CUBE Oberrhein/Baden · 02|18

4 präziser Dachanschluss zur Doppelhaushälfte des Nachbarn ist dennoch gewährleistet. Der Vorsprung des Hausgrundes betont zugleich die Eigenständigkeit des Hauses: Anstelle der sonst zwei Hausecken einer Doppelhaushälfte hat das rote Haus nun vier Ecken und wirkt ei- genständig. Um die Proportion des Hauses zu verbessern wurde der Kamin als vertikales Ele- ment an die Giebelfassade gelegt. Die sonst sehr breit wirkende Giebelseite wird damit optisch „gebrochen“ und gegliedert. Über eine Service- Box für Holz, Abfall und Fahrräder werden die unterschiedlichen Ebenen der Eingangs- und der Gartenseite getrennt und die vorhandene Topografie geschickt genutzt. Da das Haus in einem Hochwassergebiet liegt, ist es in Stahl- Dieses Wohnhaus für eine junge Familie mit zwei Kindern liegt in einem zentrumsnahen, aber sehr heterogenen Neubaugebiet in Bruch- sal. Der einzige freie Bauplatz war eine beengte Fläche neben einer bestehenden Doppelhaus- hälfte. Allein die Verfügbarkeit und die Nähe zum Stadtzentrum gaben den Ausschlag für die Wahl des Bauplatzes. Dass das Haus ochsenblutrot ist, hat einen trif- tigen Grund: Die gestalterische Vorgabe der Stadt für dieses Gebiet ist ein rotes Ziegeldach. Um dem Gebäude eine plastische Präsenz und poetische Form zu verleihen, entschieden sich die Architekten Norman Binder und Andreas- Thomas Mayer von f m b architekten mit den Bauherren für eine monochrome Farbgebung von Dach, Wand und Details in Ochsenblutrot. Es leitet sich direkt von den gewählten Dach- ziegeln ab. Die kräftige Farbe strahlt in ihrem bunten und heterogenen Umfeld eine erstaun- liche Ruhe und Gelassenheit aus und stärkt die Identität des Hauses. Indem die Architekten auf die sonst üblichen Dachüberstände verzichteten, vergrößerten sie die nutzbare Wohnfläche. Ein WOHNGEBÄUDE PRÄSENT, EIGENSTÄNDIG, GELASSEN Doppelhaushälfte auf beengtem Grundstück in heterogenem Umfeld Fotos: Andreas-Thomas Mayer

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