CUBE München · 01|22

01|22 WOHNGEBÄUDE Introvertiert – Extrovertiert – Split-Level-Haus mit bemerkenswerter Kupferverkleidung INNENARCHITEKTUR Design trifft Handwerk – Ein Penthouse überzeugt mit klaren Linien und besonderen Details GARTEN UND LANDSCHAFT Klassischer Outdoor-Allrounder – Gartenmöbel aus zertifiziertem Teakholz KUNST UND KULTUR Tierschicksale – Franz Marc, Paul Klee und Gustave Flaubert im Franz Marc Museum Das Münchner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart www.cube-magazin.de © Brigida González Garten und Landschaft Spezial

3 DOPPELHAUS MIT ALPENBLICK – Murnau ist um zwei lichtdurchflutete Domizile reicher 4 SÖHNE BAUEN ELTERNHÄUSER – Die Architekturbranche verjüngt sich 7 INTROVERTIERT – EXTROVERTIERT – Split-Level-Haus mit bemerkenswerter Kupferverkleidung 10 AUSGEZEICHNETE MATERIALWAHL – Wohngebäude besticht durch Natursteinfassade 16 OPTIMAL VERDICHTET – Mehrgeschosswohnhaus gepaart mit zwei Stadthäusern in den Isarauen 19 SCHULE MIT WOHLFÜHLCHARAKTER – Mehrfach ausgezeichnete neue Mittelschule in Hohenbrunn 22 STADT IM GEBÄUDE – Holistischer Ansatz schafft Raum für neue Arbeits- und Wissenswelten 24 GELUNGENE TRANSFORMATION – Eine denkmalgeschützte Industriehalle wird zur Erlebniswelt 26 AUGENWEIDE EINST UND JETZT – Wiederbelebung des denkmalgeschützten Hofes „Beim Fuchs“ 29 NEUE IMMOBILIEN in der Region 32 DESIGN TRIFFT HANDWERK – Ein Penthouse in Gilching überzeugt mit klaren Linien und besonderen Details 39 WENIG FESTLEGEN – VIEL ERMÖGLICHEN – Multifunktionales Penthouse in luftiger Höhe 42 MIT ALPINEM TOUCH – Ein Apartmenthotel nahe der Theresienwiese punktet mit einem besonderen Konzept 44 KLASSISCHER OUTDOOR-ALLROUNDER – Gartenmöbel aus Teakholz machen bei jedemWetter eine gute Figur 52 LÄSSIGER LOUNGER –Weil der Urheber des Acapulco Chairs unbekannt ist, konnte man ihm nie gratulieren 54 RUHE, ENTSPANNUNG, ZUFRIEDENHEIT – Ein paradiesischer Privatgarten am Stadtrand Münchens 56 EINTAUCHEN INS PFLANZENMEER – Ein Garten für alle – der Botanische Garten in Nymphenburg 59 KLIMAWANDEL IM GARTEN – Der Gartengestalter Peter Janke über Trocken- und Naturgärten 62 NACHHALTIG UND GESUND – Finian Carey und Daniel Brunsteiner entwerfen flexible Stand-up-Desk-Lösungen 72 AUSTRALIEN LÄSST GRÜSSEN – Das Fitzroy punktet mit stylishem Ambiente und Down-Under-Küche 78 IMWEINPARADIES – Das Grapes präsentiert neben edlen Tropfen ein stylishes Interieur 79 TIERSCHICKSALE – Franz Marc, Paul Klee und Gustave Flaubert im Franz Marc Museum 80 IMPRESSUM 86 Wohngebäude Öffentliche Gebäude Gewerbliche Bauten Immobilien Innenarchitektur Garten und Landschaft Spezial Möbelklassiker Interview Design aus München Restaurant- und Bartipp Kunst und Kultur Impressum Murnau ist um zwei lichtdurchf lutete Domizile reicher – Seite 4. Multifunktionales Penthouse in luftiger Höhe – Seite 42. Ein paradiesischer Privatgarten am Stadtrand Münchens – Seite 56. INHALT

4 geschafft. Als Antwort auf das im Bebauungsplan geforderte Satteldach mit Ziegeldeckung entwickelten die Architekten eine sehr knappe, kubisch erscheinende Form. Dabei überspannt der Kubus des Obergeschosses das transparentere Erdgeschoss. Da das Haus parallel zumHang steht, orientieren sich alle Aufenthaltsräume nach Süden in Richtung der Berge. Sämtliche ErschließungsDie Künstlerkolonie des „Blauen Reiter“ hat es bekannt gemacht: Murnau, ein Städtchen, das zwischen Seen und ausgedehnten Moorflächen im Alpenvorland liegt und damit zu den attraktiveren Wohnorten gehört. Kein Wunder also, dass Grundstücke nicht lange auf einen Käufer warten müssen – wie auch in diesem Fall: Als das am Südhang gelegene bereits bebaute Grundstück angeboten wurde, zögerten die Bauherren die Kaufentscheidung nicht heraus und beauftragten anschließend das befreundete Büro Moosmang Architekten mit der Planung des neuen Domizils. Da der Keller des bestehenden Gebäudes vollkommen durchnässt war, konnte der aus der Nachkriegszeit stammende Altbau nicht erhalten bleiben. Eine neue Idee musste her und sie wurde schnell gefunden: Es sollte ein Doppelhaus errichtet werden – mit dem grandiosen Alpenblick im Fokus. Um diesen nicht zu beeinträchtigen, entschieden die Bauherren, die vier Garagen auf Kellerebene in den Berg zu graben und begrünen zu lassen. Das Problemmit dem anfallenden Hang- und Schichtenwasser wurde mithilfe einer Betonwanne und einer Ringdrainage aus der Welt WOHNGEBÄUDE DOPPELHAUS MIT ALPENBLICK Fotos: Sebastian Arlt Murnau ist um zwei lichtdurchflutete Domizile reicher

5 relativ knappen Flächen von 139m² Wohn- und 70m² Nutzfläche pro Haus großzügiger wirken als sie sind. Obgleich das Doppelhaus als LowtechGebäude konzipiert ist, wurde auf Wärmepumpen zur Heizungsunterstützung, eine Vorrüstung zur solaren Energiegewinnung und elektrisch gesteuerten Sonnenschutz nicht verzichtet. www.moosmang.de flächen hingegen liegen konsequent imNorden. Als großzügiges Raumkontinuum präsentieren sich im Erdgeschoss die Wohn-, Koch- und Essbereiche. In das Obergeschoss führen offene Treppen. Hier befinden sich die Schlafbereiche, die in jeder Haushälfte Platz für vier Personen bieten. Lager-, Technik- und Hobbyräume imUntergeschoss ergänzen das Raumprogramm und gehen niveaugleich in die Garagenebene über. Die schlichte Kombination aus weißen Wand- sowie Deckenflächen und dem durchgängigen Bodenbelag aus grauem Feinsteinzeug lässt die WOHNGEBÄUDE

7 schlossen, ein kleines geerbtes Grundstück in Schondorf mit etwas Seeblick – weil es in der zweiten Reihe steht – zu nutzen, um hier ein eigenes Holzhaus zu bauen. Naheliegenderweise wurde das Büro des Sohnes mit der Planung und Umsetzung beauftragt. Kann ein Haus sympathisch sein? Ob ja oder nein – dieses Haus ist es. Es sitzt auf einem schmalen Grundstück in leichter Hanglage und erinnert an die ortstypischen Boots- und Fischerhäuser. Gen Osten, in Richtung See, ist es doppelgeschossig und hangseitig, im Westen lehnt es sich an die Berühmte Architekten waren bisher meist Männer über 40, Architektinnen sind auch heute noch seltener zu finden. Um diesem Antagonismus etwas entgegenzuwirken, lobten die Architektenkammern einiger Bundesländer denWettbewerb Max40 aus. Die JungarchitektInnen unter 40 Jahren sollten dadurch etwas mehr Aufmerksamkeit abbekommen. Zu den ausgezeichneten Architekten des Wettbewerbs gehören die drei jungen Augsburger Architekten Michael Bayr, Lukas Glatt und Manuel Guimaraes mit ihrem Haus G in Schondorf am Ammersee. Glatt und Guimaraes hatten erst 2017 ihr Büro gegründet, Bayr stieß 2020 dazu. Der Älteste der drei wird in diesem Jahr 40, seine beiden Kollegen sind jünger. Es ist nicht die einzige Auszeichnung für das Haus G: 2020 wurde es in den Kreis der 50 besten Einfamilienhäuser aufgenommen. Die drei jungen Architekten hatten von Anfang an erstaunlichen Erfolg. Das Haus G wie Glatt wurde für die Eltern von Lukas Glatt entworfen und gebaut. Das Ehepaar Glatt wollte sich im Alter nochmal verändern und von der Stadt aufs Land ziehen. Sie beWOHNGEBÄUDE SÖHNE BAUEN ELTERNHÄUSER Fotos: Caro Dentler Die Architekturbranche verjüngt sich

8 schützen. Für die Verschalung der Innenwände wurde Weißtannetäfer ausgewählt. Geheizt wird mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die Wohnräume befinden sich im oberen Stockwerk. Das Erdgeschoss bleibt flexibel – für Gäste, die Kinder samt Enkeln oder auch als Einliegerwohnung für eine Haushaltshilfe. Trotz seiner verhältnismäßig geringen Größe macht es im Innern einen geräumigen, großzügigen Eindruck. (Beteiligte Gewerke siehe S. 82) www.bgg-arch.com leicht ansteigende Topografie des Grundstücks an und ist nur noch eingeschossig. Man gelangt vom 1. Obergeschoss aus direkt auf eine Terrasse und in einen kleinen Garten. Seeseitig überbrücken einige Stufen das Gefälle und eine weitere Terrasse lädt zum Frühstück in der Sonne ein. Außer dem Fundament ist das gesamte Haus ein Holzhaus. Die Außenfassade wurde mit Lärchenholz verkleidet und mit einer Vergrauungslasur behandelt. Das sehr flache Satteldach ist ebenfalls grau gestrichen. Es ist leicht überstehend, um die Fassade, die Balkone und die Terrassen zu WOHNGEBÄUDE

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10 INTROVERTIERT – EXTROVERTIERT Split-Level-Haus mit bemerkenswerter Kupferverkleidung Fotos: Brigida González

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12 Das zwei Ebenen umfassende Einfamilienhaus mit seinem freizügigen, offenen Erdgeschoss und seinem metallverkleideteten Obergeschoss erscheint wie ein Widerspruch in sich: Will man sich offen präsentieren oder vor neugierigen Blicken der Nachbarn schützen? Beides trifft zu: Die offenen Bereiche wie Kochen, Essen, Wohnen sind die „Tagseite“. Je weiter man nach oben kommt, desto privater werden die Funktionen der Räume – die „Nachtseite“, wenn man so will. Die Wirklichkeit ist komplizierter: Es gibt hier nicht einfach ein Erdgeschoss und ein darüber liegendes Obergeschoss, denn das Haus wird über Split-Level erschlossen. Es wird sozusagen vertikal durchtrennt und um ein halbes Stockwerk versetzt wieder verbunden. Nach jeder halben Treppe, die um 180 Grad die Richtung wechselt, dreht sich das Haus und wird nach einer weiteren Drehung wieder in den Ausgangszustand versetzt. So können sich die Räumlichkeiten ihrer Funktion gemäß vom Wohnbereich mit Zugang zum Garten über den Arbeitsplatz in der Zwischenebene bis zum Schlafbereich nach oben entwickeln. Was ist der Vorteil? Ein konventionelles Treppenhaus erfordert viel Platz und verschenkt auch noch die Hälfte, da die Bereiche unter der Treppe oft nicht genutzt werden können. Ganz anders hier: Kein Zentimeter scheint © Ralf Dieter Bischoff WOHNGEBÄUDE

13 Die obere Haushälfte mit ihrem Metallkleid kragt über das etwas kleinere Erdgeschoss hinaus. So ergibt sich imObergeschoss eine riesige Terrasse, statt einer scheinbaren Wohnfläche. In Wirklichkeit besteht gut ein Drittel aus diesem ummantelten Freibereich. Was von außen also wie ein einfaches doppelgeschossiges Einfamilienhaus erscheint, ist ein komprimiertes Gebäude und dabei trotzdem luftig. Die vorgehängte Fassade aus gelochtem Kupferblech ist ein Kunstwerk und hochkompliziert, verrät der Metallbauer Mike Fleischer. Seine Aufgabe war verloren. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich das Gebäude den Gegebenheiten des Baugrundes anpassen kann. Handelt es sich beispielsweise um ein Hanggrundstück oder auch nur leichtes Gefälle, „klettert“ das Haus mit. Der Entwurf dieses durchaus komplizierten Gebäudes, das einige Herausforderungen für die Handwerker mit sich brachte, stammt von Liebel Architekten aus Aalen. Für diese komplexe Gestaltungsidee, die auf den Wünschen des Bauherrn fußt, sind die Architekten auch ausgezeichnet worden. Zu Recht! © Ralf Dieter Bischoff WOHNGEBÄUDE

14 Holzrahmen-Alupfosten-Konstruktion, die von innen natürlich auch edel aussehen musste. Die Böden innen sind aus fugenlosem Estrich, in den Schlafräumen aus Eiche wie auch die Fensterrahmen. Ein in reduzierter Einfachheit gestalteter Garten und einWasserbecken entlang einer der Hauskanten runden das Meisterwerk ab. (Beteiligte Gewerke siehe S. 82) www.liebelarchitekten.de es, diese halbtransparente Fassadenbekleidung aus Kupferblech mit einem speziell gestalteten Lochmuster zu realisieren. Außen auf der Kupferhaut sollten die Silhouetten der Bäume, die dem Neubau weichen mussten, zu sehen sein. Dazu war millimetergenaue Präzisionsarbeit erforderlich. Aus einzelnen Paneelen mit der Größe von 220 x 90 cm musste ein Ganzes so zusammengesetzt werden, dass das Baummuster stimmig dargestellt ist. Zudem sollten einzelne Faltelemente in die Hülle eingebaut werden, die sich durch Beiseiteschieben zu Fenstern öffnen lassen. Eine weitere Komplikation stellte die Unterkonstruktion für die Kupferbleche dar. Zunächst musste deren Stabilität gewährleistet sein. Dies erreichte man bei der Herstellung durch eine Umfalzung der Kanten, die das Blech in sich stabilisieren. Die Metallbauer schufen eine diffizile WOHNGEBÄUDE

Das gute Licht. bega.com /zuhause

16 den Gebäudeentwurf verantwortlich. Was den Entwurf ausmacht, ist sein Spiel mit demKontrast der unterschiedlichenWahrnehmungsperspektiven: Während die Fassade in der Schrägsicht als monolithisches, steinernes Relief erscheint, zeigt sie sich in der Frontalansicht in großer Transparenz mit maximal filigranen Fassadenelementen. Schon sehr früh in der Entwurfsphase wurde gemeinsam mit dem Projektentwickler und Eigentümer entschieden, Naturstein als bevorzugtes, langlebiges, wertiges und vor allem auch nachhaltiges Fassadenmaterial einzusetzen. Eine Wahl, die bereits ausgezeichnet wurde, und zwar mit dem Deutschen Naturpreis 2020. „In der Das Gesamtprojekt „Flair Schwabing“ besteht aus zwei Gebäuden, die die bestehende nördliche Bebauung aus den 1970er-Jahren zu einem städtischen Superblock ergänzen. Dabei nehmen die Gebäude die Maßstäblichkeit vor Ort auf und führen sie entsprechend fort. Das Haus an der Ecke Schleißheimer Straße/Herzogstraße umfasst insgesamt rund 100 Mikroapartments sowie ein Lebensmittelgeschäft im Erdgeschoss. DieWohnungen werden über ein zentrales Treppenhaus erschlossen und sind einheitlich an die dreigeschossige Tiefgarage angebunden. Schon von außen wird der modulhafte Charakter der Nutzung durch die strenge, geometrisch gestaffelte Ordnung der Fassade sichtbar. Seit 2015 begleitete das Team von Drees & Sommer das Wohnungsbauprojekt der Investa Real Estate heraus und entwickelte das einheitliche Branding im Interior Design für 84 Mikroapartments inklusive aller Sonderbereiche wie Eingangs- und Erschließungsbereiche bis zur Fertigstellung in 2020/2021. Das Architektenteam von dreisterneplus Architektur+Stadtplanung (vormals Meili, Peter Architekten München) zeichnet für WOHNGEBÄUDE AUSGEZEICHNETE MATERIALWAHL Wohngebäude besticht durch Natursteinfassade Fotos: Florian Holzherr

17 denen der Fassade ein warmes, wohnliches Material hinzugefügt wird. „Aus unserer Sicht ein schöner Kontrast, der demWohnungsbau einen ganz eigenen Charakter verleiht“, so Architektin Lisa Yamaguchi. www.dreisterneplus.de www.dreso.com dichten Struktur der Blockbebauung hat das Architekturbüro ein bemerkenswertes Beispiel gesetzt, das die Kraft hat, zu zeigen, wie mit einer auf den ersten Blick gar nicht so spektakulären Architektur, eine nachhaltige Aufwertung des öffentlichen Raumes erfolgen kann“, so die Begründung der Jury, in der es weiter heißt: „Es ist die Materialwahl, die das Haus in der Stadt zu etwas Besonderem macht: Der angenehm hell und dabei nicht kühl wirkende Naturstein.“ Im Kontrast zum hellen Naturstein (Grigio Alpin) stehen die großen Fenster aus Eichenholz, mit WOHNGEBÄUDE

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19 Maisonette mit großer Dachterrasse ausgebildet wurde. Die Balkone und auch die Dachterrasse sind mit einer gläsernen Absturzsicherung versehen. ImUntergeschoss gibt es Pkw-Stellplätze für die Bewohner. Ein Durchgang führt von der Straße in den begrünten Innenhof. Von hier aus In Untergiesing, in unmittelbarer Nähe zu den Isarauen, entstand ein neues Wohngebäude mit sieben Stockwerken zur Straße hin und einem zweiten L-förmigen doppelgeschossigen Baukörper auf der Rückseite, verbunden durch einen Innenhof. So wurde das Grundstück, eine Baulücke zwischen zwei Wohnhäusern, die um 1900 herum entstanden sein dürften, maximal ausgenutzt und nachverdichtet. Der Entwurf stammt von SchindhelmMoser Architekten, mittlerweile aufgeteilt in die Büros SchindhelmArchitekten und Olufemi Moser Architekten. Sie entwickelten in einer intensiven Planungsphase den Charakter eines Gebäudes in Form, Material und Licht. Das neue Wohngebäude fügt sich gut in die Nachbarschaft ein, die hier durch die im 19. Jahrhundert übliche Blockrandbebauung gekennzeichnet ist. Schon an der Fassade wird erkennbar, dass hier mit hohem Qualitätsanspruch gebaut wurde – vorgehängte, weiße Sichtbetonplatten wechseln sich mit geschosshohen Fenstern mit Schiebeläden aus Holz ab. Ab dem 2. Obergeschoss haben die Wohnungen zur Straße hin einen mittigen Balkon. Das Vordergebäude beinhaltet sechs großflächigeWohnungen und ein Penthouse, das als WOHNGEBÄUDE OPTIMAL VERDICHTET Fotos: Andreas Hoernisch Mehrgeschosswohnhaus gepaart mit zwei Stadthäusern in den Isarauen

20 eine als Raummöbel ausgebildete Treppe, ebenfalls aus Eichenholz, zieht die Blicke an und steht wie eine Skulptur im Raum. Die Bewohner haben hier eine Umgebung, wie man sie sich nur wünschen kann: Sehr nah amZentrum, die Isar sowie das beliebte Schyrenbad vor der Haustür und jede Menge Lokalitäten und Geschäfte in der Umgebung. (Beteiligte Gewerke siehe S. 82) www.schindhelmarchitekten.de werden die Wohnungen durch ein innenliegendes Treppenhaus erschlossen. Der abknickende Riegel im Hof wurde zu zwei Stadthäusern mit Dachterrassen ausgebaut. Die Innenausstattung wurde mit langlebigen, einfachen und robusten Materialien ausgeführt. Die Wände sind in Sichtbeton belassen, die Böden mit einem weißen Sichtestrich fugenlos gegossen. Die Fenster im Erdgeschoss sind bodentief und können in der warmen Jahreszeit zum Innenhof hin als Schiebetüren geöffnet werden. Einbauschränke aus Eichenholz bieten Stauraum und besonders WOHNGEBÄUDE

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22 schaft, Kunst undWerken. Die Verteilung auf die jeweiligen Stockwerke beginnt imUntergeschoss mit Lager- und Technikräumen neben Fachklassen. Im Erdgeschoss gelangt man zunächst in den großen Eingangsbereich mit Aula, Musik- und Mehrzweckraum. Aula und Musikraum können für Veranstaltungen zusammengeschaltet werden. Ebenfalls auf dieser Ebene befindet sich die Die alte Realschule aus den 1970er-Jahren in Hohenbrunn war zu klein geworden und wie das Urteil der Sachverständigen ergab, wäre eine Modernisierung samt Umbau und Vergrößerung teurer geworden als ein Abriss und ein Neubau. Einer Machbarkeitsstudie gemäß, entschloss man sich, auf dem vorhandenen Fußballplatz eine neue, größere Mittelschule zu bauen, die von 2016–2019 entstanden ist. Die Planung stammt vom Architekturbüro Baurconsult. Zur Belegschaft des Büros gehören sowohl Architekten als auch Ingenieure und Landschaftsarchitekten, sodass der gesamte Entwurf wie auch die Freianlangen aus einer Hand stammen. Das neue Gebäude besteht aus zwei rechteckigen, doppelgeschossigen leicht gegeneinander versetzten Baukörpern mit jeweils einem Innenhof. Auf über 4.000m² Nutzfläche wurden nach neuesten technischen Standards 22 Klassen für 420 Schüler untergebracht. Es handelt sich hier um eine Schule mit Ganztagsbetreuung, d. h. die entsprechenden Aufenthaltsräume und eine Mensa gehörten zum Raumprogramm. Es gibt Fachklassen für Naturwissenschaften, HauswirtÖFFENTLICHE GEBÄUDE SCHULE MIT WOHLFÜHLCHARAKTER Mehrfach ausgezeichnete neue Mittelschule in Hohenbrunn Fotos: Peter Wankerl

23 hergestellt und das Schulgelände zum Campus erweitert. Die Innenhöfe mit Bänken, Schotterflächen und einzelnen bepflanzten Inseln mit Gräsern und Bambus bieten Platz zum Aufenthalt im Freien. www.baurconsult.com Mensa, die Ganztagsbereiche, Verwaltungsräume und Lehrerzimmer. Im Obergeschoss sind die Klassenzimmer, die jeweils mit Gruppenräumen verbunden sind. Gemäß der Leitlinie der Carl-Steinmeier-Mittelschule: „Guter Unterricht in einer angenehmen, vertrauensvollen Atmosphäre ist die Basis für erfolgreiches Lehren und Lernen mit Freude“, wurde das Innere lichtdurchflutet, aber zweckdienlich gestaltet. Großer Wert wurde auf die Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gelegt. So funktioniert z. B. die Energiegewinnung zumTeil über eine Photovoltaikanlage. Die Außenfassaden sind mit einer vertikalen Holzverschalung und mit horizontalen, farblich abgesetzten Metallbändern versehen. So wird eine Zusammengehörigkeit mit der benachbarten Grundschule ÖFFENTLICHE GEBÄUDE

24 und vernetzt das Gebäude mit dem Stadtgefüge. Öffnungen undWege fördern die Interaktionmit anderen Institutionen. Die offen gestaltete Fassade des Erdgeschosses, die Gastronomie und das Konferenzzentrum auf dem Dach locken auch Gäste und Besucher an. Nicht zuletzt die KitaKinder sorgen für eine lebhafte Durchmischung, denn auch Spielflächen sind in den Grünflächen angeordnet. „Der holistische Innovationsansatz ist Alleinstellungsmerkmal des Gebäudes. Seine dynamischen Form spiegelt die Dynamik der Nutzer wider“, erläutert das Architekturbüro. Kopf des als fließende Großform konzipierten Gebäudes ist der Konferenzbereich im 5. und 6. Obergeschoss. An der Außenecke des GebäudeDer Innovationspark in Augsburg wächst. Vorbild für das ambitionierte Projekt ist das Silicon Valley. Erster Baustein ist der Innovationscampus Weitblick von Sehw Architektur. Das Gebäude, das Arbeits- undWissenswelten sowie ein Konferenzzentrum auf demDach verbindet, vermittelt durch seine die Außenkanten des Grundstücks besetzende Kubatur Kraft und Solidität. Gleichzeitig wirkt das mächtige Volumen durch die horizontalen Lamellen der Fassade leicht und luftig. Der Neubau wurde vor allem für Start-ups und Firmen aus demForschungs- und Techumfeld konzipiert. Dank der auf Flexibilität ausgerichteten Planung könnenNutzer Kleinstflächen anmieten und diese horizontal oder vertikal zu Gesamtflächen von bis zu 3.000m² zusammenschalten. Nebenräume sind an den Treppenhäusern fest positioniert und Kommunikationszonen in diesen Bereichen bieten Flächen für Begegnungen oder Rückzug für ein vertrauliches Gespräch unter Kollegen. DerWeitblick ist als Ort für vielfältigen Austausch konzipiert. Gastronomie, Nahversorger und Kita schaffen eine Art kleine Stadt immodernen Gebäude. Der Innenhof wird zum Quartiersplatz GEWERBLICHE BAUTEN STADT IM GEBÄUDE Fotos: Philipp Obkircher Holistischer Ansatz schafft Raum für neue Arbeits- und Wissenswelten

25 voltaik auf demDach. Und hinter denmarkanten horizontalen Sonnenschutzlamellen verstecken sich massive Brüstungen, die den Glasanteil der Fassade reduzieren, um energetisch einen besseren Dämmwert zu erreichen. Da die Gebäudetechnik für einen Großteil der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, verfolgt der Bau das Lowtech-Prinzip, nach welchemnur so viele haustechnische Komponenten wie nötig verwendet werden. www.sehw-architektur.de rings gelegen erhebt er sich über die Regelgeschosse. Die angrenzendenDachflächen sind begehbar und werden zu Orten der Zusammenarbeit und der Gemeinschaft. Aufweitungen im Innern des Gebäudes schaffen Raum für informelle Gespräche oder Kontaktanbahnungen, während großflächige Glasfassade den Blick auf die in der Ferne gelegenen Alpen gewähren. Die Konferenzräume können je nach Bedarf in kleine oder größere Einheiten getrennt oder zusammengeschaltet und per Mieter-App gebucht werden. Den nachhaltigenCharakter des Campus attestiert die LEED-Platin-Zertifizierung. Die verwendeten Materialenminimieren den CO₂-Fußabdruck und die Grauenergiebilanz des Gebäudes. Außerdem setzten die Architekten auf Regenwassernutzung und ein Solarstromspeicherkonzept samt PhotoGEWERBLICHE BAUTEN

26 Hier können Oldtimer- und Sportwagenbesitzer ihre automobilen Schätze unterbringen. Weitere automobile Schönheiten gibt es überall in der revitalisierten Halle bei freiem Eintritt zu bestaunen: Von der Nobelkarosse bis zum Supersportwagen ist alles vertreten, denn die Motorworld bietet neben demHandel mit Luxusautomobilen, Sportwagen, Oldtimern, Bikes und E-Mobility auch Fahrzeugaufbereitungs-, Pflege- und Wartungsservices. Besondere Highlights sind unter anderem Paul Walkers blauer Nissan Skyline GT-R aus „The Fast and the Furious“ oder ein Rolls Royce Auf dem Areal des ehemaligen Ausbesserungswerks der Deutschen Bahn in Freimann wurden bis in die frühen 1990er-Jahre riesige Lokomotiven repariert und gewartet – entsprechend groß sind die Ausmaße dieser unter Denkmalschutz stehenden Industriehalle mit ihrer prägnanten Fenster- und Backsteinfassade im neoklassischen Stil: 185m lang, 90m breit und imposante 18m hoch. Seit September 2021 hat sie nach über 25-jährigem Dornröschenschlaf endlich ihre neue Bestimmung gefunden: Als Motorworld München ist das komplett revitalisierte Bauwerk eine automobile Erlebniswelt in neuer Dimension. Fast meint man, in dem alten Industrierelikt noch das Hämmern und Schweißen der früheren Arbeiter zu hören, so viel Ursprünglichkeit ist noch von der alten Substanz vorhanden – etwa die gigantischen Stahlträger oder die alten Kranbahnen und ihre monströsen Haken, an denen die einzelnen Loks hingen. Zentraler Blickfang in dem gigantischen Industrierelikt, dem die Münchner Kupferschmidt Architekten neues Leben eingehaucht haben, sind insgesamt 120 auf vier Ebenen in der Hallenmitte übereinandergestapelten Glasboxen. GEWERBLICHE BAUTEN GELUNGENE TRANSFORMATION Fotos: Wolfgang Pulfer Eine denkmalgeschützte Industriehalle wird zur Erlebniswelt für automobile Faszination

27 lich gestylten und puristischen Vola-Armaturen ausgestatteten Bädern. In den drei „Car & Bike Studios“ des Hotels können Gäste sogar ihr Auto oder Motorrad direkt im eigenen Zimmer parken und diese durch eine großflächige Glasscheibe immer im Blick haben. www.vola.de www.kupferschmidt.de www.motorworld.de der Box-Legende Muhammad Ali. Zudem gibt es zahlreiche Restaurants vom Italiener bis zum Motorworld Inn, das im Stil nostalgischer Werkstätten ausgestattet wurde – mit Sitzgruppen unter der Hebebühne oder einem upside down an der Decke montierten Buick Cabrio sowie Shops und sogar eine eigene Kaffeerösterei. Wer gerne für längere Zeit „Benzinluft schnuppern“ möchte, kann sich im Vier-Sterne-Hotel Ameron MünchenMotorworld einmieten: Das zweigeschossige Gebäude mit seiner hochglanz-verspiegelten, künstlerisch gestalteten Fassade ist als Haus-inHaus-Lösung in die Lokhalle integriert, von einigen Zimmern genauso wie vom Vitality Spa aus ist auch der Blick auf das automobile Geschehen in der alten Lokhalle möglich. Die insgesamt 156 Designzimmer präsentieren sich als Hommage an die Welt des Motorsports und mit außergewöhnGEWERBLICHE BAUTEN

29 Ornamente wurden in Farbe und Form überarbeitet und originalgetreu erhalten. Auch die Türen und schmiedeeisernen Griffe und Gitter sind nun nach sorgfältiger Restaurierung wiederhergestellt. Ein besonders schönes Detail sind die gewölbten Glasfenster. Sogar die Mechanik der hölzernen Rollläden konnte erhalten werden. Das stützenfreie Vordach an der Längsseite war stark einsturzgefährdet. Marode Holzteile mussten ausgetauscht werden und die Last des Um die Geschichte des Anwesens „Beim Fuchs“ zu erzählen, muss man eine Zeitreise ins Jahr 1900 antreten, umdie Bedeutsamkeit des prachtvollen Gutshofes, bestehend aus Haupthaus, Werkhaus und Remise, zu verstehen. Am Standort Unterföhring wurde das Gehöft von Josef Gloo zur Jahrhundertwende erbaut. Es diente als Wohnhaus, zeitweise als Heimstatt des Bürgermeisters und Lehmbarons. Heute steht das Ensemble unter Denkmalschutz. Den Namen trägt es, weil hier rote Pferde, auch Füchse genannt, ihre Stallungen hatten. Knapp 120 Jahre später macht sich der Ururenkel Peter Deck, selbst Architekt, ans Werk, das Denkmal zu sanieren und ihm eine neue Bestimmung zu geben. Dies vollbringt er zusammenmit den Fachleuten für solche Aufgaben des Büros IFUB*, eins der wohl nachhaltigsten Architekturbüros, die es derzeit gibt. Nach allen Regeln der (Bau-)Kunst wurde das Gebäude in seinen alten Glanz zurückversetzt. Das Dach des Haupthauses mit seinem Kreuzgiebel wurde restauriert. Dabei musste trotz neu hinzugefügter Dämmung die Proportion gewahrt bleiben. Alle die Fassade zierenden GEWERBLICHE BAUTEN AUGENWEIDE EINST UND JETZT Fotos: Sorin Morar Wiederbelebung des denkmalgeschützten Hofes „Beim Fuchs“ für Büronutzung

30 lediglich aufpoliert werden. Der Dachstuhl im vorderen Gebäudeteil wurde ebenfalls statisch ertüchtigt, gedämmt und ausgebaut. Sämtliche Räumlichkeiten sind für eine künftige Büronutzung gedacht – und es gibt sogar noch Platz im Erdgeschoss und unter dem Dach! (Beteiligte Gewerke siehe S. 82) www.ifub.de www.beimfuchs.de Daches wurde durch eine neue statische Konstruktion umgeleitet, sodass Stützen vermieden werden konnten. Besonders faszinierend ist die Wiederbelebung des Hauptflurs mit den original erhaltenen ornamentalen Steinzeugfliesen, dem Kreuzgewölbe und den teilweise freigelegten Malereien an den Wänden. In der Verlängerung des Hauptflurs lagen die ehemaligen Stallungen und darüber befand sich der Heuspeicher mit seinemKreuzgratgewölbe. Mit großemAufwand konnte es vor dem Einsturz gerettet werden. Das gut erhaltene Treppenhaus imHaupthaus musste GEWERBLICHE BAUTEN

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32 NEUE IMMOBILIEN IN DER REGION Skandinavisches Design trifft auf nachhaltige Bauweise: Beim neuen Holzhybrid-Gebäude „i8“ des Münchner Büros R&S Immobilienmanagement im Werksviertel stehen die Zeichen auf i wie innovativ: Schon die Fassade des markanten Bauwerks aus recyceltem und eloxiertem Aluminium in einem gedämpften Grünton weist darauf hin, dass der Fokus auf Nachhaltigkeit liegt. Das Bürogebäude wird in einer CO₂-einsparenden Konstruktion entwickelt, der hohe Holzanteil im Innenraum sorgt für ein angenehmes Raumklima. Entworfen hat es das dänische Architekturbüro C.F. Møller, das 1924 gegründet wurde und sich unter anderem auf Gebäude mit Holztragwerken spezialisiert hat. Das Green Building leistet nicht nur einen positiven Beitrag zur Ökobilanz, sondern fördert durch die Zusammenarbeit und Vernetzung: Der Grundriss ist flexibel, die Räume lassen sich in Einzelbüros, Großraumbüros oder eine Kombination beider Konzepte umwandeln. Die Büroräume haben eine lichte Raumhöhe von 3m und optimierte Bundtiefen für maximales Tageslicht. Ein Atrium aus warmen Holzmaterialien erleichtert Networking, Wissensaustausch und den visuellen Kontakt zwischen den verschiedenen Etagen und Einheiten. www.rusim.de/referenzen/icampus-im-werksviertel-i8 Das Bee Free der BHB Unternehmensgruppe in Freising ist ein Projekt, das es so vermutlich kein zweites Mal gibt: Ein holistisches Gesamtkunstwerk aus urbaner Agrikultur, grüner Architektur und besonderen CommunityFlächen: Die Studierenden können in der Wohnanlage aus 67 Apartments in ihrem eigenen kleinen Garten ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen und quasi im Schlaf helfen, die Bienen zu retten und CO₂ zu reduzieren. Die Bienen – als Namensgeber des Projekts – wohnen auf demDach. Die Gebäude haben einen minimierten CO₂-Verbrauch durch Pflanzen an der Fassade und auf den Dächern, bestehen aus recycelten Baumaterialien und sind darüber hinaus äußerst stylish: Von der äußeren Hülle bis zu den Entrees werden Farben, Strukturen und Muster aus den Pflanzen und Waben in die Sprache der Innenarchitektur „übersetzt“, darunter Betonsteinplatten aus CO₂-neutraler Fertigung in Form vonWaben, eine honiggoldene Eingangstür mit fein gestalteten, eingefrästenWabenmustern oder goldene Deckenleuchten, maßgeschneidert inWabenform von einem Tiroler Leuchtenhersteller und Pendelleuchten einer Münchner Lichtmanufaktur. Zur Straßenseite präsentiert sich die Fassade urban schlicht mit dem Highlight der „Flirrenden Waben“ der Mayer’schen Hofkunstanstalt im Sockelbereich. Über 555 wabenförmige, honiggold schimmernde Plättchen werden eigens für das Bee Free handgefertigt und in den Putz der Eingangs- und Straßenfassade zur Rotkreuzstraße in Freising eingelegt. beefree.bhb-bayern.de © BHB Unternehmensgruppe © C.F. Møller © C.F. Møller HOLZ-HYBRID Das i8 ist ein konsequent nachhaltiges Bürogebäude BEE FREE Stylishe Studentenbuden mit urbaner Agrikultur

33 NEUE IMMOBILIEN IN DER REGION Mit einer besonderen Architektur, entworfen von der Münchner Architektin Ruth Berktold und ihrem Büro Yes Architecture, möchte das Münchner Immobilienunternehmen Urban Progress mit dem neuen Bürogebäude comN – das Netzwerkhaus an der Gotzinger Straße eine Antwort auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt geben. Im angesagten Brickhouse Style aus Ziegel und Klinker im Grauton greift es den Manufakturcharakter des Umfelds auf und zeigt bereits von außen seine kraftvolle Dynamik, die durch einen besonderen visuellen Effekt unterstrichen wird: Weil sich die Größe der Fenster über die Diagonale der Fassade verändert, wird die Anmutung einer Bewegung erzeugt. Schon vonWeitemmacht auch der an der Oberkante verlaufende Schriftzug „KeepThe Fire Burning“ (ein Kunst-am-Bau-Entwurf von Benjamin Bergmann) auf das übrigens auch für Nachbarn offene Gebäude aufmerksam. Ein Coworking Café bildet zusammen mit der großen „Townhall“ mit Freitreppe im Erdgeschoss das Herzstück des Gebäudes, dazu gibt es flexibel nutzbare Büroflächen vom Open Space bis hin zum Bürozimmer mit Mittelgangerschließung und einen großen Dachgarten. www.comn.de Auch Gewerbeimmobilien werden immer nachhaltiger – das zeigt auch das Hatrium in Unterhaching. Für die Revitalisierung des 19.000m² großen Office-Komplexes inklusive eines 6.000m² großen Neubaus setzte die Münchner Schwaiger Group nicht nur auf eine Renovierungsstrategie nach dem Vorbild der Hotelbranche, sondern auch auf eine nachhaltige Energieversorgung durch Geothermie. Die begrünten Hatriumshöfe bilden zudem ein besonderes Highlight und dienen als repräsentatives Entree sowie als einladende Ruheoase für die Mitarbeiter. Eine weitere Besonderheit ist die moderne Kommunikationstechnik im Haus: Mitarbeiter und Gäste regeln alles mit nur einer Karte – ob das Bezahlen eines Latte Macchiato oder das Parken im Gebäude. Zudem gibt es Elektrofahrräder, mit denen Mitarbeiter schnell zum Supermarkt oder zur Post fahren können. Die Ausleihe erfolgt über den hauseigenen Concierge Service. Obwohl die Immobilie nahezu CO₂-neutral klimatisiert ist, soll mit den Ressourcen auch weiterhin sparsam umgegangen werden. Dabei hilft künstliche Intelligenz: Sie misst die physische Präsenz von Nutzern und den Sauerstoffgehalt im Raum und heizt nur, wenn es nötig ist. Zudem reagiert das System, wenn es Zeit zum Lüften ist. www.schwaiger.com © Schwaiger Group © Urban Progress © Urban Progress NETZWERKHAUS Das Sendlinger comN ist für alle offen GRÜNE BÜROS Das Hatrium wurde nachhaltig revitalisiert © Schwaiger Group

34 IMMOBILIEN skulpturale Außenwirkung. Um den öffentlichen Charakter der​Foyer-, Gewerbe- und Gastronomieflächen zu unterstreichen, ist das Erdgeschoss in Teilbereichen vollflächig verglast. Weitere Rücksprünge und Ausschnitte erzeugen nicht nur eine einladende und offene Geste, sie markieren wie selbstverständlich die Zugänge zu den Eingängen und Innenhöfen und durchwegen den neuen Campus ebenerdig. Von den vier großzügigen Foyers aus führt einWegenetz zu den interessant gestalteten Innenhöfen – einer davon ist überdachter Außenraummit eher urbanemCharakter, der andere mit intensiver Bepflanzung eine grüne Oase für alle Mieter und Besucher. Auch das vom In alle Himmelsrichtungen und für alle offen: Am Stammsitz des Münchner Technologiekonzerns Giesecke+Devrient an der Prinzregentenstraße entsteht ein neuer Work-Life-Campus, von dem auch die Nachbarn im Viertel profitieren: Über Durchwegungen, urbane Innenhöfe und Grünflächen sowie Shopping-, Fitness-, Dienstleistungs- und Gastronomieangebote verzahnt sich das Bauwerk mit der Nachbarschaft und wird so ein lebendiger Teil des Viertels. Mit dem Neubau „DER bogen“, der bis 2024 fertig sein und an Start-ups oder andere Unternehmen, etwa aus der IT- und Sicherheitsbranche, vermietet werden soll, schafft das Münchner Tech-Unternehmen aber auch in architektonischer Hinsicht eine neue Landmarke. Der Entwurf des Münchner Architekturbüros Henn sieht zwei Gebäudeteile vor, deren Obergeschosse miteinander verschränkt sind und sich in der Fassadengestaltung durch bronze- und messingfarbene Elemente voneinander absetzen. Runde Gebäudeelemente zitieren die Architektursprache des benachbarten Firmengeländes und erzeugen durch die geschwungenen Linien eine OFFEN FÜR DIE ZUKUNFT Visualisierungen: DER bogen GmbH & Co. KG Ein neuer Technologie-Campus im Münchner Osten baut Brücken in die Nachbarschaft Anzeige

35 IMMOBILIEN präsentiert sich auch das Nachhaltigkeitskonzept: Das Gebäude wird Grundwasser für die Kühlung nutzen und mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach eigenen Strom erzeugen. Zudem ist eine Zertifizierung in Gold der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geplant. www.der-bogen.com Büro MatteoThun gestaltete Interieur verspricht Spannendes: Unter demMotto „High tech meets high touch“ bietet es inspirierende NewWork-Arbeitsflächen mit flexibel gestaltbaren Büroräumen vom Großraum-Office bis zum Bürowürfel und einemCoworking-Bereich mit bester technischer Ausstattung. In den Foyers wird es ebenfalls grün: Jedes von ihnen holt die Natur mit einem eigenen Motto – von Wald über Wasser bis Wiesen- und Graslandschaft sowie Stein ins Innere. Dazu passen die vom Studio Dreiseitl als Baumhaine mit heimischen Laub- und Nadelgehölzen gestalteten Außenflächen und grüne Dachterrassen mit unterschiedlichen Pflanzkonzepten von der Schlucht über die Almwiese bis zur Bergwiese. Sie nehmen Bezug auf die Alpenlandschaft, auf die es insbesondere von der Dachterrasse im siebten Stock einen schönen Blick gibt. Grün und ökologisch Anzeige

36 IMMOBILIEN nachhaltig bereichern: „Wenn ich sehe, wie diese sichmit Leben erfüllt haben und vielen Stadtvierteln einen unverwechselbaren Charakter verleihen, ist das ein persönliches Highlight“, sagt er. Doch zurück zu den aktuellen Projekten: Mit dem linden.park Milbertshofen-Am Hart entwickelt Concept Bau ein weiteres „Juwel“: Direkt am Naturschutzgebiet gelegen, bietet es geschützte Naturlandschaft auf der Ob in der Natur oder mitten in der Stadt – die zahlreichenWohnbauprojekte mit mehr als 6.700 Eigentumswohnungen sprechen für sich: Seit 40 Jahren realisiert die Münchner Concept Bau Eigentumswohnungen inMünchen und demUmland. Weitere Projekte sind kurz vor demAbschluss: ImSommer 2022 wird das „Plaza Pasing“ mit 164 Wohn-, fünf Gewerbeeinheiten und einer Kita fertiggestellt. Auch das „Quartier Neuhausen“ in der Arnulfstraße liegt imPlan, sodass dort 2023 die ersten Bewohner einziehen können. Aktuell laufen die Bauarbeiten für den linden.park direkt am Naturschutzgebiet Panzerwiese in Milbertshofen-AmHart an. 1982 gegründet, positionierte sich Concept Bau schnell zum etablierten und anerkannten Bauträger für München. 1984 wurde das erste Projekt realisiert: eine Wohnanlage in München-Gern mit 90Wohnungen. Zu den bekanntestenObjekten gehören die architektonisch besonderen „Isargärten“ inThalkirchen, die Glockenbachsuiten an der Reichenbachbrücke oder das schmucke „Bavaria Palais“ direkt am Eingang zur Theresienwiese. Geschäftsführer Emmanuel Thomas ist stolz darauf, dass die Concept Bau-Objekte dieMünchner Stadtsilhouette SCHÖN WOHNEN Visualisierungen: Concept Bau Die Münchner Concept Bau prägt seit 40 Jahren die Münchner Stadtsilhouette Anzeige

37 IMMOBILIEN Emmanuel Thomas, Geschäftsführer Concept Bau lenWohnungenmit großen Fensterflächen. Weitere Projekte sind in der Bavariastraße 32–36 sowie in der Pasinger Bodenstedtstraße in Planung. Bei allen Vorhaben hat Concept Bau dabei immer den Blick auf die Zukunftsthemen und Trends von morgen: Man denkt bodenständig, dicht amMenschen und vor allem: ganzheitlich. Deshalb stehen klimaneutrales Bauen, die Integration autofreier Verkehrskonzepte in den Wohnbau oder die Synthese aus herkömmlichen Baustoffen und Naturmaterialien wie Holz ganz oben auf der Agenda. www.conceptbau.de einen und pulsierendes Großstadtleben auf der anderen Seite: Die vier Häuser mit 138 Wohnungen zeichnen sich durch zeitlose, elegante Fassadenmit farblich abgesetzten Sockelgeschossen aus. Große, bodentiefe Fenster zaubern ein helles, behagliches Wohnflair in jede Etage. „Lebenmitten in der Stadt“ heißt es dagegen beimneuen „Quartier Neuhausen“ unweit des quirligen Rotkreuzplatzes, bei dem drei Häuser ein repräsentatives Ensemble mit einem grünen Innenhof bilden. Die Sockel sind teilweise inNaturstein, teilweise mit Sockelzonierung gestaltet, jeweils mit eigenemFarb- undMaterialkonzept. Im Inneren erwartet die Bewohner eine edle Ausstattung mit Designbädern und Parkettböden. Dass Concept Bau vor allem immer die bestenWohnlagen imBlick hat, zeigt auch das „Plaza Pasing“: In 1a-Lage nahe des Pasinger Marienplatzes erwarten die künftigen Besitzer eine ideale Infrastruktur inklusive einer formvollendeten und durchdachten Planung der helAnzeige

UM DEN KEN Bei Bromberger konzipieren wir seit mehr als 30 Jahren Büros, die sich mit den Ideen der New-Work-Philosophie weiterentwickeln. M HAUS by xchange design bietet die erste Raum-in-Raum Lösung mit biologisch wirksamem Licht für die hybriden Arbeits- und Wohnwelten von heute. Raum neu denken exklusiv bei Bromberger office | living München. Bromberger Moderne Einrichtung GmbH Nymphenburger Straße 5 80335 München www.officeliving.de

39 auch ein Highlight werden.“ Tatsächlich ist der puristische Küchenbereich ein ganz besonderer Hingucker: In die Eggersmann-Küche integrierte Bross einen individuellen, von ihr entwickelten Küchenblock aus Corian auf Gehrung. Die Hochschrankzeile kontrastiert dazu mit ihrer dunkel gepulverten Lackfront, die Arbeitsplatte ist aus gewalktem Edelstahl. Zudem gibt es eine maßgefertigte Sitzbank mit Stauraum. Ein ebenfalls von der Innenarchitektin entworfenes Unikat ist die Klare Linien, starke Farbkontraste in SchwarzWeiß und viele raffinierte Details: So sieht es aus, wenn sich eine Innenarchitektin und ein Creative Director ihren ganz persönlichen Wohntraum verwirklichen. Die Münchner Innenarchitektin Manuela Bross hat in der eigenen Penthousewohnung in Gilching, die sie zusammen mit ihrem Mann bewohnt, ein rundum stimmiges Interieurkonzept umgesetzt. Das moderne, zeitlose Design mit cleanen und natürlichen Materialien kombiniert sie mit handwerklichen Elementen – kein Wunder, denn die aus Ihringen am Kaiserstuhl stammende Innenarchitektin ist quasi im elterlichen Schreinerbetrieb und Einrichtungshaus aufgewachsen und war so immer von Design und Handwerk umgeben. „In meinem eigenen Wohnprojekt wollte ich daher nicht nur meine Lieblingsmöbelklassiker besonders in Szene setzen, sondern auch meine Leidenschaft für individuelles Design umsetzen und Details selbst entwickeln, die es standardmäßig nicht gibt“, erzählt sie und ergänzt: „2016 habe ich den Finest Interior Award für ein Küchendesign gewonnen und daher sollte die Küche INNENARCHITEKTUR DESIGN TRIFFT HANDWERK Fotos: samiraphotostories Ein Penthouse in Gilching überzeugt mit klaren Linien und besonderen Details

40 eine Vielfalt an Designs aus Deutschland, Schweiz, Spanien, Italien und USA zusammen inszenieren“, sagt sie und kombiniert Möbel von Herstellern aus aller Welt mit besonderen Leuchten. Besondere Highlights sind vor allem der Esstisch mit den Baumstammbeinen von Mogg und die auffallende Glaskugel-Pendelleuchte aus New York von Roll & Hill. (Beteiligte Gewerke siehe S. 82) www.manuelabross.de dünne, schwebende Stahltreppe aus Rohstahl, die sich fast skulptural ins obere Geschoss aufschraubt und den puristischen Charakter unterstreicht. Der durchgängig helle und fugenlose Pandomo-Boden bildet die elegante Bühne für die besonderenMöbelstücke und maßgefertigten Einbauten. Alles sollte zeitlos sein, wobei Accessoires und Bezugsstoffe mit kräftigen Gelb- und Türkistönen sowie eine Wand in Pink Besonderheit in das Konzept bringen. „Da ich schon in vielen Ländern gewohnt und gearbeitet habe, wollte ich INNENARCHITEKTUR

kostenlose Farbkarte | jetzt erhältlich Little Greene Showroom München Tel: 089 - 55 06 57 57 muenchen@thelittlegreene.com Unser Showroomteam kommt zu Ihnen nach Hause und erstellt ein persönliches Farbkonzept in Abstimmung auf Ihre Einrichtung. Bestellen Sie Ihre Farbkarte oder finden Sie den Fachhändler in Ihrer Nähe auf littlegreene.de Eine elegante Palette an 36 zeitlosen Farben von Naturstein inspiriert, die Wärme und Schönheit vermitteln. Stone littlegreene.de

42 In nicht allzuferner Zukunft wird die Großbaustelle Werksviertel abgeschlossen sein und die NutzerInnen des Penthouses im Werk 12 werden die unverstellte Aussicht über die Stadt und bis in die Berge genießen können. Werk 12, das inzwischen wohlbekannte undmehrfach ausgezeichnete Gebäude vonMVRDV imMittelpunkt des NeubaugebietsWerksviertel, verfügt über ein großzügiges Penthouse. Das Münchner Büro allmannwappner hat den Ausbau geplant und die Innenraumgestaltung umgesetzt. Willkommen im St. John – dem zweigeschossigen Apartment im 5. und 6. Obergeschoss des Werk 12, hinter den UUHs und AAAHs und PUUHs, die dem Gebäude als Verzierung in überdimensionalen Lettern an die Fassade gepflanzt wurden. Das 620m2 umfassende Penthouse teilt sich in eine Haupt- und eine Galerieebene. Man gelangt zuerst in ein großzügiges Foyer mit einemLuftraum über beide Stockwerke. Ein neuzeitlicher Kronleuchter sorgt für standesgemäße Illumination. Ein Panoramafenster gibt den Blick frei auf die freistehende Showküche. Wie in einer Großküche wird an der Decke die gesamte Lüftung und Verkabelung über voluminöse Aluschächte geleitet. INNENARCHITEKTUR WENIG FESTLEGEN – VIEL ERMÖGLICHEN Multifunktionales Penthouse in luftiger Höhe Fotos: Kim Fohmann

43 zur Galerie. Hier oben ist die Raumhöhe geringer als unten, sodass eine intimere Atmosphäre entsteht. Hier gibt es einen Coworking-Space, einen Vortragsraummit Kinoleinwand, eine kleine Lounge und ein Musikzimmer. Rundum ist das Penthouse mit raumhohenGlasfenstern versehen. Hinzu kommt ein umlaufender Freiraum, 2,20m breit. Was soll man sagen? WOW! Wie es schon an der Fassade steht. (Beteiligte Gewerke siehe S. 82) www.allmannwappner.com Der Küchenblock ist durch ein Podiumnoch extra erhöht und wird so zur Arbeitsfläche und Bar zugleich. Von Zimmern imklassischen Sinn kann hier keine Rede sein, vielmehr handelt es sich um eine offene Raumfolge, zoniert durch akustisch wirksame Wandelemente, die skulptural in den Raumhineinragen. Auf die Küche folgt der Salon, eine Lounge mit frei im Raum stehenden Möbeln. Ein in eineWand integriertes Bücherregal ist gleichzeitig ein Raumtrenner. Ein weiteres Panoramafenster gibt den Blick frei auf ein Studiomit Gymnastikgeräten. Zwei Treppen führen hinauf INNENARCHITEKTUR

44 censchonende Materialien verarbeitet. Holz spielt dabei eine große Rolle, denn Holz atmet, beruhigt, gibt Wärme und speichert CO₂: „Wir lieben es, mit Holz zu bauen und damit die Natur ins Innere zu holen“, sagt Thun. So wurden im Apartmenthotel bisher rund 30m³ Holz verbaut. Auf das Holz treffen Naturmaterialien wie Sand, Stein und Glas. Die Tische, Couchs, Sessel und Betten nach den Entwürfen von Thun sind aus Leinenstoffen oder Samt gefertigt, die dunkelgrünen Kordeleinfassungen unterstreichen den alpinen Look. Das Sie heißen Maria, Sissi, Alois oder Franz – die 23 Apartments des neuen Apartmenthotels One Bavaria Homes nahe der Theresienwiese wurden nach traditionellen bayerischen Vornamen benannt. Wer hier eincheckt, erhält aber keine altbackene bayerische Gemütlichkeit: Vielmehr dominiert hier zeitloses, elegantes und schlichtes Interieur – designt von Matteo Thun. Im Zuge einer kompletten Neugestaltung erhielten die Räume auch mit dem Mobiliar des renommierten Innenarchitekten, der kürzlich in München ein Büro eröffnet hat, ein durch und durch stringentes Interior Design mit einem ganz besonderen nachhaltigen Ansatz. Mit den handgefertigten Möbeln, Leuchten, Accessoires, Tapeten, Teppichen und Bädern entstand ein völlig neues zeitgenössisches Wohlfühlambiente mit alpinem Touch. „One Bavaria Homes steht für Zero Design und Einfachheit. Zurückgenommen und trotzdem wohnlich“, sagt Thun über das Projekt. Bei der Ausstattung der Räume hat er vorrangig leicht recycelbare, natürliche und ressourINNENARCHITEKTUR MIT ALPINEM TOUCH Fotos: Silvia Steinbach Ein Apartmenthotel nahe der Theresienwiese punktet mit einem besonderen Interieurkonzept

45 Duschtoiletten von Geberit ausgestattet. Das Unternehmen Florim unterstreicht mit seinen an venezianische Terrazzi erinnernden Bodenfliesen Artwork aus gepresstem Sand den Nachhaltigkeitsgedanken. www.matteothun.com www.onebavariahomes.com Farbschema der Polstermöbel, der Vorhänge sowie der englischen Axminster Teppiche zeigt harmonische Naturtöne wie Grün, Offwhite, Beige und Braun. Akzentuierende Accessoires wie Zierkissen mit Alpenblumen, Vasen und nach Bergkiefern duftenden Kerzen in Gelb stammen ebenfalls aus dem Matteo Thun Atelier. So auch die gesamte Beleuchtung, die viel indirektes Licht setzt. Vom Lookand-Feel verleihen die Vescom Vinyltapeten im klassischen Dessin dem Interieur eine natürliche Note. Raffiniert bedruckt, haben sie die Anmutung einer luxuriösen haptischen Textilstruktur und durch den grünen Farbverlauf wird ein perfektes Farbenspiel auf die Wände gezaubert, um so ein Stück grüne Natur im Raum reflektieren zu lassen. Die Bäder sind mit Duravit Waschbecken und INNENARCHITEKTUR

46 und hochwertiges Arbeitsumfeld für alle Kolleginnen und Kollegen zu schaffen. Und weil die alten Flächen in der Lyonel-Feininger-Straße der Parkstadt Schwabing in die Jahre gekommen waren und nicht den gewünschten neuen Arbeitsplatzkonzepten entsprachen, fand sich mit Unterstützung der Immobilienmakler von Colliers International Deutschland schnell ein neuer Firmensitz im revitalisierten OBC (Olympia-Business-Center) amGeorg-Brauchle-Ring. Am neuen Standort in einemGebäudeensemble mit großzügigen Grünanlagen, begrünten InnenHier wird schnell klar: In diesen neuen Arbeitswelten muss eine Firma residieren, die irgendetwas mit Farben zu tun hat. Zahlreiche Details wie Sitzhocker, Regale oder Wände in kräftigem Hellblau, Magentarot und einem starken Gelb stechen sofort ins Auge. Das schicke OfficeKonzept hat die Münchner IDG Tech Media in Auftrag gegeben – der Verlag startete 1967 mit dem legendären Fachblatt Computerworld und schrieb damit Mediengeschichte. Ihr Deutschlandableger Computerwoche ging 1974 an den Start. Zum deutschsprachigen IDG-Portfolio gehören darüber hinaus weitere Medienmarken wie ChannelPartner, CIO, PC-Welt und Macwelt. Mit über 13.000 Beschäftigten und einer Präsenz in 97 Ländern gehört IDG heute zu den Medienriesen der IT-Branche. Im Sommer 2019 fasste das Unternehmen den Beschluss, die Art undWeise der beruflichen Zusammenarbeit grundlegend zu verändern: Agiler zu werden, in immer wieder neuen Teams projektbezogen zusammenzuarbeiten, flache Hierarchien mit hoher Sichtbarkeit und Erreichbarkeit der Führungskräfte und gleichzeitig ein modernes INNENARCHITEKTUR CMYK IM OFFICE Fotos: Andreas Hackl Die New Work-Spezialisten von Colliers gestalteten die Flächen eines Verlagsriesen neu Anzeige

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