9 Eigentümlichkeit und seine individuelle Note. Ein weiteres, unverkennbares Merkmal ist das extrem steile Dach. Das Erdgeschoss wurde weitgehend frei geräumt und zu einem großzügigen, offenen Raum zum Wohnen, Kochen und Essen umgestaltet. Ein neues, bodentiefes Fenster öffnet den WohnBeim Näherkommen stellen sich unweigerlich nostalgische Gefühle ein. Dieses typische Siedlungshaus in Obermenzing versetzt den Betrachter unmittelbar in die 1950er-Jahre noch vor dem Wirtschaftswunder. Die Häuser damals waren uniform, wie ein Kind ein Haus zeichnet – Klötzchen mit spitzem Dach, einer Tür und kleinen Fenstern, Schornstein oben drauf – fertig. Die Bauherren erwarben dieses klassische 1950erJahre-Siedlungshaus mit schönem Garten in einem Wohnviertel mit ähnlicher Bebauung, aber teils auch mit Villen mit riesigen Gärten. Als sie damals am Stadtrand entstanden, dachte noch niemand über Platzmangel nach. Die neuen Besitzer wünschten sich im Inneren mehr Großzügigkeit und Platz für ihre Kunst. Das Münchner Architekturbüro Andreas Ferstl mit seinem Team setzte die Veränderungswünsche um. Von außen sollte der Charakter des Hauses mit seiner Massivität, dem steilen Dach und den starken Giebelseiten erhalten bleiben. Der kleine „Schönheitsfehler“ – die asymmetrischen Fenster der Hauptfassade – irritiert ein wenig, gibt demHaus jedoch eine sympathische WOHNGEBÄUDE VERGANGENES INS HEUTE GEHOLT Fotos: Sebastian Schels Solides Siedlungshaus transformiert ins Hier und Jetzt
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