentrum.com Mo-Fr 10-18 Uhr ∙ Sa 10-16 Uhr ∙ Jeden Sonntag SCHAUSONNTAG von 13-16 Uhr www.minimalwindows-stuttgart.de

39 GARTEN UND LANDSCHAFT SPEZIAL eine Herkunft aus Plantagenanbau. Nur so ist sichergestellt, dass das Material aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt. Aufgrund seiner Robustheit, Witterungsbeständigkeit und Haltbarkeit widersteht Teakholz problemlos extremen Bedingungen wie Nässe, Frost, Schnee, Sonne und Temperaturschwankungen und eignet sich hervorragend für den Außenbereich. ImGegensatz zu anderen Holzarten benötigt Teak auch nur wenig Pflege. Da Teak von Natur aus ölhaltig ist, fühlt sich das Holz besonders weich an. Öl und Harz imHolz halten die Fasern geschmeidig und schützen die Schon bald starten wir endlich wieder in die neue Gartensaison, da dürfen passende Gartenmöbel für jede Gelegenheit natürlich nicht fehlen. Egal ob es die Bank vor dem Haus ist, ein Daybed, Schaukelstuhl oder eine Liege zum Relaxen, eine gemütliche Essecke oder ein Platz zum entspannten Loungen mit Freunden. Die Vielfalt der eleganten Gartenmöbel aus Naturmaterial ist groß. Wo früher oft Möbel aus Kunststoff standen, laden heute immer mehr attraktive Holzmöbel zum Entspannen ein. Und zwar nicht aus irgendeinemHolz, sondern aus Teak, einem der wertvollsten Nutzhölzer weltweit, welches ursprünglich aus den laubabwerfendenMonsunwäldern Süd- und Südostasiens stammt. Da sich der Teakbaum prima für den Plantagenanbau eignet, können dort große Massen an hochwertigemHolz produziert werden, leider gibt es aber noch immer Verkauf aus illegalemRaubbau. Daher sollte beim Kauf der Teakmöbel unbedingt auf das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) oder das Label der Rainforest Alliance Certified (mit dem Frosch in der Mitte) geachtet werden. Anhand festgelegter Kriterien und Kontrollmechanismen bestätigen die Siegel dem Teakholz © Garpa © Dedon © Gervasoni KLASSISCHER OUTDOOR-ALLROUNDER Gartenmöbel aus zertifiziertem Teakholz machen bei jedemWetter eine gute Figur

40 GARTEN UND LANDSCHAFT SPEZIAL wird. Mittlerweile gibt es sogar spezielle Holzpflegemittel, die den Prozess des Vergrauens beschleunigen. Wer den typischen warmen Teakfarbton dauerhaft erhalten möchte oder die Möbel ganzjährig draußen lassen möchte, sollte das Holz allerdings regelmäßig mit grüner Seife reinigen und ein- bis zweimal im Jahr, am besten vor und nach der Wintereinlagerung, ölen. Sind die Gartenmöbel bereits ergraut, kann die Patina mit feinem Schleifpapier abgeschliffen oder mit einem Entgrauer vor dem Einölen entfernt werden. Fasern vor Austrocknung und vor Schädlingen und Pilzen. So behalten die Gartenmöbel auch nach Jahrzehnten noch ihre Form. Teak besitzt von Natur aus eine dekorative goldbraune Färbung und eine gleichmäßige Struktur, daher wirken Teakmöbel ohne Strenge mit einer ausgewogenen, haptisch weichen Optik. Da Teak aber auch sehr schwer ist – und weil es einfach harmonisch wirkt – wird das Material gerne mit anderen Werkstoffen kombiniert. Egal ob mit Stoffen, Polyrattan, Aluminium oder Edelstahl – durch denMix werden die Gartenmöbel nicht nur noch schöner, auch das Gewicht kann oft etwas reduziert werden. Mit der Zeit verfärbt sich die Oberfläche des Holzes und es bildet sich die charakteristische silbergraue Patina, die von vielen Gartenbesitzern auch explizit gewünscht © Cane-line © Gloster © Minotti © Vincent Sheppard © Skagerak © Royal Botania

41 Modern, puristisch und aus nachhaltigen und hochwertigen Materialien wie Edelstahl, Aluminium, Geflecht oder Teakholz gefertigt – die neuen Outdoormöbel von solpuri schaffen auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten Lieblingsplätze. Wer seine Zeit gerne in geselliger Runde verbringt, wählt Loungemöbel oder einen großzügigen Gartentisch mit bequemen Sesseln. Für ein ruhiges Leseplätzchen reicht oft schon eine gemütliche Liege oder ein Deckchair. Dekorative Elemente, wetterbeständige Polster und Kissen schaffen zusätzlich Gemütlichkeit und Individualität. www.solpuri.com LIEBLINGSPLATZ IM FREIEN Fotos: Solpuri Die neuen Outdoormöbel von solpuri begeistern durch hochwertiges Material und puristisches Design GARTEN UND LANDSCHAFT SPEZIAL Lassen Sie den Alltag hinter sich Wenn Ihr Garten im Sommer zum Wohnzimmer wird und Design für Sie zum entspannten Lebensgefühl dazugehört, dann werden Sie auf Outdoor Living an Ihrem Leidenfrost Pool stehen. www.leidenfrost.at Eine starke Marke braucht zuverlässige Partner Herfurth Pool & Co. steht für professionel le Beratung, langjährige Erfahrung und umfangreichen Service beim Pooleinbau im Raum Baden-Württemberg - für jahrzehntelange Freude an Ihrem Leidenfrost Pool. www.pool-und-co.de LF_Herfurth_Endlich angekommenAZ_92 x 275mm.indd 1 18.02.2022 09:41:16

42 GARTEN UND LANDSCHAFT SPEZIAL Pool, sondern die strukturreiche Bepflanzung, die den Garten so lebendig erscheinen lässt und die einladende Atmosphäre schafft. Pflanzbeete mit ausgesuchten Solitärgehölzen wie einem mehrstämmigen Fächerahorn sind imHolzdeck integriert und tragen zur Raumbildung bei. Vier Dachplatanen innerhalb des Holzdecks spenden Schatten für den Sitzplatz am Wasser. Solitäre wie eine mehrstämmige Kiefer, eine Tulpenmagnolie und eine stattliche Trauerweide fangen Beim ersten Treffen mit der Bauherrenfamilie fand der Gartendesigner Andreas Käpplinger von Arnold Gartengestaltung hier nur eine ungemähte Wiese vor. Die Geräusche des fließendenWassers im angrenzenden Fluss wehen angenehm herüber und ausgewachsene Bäume bilden eine bewegte Kulisse hinunter zumUfer. In dieser Umgebung war das ökologische Holzwohnhaus bereits geplant und als nächstes sollte der Garten umgestaltet werden. Von Beginn an herrschte eine entspannte Harmonie, die Arnold Gartengestaltung und die Bauherrenfamilie über die gesamte Planungs- und Bauzeit begleitete. Verbindend war nicht zuletzt die Freude am „guten Garten“. Bereits innerhalb einer Woche stand der Gartenentwurf mit Schwimmbad. Nur einige Nuancen waren noch abzustimmen, bevor der Entwurf umgesetzt werden konnte. Der Pool ist das Zentrum der Gestaltung und von verschiedenen Bereichen imHaus aus erlebbar. Die Räume im Erdgeschoss gehen nahtlos ins Freie und auf das großzügige Holzdeck über. Es besteht aus Thermoesche und ist aufgeständert verlegt, sodass das Holz nach einem Regen schnell wieder abtrocknet. Letztlich ist es nicht der zentrale ALLE DINGE FLIESSEN INEINANDER Lebendige Gartenanlage mit Schwimmbad passend zum ökologischen Holzhaus Fotos: Andreas Käpplinger

43 GARTEN UND LANDSCHAFT SPEZIAL entstand im Eigenbau mit fest verbauten Bambusstangen. Käpplinger experimentierte mit unterschiedlichen Bambusstärken, bis sich ein attraktives Spiel aus Licht und Schatten einstellte. Die Wärmepumpe verschwindet geschickt hinter einer freistehenden Natursteinmauer aus Schiefer, die bewusst morbide aussehen soll und sich im Laufe der Zeit verändern darf. (Beteiligte Gewerke siehe S. 62) www.ottoarnoldgmbh.de den Blick ein und verbinden den Poolgarten mit der Umgebung. Dazu kommt eine strukturreiche Strauch- und Staudengesellschaft, darunter Raritäten wie die Strauchpfingstrose „Godaishu“, deren große weiße Blüten Hummeln, Bienen und Schwebfliegen magisch anziehen. Diese lebendige Schönheit lässt sich von verschiedenen Plätzen aus betrachten. Auch bei Regen geschützt sitzt man unter der überdachten Bambuspergola, einer Art Innenhof, der sich aus der Lage von Haus und Garage ergibt. Die verzinkte und pulverbeschichtete Stahlkonstruktion der Pergola

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