CUBE Frankfurt · 02|23

76 ARCHITEKTUR NEWS AKTUELLES AUS DER RHEIN-MAIN-REGION KAIA-ATRIUMBAU Der Architekturwettbewerb für den viergeschossigen Atriumbau des Hochhauses „KAIA“, der sich zum Main hin an das bestehende Hochhaus anfügt, ist entschieden. Das Frankfurter Architekturbüro Schmidt Plöcker Architekten setzte sich gegenüber kadawittfeldarchitektur aus Aachen nach einer Überarbeitungsrunde durch. Beide waren zuvor als Zweitplatzierte aus demWettbewerb hervorgegangen. Das Projekt „KAIA“ besteht aus dem 23-geschossigen, ehemaligen Union Investment-Hochhaus aus den 1970er-Jahren am nördlichenMainufer und dem dazugehörigen Atriumbau. Es wird im Bestand grundlegend für eine Büronutzung erneuert. Schmidt Plöcker Architekten überzeugen durch anspruchsvolle und vorspringende Fassaden, die gleichzeitig behutsam auf das Umfeld und die Nachbarschaft amMain eingehen. Der Entwurf sieht eine Holz-Hybrid-Bauweise des Anbaus sowie ein zurückspringendes Erdgeschoss vor. „Dieser Aspekt hat uns städtebaulich besonders gut gefallen, denn durch die Vergrößerung des öffentlichen Raumes wird die Fußläufigkeit zwischen dem Hauptbahnhof und dem Main verstärkt“, sagt Beate Huf aus dem Planungsdezernat der Stadt Frankfurt. „Zudem hat das gute Zusammenspiel zwischen dem bestehenden Hochhaus und dem neuen Erweiterungsbau das Potenzial, das Stadtbild entlang des Mainufers positiv zu prägen“, ergänzt Simone Zapke, Leiterin der Bauaufsicht der Stadt Frankfurt. Die Idee des Projektnamens „KAIA“ verknüpft die besondere Lage des Projekts am Untermainkai mit der aus der griechischen Mythologie entnommenen Personifizierung der Erde „Gaia“, die sich auf den ressourcenschonenden Aspekt der Bestandsrevitalisierung bezieht. www.schmidtploecker.de GENERALISTISCH Seit mehr als 50 Jahren veranstaltet der Fachbereich Architektur seine Mittwochabend-Vorträge. In jedem Semester geben renommierte Persönlichkeiten aus Architektur, Kunst und Kultur Einblicke in ihr Schaffen. Ursprünglich rief Prof. Max Bächer (Entwerfen und Raumgestaltung) die Reihe ins Leben, die seit 2006 Prof. Wolfgang Lorch (Entwerfen und Baugestaltung) und sein Team konzipieren und organisieren. Wie schon in ihren Anfangstagen folgt die Reihe demAnspruch, aktuelle, über den engeren fachlichen Kontext der Architektur hinausgehende Positionen vorzustellen, die die generalistische Ausrichtung des Fachbereichs widerspiegeln. Am 17. Mai spricht die Architektin und Autorin Karin Hartmann zum Thema „Schwarzer Rolli, Hornbrille – Plädoyer für einen Wandel in der Planungskultur“. Unter dem Titel „Gesunde Städte entwerfen“ hält Martin Knöll am 24. Mai seine Antrittsvorlesung im Fachgebiet Entwerfen und Stadtplanung. Martin Knöll ist Architekt und Professor für Entwerfen und Stadtplanung am Fachbereich Architektur der TU Darmstadt. Am 7. Juni geht es bei Anne Kaestle von Duplex Architekten um „Building Relations“. Den Abschluss der Reihe in diesem Sommersemester bestreiten am 14. Juni Joanne Pouzenc und Alexander Römer vomConstructLab, Berlin unter demTitel „A convivial ground“. Die Mittwochabend-Vorträge sind öffentlich und kostenfrei. Sie finden in Präsenz statt und werden zusätzlich via Zoom gestreamt. Beginn: 18.15 Uhr. www.architektur.tu-darmstadt.de/mittwochabend VOM BUNKER ZUM MEHRFAMILIENHAUS Die ABG Frankfurt Holding baut den ehemaligen Luftschutzbunker in der Brühlstraße 33-35 im Stadtteil Heddernheim zu einem Mehrfamilienhaus mit 14 geförderten Mietwohnungen um. Der 1942 erbaute und für 730 Schutzplätze ausgelegte dreistöckige Hochbunker wurde zuletzt 1987 instandgesetzt. Heute ist das Gebäude aus der Zivilschutzbindung entlassen. Mit dem Bunker entsteht im Stadtteil Heddernheim dringend benötigter preisgünstiger Wohnraum im Förderweg 1, energieeffizient, mit Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und ohne dass dafür neue Fläche versiegelt werden muss. Die Stadt Frankfurt fördert das Bauprojekt mit 1,33 Millionen Euro. Die Einstiegsmiete liegt bei monatlich 5,50 Euro je Quadratmeter Wohnfläche zuzüglich Betriebskosten. Die vorhandene Bausubstanz mit ihren massivenWänden bleibt weitgehend erhalten und die Grundfläche wird durch einen Anbau und ein neues Staffelgeschoss in Holzbauweise erweitert. Dieses Projekt erfordert eine besondere Expertise, denn laut ABGmussten beispielsweise vier bis fünf Tonnen schwere Teilstücke herausgenommen werden, nur um Fensteröffnungen in die massiven Bunkerwände zu sägen. Aufwändig waren auch die Betonsägearbeiten, um Öffnungen für die Balkone zu schneiden. Alle Wohnungen werden mit auskragenden Balkonen ausgestattet. Die beiden oberen Wohneinheiten erhalten eine Dachterrasse. Mit den Umbaumaßnahmen hat die ABG das Frankfurter Architekturbüro schneider+schumacher beauftragt. www.frankfurt.de Umnutzung Vorträge Wettbewerb © Dr. Martin Knöll © ABG Frankfurt Holding, Foto: Andreas Mauritz © Groß & Partner

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