CUBE Düsseldorf · 03|19

44 Treppenhausfenster mit Milchglas-Verglasung geprägt. Davor verläuft bis heute die zentrale Wendeltreppenerschließung – perfekt belichtet und in der halbkreisförmigen Form den Bewe- gungsfluss nach oben und unten leitend. Wäh- rend sich die als Grenzbebauung ausgeführte Straßenfassade für die repräsentative Bauauf- gabe überraschend schlicht und bescheiden ausnimmt, besticht die Gartenfassade durch ihre, in der Zeit noch ungewohnte Transparenz und die Offenheit, die Innen- und Außenraum ineinanderfließen lassen. So lassen sich Wohn- Spätestens seit dem Ringen um die Sanierung des Düsseldorfer Schauspielhauses ist der Name des Architekten Bernhard Pfau (1902–89) auch Zeitgenossen ein Begriff, die nicht unbedingt gleich Architekturexperten sind. Pfaus Karrie- re als junger Architekt begann bereits Ende der 1920er Jahre in Düsseldorf vorzugsweise mit Läden- und Wohnungsinterieurs. Zu einem Nachweis seiner modernen, dem Neuen Bauen verbundenen Haltung wurde 1931/32 aber be- sonders die Stadtvilla für den Kaffeegroßhänd- ler Walter Kaiser („Kaiser’s Kaffee“) in Viersen, vis-à-vis des alten Stadtgarten. Konzipiert für die Wohnbedürfnisse der fünfköpfigen Familie samt Personal, zeigt der Bau in der Burgstraße eine klare horizontale Gliederung und zeichnet sich durch eine hohe funktionale Gestaltung aus. Die im Erdgeschoss aus Backstein-Mauerwerk ausgebildete, im Obergeschoss verputzte Stra- ßenfassade wird durch einen etagenübergrei- fenden transparenten Bereich verbunden, der ursprünglich durch Glasbausteine geprägt war. Von innen wird er durch ein denkmalgerecht wiederhergestelltes, nach außen gewölbtes BAUKULTUR MODERNE IKONE AM PARK Fotos: Maria Gibert Die Villa V in Viersen von Bernhard Pfau kann besucht und auf Zeit bewohnt werden

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