CUBE Düsseldorf · 01|23

76 MÖBELKLASSIKER anderschieben. Die Stoffbahn besteht aus Acryl oder aus Halbleinen. Letzteres ist durch Verweben von hochwertigen, mehrfach gezwirnten Baumwoll- und Leinengarnen besonders formstabil und gleichsam angenehm geschmeidig. Damit die Tücher langer Sonneneinstrahlung standhalten, sind die Garne doppelt gefärbt. Rot ist die Originalfarbe. Dazu gibt es seit 2021 limitierte Jubiläumstöne oder jetzt ab März noch Mint als Saisonfarbe. Wer gerne die Füße hochlegt, ergänzt den bequemen Alltagsklassiker mit dem passenden Hocker. Kühne Linienführung kennzeichnet den luftigen Liegestuhl, den die Brüder Gino und Battista Giudici 1936 in ihrer Metallwerkstatt für das Strandbad im Heimatort Locarno entwarfen. Vielleicht liegt das daran, dass Battista nicht nur gelernter Schlosser, sondern auch olympischer Kunstturner war. Weiterentwicklung und Optimierung der wetterfesten Liege fanden in kleinen Schritten über einen Zeitraum von etwa elf Jahren statt. Mit dem letzten Patent im April 1947 wurde die noch heute geltende Form erreicht. „Lido“ findet man in unzähligen Badeanstalten oder Gärten, nicht nur in der Schweiz. Bei früheren Versionen war der Wechsel vom Sitzen zum entspannten Zurücklehnen zunächst durch Kippen des Stahlrohrgestells vorgesehen. Das bewährte sich aber nicht. Nun geben ein stabil geformter Hinterfuß sowie vier Gumminoppen dem minimalistischen Möbel festen Stand. Der Positionswechsel erfolgt durch Umhängen der Bespannung. Sie wird einfach in der oberen oder der unteren Querstrebe vomKopfende eingehakt. Praktisch: Man kann sie auch ganz abnehmen und die Gestelle platzsparend ineinBattista Giudici SCHWUNGVOLLES BADI-VERGNÜGEN Verzinktes Stahlrohr und eine Stoffbahn sind die Zutaten für den Schweizer Open Air Klassiker Fotos: wb form

RkJQdWJsaXNoZXIy NDcxMjk=