CUBE Köln Bonn · 01|23

54 Zwei tageslichtdurchflutete Vestibüle schaffen moderne repräsentative Eingangsbereiche – enthaltsam, streng und ohne die Opulenz der darunterliegenden Bel Etage. Es wirkt geradezu wie eine Antithese zumHistorismus des späten 19. Jahrhunderts. Nicht weit davon befindet sich direkt an der Schelde die frühere mittelalterliche Burg „Het Steen“ – einst das Stadtzentrum, bis zumAbriss der umliegenden Siedlungen im 19. Jahrhundert weitgehend von der Stadt isoliert. NoAarchitecten haben den Bau, der im 19. Jahrhundert historistisch überformt wurde, zu Antwerpen ist eine Metropole, die nicht nur wegen Rubens und seiner herausragender Museen lockt. Auch in Sachen Architektur hat die Traditionsstadt an der Schelde viel zu bieten. In den letzten Jahren war es vor allem die große Transformation der alten, zentrumsnahen Hafengebiete, die Architekturinteressierte zum Besuch motivierte. Derzeit gibt es aber auch einige prominente Restaurierungsprojekte zu besichtigen, die Geschichte neu aktualisieren und zwischen Tradition, Gegenwart und Zukunft Bezüge herstellen. Ein prominentes Beispiel ist die aufwendige Umbausanierung des alten Rathauses amGrote Markt. Das bekannte Bauwerk, das aus dem 15. Jahrhundert stammt, vor allem im 19. Jahrhundert aber in einem Stil der Neo-Renaissance überformt wurde, ist von dem Büro hub aus Antwerpen – von außen komplett unsichtbar – mit neuen Räumlichkeiten ausgestattet worden. Aus früheren, verbauten Lagerräumen im Erdgeschoss entstand ein neuer öffentlicher Bereich für Ausstellungen und Veranstaltungen. Um zukünftig alle Ratsmitglieder in dem Gebäude unter einem Dach wieder zu versammeln, wurde die zweite Etage umgebaut. Wiederhergestellt und erweitert - Rathaus von Antwerpen AUSFLUGSTIPP ZWISCHEN DEN ZEITEN Fotos: Paul Andreas Renovierungen und Umbauten in Antwerpen stellen spezifische Bezüge zur Geschichte her

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