CUBE München · 03|22

68 die Stufen, die mit etwas Abstand vor der Betonwand optisch zu schweben scheinen. „Rohstahl eignet sich perfekt für konstruktiven Minimalismus, seine Oberfläche trägt ähnlich wie Holz eine individuelle Textur und eine charakteristische Patina, die sich im Lauf der Zeit verändert und dann zunehmend schöner wird. Das ist für mich als Architektin aus gestalterischer Perspektive sehr attraktiv“, erläutert Rasthofer. Auch Neumaier schätzt den Konstruktionsstahl im Treppenbau, weil er ohne weitere Aufbereitung, Oberflächenbehandlung und Pflege handwerklich verarbeitet werden kann. www.metallbau-neumaier.de So schön können Treppenhäuser sein: Für die Erweiterung seiner Werkstatträume und zur Erschließung angegliederter Büros sowie einer Meisterwohnung hat das im oberbayerischen Forstern bei München beheimatete Unternehmen Kunstschmiede und Metallbau Neumaier eine außergewöhnliche Treppe geschaffen und dafür eine sehr ästhetische Materialkombination gewählt: Beton und Rohstahl. Eine tonnenschwere Stahlbramme schießt hier vertikal durch drei Geschossebenen bis unter das Dach. Die Wände des Treppenhauses aus unverputztem, unverblendetem Beton zeigen die Oberflächenstruktur der Schalung. Mit der Bramme verschweißte Metallstufen – fachsprachlich Kragarme genannt – tragen passend dazu Stufenplatten aus Beton. Die rohe Materialsprache ist Teil der innenarchitektonischen Gebäudegestaltung – extravagant und minimalistisch. Architektin Hildegard Rasthofer aus Pastetten bei München sowie Metallbaumeister und Gestalter im Handwerk, Christian Neumaier, haben die Treppe entworfen und realisiert. Die mächtige Bramme im Zentrum ist tragendes Element für INNENAUSSTATTUNG ROHE SCHÖNHEIT Fotos: Anne Wild Beton und Rohstahl wurden zu einem spektakulären Treppenhaus kombiniert

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