CUBE München · 03|22

12 der Balkone und anderer Außenflächen. Zudem wurden die dunklen Fensterrahmen entfernt. Als das Haus enthüllt dastand, trat erst seine eigentliche Qualität zutage, die einer Verjüngungskur gleichkam. Es musste nur eine neue Dämmung und ein neuer Putz aufgebracht werden. Man entschied sich für einen hellgrauen Besenstrichputz, wobei die neuen, weißen Fenster teilweise mit einem Faschenputz hervorgehoben wurden. Der durchgehende Balkon auf der Rückseite im Es ist erfreulich, dass sich das Bauen im Bestand immer mehr durchsetzt. Oft braucht es ja auch nur geringfügige Veränderungen, um ein Haus den heutigen ästhetischen und energetischen Anforderungen anzupassen. So hielten es Fabi Architekten aus Regensburg mit einem Einfamilienhaus in Straubing: So wie es dastand, ohne Eingriffe in die ursprüngliche Bausubstanz, verriet es bereits sein Alter: Das Haus stammt aus den 1970er-Jahren und bestand aus zwei leicht gegeneinander verschobenen Riegeln mit Pultdach. Es gelang den Architekten, durch Freilegen und Rückbauen eine klare Struktur herauszuarbeiten und so die Qualität des Gebäudes wieder sichtbar zu machen: „Das formulierte Ziel war es, durch Zurückbauen die architektonische Kraft des Baukörpers erkennbar zu machen und durch Weiterbauen, im Sinne von Aufbauen auf die Tradition des Bestandes, ein zeitgemäßes Wohnen zu erhalten“, erklären die Architekten ihre Vorgehensweise. Die Fassade wurde zunächst von allem Ballast befreit – von Verkleidungselementen wie Faserzementplatten und dunklen Bretterverkleidungen WOHNGEBÄUDE ALT PLUS NEU = RE-USED Fotos: Herbert Stolz Verjüngungskur für ein 70er-Jahre-Haus

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