CUBE Düsseldorf · 03|19

46 sprünglich von einer Tribüne mit 3.000 Sitz- und Stehplätzen begleitet war. Das Betriebsgebäude zeichnet sich neben sei- ner axialsymmetrischen Gestaltung durch die rhythmische Reihung seiner Stahlbetonpfeiler aus. Im Mittelbau sind eine Garderobenhalle im Erdgeschoss und ein Wasserturm unterge- bracht. Ursprünglich wurde das Bad durch einen benachbarten Weiher des Bungtbaches gespeist und durch einen Kieselfilter gesäubert. In den Eckbauten befinden sich bis heute Büros bzw. In den licht-, luft- und hygieneverliebten 1920er- Jahren gab es in Mönchengladbach einen offen- kundigen Mangel: Die wachsende Industriestadt verfügte über kein einziges Schwimmbad im Freien, das von den Arbeitervierteln zu erreichen gewesen wäre. Entsprechend erfolgte zwischen 1924 und 1926 der Bau eines vom Volksgarten leicht zu erreichenden Freibades inmitten des benachbarten Bungtwaldes. Die von Stadtbaumeister Böhmer und Garten- direktor Hartrath konzipierte Anlage sieht einen T-förmigen Grundriss vor, der Schwimmer- und Badende klar voneinander klar separiert: Ein 100 x 30m langes Plansch- und Badebecken mit Wassertiefen zwischen 30 cm bis 5mmarkiert die Hauptachse eines 107m langen Betriebsgebäu- des – mit einemmonumentalen 7m-Sprungturm am Kopfende. Auf der Gegenseite dieses langen, ganz aus Stahlbeton errichteten Riegels befindet sich bis heute parallel dazu das 100 x 20m große Schwimmer- und Sportbecken. Damit erlaub- te das Bad schon damals den internationalen Wettkampfbetrieb mit acht gleichzeitig starten- den Schwimmern, weshalb das Becken auch ur- BAUKULTUR BADESPASS WIE IN DEN ZWANZIGERN Im Volksbad in Mönchengladbach verbinden sich Wasserfreuden mit Architekturgeschichte Fotos: NEW AG

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