CUBE Frankfurt · 04|22

04 | 22 Das Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart für Frankfurt und die Rhein-Main-Region WOHNGEBÄUDE Geschickt gekippt – Massivholzhaus verbindet geglückt Anforderungen, Optik und Nutzen INNENARCHITEKTUR Kontrastreiche Harmonie – Reduzierte Gestaltung und klare Formensprache schenken Freiheit LICHT SPEZIAL Homeoffice im rechten Licht – Von retro bis modern – große Auswahl an schönen und funktionalen Leuchten KUNST UND KULTUR Chagall – Welt in Aufruhr in der Schirn Kunsthalle Frankfurt www.cube-magazin.de © Sandra Hauer INTERVIEW mit Hadi Teherani und Andreas Schulz

Das Traditionsunternehmen Haghnazari Teppiche steht seit 1932 für unverwechselbare Qualität und Exklusivität. Unser einzigartiges Teppichsortiment beinhaltet wunderschöne antike Teppiche, moderne Einzelstücke mit traditionellemMuster und preisgekrönte aktuelle Designs. Traditionelle Knüpfkunst trifft modernes Design. „POLONAISE GREENFORD DOUBLE SKY“ aus der POLONAISE Kollektion von Jan Kath. haghnazari teppiche Adresse Berliner Straße 25, 60311 Frankfurt/Main Telefon 069.460 996 01 E-Mail info@haghnazariteppiche.com www.haghnazariteppiche.com

3 GESCHICKT GEKIPPT – Massivholzhaus verbindet geglückt Anforderungen, Optik und Nutzen 4 NEUE LEICHTIGKEIT – Eine denkmalgeschützte Scheune wird zum energieeffizienten Wohngebäude 10 NATUR IMWOHNRAUM – Eine Nachverdichtung schafft Wohnraum und optimiert ursprüngliche Bauten 13 MÄANDERFÖRMIG – Neue Wohngebäude neben Industriedenkmal werten Gallusviertel weiter auf 17 EINGESCHOSSIG UND DURCHGRÜNT – Darmstadts größte Grundschule hat einen Erweiterungsbau erhalten 25 ORIENTIERUNG& IDENTIFIKATION – Schulneubau schafft Lern- und Lebensraummit Entwicklungsmöglichkeiten 28 GUT VERZAHNT – Erweiterungsbau schafft Raum für Büros, Labor- und Technikumsflächen 31 JEDE SEKUNDE ENERGIE – CUBE im Gespräch mit dem Architekten Hadi Teherani 34 KONZENTRATIONSFÖRDERND – Wie Farben und Beleuchtung eine Wohlfühlatmosphäre schaffen 39 KONTRASTREICHE HARMONIE – Reduzierte Gestaltung und klare Formensprache schenken Freiheit 40 RAUM FÜR SCHMUCK – Goldschmiede inMainz vereint Altstadt-Flair und zeitgemäße Handwerkspräsentation 42 HOMEOFFICE IM RECHTEN LICHT – Leuchtenvielfalt – von retro bis modern 47 DIE KUNST DER GUTEN LICHTPLANUNG – Ein Gespräch mit dem Lichtdesigner Andreas Schulz aus Bonn 50 FASZINATION GLÜHBIRNE – Der Lichtpoet Ingo Maurer entwarf 1966 den Pop-Art-Klassiker „Bulb“ 51 NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN – Feuerstellen im Supersize-Look – Der Inbegriff von Stil und Luxus 57 NACHHALTIG UND REGIONAL – Lisa Frisch und Katharina Pfaff bieten Alternative zur Fast-Fashion-Industrie 64 LES DEUX DIENSTBACH CHEZ KÜNSTLER – Oh, là, là: Französische Küche in außergewöhnlichemAmbiente 65 NICHTS NEUES – Eine Ausstellung imDAMOstend zeigt kluge und kreative Strategien des Bauens im Bestand 66 CHAGALL – Welt in Aufruhr in der Schirn Kunsthalle Frankfurt 68 IMPRESSUM 74 Wohngebäude Öffentliche Gebäude Gewerbliche Bauten Interview Innenarchitektur Licht Spezial Interview Möbelklassiker Kamine und Öfen Design aus der Rhein-Main-Region Restauranttipp Architekturmuseum Kunst und Kultur Impressum Eine Nachverdichtung schafft Wohnraum und wertet auch ursprüngliche Bauten auf – Seite 13. Schulneubau schafft Lern- und Lebensraum mit optimalen Entwicklungsmöglichkeiten – Seite 28. Reduzierte Gestaltung und klare Formensprache schenken den Bewohnern größtmögliche Freiheit – Seite 40. INHALT

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5 GESCHICKT GEKIPPT Massivholzhaus verbindet geglückt Anforderungen, Optik und Nutzen Fotos: Sandra Hauer

6 Die Bauherren wünschten sich ein baubiologisch einwandfreies Domizil, das mehrere Generationen beherbergen kann, ohne irgendwann alt auszusehen. Ein Haus ohne aufwendige Technik, die nach einiger Zeit bereits überholt ist und ohne Werkstoffe, die nach wenigen Jahren einer Sanierung bedürfen. Für seine Bauherren hat das Wiesbadener Büro Neugebauer Architekten daher ein technikreduziertes Haus aus Massivholz zum Leben, Arbeiten und Feiern mit hohem ökologischen Anspruch geplant. Eines, das weniger abhängig von Technologien ist, dafür natürliche oder physikalische Ressourcen nutzt. Und selbstverständlich eines, dessen Ästhetik nicht nur einem aktuellen Trend folgt. Dabei haben die Architekten Anforderungen, Optik und Nutzen geglückt kombiniert: Durch das gekippte Dach mit rundem First entstehen im Inneren hohe Räume mit wenigen Dachschrägen, die maximal die Grundfläche nutzen. Dort wo Dachschrägen sind, sorgen Einbauten für eine optimale Platznutzung. Und die großen Dachüberstände schützen nicht nur die Fassade vor Witterung, sondern auch die Bewohner des Hauses vor Regen und Sonne. Auch der Dachüberstand der Terrasse erfüllt seine Funktion: Im Sommer bietet er ausreichend Schatten für den Innenraum und imWinter gelangen genug Strahlen der tieferstehendenWintersonne in das Erdgeschoss, um das Innere zu erwärmen. WOHNGEBÄUDE

7 Wohnraum dient auch als Hobbyraum. Und noch eine wichtige Funktion wurde unterirdisch und CO₂-neutral untergebracht: Unter der Garage befindet sich nämlich ein Erdkeller mit Lehmboden und Sandgrube für die Lagerung vonWein, Obst und Gemüse bei einer gleichbleibenden Temperatur von ca. 10 Grad Celsius. Ein kleiner Garten mit Bienenweide versorgt überdies die Bewohner mit Kräutern und Gemüse aus den Hochbeeten. Beim Baumaterial Holz fiel die Wahl auf Holz aus dem Schwarzwald. Das Massivholz bietet dabei höchste Wärmespeicherkapazität, eine lange AusBeim Grundriss verzichteten Architekten und Auftraggeber bewusst auf Flure im klassischen Sinne. Dafür schafft im Inneren die Kombination aus offenem Wohnen und definierten Räumen die gewünschte Gemütlichkeit: Im offenen Erdgeschoss mit seinem fließenden Übergang nach draußen wird gemeinsam gekocht und gelebt. Das 1. Obergeschoss bietet Rückzugsorte für die drei Kinder der Bauherren und eine Spielzone samt Kuschelecke, in der alle zusammenkommen können. Im Dachgeschoss liegt ein großes Büro mit zwei Homeoffice-Arbeitsplätzen. Der Flur mit seinen hohen Decken lässt zudem genügend Platz für morgendliches Yoga oder ein Fitnessworkout. Für ein optimales Schlafklima auch im heißen Sommer sorgt das nördlich gelegene und dunkel gehaltene Schlafzimmer. ImKeller haben die Gäste ausreichend Platz, um zu übernachten und der WOHNGEBÄUDE

8 kühldauer, ein ausgeglichenes Raumklima ohne starke Temperaturschwankungen, eine ideale Luftfeuchtigkeit und schadstoffarme Raumluft. (Beteiligte Gewerke siehe S. 70) www.jpn-architekten.de WOHNGEBÄUDE Wohnfläche: 333,33 m² Grundstücksgröße: 517 m² Bauzeit: 2 Jahre Bauweise: Holzbau Energiekonzept: Niedrigenergie Erdgeschoss 1 Wohnen 2 Essen 3 Kochen 4 Eingang/Garderobe 5 WC 6 Garage 7 Müllstand 1 Kind 1 2 Kind 2 3 Spielzone 4 Kuschelzone 5 Bad 6 Kind 3 Obergeschoss Schnitt 1 2 3 1 2 3 4 5 6 4 5 6

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10 in das Dachgebälk im Originalzustand sichtbar zu belassen und in den Innenraum einbeziehen zu können. Viel Feingefühl war nötig, um einerseits die beeindruckende Raumwirkung der ehemaligen Scheune mit ihren großen Dimensionen, wie beispielsweise dem 22m langen historischen Dachstuhl, auch nach der Umnutzung zum Wohnhaus erlebbar zu machen und andererseits einen modernen Wohnkomfort mit genügend Rückzugsmöglichkeiten für alle zu Dass eine stark sanierungsbedürftige Scheune mit Stall und Gewölbekeller zu einem bequemen Wohnhaus für eine vierköpfige Familie samt einer zweiten Wohneinheit werden kann, zeigt ein Beispiel aus Reinhessen. Dabei wünschten sich die Bauherrn der Architektin Kerstin Hillebrand, dass die historische Bausubstanz genutzt und die ursprünglichen Qualitäten der Baukonstruktion wiederhergestellt werden. Auf demWeg zumWunschdomizil mussten nicht nur Instandsetzungsarbeiten ausgeführt werden, sondern der ursprünglichen Scheune auch neue Bestandteile wie Bodenebenen, Fassaden- und Trennwände, Decken und Treppen hinzugefügt werden. Moderne Architekturelemente, wie die 12m lange und bis zu 4,5m hohe Glasfassade und die großflächigen vollautomatischen Dachfenster verleihen der ehemaligen Scheune dabei eine neue Leichtigkeit. Auch musste der imposante, großvolumige und mit Natursteinen ummauerte sehr dunkle Innenraummehr Licht bekommen. Die zugemauerten Scheunentore wurden daher geöffnet, zusätzliche Maueröffnungen geschaffen und eine Pfosten-Riegel-Glasfassade eingebaut, um die alte Mauerwerkskonstruktion bis hinauf WOHNGEBÄUDE NEUE LEICHTIGKEIT Fotos: Martin Kraushaar Eine denkmalgeschützte Scheune wird zum energieeffizienten Wohngebäude

11 Nicht ganz unwesentlich bei einem alten Gemäuer wie der Scheune: Die neue Haustechnik in Kombinationmit passiver Energiegewinnung und Wärmedämmung ermöglicht die Nutzung als nachhaltiges, energieeffizientesWohngebäude. Eine Holzpelletheizung mit zusätzlicherWärmepumpe bringt umweltschonendWärme über die massiven Böden ins Haus. (Beteiligte Gewerke siehe S. 70) www.hillebrand-architektur.de schaffen. Daher hat die Architektin an geeigneten Stellen Trennwände geplant, Dach- und Deckenkonstruktionen sichtbar gelassen sowie Ein- und Durchblicke geschaffen, die das ehemals große Raumvolumen noch erkennen lassen. Beim Umbau wurde auf Konstruktionen und Materialien gesetzt, die mit dem Ziegelmauerwerk, Holz, Naturstein und Putzoberflächen der historischen Konstruktion eine neue harmonische Einheit bilden. Im Erdgeschosssockel kam Sichtestrich zum Einsatz und die neue Sichtbalkendecke wurde durch sorgfältige Ausarbeitung von Details so entwickelt, dass sie sich dezent in das historische Gebälk einfügt. ImObergeschoss wurde Eichenholzparkett verlegt, das im Farbton gut zu den alten Balken passt und schön mit den weiß gestrichenen Leichtbauwänden kontrastiert. WOHNGEBÄUDE

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13 DasThema „Bauen im Bestand“ wird in Zukunft vermutlich immer wichtiger. Denn in Bestandsbauten steckt bereits viel graue Energie und manchmal schlummert dort auch ein kleiner Schatz. Welches Potenzial selbst noch unansehnliche Garagen bieten, zeigt eine Nachverdichtung in Nordhessen: Wie an vielen anderen Orten in Deutschland gab es neben einer ehemaligen Fabrik eine Batterie alter und und eher unansehnlicher Garagen. Der Architekt Gerhard Schymik aus Gießen, der zuvor mit demUmbau der ehemaligen Fabrik betraut war, erkannte die Möglichkeiten und nutzte den Raum auf den Garagen für eine Nachverdichtung. So entstand auf den bestehenden Garagen eine lange Wohnung, die sich zur Landschaft an der Schmalseite des Riegels mit großer Geste öffnet und so „die Natur in den Wohnraum holt“, wie Schymik es nennt. Die Wohnung weitet sich dabei gefühlt von Raum zu Raum – je weiter man vom Eingang in Richtung Terrasse schreitet. Aus Gewichts-, ökologischen und Raumklimagründen hat der Architekt das Haus vollständig in Holzrahmenbauweise erstellt und den Blick WOHNGEBÄUDE NATUR IM WOHNRAUM Fotos: Frank Schulte Eine Nachverdichtung schafft Wohnraum und wertet auch ursprüngliche Bauten auf

14 die Natur gleich dreifach ins Haus geholt: als Blick, als Motiv und als Vegetation. Und er setzte an mehreren Stellen bewusst auf grüne und dunkle Töne, die ebenfalls die äußere Landschaft ins Innere transportieren. (Beteiligte Gewerke siehe S. 70) www.schymik-architekt.de auf den natürlichen Baustoff unter der Decke gezielt eingesetzt. Die Fassaden des Wohnaufbaus und der Garagen selbst wurden mit einer pechschwarzen Schalung aus Fichtenholz verkleidet; sie sind hinterlüftet, mit Nut und Feder ausgeführt, geschlossen und geölt. Feine weiße Corian-Streifen rahmen die Fenster und geben den Fassaden ihre Eleganz. Eine weiße, runde Stahlstütze hat Schymik geschickt außermittig und nicht in der Ecke der Loggia platziert. Vom etwas höher gelegenenWohnraum aus blickt und tritt man durch eine edle Fassade aus rahmenlosen Schiebefenstern in die grüne Umgebung. Ein Nachverdichtungsprojekt, das zeigt, wie Architekten gleichermaßen Ressourcen erkennen, Atmosphären schaffen und den Bestand aufwerten können. Dabei hat sich der Architekt WOHNGEBÄUDE

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17 erhöhten Schallschutzanforderungen durchgesteckte Wohnungsgrundrisse entwickelt, bei denen sämtliche Individual- und Wohnräume zur bahnabgewandten Weilburger Straße und die Erschließungsbereiche zu den Gleisen hin orientiert sind. An den Gebäudeenden sind allerdings einige Schlafräume lagebedingt den Lärmemissionen ausgesetzt. Hier haben die Architekten daher passive Schallschutzmaßnahmen an den Fenstern wie Lüftungsklappen mit Schallschutzlamellen vorgesehen. Zudem ermöglicht die kontrollierte Wohnraumlüftung, dass Zentrale Lage auf einer ehemaligen innerstädtischen Gewerbefläche, eine optimale ÖPNVAnbindung und ein breiter Wohnungsmix vom kompakten Einzimmerapartment bis hin zur Vierzimmerwohnung. Im Frankfurter Gallusviertel, nahe dem Frankfurter Hauptbahnhof mit seinen Gleisanlagen und in direkter Nachbarschaft zu den denkmalgeschützten Adlerwerken, errichtete das Darmstädter Architekturbüro planquadrat einen neuenWohnungsbaukomplex. Auf dem schmalen, langgestreckten Grundstück nehmen die drei Baukörper die Form eines Mäanders auf und schaffen so ein Wechselspiel aus straßenbegleitender Bebauung und differenziert gestalten Höfen mit klar ablesbaren Hauseingängen. Dabei reagieren alle Wohnhäuser mit ihrer Geschossigkeit und den kleinteilig verklinkerten Fassaden auf die denkmalgeschützte Industriearchitektur der Adlerwerke. Da die Baukörper auch entlang der Gleise verlaufen, mussten sich die Darmstädter Architekten etwas einfallen lassen, um die Bewohner:innen vor Lärm zu schützen. Bei den meisten Wohnungen haben sie wegen der WOHNGEBÄUDE MÄANDERFÖRMIG Fotos: Martin Geyer Neue Wohngebäude neben Industriedenkmal werten Gallusviertel weiter auf

18 merwohnungen und in Baufeld 3 weitgehend möblierte Einzimmerapartments inklusive Pantryküche und einem kleinen Balkon mit bodentiefen Fenstertüren. In jeder Etage von Baufeld 3 ergänzenWaschmaschinenräume die Infrastruktur für die Bewohner:innen. Durch die Gemeinschaftsbereiche sowie den Dachgarten erhält dieser Gebäudeteil einen kommunikativen Charakter, ohne sich jedoch auf eine bestimmte Personengruppe festzulegen. (Beteiligte Gewerke siehe S. 70) www.planquadrat.com zwar permanent frische Luft in die Wohnräume strömt, ohne dass Lärm durch offene Fenster eindringt. Die Dächer der drei Gebäude halten ein besonderes Highlight parat: Neben privaten Balkonen können die Bewohner:innen einen gemeinschaftlichen Dachgarten nutzen, der sich wie ein grünes Band auf zwei Ebenen über alle Dachflächen erstreckt. Hier gibt es nicht nur herrliche Aufenthaltsbereiche, sondern zudem noch einen tollen Blick auf die Frankfurter Skyline. Treppen verbinden die Dachgärten mit den barrierefrei zugänglichen unteren Gärten. Der gesamte Gebäudekomplex besteht aus drei Bauabschnitten: Im Baufeld 1 liegen geförderte, familien- und seniorengerechten Wohnungen und eine Kindertagesstätte, in Baufeld 2 ausschließlich konventionelle Zwei- bis Vierzim- © Kirsten Bucher © Kirsten Bucher WOHNGEBÄUDE

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20 SPORTLICHES LUXUS-SUV Der neue Range Rover Sport punktet mit Design und höchster Performance Fotos: Jaguar Land Rover Deutschland GmbH

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22 Sichtverhältnisse tragenentscheidend dazu bei, dass die Nutzer in jeder Situation und auf jedem Untergrund volles Vertrauen in ihr Fahrzeug und ihre Fähigkeiten haben können. Im neuen Range Rover Sport wird dieses Konzept durch eine neugeformte Frontscheibe und noch schmalere Dachsäulen optimiert. Die für den Innenraum verwendeten Materialien sind haptisch äußerst ansprechend – hier hat man die Wahl genarbtem Leder, Windsor-Leder und weichem SemiAnilin-Leder. Mehr denn je stehen für den neuen Von höchster Perfomance auf der Straße bis hin zur ausgezeichneten Geländegängigkeit – mit einer Reihe von aufregenden und innovativen Technologien definiert der Range Rover Sport sportlichen Luxus neu. Dazu punktet er mit seinemminimalistischen Design: Seine klaren Karosserieoberflächen vermitteln Kraft und Leistung, während die eleganten Scheinwerfer, der Kühlergrill und der markante untere Stoßfänger ein kraftvolles Auftreten ausstrahlen. Seit 17 Jahren ist der Range Rover Sport im SUV-Segment das Sinnbild für sportlichen Luxus. Seine Weltpremiere hatte er 2005 imwilden Wasser und zeigte mit einer atemberaubenden Fahrt den Damm des Kárahnjúkar-Stausees in Island hinauf, aus welchemHolz er geschnitzt ist: Er trotzte den entgegenkommenden reißenden Sturzfluten, die hier mit 750 Tonnen pro Minute ins Tal schießen ohne Traktionsverlust. Jetzt ist die dritte Generation am Start – für die Modernität des neuen SUV stehen Details wie das lasergeschweißte Dach, ein verborgener Abschluss an der Gürtellinie, die bündig eingepasste Verglasung und herausfahrbare Türgriffe. Auch der Innenraum zeigt sich präzise und technologieorientiert: Ein wichtiger Teil der Range Rover DNA ist die „Command Driving“ Sitzposition: Pilot oder Pilotin haben von hier aus alles im Blick. Die hervorragenden Range Rover Sport SE D250 mit 183 kW (249PS), AWD Automatik MHEV; Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen nach WLTP (jeweils max. komb.): 8,1 l/100 km; 211 g/km MOBILITÄT Anzeige

23 Range Rover Sport auch nachhaltig produzierte Optionen zur Wahl. Dazu zählen innovative Textilien wie Ultrafabrics, die in verschiedenen Zweifarblösungen wie Light Cloud und Ebony oder Raven Blue und Ebony geordert werden können. Ergänzt werden diese hochwertigen und haptisch angenehmen Materialien durch neu gestaltete Innenraumdekore in Moonlight Chrome. Für den kernigen Engländer steht eine Palette leistungsstarker und effizienter Antriebe bereit, unter anderem Sechszylinder Plug-in Hybride sowie Mildhybrid Sechszylinder-Diesel und -Benziner aus der IngeniumReihe. Ab 2024 wird Land Rover mit einem vollelektrischen Range Rover Sport den Weg der Elektrifizierung seines Modellprogramms weiterführen. www.landrover.de MOBILITÄT Anzeige Fuhrmeister Exclusive Automobile GmbH & Co. KG Robert-Bosch-Straße 7, 55129 Mainz-Hechtsheim Tel.: 06131 60375 40, willkommen@fuhrmeister.de, www.fuhrmeister.de Avalon Premium Cars Kronberg GmbH Eschborner Straße 1–3, 61476 Kronberg im Taunus Tel.: 06173 99968-0, kronberg@autohaus-avalon.de, www.avalon-kronberg.de Auto Center Milinski GmbH Am Germanenring 5, 63486 Bruchköbel Tel.: 06181 57890-0, info@ac-milinski.de, www.milinski.de Glinicke British Cars Frankfurt GmbH & Co. KG Hanauer Landstraße 295, 60314 Frankfurt am Main Tel.: 069 94943455-0, britishcars-frankfurt@glinicke.de, www.glinicke-frankfurt.de Hedtke Automobile GmbH Rudolf-Diesel-Straße 46, 64331 Weiterstadt Tel.: 06151 85066-0, info-jlr@hedtke.de, www.hedtke.de

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25 und Besucher:innen auch zum Betreten ein. Im Inneren wurden ebenfalls natürliche und langlebige Materialien eingesetzt. Mit Ausnahme des Nebenraumblockes sind alle Wände mit hellen Holzpaneelen bekleidet. Die stark beanspruchten Fußböden der Eingangshalle und Mensa sind mit Sichtestrich belegt, die Unterrichts-, Verwaltungs- und Lehrerbereiche mit Linoleum. Vollflächig abgehängte gelochte Akustikdecken gewährleisten die erwünschte Raumakustik mit nur kurzer Nachhallzeit. Die größte Grundschule Darmstadts ist noch größer geworden. Die Erich Kästner-Grundschule in Kranichstein, in der fast 600 Schüler aus 40 Nationen gemeinsam lernen, hat nämlich einen Erweiterungsbau bekommen. Rund 2.470m² umfasst der Neubau des Stuttgarter Architekturbüros dasch zürn + partner, dessen Entwurf Ende 2015 aus einemArchitekturwettbewerb als Sieger hervorging. Neben sechs Klassenräumen beherbergt er die Schulmensa und Lehrerzimmer. Zwar musste der Schulhof für den Erweiterungsbau etwas reduziert werden, doch fügt der Bau sich als einladender, eingeschossiger und durchgrünter „Teppich“ in die parkartige Situation ein. Der Wechsel von großflächigen Verglasungen mit außenliegendem Sonnenschutz und geschlossenen Außenwandflächen mit hinterlüfteter Bekleidung bestimmt das Erscheinungsbild des flachen, langgestreckten Baukörpers. Das Dach ist als Regenwasserpuffer und zum Schutz der Dachhaut begrünt. Mit seiner hell lasierten Holzbekleidung fügt sich der Neubau nicht nur selbstverständlich in seine Umgebung ein, sondern sein freundliches Äußeres lädt Nutzer:innen ÖFFENTLICHE GEBÄUDE EINGESCHOSSIG UND DURCHGRÜNT Darmstadts größte Grundschule hat einen einladenden Erweiterungsbau erhalten Fotos: Henrik Schipper

26 sich zum umgebenden Grün und die Mensa, die sich zum Foyer öffnen lässt. Der Mensabereich wird nicht nur für schulische Veranstaltungen genutzt, sondern steht auch anderen Menschen offen. Neben dem Haupteingang gibt es daher einen separaten Zugang. Weitere Außentüren verbinden überdies die Innenräume mit den direkt vorgelagerten Freibereichen. (Beteiligte Gewerke siehe S. 70) www.dzpa.de Die Freianlagen können vielfältig genutzt werden: Neben dem zentralen Pausenhof gibt es dezentrale, den Nutzungsbereichen direkt vorgelagerte Freibereiche. Die nach pädagogischen Kriterien gestalteten Freianlagen bieten Bereiche für großräumige Bewegungen, kleine Rückzugszonen und modellierte Aktivzonen. Die Oberflächen wurden dabei so gestaltet, dass das Niederschlagswasser auf dem Grundstück versickern kann und nicht in die Kanalisation eingeleitet werden muss. Überschüssiges Niederschlagswasser kann in den Erich-KästnerSee eingeleitet werden. Im Inneren liegen um das zentrale Foyer die drei Nutzungsbereiche: Die Klassenräume mit dazwischen liegenden Differenzierungsräumen gruppieren sich um einen offenen Lern- und Aufenthaltsbereich, der Lehrer- und Verwaltungsbereich orientiert ÖFFENTLICHE GEBÄUDE

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28 Materialwahl und unterschiedliche Farbgebung schaffen deutlich erfahrbare und erkennbare individuelle Adressen. Die einzelnen Baukörper der Schule bilden nach außen eine strahlenförmige Figur, die sich mit den begrünten Zonen des Grundstücks verzahnen und die einzelnen Nutzungseinheiten glieWie man einen Lern- und Lebensraum für schwächere, behinderte und kranke Kinder schafft, der einerseits Geborgenheit, Sicherheit und Heimat bietet und andererseits die emotionale und motorische Entwicklung dieser jungen Menschen fördert, zeigt die Hans-Thoma-Schule in Oberursel. Die Förderschule mit den Förderschwerpunkten „körperliche und motorische Entwicklung“ und „Lernen“ unterrichtet neben Kindern mit Lernschwächen auch Schüler:innen mit teilweise erheblichen körperlichen Behinderungen. Das Neckartenzlinger Architekturbüro plus bauplanung, das aus einemWettbewerb als Sieger hervorging, hatte schon in seinem Entwurf berücksichtigt, dass der Neubau mehr als nur ein Raumprogramm erfüllen muss. Schließlich sollten Lern- und Lebensraum entstehen, die für jedes Kind optimale Entwicklungschancen und auch Orientierung und Identifikation bieten. Daher haben sie ein gegliedertes Haus um einen zentralen Platz geplant, von dem aus sich die einzelnen Funktionseinheiten als erlebbare Häuser entwickeln. Eine jeweils differenzierte ÖFFENTLICHE GEBÄUDE ORIENTIERUNG & IDENTIFIKATION Fotos: Lukas Brenner Schulneubau schafft Lern- und Lebensraum mit optimalen Entwicklungsmöglichkeiten

29 Schwarzlichttheater (ein Zusammenschluss aus Musik undMotopädagogik), der Kiosk, die Lehrküchen oder auch die Sporthalle mit den Umkleideräumen. Damit auch bei Regenwetter alle trocken ihre Unterrichtsräume erreichen oder von einem überdachten Pausenhof profitieren können, folgt ein langes Vordach der Kontur des Innenhofes und führt bis vor die Bushaltestelle. (Beteiligte Gewerke siehe S. 70) www.plusbauplanung.de dern. So konnten die Architekten demWunsch nach einer möglichst eingeschossigen Schule entsprechen und kurze Laufwege sowie einen möglichst ungestörten Erschließungsverkehr gewährleisten. Die Unterrichtsräume haben jeweils einen eigenen Ausgang (Fluchtweg) in den begrünten Teil der Außenanlagen. „Die Anordnung der Baukörper bildet nach innen einen Hof, eine räumliche Situation oder auch räumlichen Archetyp, der einerseits für Ruhe und Schutz steht, gleichzeitig aber auch mit der Gestik einer Umarmung die Ankommenden willkommen heißt“, so das Architekturbüro. Um den Innenhof liegen all die Räume, die das Gemeinsame einer Schule ausmachen wie beispielsweise die Mensa mit ihren vorgelagerten Aufenthaltsräumen, die Bibliothek und das ÖFFENTLICHE GEBÄUDE

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31 Das Wachstum des Fraunhofer-Instituts für Mikrotechnik und Mikrosysteme (IMM) inMainz erforderte mehr Platz. Da es in den ursprünglichen Instituts-, Forschungs- und Laborräumen keine Erweiterungsmöglichkeiten gab, wurde ein Erweiterungsbau geschaffen. Städtebaulich haben Dewan Friedenberger Architekten diese neue und zusätzliche Nutzfläche von ca. 2.000m² südlich des Bestandsgebäudes angegliedert. Der Neubau beherbergt nun wichtige Hauptnutzflächen wie beispielsweise Büros, Labor- und Technikumsflächen. Seine vorgesetzte und hinterlüftete Pfosten-Riegel-Fassade besteht aus gekanteten und gelochten Metallblechen und differenziert dabei die dahinterliegenden Funktionen. Im Bereich der Büros beispielsweise verfügt die Fassade über eine natürliche Be- und Entlüftung zur Nachtauskühlung sowie fahrbare Schiebeelemente im Bereich des Foyers und der Besprechungsräume imObergeschoss. Über einen Verbindungsgang dockt dieser Bau direkt an das Bestandsgebäude an. Der repräsentative Eingangsbereich bildet dabei zugleich den Knotenpunkt zwischen Alt- und Neubau. Angrenzend GEWERBLICHE GEBÄUDE GUT VERZAHNT Fotos: Maria Pasvantova Erweiterungsbau schafft Raum für Büros, Labor- und Technikumsflächen

32 und kann flexibel für unterschiedlichste Versuchsaufbauten genutzt werden. Großcontainer mit einer Länge von bis zu 12m können dank dieser Bauweise der Halle und dem 6m breiten und 4m hohen Hallentor in das Technikum eingebracht werden. Lager, Technikräume und ein Dunkellabor für Lasertechnik liegen imUntergeschoss, Lüftungsanlage und Kühlung befinden sich in einer eingehausten Dachzentrale. www.df-architekten.de an die Eingangshalle liegen im 1. Obergeschoss Ausstellungs- und Kommunikationsbereiche sowie flexibel schaltbare Besprechungsräume mit Einsicht in die Technikumshalle. Im östlichen Teil des Gebäudes sind in beiden Geschossen die Forschungs- und Entwicklungslabore mit vorgelagerten, durch Ganzglastrennwände verbundene Gruppen- und Einzelbüros untergebracht. Raumhohe Fassadenverglasungen lassen Tageslicht bis tief in das Gebäude und ermöglichen Ausblicke ins Freie. Große Oberlichter versorgen sowohl die Halle als auch die Büros mit Tageslicht. Die zweigeschossige Technikumshalle liegt zentral imGebäude und gewährleistet eine enge Verzahnung der Arbeitsabläufe mit den Laboren und Büros. Der stützenfreie Bereich des Technikums wird mit einer 5-Tonnen-Kranbahn überfahren GEWERBLICHE GEBÄUDE

DA S E X K LU S I V S T E I S T I ND I V I DUA L I TÄT Neu-Isenburg Frankfurter Straße 42-44 63263 Neu-Isenburg Tel. & WhatsApp 06102-77 85 0 Hirschberg an der Bergstraße Im Rott 2 69493 Hirschberg Tel. & WhatsApp 06201-489 32 72 Wiesbaden-Nordenstadt Borsigstraße 10 65205 Wiesbaden-Nordenstadt Tel. & WhatsApp 06122-50 75 71 contact@schmidt-ambiente.de www.schmidt-ambiente.de *Nicht mit anderen Aktionen kombinierbar. 50€ GUTSCHEIN Einlösbar Online oder Vorort, ab 500,- € Einkaufwert* Jetzt scannen & sichern!

34 gerade entwerfe, als Markennamen zu etablieren. Wenn Sie in Hamburg sagen: „Ich möchte zu den tanzenden Türmen“, weiß jeder, wohin er Sie schickt. Das gilt auch für das Dockland oder den Berliner Bogen. Oder in Köln für die Kranhäuser. Diese Gebäude sind so stark als Marke, weil sie eine Geschichte erzählen, die aus dem Entwurfsprozess heraus entsteht. Haben Ihre Interior Designs einen für Sie typischen Fingerabdruck? Nicht bezogen auf Türgriffe oder Möbel, sondern eher, dass die Raumproportionen angenehm sind. Dass es Räume sind, die lichtdurchflutet sind, über die nachgedacht wurde. Ich habe gerne Architektur, die ihre Kraft durch Raum entfaltet. Ich muss mich auch entwickeln können. Ich bin CUBE: Herr Teherani, als Architekt und Designer denken Sie über Raum nach, gibt es wiederkehrende Gestaltungselemente? Hadi Teherani: Einmal hat der Raum natürlich mit dem Ort zu tun. Ist er der Sonne zugewandt, welchen Ausblick gibt es? Wie sind die Proportionen? All diese Fragen spielen eine Rolle. Auch der abgelegenste Raum muss so gut gestaltet sein, dass ich mich persönlich hinein setzen würde. Der Maßstab der Dinge ist das, was ich selbst fühle. Was für mich gut ist, ist auch für andere gut. Sie entwerfen zunehmend Gebäude, die mit ihremNamen als Marke vermarktet werden. Man kann heute eine von Ihnen gestaltete und eingerichtete Wohnung in einem von Ihnen entworfenen Gebäude kaufen. Was macht die Marke Hadi Teherani aus? Eine Marke wird man erst dann, wenn viele berichten, es viele Empfehlungen gibt, wenn die Leute etwas mit diesem Namen anfangen können und dieser für eine bestimmte Qualität steht. Dann ist man eine Marke, also wenn die Beständigkeit, die Kontinuität der Arbeit da ist. Unsere Bauherren nutzen diesen Effekt natürlich gerne. Weil sie wissen, dass mein Name jetzt schon sehr weite Ausstrahlung hat. Auch Käufer, die sonst noch nichts von Architektur gehört haben, kennen meinen Namen. Und das wird dann natürlich für das Projekt genutzt. Für uns ist es insofern gut, dass wir erweiterte Aufgabenbereiche bekommen. Und da ich immer ganzheitlich denke, passt mit das gut in den Kram. Architektur und Innenarchitektur sind für mich nicht trennbar. Ich habe auch schon sehr früh angefangen, die Arbeitstitel von Gebäuden, die ich Hadi Teherani 1954 in Teheran geboren, aufgewachsen in Hamburg – ist ein äußerst produktiver und vielseitiger, international ausgezeichneter deutscher Architekt und Designer. Seine Arbeit vollzieht sich in jeder Beziehung grenzüberschreitend, jenseits von Nationalitäten und Fachdisziplinen. Die Projekte zielen auf atmosphärische Ausstrahlung, emotionale Eindringlichkeit und eine ökologisch fundierte Nachhaltigkeit, die schon im Entwurf angelegt wird. Er hat weltweit Projekte realisiert. Für renommierte Markenhersteller hat er so unterschiedliche Produkte wie ein E-Bike, einen Konferenztisch, einen Bürostuhl, modulare Architekturprogramme, Leuchten entworfen, Showrooms und Flagship Stores gehören ebenso zumWerkverzeichnis wie Hochhäuser, Unternehmenszentralen, Behörden, Einkaufswelten, Hotels, Bahnhöfe, Schulen und Universitäten. Ende 2020 wurde er für seine Verdienste im Bereich der Architektur und der Gestaltung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland geehrt. © Roger Mandt, Berlin © Christian Fischbacher Co. AG Die Textilkollektion Contemporary Persia INTERVIEW JEDE SEKUNDE ENERGIE Über Geschichten, Begabungen und die schönsten Wege ins Büro

35 keinemDogma unterworfen. Ich sage nicht, die Wahrheit liegt imQuadrat oder so etwas. Sondern für mich liegt die Wahrheit imGrundstück und in der Aufgabe. Ich sage immer: Der Entwurf ist schon da, du musst ihn nur noch erkennen. Das ist eigentlich die Hauptsache: Alle Informationen, alle Sinne, alle Blicke einzufangen und in Sekundenschnelle auf den Punkt zu bringen. Das ist es vielleicht, was ich als Begabung mitbekommen habe. Dass ich in einer Sekunde über alles gleichzeitig nachdenken kann. Die Aufgaben kommen aus verschiedenen Richtungen und wir scheuen keine Aufgaben. Wir haben gerade eine Stoffkollektion für Fischbacher aus der Schweiz gemacht. Und zu jedem dieser Stoffe gibt es eine Geschichte aus 5.000 Jahren Kultur. Ich weiß nicht, ob man sonst in Stoffen so eine Tiefsinnigkeit findet. Aber das ist eben die Art, wie ich arbeite. Sie haben da Bezüge zu IhremHeimatland Iran hergestellt und dessen Kultur, Muster und ähnliches aufgegriffen. Genau. Ich habe erst jetzt erkannt, wo ich eigentlich herstamme, und habe mich der Kultur ein bisschen genähert, ich konnte bis vor 5-6 Jahren nicht einmal die Sprache sprechen. Lesen und Schreiben kann ich sie bis heute nicht. Aber dann habe ich plötzlich diese reiche Kultur erleben dürfen, dort findet man den Ursprung von allem, was man kennt. Und wie schön die Sprache ist! Eine Zusammenarbeit mit Fischbacher lag irgendwie auf der Hand, denn Camilla Fischbacher hat auch persische Wurzeln. So entstand die Kollektion „Contemporary Persia“. Wenn Ihr Arbeitstag beendet ist, wie entspannen Sie, wo tanken Sie Kraft, wo schalten Sie ab? Ich tanke Kraft in jeder Sekunde, in der ich mich bewege ,weil ich versuche, immer positive Energien aufzunehmen. Das fängt schon morgens früh an. Wenn ich aufstehe, gucke ich aus dem Fenster auf die Alsterlandschaft, welche jeden Morgen anders ist. Dann gehe ich unter die Dusche, das warme Wasser ist für mich die größte Entspannung überhaupt. Dann suche ich mir Kleidung aus, die mir in dem Moment Spaß macht und fahre immer nur schöne Strecken ins Büro. Ich fahre nicht die schnellste Route. Sondern alles Strecken, die mir gute Energie geben. Dadurch tanke ich Kraft. Im Büro angekommen, sehe ich Lichtreflexe auf der Wand, die ich eine Stunde lang betrachten kann - als ob ich auf das Meer schaue. Wir können sehen, wir können denken, wir können Eindrücke aufnehmen und selektieren. Wenn man das alles bewusst macht, dann nimmt man in jeder Sekunde Energie auf und kann diese auch immer abrufen. Herr Teherani, wir danken Ihnen für das Gespräch. © Bloomimages © Parham Taghioff Blick in das Atrium des Deutschlandhauses in Hamburg Lobby eines Appartementhauses in Teheran © Hadi Teherani Architects/Brick Visual/David Knörnschild Das Spa Atmosphere by Krallerhof in den österreichischen Alpen INTERVIEW

36 die Porsche Exclusive Manufaktur auch Komplettfahrzeuge sowie Kleinserien. Eine interessante Option sind in diesemZusammenhang die Heritage Design Pakete, mit denen man die die Gefühle vergangener Epochen wiederaufleben lassen kann. Das Heritage Design Paket Pure etwa greift ausgewählte Interieurumfänge der limitierten 911 Targa 4S Heritage Design Edition auf und macht Heritage Design für alle 911 Enthusiasten erreichbar. Ein optional wählbares Erweiterungspaket veredelt den Innenraum des 911 mit einer Bi-Color Lederausstattung in Die Sportwagen der Marke Porsche überzeugen durch unvergleichliche Fahrdynamik, formvollendetes Design und einzigartige Eleganz. Sie sind gemacht für Menschen, die ihre Leidenschaft leben und einfach höher hinauswollen. Wer noch ein bisschen mehr will und sich seinen Porsche individuell „maßschneidern“ lassen möchte, ist beim Porsche ZentrumDarmstadt genau richtig: Hier wird aus einem „normalen“ Serienmodell mit höchstem handwerklichem Können und unter Verwendung erlesener Materialien der persönliche Traumsportwagen gestaltet. Ob Leistungssteigerung in Richtung Grenzbereich oder optische Individualisierungsmaßnahmen: In enger Zusammenarbeit mit der Porsche Exclusive Manufaktur können auch die ausgefallensten Wünsche in die Tat umgesetzt werden. Die Verdelungs-Möglichkeiten reichen von individuellen Lackierungen, über zusätzliche Lichtelemente, exklusive Außenspiegel oder neue Highlights an Verdeck und Kofferraumdeckel. So wird aus jedem Porsche tatsächlich ein echtes Unikat. Neben exquisiten Komponenten für Interieur, Exterieur und Performance gestaltet MOBILITÄT SPORTLICH BIS EXTRAVAGANT Fotos: Porsche Zentrum Darmstadt Mit einer Fahrzeugveredlung wird aus einem Porsche der persönliche Traumsportwagen

37 der Hilpertstraße 5 findet man Inspiration für sein eigenes Traum-Sportwagenprojekt und kann darüber hinaus das Beste aus Tradition und Moderne entdecken: Ob spektakuläre ArtCars mit hochmodernen Features oder historische Meisterwerke der Ingenieurkunst mit zeitlosemDesign – hier erwartet jeden Besucher eine faszinierende Zeitreise, bei der hochemotionale Porsche Momente vorprogrammiert sind. www.porsche-darmstadt.de Schwarz Clubleder und Atacambabeige sowie edlemKordsamt auf Sitzmittelbahnen und Türtafeln bis ins letzte Detail und sorgt damit für ein zeitlos modernes Gesamtkonzept mit exklusivem Charakter und historischem Charme. „Passion, Einzigartigkeit, Persönlichkeit“ – das sind auch die Maxime, die das eingespielte Team des Porsche Zentrums Darmstadt rund umGeschäftsführer Wolfgang Schaller und Verkaufsleiter Martin German bei jedem Projekt immer im Blick haben. Im weitläufigen Showroom in MOBILITÄT

38 32.566 Sie machen damit 4,25% der Gesamteinwohnerzahl von Frankfurt aus (764.500). Die Expertensicht: WOHNBAROMETER Sachsenhausen ist nicht nur der größte Frankfurter Stadtteil, sondern auch der wahrscheinlich schönste! Die Vielfältigkeit und die Nähe zum Mainufer machen das Viertel so besonders. Hier treffen hippe Läden auf alteingesessene Apfelweinkneipen. Die Schweizer Straße mit ihren Cafés und Restaurants ist der lebhafte Mittelpunkt des Stadtteils. Architektonisch ist das Malerviertel mit seinen Häusern aus der Gründerzeit ein echtes Highlight. Dass viele Menschen Sachsenhausen als Ort zum Leben schätzen, zeigt sich an den Immobilienpreisen, die sich hier allein in den letzten drei Jahren im Schnitt um ca. 28 % erhöht haben. home@evernest.com, Tel.: 069-87 00 42 42 4 © Evernest FRANKFURT AM MAIN Stadtteil Sachsenhausen-Nord Quellen: frankfurt.de, frankfurt-interaktiv.de, statistik.stadt-frankfurt.de, geomap.immo, wikipedia.de Einwohner:innen: Einwohner weiblich: 51% (Frankfurt: 50,4%) Einwohner männlich: 49% (Frankfurt: 49,6%) mit 57,9% (Frankfurt: 53%) mit 25,3% (Frankfurt: 28,2%) mit + 16,8 % (Frankfurt: 18,8%) Haushalte: Bildungsinfrastruktur: Im Stadtteil Sachsenhausen-Nord gibt es 4 Grundschulen, 3 Gymnasien, 1 Realschule und 1 Freie Schule. Stadtteil Sachsenhausen-Nord Anders als viele andere der Frankfurter Stadtteile war das südlich des Mains gelegene Sachsenhausen nie eigenständig, sondern gehörte schon im Mittelalter zu Frankfurt. ImFrankfurter Dialekt nennt man Sachsenhausen auch „Dribb de Bach“ oder „Dribbdebach“, also „drüben vom Bach“, auf der anderenMainseite. Der Eiserne Steg verbindet die Frankfurter Altstadt mit dem Stadtteil Sachsenhausen-Nord. Insgesamt ist Sachsenhausen-Nord sehr vielschichtig: Ein uriges Kneipenviertel, moderne Neubaugebiete, Altbauten, eine schicke Einkaufsstraße sowie das Flair des Mainufers mit seinen Villen und Museen befinden sich hier in direkter Nachbarschaft. Am berühmten Schaumainkai reihen sich insgesamt neun Museen aneinander, darunter das Städel, eines der bedeutendsten und bekanntesten Kunstmuseen Deutschlands. Eines der auffälligsten Gebäude ist die 1881 im neugotischen Stil erbaute Dreikönigskirche. Bevölkerungszahlen: Fläche: 4,23 km² Der Stadtteil Sachsenhausen-Nord macht damit 1,7% der Gesamtfläche von Frankfurt aus (248,3 km²). Die Menschen sind 0,5 Jahre jünger als der Frankfurter Durchschnitt (41 Jahre). 19.212 (Frankfurt: 412.046) Die durchschnittliche Haushaltsgröße (Personen/Haushalt) beträgt: 1,75 Durchschnittlicher Kaufpreise für Eigentum: 7.991 €/m² in Sachsenhausen-Nord Zuzüge (innerhalb des Stadtteils pro Jahr): 4.811 Fortzüge (innerhalb des Stadtteils pro Jahr): 4.529 Daniel Günther, Immobilienmakler Frankfurt-Sachsenhausen 6.508 €/m² in Frankfurt

39 die Beleuchtungen nicht nur den jeweiligen Normen, sondern auch neusten Erkenntnissen zur biologischenWirkung von Licht auf Wohlbefinden und Effizienz imArbeitsumfeld. Das Lichtkonzept entstand in Zusammenarbeit mit dem Lichtgestalter Christoph Adlfinger-Pullmann. „Durch die tolle Raumatmosphäre sind inspirierende Arbeitsplätze entstanden, die auf Begeisterung der Mitarbeiter stoßen und nach den pandemiebedingten Homeofficezeiten schnell als bessere Alternative zumHomeoffice akzeptiert wurden“, freut sich Christoph Domhardt von der Deutschen Interim AG. www.simoneferrari.de Zwischen Museumsufer und Bahnhofsviertel hat die Deutsche Interim AG ihren neuen Firmensitz bezogen. Auf den 140m² wollte der Auftraggeber von Simone Ferrari Innenarchitektur ein repräsentatives Büro realisiert sehen. Neben dem großen Teamarbeitsraummit Blick auf den Main entstanden zudem ein Meetingraum, zwei Stillarbeitsräume sowie eine kleine Küche mit einer vollflächig beschreibbaren Wand. Alle verwendeten Farben und Materialien sind hochwertig und strahlen Natürlichkeit und Ruhe aus. Blickfang ist die große Tapete im Loungebereich: ein Unikat. Das Motiv hat Ferrari mit demKünstler Peter Schönwandt entwickelt. Fein darauf abgestimmt sind die Hauptwände mit ihrem konzentrationsfördernden Greigeton in Kombination mit einem verhüllten Blauton, welche die kontraststarke Möblierung galant einbinden. Eine abgependelte Lichtschiene dient als großzügige Verbindungsgeste zwischen den unterschiedlichen Zonen. Da Lichtqualität, Lichtfarbe, Individualisierbarkeit und Entblendung bei der Arbeit eine wichtige Rolle spielen, entsprechen © Simone Ferrari INNENARCHITEKTUR KONZENTRATIONSFÖRDERND Fotos: Alexandra Lechner Wie Farben und Beleuchtung eine Arbeitsatmosphäre mit Wohlfühlcharakter schaffen

40 Dass es möglich ist, auch gegensätzliche Vorstellungen und Vorlieben von Auftraggebern harmonisch zu vereinen, zeigt die Wohnung, die das Architekturbüro TeamGeissert geplant hat. Und die Freude der privaten Bauherren über die gelungene Arbeit des Architekturbüros: „Wir sind wahnsinnig glücklich, ich liebe meine neue Küche, die Wohnung ist der Hammer geworden.“ Das Konzept der Architekten, mit reduzierter Gestaltung und klarer Formensprache den Wohnungsbewohnern größtmögliche Freiheit zur individuellen Entfaltung und eigenen Ausgestaltung zu geben, ist damit also aufgegangen. Durch den Wechsel von hell und dunkel haben die Architekten eine abwechslungsreiche Raumfolge erzeugt. Die Kontraste konnten sie auch nutzen, als es darum ging, in der Wohnung möglichst viel Stauraum unterzubringen, ohne dass die Räumlichkeiten dadurch weniger großzügig erscheinen. So entstanden dunkle Bereiche, die sich optisch zurücknehmen, und helle, die sehr großzügig wirken. INNENARCHITEKTUR KONTRASTREICHE HARMONIE Fotos: Wolfgang Uhlig Reduzierte Gestaltung und klare Formensprache schenken den Bewohnern größtmögliche Freiheit

41 erläutert Thomas Geissert die Arbeit seines Büros. Eine schöne Unaufgeregtheit, die vergessen lässt, dass die Architekten bei der zeitlichen Koordination fast etwas zaubern mussten: Da der Übergabetermin der Wohnung verschoben wurde und der Umzugstermin fixiert war, haben sie sämtliches Mobiliar vorfertigen und mit Elektrogeräten, Leuchten etc. einlagern lassen, um dann alles innerhalb von nur zwei Tagen aufzubauen und zu montieren. (Beteiligte Gewerke siehe S. 70) www.teamgeissert.de Um eine Wohlfühlatmosphäre für die Bewohner zu schaffen, haben die Architekten bei allen Einbaumöbeln, der Küche und anderen Oberflächen auf den Werkstoff Fenix gesetzt. Er ist weich in der Haptik, extrem matt und reflektiert kaum Licht. Weitere Pluspunkte im Gebrauch: Der Werkstoff zeigt sich ziemlich widerstandsfähig gegen alles, was Möbel üblicherweise aushalten müssen. Damit auch das Licht eine angenehme Atmosphäre schafft, wechseln sich bei den Lichtquellen funktionales Licht in den dunkleren Bereichen mit dekorativem Licht als Blickfang ab. „Die moderne Gestaltung der Wohnung wird bestimmt durch geometrische Formen, rechte Winkel und die parallele Linienführung. Möbelklassiker wie die Chandigarh-Armlehnstühle unterstreichen das unaufgeregte Interior Design“, INNENARCHITEKTUR

42 und Henn Planungswerkstatt für das Lichtdesign zusammen, da das Licht eine prägende Rolle im Gesamtkonzept hat. Via App kann nun der Inhaber die Lichtgestaltung so steuern, dass der Schmuck optimal in Szene gesetzt wird. Um die gewünschte offene und transparente Atmosphäre zu schaffen, die die Räumlichkeiten auch großzügiger erscheinen lässt, enfernte der Architekt zwei Wände. Zwei sichtbar belassene Stahlträger und Abfangungen bis in die alten Gewölbekeller Mit demGenerationswechsel in der Goldschmiede Stöckl bekam der Betrieb in der historischen Altstadt von Mainz neue und größere Räumlichkeiten im gleichen Haus direkt neben den ehemaligen Laden, der nun als Werkstatt dient. Der Bauherr von Heidacker Architekten wollte mit dem Umzug eine zeitgemäße Präsentation seines Handwerks realisieren sowie in einem Umfeld arbeiten, in dem sich auch die Kunden wohl und emotional abgeholt fühlen. Schließlich ist der Goldschmiede die Bedeutung bewusst, die ein Schmuckstück hat, verbunden mit Geschichten, besonderenMomenten oder Erinnerungen. Angesichts der historischen Mainzer Altstadt war schnell klar, dass die Architekten mit hohen Anforderungen der Goldschmiede in Bezug auf Sicherheit (z. B. Panzerglas bei den Fenstern), ein modernes Ladenkonzept und den Denkmalschutz zu rechnen haben. Auch die Eingangstür durfte in ihrem Erscheinungsbild nicht verändert werden und in die Fassade ist eine denkmalgeschützte Madonna-Figur integriert. Bei dem Projekt arbeiteten die Architekten eng mit Ludwig Gützkow, der das Interieur gestaltete, INNENARCHITEKTUR RAUM FÜR SCHMUCK Fotos: Hans Ringenier Goldschmiede in Mainz vereint Altstadtflair und zeitgemäße Handwerkspräsentation

43 eine kleine Überraschung: Eine Glasscheibe trennt den Raum von der Werkstatt. Durch diese können Kunden und Interessierte zusehen, wie die Goldschmiede ihr Handwerk ausüben. (Beteiligte Gewerke siehe S. 70) www.heidacker.de gewährleisten nun die Statik. Im so entstandenen Raumkontinuumwurden unterschiedliche Bereiche geschaffen: Der größte ist dabei der Eingangsbereich, der auch dieTheke aus Cortenstahl mit der Kasse aufnimmt. Entlang der Fassade verläuft über die gesamte Raumlänge ein langer Brüstungsschrank, auf den Glasvitrinen gestellt werden können. Aus diesem Möbel entwächst eine Art Stehtisch, der für kürzere Beratungsgespräche dient. Dieser Raum wird hinter der Kassentheke durch eine Betonspachtelwand mit dezent eingeprägtem Firmenlogo bestimmt. An dieser Wand finden sich ebenfalls Glasvitrinen und ein Lichtkunstwerk bestehend aus verschiedenen Lichtkästchen, die beliebig variiert werden können. Der Raum für intensivere Beratungen und privatere Besprechungen liegt im hinteren Bereich des Ladens. In diesem Bereich erlebt man © Dominik Stöckl INNENARCHITEKTUR

44 Unsere Lebens- und Arbeitswelt befindet sich in einem radikalen Umbruch. Sie wird zunehmend hybrid: Reale und virtuelle Welten ergänzen und überlagern sich mehr und mehr. Das hat einen großen Einfluss darauf, wie wir unser Leben und Arbeiten gestalten. Künstliche Intelligenz wird in allen Bereichen eine immer größere Rolle spielen. Trendforscherin Birgit Gebhardt konstruiert auf höchst originelle Art eine Vorstellung von dem, was kommen mag. In zehn kaleidoskopartigen Szenen entführt sie ihre Leser in eine smart vernetzte Lebens- und Arbeitswelt im Jahre 2040. Anne, Marek, Xiao Yan undMilan, die mutigen Protagonisten dieser wahrscheinlichen Zukunftsutopie, durchleben ein Spektrum an Erfahrungen und Entwicklungen sowie unterschiedliche Rollen und Realitäten, die so manche Arbeits- wie Alltagssituation aus heutiger Sicht in ein Abenteuer verwandelt. Dabei zeigen sich neue Wege für Erwerbstätigkeit und Engagement, schlaue Lösungen für gesellschaftliche Versorgung und eine veränderte Wahrnehmung von Öffentlichkeit und Privatsphäre. Undogmatisch und ohne missionarischen Eifer gibt Gebhardt ihren Lesern eine implizite Anleitung an die Hand, um Entwicklungsstränge miteinander zu verknüpfen und Muster zu erkennen. Birgit Gebhardt Future Pics 208 Seiten, Format: 14,8 x 22,5 cm, Paperback 25 Euro ISBN: 978-3-96739-071-1 www.gabal-verlag.de FUTURE PICS Ausblicke in unsere neue Lebens- und Arbeitswelt Ein Zukunftsszenario in 10 Storys BUCHTIPP Hier bestellen Was erzählen uns die Grabbeigaben Tutanchamuns? Wie lebte Nofretete? Wie ließen sich Hieroglyphen entschlüsseln? Wie sehen Pyramiden von innen aus? Dieser reich illustrierte und fundiert erzählte Bildband beschreibt in sieben Hauptkapiteln (Ägypten in der Frühzeit, Das Alte Reich, Das Mittlere Reich, Das frühe Neue Reich, Das späte Neue Reich, Die Spätzeit und die griechisch-römische Zeit) die wechselvolle, jahrtausendealte Geschichte der Hochkulturen des Alten Ägyptens in klar verständlichem Stil. Jedem Kapitel ist eine kompakte Einführung zur jeweiligen Epoche und dem besonderen Zeitgeschehen vorangestellt, begleitet von anschaulichen Karten sowie zahlreichen Zeitstrahlen, die sowohl die Chronologie der Abfolge von Dynastien und Herrschern als auch bedeutsamer Ereignisse zeigen. Brillante Fotografien sorgfältig ausgewählter, kostbarer Artefakte aus Ägypten und Museen aus aller Welt, tollen Landschaftsaufnahmen sowie zahlreiche dreidimensionale digitale Aufrissmodelle von Tempelanlagen, Grabansichten und Pyramiden zeichnen dieses Buch aus. Steven Snape (Autor) Das alte Ägypten – Die visuelle Geschichte 320 Seiten, 245 x 289 mm Über 850 farbige Fotos und Illustrationen 39,95 Euro (D), 41,10 Euro (A) ISBN 978-3-8310-4517-4 www.dorlingkindersley.de DAS ALTE ÄGYPTEN Die visuelle Geschichte BUCHTIPP

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