CUBE Düsseldorf · 01|22

01| 22 Das Düsseldorfer Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart WOHNGEBÄUDE In Stein gehüllt – Dialog zwischen Gegensatzpaaren schafft perfekte Symbiose ÖFFENTLICHE GEBÄUDE Im Einklang mit dem Bestand – Ein Berufsschulzentrum in Bilk wird passgenau erweitert GARTEN UND LANDSCHAFT Klassischer Outdoor-Allrounder – Gartenmöbel aus zertifiziertem Teakholz KUNST UND KULTUR Porträt – Fotografien von Matthias Schaller im NRW-Forum www.cube-magazin.de © connolly weber photography Garten und Landschaft Spezial

Seit vielen Generationen schon begeistern wir unsere Kunden mit der ganzheitlichen Einrichtung Ihrer Wohnräume, Küchen, Häuser, Objekte. Mit unserer Erfahrung, mit unserem feinen Gespür für Ästhetik und Funktion und mit unseren Möglichkieten der eigenen Manufaktur planen, entwickeln und realisieren wir Ihr ganz individuelles Wohnkonzept. Sie sind immer etwas Besonderes. RIMADESIO – Einzigartig bei Thelen|Drifte Anton Thelen GmbH Thelen Küchen- und Thelen & Drifte GmbH Drifte Wohnform GmbH Das Einrichtungshaus Thelen|Drifte GmbH Wohnkonzepte GmbH Küchenforum Holderberger Str. 88 May 15, 41334 Nettetal Scheurenstr. 24-26, 40215 Düsseldorf Holderberger Str. 69, 47447 Moers 47447 Moers Lassen Sie sich begeistern und inspirieren. Wunschtermine online: www.thelen.de / www.drifte.com

3 IN STEIN GEHÜLLT – Dialog zwischen Gegensatzpaaren schafft perfekte Symbiose 6 IMMER SCHÖN DER LÄNGE NACH – Sichtschutz und Sichtachsen verbinden sich zu einer Einheit 13 AUS EINSMACH ZWEI – Ein Einfamilienhaus reagiert kreativ auf baurechtliche Vorgaben und Bauherrenwünsche 16 ALTE WOHNFORM NEU GEDACHT – Aus einer Zweifamilienvilla wird ein Haus für drei Generationen 19 NACHHALTIG WACHGEKÜSST – Ein Hochbunker wurde in den Marienhof transformiert 23 IM EINKLANG MIT DEM BESTAND – Ein Berufsschulzentrum in Bilk wird passgenau erweitert 26 KLEIN ABER KONTRASTSTARK – Das ForumWasserturm wird effektvoll durch ein Foyer erweitert 28 ALLES UNTER EINEM DACH – Die „Neue Messe Süd“ kreiert einen multifunktionalen Zugang 30 AUSGEFÄCHERT INDEN GARTEN – Der ISR-Kindergarten in Niederkassel besticht durch individuelle Räume 34 TRANSPARENTE FÜGUNG – Ein Spezialwerkzeughersteller verknüpft Produktion, Verwaltung und Schulung 36 NETZWERK ALS LEITIDEE – Das Gebäude einer Firmenzentrale spiegelt Unternehmensphilosophie wider 38 LÄSSIG UND UNKONVENTIONELL – Serviced Apartments bieten stylishes Interieur und Gemeinschaftsfeeling 41 WIEDERGEWONNENE LEICHTIGKEIT – Das sanierte Schauspielhaus zeigt eine neue Offenheit zur Stadt 44 NEUE IMMOBILIEN in Düsseldorf und der Region 46 SINNE FÜR DAS NATÜRLICHE – Die Transformation einer Garage in ein großzügiges „Küchenhaus“ 53 BEGEGNUNGSORT FÜR SCHÖNE DINGE – Der neue multifunktionale Showroom auf Schloss Lüntenbeck 56 WOHLFÜHLEN AUF LUXUSNIVEAU – Der Bucherer Flagship-Store bietet ein wohnliches Ambiente 60 DAS FLEXIBLE BÜRO – Ein gemeinnütziges Unternehmen bietet einmodernes und erfrischendes Arbeitsumfeld 63 KLASSISCHER OUTDOOR-ALLROUNDER – Gartenmöbel aus Teakholz machen bei jedemWetter eine gute Figur 70 AUF VERSCHIEDENEN NIVEAUS – Ein Poolgarten schafft unterschiedliche Spiel- und Rückzugszonen 75 STADTPLATZMIT VIELEN INSELN – Nutzerorientierte Umgestaltung des Konrad-Adenauer-Platz in Langenfeld 78 KLIMAWANDEL IM GARTEN – Der Gartengestalter Peter Janke über Trocken- und Naturgärten 81 HANDGEFERTIGTE UNIKATE – Luisa Scheu fertigt Terrazzo-Möbel und -Accessoires in zeitlosemDesign 88 HEIMISCHES UND EXOTISCHES – Der Botanische Garten der Heinrich-Heine-Universität 94 PORTRÄT – Fotografien von Matthias Schaller im NRW-Forum 100 IMPRESSUM 106 Wohngebäude Öffentliche Gebäude Gewerbliche Bauten Baukultur Immobilien Innenarchitektur Garten und Landschaft Spezial Interview Design aus Düsseldorf Ausflugstipp Kunst und Kultur Impressum Aus einer Zweifamilienvilla wird ein Haus für drei Generationen – Seite 19. Die „Neue Messe Süd“ kreiert einen multifunktionalen Zugang – zum Messegelände wie zur Stadt – Seite 30. Ein Poolgarten schafft unterschiedliche Spiel- und Rückzugszonen – Seite 75. INHALT

6 IN STEIN GEHÜLLT Dialog zwischen Gegensatzpaaren schafft perfekte Symbiose Fotos: Orla Connolly & Jens Weber

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8 Eine Familie mit vier Kindern wünschte sich ein neues Zuhause auf einem Grundstück mit herrlichem Waldblick. Aus dem von den Bauherren veranstalteten Wettbewerb mit fünf Architekturbüros gingen Titus Bernhard Architekten aus Augsburg als Sieger hervor. Der Bebauungsplan für das Grundstück machte strenge Vorgaben hinsichtlich Abstandsflächen, Höhenentwicklung, Wahrung der Zweiteiligkeit und Dachform des Bestands. Mit Hilfe eines komplexen 3D-Modells und unter Ausschöpfung aller baurechtlichen Möglichkeiten realisierte das Architekturbüro ein archetypisches Satteldach, ein leicht versetztes Haupt- und Nebenhaus sowie das um rund einen halben Meter abgesenkte Erdgeschoss und konnte so den Ansprüchen sowohl der Familie als auch der Behörden gerecht werden. Der Entwurf reagiert auf die exponierte, nach Südwesten orientierte Lage des Grundstücks mit einer schlichten Fassade zur Straße, um die Privatheit zu wahren. Zu Garten und Wald öffnet sich die Villa mit großflächigen, bodentiefen Verglasungen für einen nahezu nahtlosen Übergang von innen und außen. Stein und Glas prägen Haupt- und Nebenhaus. Dieser Dialog zwischen Gegensatzpaaren prägt die Entwurfsidee des Architekten Titus Bernhard – ein Dualismus von groß und klein, hell und WOHNGEBÄUDE

9 liche Meisterschaft und höchste Präzision, mit der die Spezialisten von Die Steinwerkstatt aus demAllgäu die minimalistische Formensprache des Architekten umgesetzt haben. Der Lichtführung kommt eine besondere Bedeutung zu. Durch die gezielte Anordnung von großflächigen Fenstern, Verglasungen über Wand und Dach sowie Lichtbändern in der Dachfläche wird Tageslicht in alle Wohn- und Lebensbereiche der Familie über drei Geschosse hinweg geführt. Das Architekturbüro gestaltete dunkel, rau und glatt sowie Natur und Artefakt entsteht. Insbesondere der Stein fasziniert. Das größere Haus zeigt helleren Dietfurter Kalkstein, das kleinere dunkleren Wachenzeller Dolomit, bei beiden bestehen die Fassaden aus bruchrau, auf Pressfuge verlegten Steinelementen in freien Längen, während der Stein der Dächer jeweils glatt geschliffen wurde. Die Steine umhüllen die Gebäude in perfekter Symbiose. Eine dritte Variante stellt der gesandstrahlte Bodenbelag aus Dietfurter Kalkstein in den Innenräumen dar. Nicht weniger beeindruckend ist die handwerkWOHNGEBÄUDE

10 auch die Innenausbauten und Außenanlagen – und hat so ein Gesamtkunstwerk geschaffen. (Beteiligte Gewerke siehe S. 102) www.bernhardarchitekten.com WOHNGEBÄUDE Wohnfläche: 650 m² Grundstücksgröße: 2.500 m² Bauzeit: März 2020 bis Juni 2021 Bauweise: Massivbauweise Energiekonzept: KfW 70 Standard

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13 ihm eine fast natürliche Privatheit, ohne auf Sichtachsen verzichten zu müssen. Von denen profitiert vor allem das Erdgeschoss, über dessen gesamte Länge von 14m sich der repräsentative offene Wohn- und Essbereich erstreckt. Ins Obergeschoss, zu den Schlafräumen und dem Bad, führt eine einläufige Treppe. Sie wird im oberen Bereich von einem Fensterband begleitet und bei Tag natürlich beleuchtet. Wie an diesem Fenster lassen sich grundsätzlich an der Anordnung Dreieckig, quadratisch, breit, lang oder schmal – die Zuschnitte von Baugrundstücken können sehr unterschiedlich sein. Eine Vorgabe dafür, wie das gebaute Haus darauf aussehen wird, ist damit noch nicht gemacht. Denn die Positionierung bestimmt längst nicht nur die Form der Fläche, sondern vor allem der Bebauungsplan und notwendige Abstandsflächen und natürlich die Wünsche der Baufamilie. Diese in Wohnräume zu verwandeln, hängt nicht zuletzt von der Kreativität der Architekturprofis ab. Im Idealfall entwerfen sie nicht einfach ein Haus, sondern lassen aus der Fläche einen individuell zugeschnittenen Raum entstehen. In Langenfeld kam auf diese Weise ein Trio aus drei Baukörpern zustande, die sich der Größe nach auf einem flachen, langgestreckten Grundstück aufreihen. Planerisch für das Ensemble aus einem kleinen Fahrradhaus, einer Garage und demWohnhaus verantwortlich zeichnet Wendling Architektur. Die drei Baukörper sind so angeordnet, dass Fahrradhaus und Garage einen kleinen Vorplatz vor dem Eingang des Wohnhauses formen. Sie schirmen es von der Straße ab und schenken WOHNGEBÄUDE IMMER SCHÖN DER LÄNGE NACH Fotos: Ben van Skyhawk Sichtschutz und Sichtachsen verbinden sich in diesem Haus zu einer Einheit

14 Deren Eichenholz setzt sich in Böden, Treppe und Eingangstür fort. Ansonsten dominiert Weiß in den Innenräumen, mit weiß gestrichenen Wänden und weiß lackierten Innentüren und Einbauten, die wie die Küche vom Schreiner maßgefertigt sind. Eine Raumgestaltung wie geschaffen dafür, mit Leben gefüllt zu werden. www.wendlingarchitektur.de der Öffnungen schon an der Fassade die Funktionsbereiche ablesen. Hinter den großformatigen Fenstern der Schmalseiten liegen die Haupträume, während vor allem entlang der Längsseiten hinter schmalen Öffnungen die Nebenräume liegen. Wie sich der Wechsel zwischen geschützteren und offeneren Bereichen ablesen lässt, unterstreicht auch die Farb- und Materialwahl die Trennung und gleichzeitige Verbindung von innen und außen. Im grau pigmentierten, mineralischen Anstrich sitzen helle Fensterrahmen. WOHNGEBÄUDE (Beteiligte Gewerke siehe S. 102)

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16 das offene Erdgeschoss einströmen lässt. Auf diese Weise wird auch die Nordausrichtung des Grundstückes kompensiert. Zudem dient der gartenseitige, L-förmig geschnittene Flachbau als Dachterrasse, insbesondere für den im Obergeschoss situiertenWellnessbereich. Auch Das Bauherrenpaar wünschte sich für ein erworbenes Grundstück in einer Bestandssiedlung in der Nähe von Mönchengladbach ein Einfamilienhaus, das ausreichend private Bereiche für sich und den Sohn schafft. Zugleich sollte das Haus großzügig und offen wirken – mit ansprechenden Sichtachsen in den Garten. Neben einemWellnessbereich musste zudem ein Unterstellplatz für das familieneigene Wohnmobil mit Überhöhe geschaffen werden. Das Architekturbüro von Verena Jansen aus Wegberg entwickelte unter engen bebauungsrechtlichen Vorgaben eine moderne Entwurfslösung, bei der sich zwei in der Fassadengestaltung voneinander abgesetzte Baukörper spannungsvoll ineinanderschieben. Die vorgeschriebene eingeschossige Bebauung mit Satteldach legte detailliert die Dachneigung und die Tiefe der Traufhöhe fest. Die Vorgaben wurden maximal ausgereizt: Durch eine geringere Tiefe des Obergeschosses zum Erdgeschoss war es möglich, eine minimalistische Pultdachkonstruktion zu entwickeln. Durch den Versatz der Dächer konnte eine breite Glasfront entstehen, die über den Luftraum viel Tageslicht in WOHNGEBÄUDE AUS EINS MACH ZWEI Fotos: Julia Vogel Ein Einfamilienhaus reagiert kreativ auf baurechtliche Vorgaben und Bauherrenwünsche

17 nicht unterkellert ist, wurden zusätzliche Stauflächen mit Einbauschränken geschaffen. Das effiziente Energiekonzept des Hauses basiert auf einer Erdwärmepumpe und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Integriert wurde zudem eine umfängliche Gebäudeautomation eines österreichischen Herstellers – der Bauherr setzte sich damit so intensiv auseinander, dass er nun als lizensierter Fachberater für das Unternehmen tätig ist. (Beteiligte Gewerke siehe S. 102) www.jansen-architektur.eu für denWohnwagen fand sich eine bauliche Lösung: Dadurch, dass ein öffentlicher Fußweg zur einen Grundstücksseite anschließt, ließ sich eine deutlich höhere Garagenhöhe umsetzen, als an der Grundstücksgrenze sonst zulässig ist. Damit konnte das Wohnmobil gänzlich in der Garage verschwinden. Auf die geschützte, überdachte Eingangssituation folgt eine großzügige, lichtdurchflutete Diele. Die Treppenkonstruktion bildet eine Zonierung und schafft gleichzeitig einen fließenden Übergang zum offenenWohn- und Essbereich. Um die gewünschte Trennung der Privaträume zu ermöglichen, verteilen sich diese auf zwei Ebenen: Schlafraum, Arbeitszimmer und Duschbad des Sohnes befinden sich im Erdgeschoss. Über die Galerie imObergeschoss wird der Rückzugsbereich der Eltern erschlossen samt Bad, Sauna und Jacuzzi. Da das Gebäude WOHNGEBÄUDE

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19 ruhigen, demWald zugewandten Gartenseite, die jede Menge Tageslicht in die größtenteils offenen Wohnlandschaften hinein lassen. Beim Bodenbelag fiel die Wahl auf Fliesen, Parkett und Dielen. Dank der durchgehenden Farbgebung in Grau und Beige entsteht trotz der unterschiedlichen Drei Generationen unter einemDach – durch den Umbau einer ehemaligen Zweifamilienvilla wurde das am Stadtrand möglich gemacht. Das ehemalige Gebäude stammt aus den 1980er-Jahren und stand bereits teilweise leer. „Die Entscheidung, den im wahrsten Sinne des Wortes überragenden Standort für die nächste Generation auszurichten, war deshalb logisch und richtungsweisend“, so Architekt Ralf Breuer, aus dessen Feder der Entwurf stammt. Um das Mehrfamilienhaus nach den eigenen Vorstellungen der alten und nachfolgenden Generation zu verwirklichen, wurden die beiden Haushälften mit einer Gesamtfläche von mehr als 1.000m2 vereinigt. Zwei Drittel der Fläche wurde bis auf die Grundmauern zurückgebaut und mit einem gemeinsamen Treppenhaus versehen. Dabei entstanden fünf barrierefreie Wohnungen sowie zwei Gästewohnungen, die auf die individuellen und sehr differenzierten Lebensformen und Anforderungen der neuen und alten Bewohner Rücksicht nehmen. Alle Wohnungen sind mit individuellen Bädern, Einbauküchen und zum Teil Holzkaminen ausgestattet. Was allen Einheiten gemeinsam ist, sind die großen Glasschiebeanlagen auf der WOHNGEBÄUDE ALTE WOHNFORM NEU GEDACHT Fotos: Peter Weihs Aus einer Zweifamilienvilla wird ein Haus für drei Generationen © Ralf Breuer

20 Alle Ebenen entsprechen sowohl den neuesten energetischen und technischen Anforderungen als auch dem Sicherheitsbedürfnis, die eine Randlage am Landschaftsschutzgebiet erfordert. Mit dem Umbau der Zweifamilienvilla wurde eine wiederentdeckte Wohnform zukunftsweisend umgesetzt. Ein gelungenes Beispiel für gemeinsames Wohnen verschiedener Generationen unter einem Dach. (Beteiligte Gewerke siehe S. 102) www.ralf-breuer-architekt.de Materialität keine Unruhe. Vielmehr ist die Innengestaltung ein gelungenes Beispiel dafür, wie Einheit in der Vielfalt entstehen kann. Das zweifarbige Konzept ist auch im Außenbereich zu finden, wo die Fassade mit der beigen Klinkerschale und das neu mit Zinkblech gedeckte Dach für eine eher nordische Anmutung sorgen. Den nötigen Kontrast bieten die Aluminiumfensterprofile in Graphitgrau. Neben den großen Glasschiebeanlagen bilden vor allem die Gartenterrassen, die Balkone sowie die großzügige Loggia den Übergang und die Verbindung zur Natur. Einen gemeinsamen Treffpunkt für Kinder, Eltern und Großeltern ermöglicht die großzügige zusammenfließende Gartenterrasse, die durch ihre Ausrichtung in drei Richtungen auch individuell und privat genutzt werden kann. WOHNGEBÄUDE © Ralf Breuer © Ralf Breuer

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23 Klinkermauerwerk aufgegriffen. Die Mansardendachform des alten Schulgebäudes wurde zudem von den beiden aufgesetzten Dachgeschossen als Steildach mit einem glatten Dachstein interpretiert. Städtebaulich wurde der hinter demBunker liegende städtische Spielplatz neu an den Platz angebunden: Der langgestreckte Gebäuderiegel ließ sich so öffnen, dass eine neue Blickachse und ein weiterer Zugang zur Marienschule entstanden. Zunächst erfolgte die Rodung des intensiven Bunkerbewuchses, der sich über die Jahrzehnte auf dem Bestand angesammelt hatte. Ein nackter Betonklotz von 56m Länge, 16m Breite und 9m Höhe kam Über sieben Jahrzehnte lag der Weltkriegsbunker am Marienplatz schon brach, fast unkenntlich unter seinem verschlungenen Bewuchs. Gemeinsammit Politik und Verwaltung initiierte das Krefelder Planungsbüro Hambloch die Erweckung des Bauwerks aus dem Dornröschenschlaf: Der vorhandene Bestand aus massivem, unbewehrtem Beton sollte dabei so entkernt und erweitert werden, dass sich der langgestreckte Riegel zu möglichst viel Wohn- und Gewerberaum auf fünf Etagen umnutzen lässt. 30 barrierefreie Wohnungen zwischen 65 und 155m² und drei Gewerbeeinheiten ließen sich ökonomisch auf fünf Etagen unterbringen. Dass Gewerbenutzungen integriert wurden, hatte dabei vor allem einen planungsrechtlichen Hintergrund, denn das Objekt liegt in einem urbanen Mischgebiet. Bei Umnutzung und Umbau des Gebäudes galt es, den denkmalgeschützten Bestand der benachbartenMarienschule zu berücksichtigen. Entsprechend wurden bei der Aufstockung des Gebäudes die Trauf- und Firsthöhe der Schule respektiert und bei der in Richtung Marienplatz weisenden Fassadengestaltung das typisch rheinische rote © Sebastian Hüskes WOHNGEBÄUDE NACHHALTIG WACHGEKÜSST Fotos: Alexandra Weiß Der Hochbunker wurde in den Marienhof transformiert

24 der eingezogenen Decken in ihremRohbauzustand erhalten. Sowohl in den Wohnungen als auch in den drei Gewerbeeinheiten – darunter eine Zahnarztpraxis – wurden Teile der früheren Bunkerstruktur auf Wunsch sichtbar integriert. Große Fensterflächen, Balkone und Dachterrassen sowie die gläsernen Atrien sorgen für ein großzügiges, lichtdurchflutetes Ambiente. Den Bewohnern steht eine unter Teilen des Spielplatzes errichtete Tiefgarage mit 32 Stellplätzen zur Verfügung. (Beteiligte Gewerke siehe S. 102) www.hambloch.de dabei zu Tage, der anschließend – bauökonomisch optimiert – mit Seilsägen vertikal filetiert wurde. Die eher untypische Hallenstruktur des Bunkers hielt das Abraumvolumen von 3.500 t dabei noch in einemhändelbaren Rahmen. Das Abbruchmaterial wurde noch vor Ort zu Straßenbaumaterial recycelt. Das am Ende entstandene Traggerüst stellte bereits ein Drittel des fertigen Rohbaus dar. Aus Gründen des Schallschutzes liegen die Wohneinheiten nachWesten zum Spielplatz hin orientiert. Durch das vorgelagerte Treppenhaus, die beiden Atrien und die zwei Meter dicken Bunkerwände wird der Marienplatz, auf dem oft Veranstaltungen stattfinden, akustisch komplett ausgeblendet. Zudem wurde auf einen nachhaltigen Umgang mit dem Bestand gesetzt: Die Betonoberfläche der Bunkerwände wurde lediglich scharriert, alle Betonsägeschnitte sichtbar belassen, die Untersicht © Dr. Boldt/Verfuß GmbH © Dr. Boldt/Verfuß GmbH © Verfuß GmbH WOHNGEBÄUDE

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26 erhalten, wurde ein Teil des Gebäudevolumens aufgeständert, wodurch zugleich ein überdachter Bereich entstand, der die Mensa imErdgeschoss beschattet. Der Zugang des Erweiterungsbaus ist zentral zum Schulhof ausgerichtet. In der Gestaltung des Gebäudes wurden verschiedene Stilelemente aufgenommen und interpretiert, die das Hauptgebäude aus den 1970er-Jahren präSeit Mitte der 1970er-Jahre ist das Walter-Eucken-Berufskolleg gemeinsam mit dem MaxWeber-Berufskolleg im Schulzentrum an der Suitbertusstraße in Bilk beheimatet. Über die Jahrzehnte sind jedoch verschiedene Fachbereiche ausgelagert und an anderen Standorten angesiedelt worden. Um dieses Problem zu beheben und die Lernbedingungen für die 5.700 SchülerInnen zu verbessern, wurde von dem städtischen Immobilienunternehmen IPM ein Erweiterungsbau projektiert. Der bei einem Angebotsverfahren ausgewählte Entwurf von Fourmove Architekten aus Münster setzt auf eine Lösung, die sich in die Situation passgenau einfügt. Der Neubau wurde auf einemTeil der ehemaligen Schulhoffläche errichtet, die dadurch neu strukturiert wird. Kollisionspunkte, die es zuvor mit der Erschließung des benachbarten Lehrerparkplatzes gab, konnten damit ausgeräumt werden. Das Gebäude nimmt dabei den Straßenverlauf der Kopernikusstraße auf und fügt sich so städtebaulich in den Gesamtkontext ein. Um die Blickachsen zum rückwärtigen Haupteingang zu ÖFFENTLICHE GEBÄUDE IM EINKLANG MIT DEM BESTAND Fotos: Philip Kistner Ein Berufsschulzentrum in Bilk wird passgenau erweitert

27 men zu vermeiden. Der Neubau bietet elf Klassenräume, einenMultifunktionsraum und einen naturwissenschaftlichen Fachraum sowie eine integrierte Cook-and-Chill-Mensa, die Schüler und Lehrer zum Essen und Verbleiben einlädt. In den Fluren der Obergeschosse wurden ansprechende Aufenthaltszonen eingerichtet. Eine hohe Energieeffizienz wird durch eine zentrale Lüftungsanlage sichergestellt. Die Dachflächen wurden mit einer Photovoltaikanlage belegt und mit einer Dachbegrünung versehen. www.fourmove.de gen. Wie das Nachbargebäude wird der Neubau durch horizontale Fensterbänder und vertikal verlaufende Fensterfugen gegliedert. Dahinter befinden sich die öffentlichen Bereiche des Gebäudes wie Treppenhäuser, Flure und die Mensa. Das Wärmedämmverbundsystem konnte hinter einer Außenhaut aus Klinkerriemchen verborgen werden. Da auf demMarkt kein überzeugendes Produkt verfügbar war, wurde direkt mit einem Hersteller zusammengearbeitet: Die mit der ABCKlinkergruppe entwickelte Riemchenhaut sorgt mit ihremBeige-Grau-Farbverlauf dafür, dass ein stimmiger Dialog mit dem inWaschbetonoptik gehaltenen Bestand entsteht. Das Gebäude wurde so ausgerichtet, dass die Klassen sich nach Osten bzw. nach Westen öffnen, um hohe Temperaturen in den KlassenräuÖFFENTLICHE GEBÄUDE

28 ter Estrich und eine reflektierende Decke aus gelochten Edelstahlblechen mit eingelassenen LED-Linien für Kontraste und Reflektionen. Zusätzlich wurden drei Einbaumöbel entwickelt, die die Gebäudestützen geschickt verbergen – darunter einen multifunktionalen Empfangstresen, der sich dank integrierter Getränkekühlschränke und Schwerlastschubladen für Getränkekisten als kleiner Barbereich für Veranstaltungspausen nutzen lässt. Die beiden äußeren Möbel dienen nicht nur als Garderoben, sondern können auf ihren Rückseiten auch als Ausstellungsflächen genutzt werden. www.rkw.plus Das ForumWasserturm ist eine über Meerbusch weithin bekannte Kulturinstitution, deren Musik- und Kabarettprogramm hochkarätig besetzt ist. Die vom namensgebendenWasserturm überragte historische Hinterhofhalle aus dem Jahr 1912 besitzt auch ein an der Straße liegendes Café. Was allerdings bisher fehlte, war ein attraktives Foyer, das als Entree zur Veranstaltungshalle dient. Das beauftragte Büro RKW Architektur + aus Düsseldorf entwarf ein mit 100m2 Nutzfläche eher kleines und vor allem im Inneren doch umso überraschenderes Gebäude. Der schmale Verbindungsbau grenzt an die Bestandsmauer zur Nachbarschaft und öffnet sich mit einer breiten Glasfront zum Innenhof, der sich bei wärmeren Temperaturen weiterhin als Aufenthaltsraum anbietet. Eine doppelflügelige Eingangstür aus eloxiertemAluminiummarkiert klar den neuen Hauptzugang des Entrees, das an seinen jeweiligen Stirnseiten an die Halle und das Café anschließt. Die Innengestaltung des Foyers überrascht sowohl gestalterisch wie funktional: Ästhetisch sorgen eine rohe Sichtbetonrückwand, ein heller, glatÖFFENTLICHE GEBÄUDE KLEIN ABER KONTRASTSTARK Fotos: Wolfgang Grümer Das ForumWasserturm wird effektvoll durch ein Foyer erweitert

Boffi Studio Düsseldorf Rosenschild GmbH Plange Mühle 1 40221 Düsseldorf t +49 211 3033919 f +49 211 3033923 kontakt@boffistudio-duesseldorf.com www.boffistudio-duesseldorf.com Ph. Philipp Brohl | weisslicht boffi.com

30 ÖFFENTLICHE GEBÄUDE

31 ALLES UNTER EINEM DACH Fotos: sop architekten, HG Esch Die „Neue Messe Süd“ kreiert einen multifunktionalen Zugang – zum Messegelände wie zur Stadt nete Kissen aus transluzentem Glasfasergewebe erzeugen dabei – insbesondere bei Einbruch der Dunkelheit – eine lebendige Dachstruktur. „Durch das Vordach wird der weitläufige Messevorplatz Eingebettet zwischen den Grünzonen des Rheinufers und des Nordparks befindet sich die „Neue Messe Süd“ von slapa oberholz pszczulny | sop architekten an einer für ein Messegelände außergewöhnlichen, städtebaulichen Situation. Mit dem rund 7.800m² großen, transluzenten Vordach wird dem Messegelände ein nicht nur vom Wasser aus weithin sichtbares Gesicht zur Stadt verliehen. Geradezu sprichwörtlich werden dabei alle Funktionen unter einemDach versammelt: Sowohl der repräsentative Messevorplatz mit Taxivorfahrten, Bushaltestellen, Fahrradstellplätzen, Ladestationen für Elektromobilität und den Zugängen zur Tiefgarage wird von der 20m hohen Dachkonstruktion überspannt als auch der transparente Südeingang mit flexiblen Konferenzflächen und auch die multifunktional ausgebildete neue Messehalle 1. Zugeich integriert es den Bestand des benachbarten Kongresszentrums und stellt durch neue Grünflächen fließende Übergänge zum Rheinufer und demNordpark her. Künftig sollen die benachbarten Grünareale denMessebesuchern als Erholungszonen dienen. Die polygonale Form des 170m langen und bis zu 93m breiten Vordachs erzeugt dabei einen dynamischen, skulpturalen Baukörper, der sich zugleich aus dem dreieckigen Grundstück ableitet. Rhombenförmig angeordÖFFENTLICHE GEBÄUDE

32 Ausstellungsfläche stützenfrei konzipiert wurde. Sie kann zudem komplett abgedunkelt und geteilt werden und ist damit hochflexibel und multifunktional nutzbar. Im ersten Obergeschoss befindet sich ein weiterer Konferenzbereich für rund 1.200 Personen. Eichenholz aus nachhaltiger Produktion schafft hier einen warmen Kontrast zu Sichtbeton- und Glasflächen. Dazwischen liegen Ruhe- und Aufenthaltszonen sowie Restaurants und Snackpoints, akzentuiert durch ein elegantes Mobiliar in gedeckten Farbtönen. www.sop-architekten.de selbst zu einem architektonischen Raum inmitten gewachsener Grünflächen“, erläutert Jurek M. Slapa, geschäftsführender Gesellschafter von sop architekten. So biete der Platz auch den idealen Rahmen für Open-Air-Veranstaltungen. Auch in den direkt zu erreichenden Foyers des Südeingangs können Events stattfinden. Inmitten der komplett verglasten, 16,5 m hohen Eingangshalle ragt ein in Metallblech gekleideter Solitär hervor, der die flexibel zusammenschaltbaren Konferenzsäle beherbergt. Über das Foyer gelangen die Besucher direkt in die neue Messehalle, deren 12.000m² ÖFFENTLICHE GEBÄUDE © sop architekten, Foto: A. van Treeck © sop architekten, Foto: A. van Treeck

34 – „We Enable Great Minds and Strong Characters“ – in einer individuellen Raumstruktur und architektonischen Gestaltung konkretisiert. Diese Überlegungen führten schließlich zum Konzept eines halbrunden Baukörpers, der die Kinder mit einer einladenden und schützenden Geste empfängt und ihnen genügend Innen- und Außenraum für Wachstum und persönliche EntSeit fast 20 Jahren ergänzt die International School on the Rhine (ISR) die Schullandschaft in Düsseldorf und Neuss mit einem englischsprachigen Ganztagsschulangebot. Seit einem Jahr unterhält die Schule einen neuen erweiterten Kindergarten, der in Niederkassel angesiedelt wurde. Die mit Entwurf und Ausführung beauftragten Leckelt Architekten aus Düsseldorf entwickelten ein ungewöhnliches Halbrund, das durch großzügige und individuelle Räume überrascht. In direkter Nachbarschaft der japanischen Schule konnte der Bauherr das Grundstück der leerstehenden Ballettschule der Deutschen Oper in Erbpacht erwerben. Der marode Bestand wurde abgerissen und sollte durch ein eingeschossiges, freistehendes Solitärgebäude mit ausreichendem Außenraum ersetzt werden. Die Positionierung des Neubaus auf dem Grundstück stellte dabei eine große Herausforderung dar, da an der Südseite die Hauptstraße verläuft und an dieser Stelle eine Gartennutzung nicht sinnvoll war. Grundgedanke war ein individuelles Gebäude für Kinder, welches den Leitgedanken der ISR ÖFFENTLICHE GEBÄUDE AUSGEFÄCHERT IN DEN GARTEN Fotos: Christine Dempf Der ISR-Kindergarten in Niederkassel besticht durch seine individuellen Räume

35 Schreiner geplant wurden. Die hohe Raumhöhe ermöglichte Spielemporen und Schlafbereiche über den Sanitärräumen, die jeweils über interne Treppen mit den Gruppenräumen verbunden sind. Die Gruppenräume verfügen über interaktive Whiteboards, die spielerisches, vorschulisches Lernen fördern. Energetisch ließ sich das Gebäude als Lowtech-Gebäude konzipieren: So musste etwa die vorhandene Fußbodenheizung durch keine Klimaanlage ergänzt werden. (Beteiligte Gewerke siehe S. 102) www.leckelt-architekten.de faltung schenkt. Die gerade Längsseite wurde dabei zur Straße hin an der Ecke des Grundstückes platziert, abgestimmt auf die zwei- bis dreigeschossige Nachbarbebauung. Der zentrale Eingangsbereich empfängt seine Besucher unter einem halbrunden Vorplatz, in dem Kinderwagen und Fahrräder unter einem großen Glasdach abgestellt werden können. Ein sich anschließender, ebenfalls halbrund verlaufender Flur erschließt die vier Gruppenräume. Diese öffnen sich über große Fensterflächen großzügig in den Garten, wobei die Raumhöhe dabei analog von etwa drei auf sechs Meter ansteigt, sodass jeder Raum auch eine besondere Raumqualität erlangt. Die Sanitärbereiche befinden sich jeweils zwischen zwei Gruppenräumen platziert. Sie werden jeweils von zwei Gruppen genutzt und sind entsprechend großzügig bemessen mit direktem Zugang zum Garten. Bei denMaterialien wurde auf viel Holz und Glas gesetzt. Das große, den Baukörper weit überragende Holzdach ist in allen Gruppenräumen sichtbar. Es wurde nachhaltig und optisch ansprechend mit einer extensiven Dachbegrünung versehen. Die großen Fensterflächen wurden in einer Aluminiumkonstruktion ausgeführt. Die Holzoptik des Vinylbodens verleiht den Räumen dazu eine warme Note, genauso wie die zahlreichen individuellen Holzeinbauten, die mit dem ÖFFENTLICHE GEBÄUDE

36 der Bahnlinie ab und weist zur Verlängerung der Mühlenstraße: Hinter der transparenten Hauptfassade, die von einem weiß verputzten Band markant gerahmt wird, öffnet sich das öffentliche Foyer über zwei Etagen. Neben dem zentralen Empfang zeigt sich ein großes Fenster, durch das BesucherInnen einen Einblick in denWerkbetrieb der dahinterliegenden Produktionshalle gewinnen. Der Zugang zum Konferenzsaal im Obergeschoss erfolgt über eine breite Freitreppe. Die ebenfalls imHauptgebäude platzierte Kantine ist über zwei Ebenen ausgebildet und wird mit dem Konferenzbereich über einen Galeriegang verbunden. An dieser Galerie sind wiederum Da wo das Rheinland in das bergische Land übergeht und die Bahnstrecke Düsseldorf-Wuppertal den Ortseingang von Erkrath erreicht, liegt die neue Deutschlandzentrale der Seco Tools GmbH. Der schwedische Hersteller von Schneid- und Fräswerkzeugen für den globalen Maschinen- und Automobilbau wollte seine bereits in der Stadt vorhandenen zwei Standorte zu einem zentralen Hauptsitz zusammenführen mit der Option zukünftiger Erweiterungen für eine Europazentrale. Die schon für den Konzern vielfach tätig gewordenen Hellmeister Architekten aus Düsseldorf entwickelten ein transparentes, klar strukturiertes Gebäudeensemble, das die unterschiedlichen Funktionsbereiche Konstruktion, Produktion, Schulung und Verwaltung zu einem stimmigen Gesamtbild fügt. Das Baugrundstück, auf dem vorher eine Produktionshalle und das Schulungsgebäude des Unternehmens untergebracht waren, liegt in einem Gewerbegebiet. Einerseits grenzt es an die Bahnstrecke, andererseits liegt es direkt an einem benachbarten Waldgebiet. Der repräsentative zweigeschossige Eingangsbau wendet sich von GEWERBLICHE BAUTEN TRANSPARENTE FÜGUNG Fotos: Manos Meisen Ein Spezialwerkzeughersteller verknüpft Produktion, Verwaltung und Schulung zu einem Ganzen

37 penbüro konzipiert. Die Ausblicke weisen dabei einerseits auf das Atrium und auf der Gegenseite über den direkt angrenzenden Waldsaum. Die Produktionshalle wird durch die beiden breiten Dachoberlichtbänder mit einem hohen Tageslichtanteil belichtet. Auch hier bieten große Glasfelder Aus- und Einblicke zumAtrium und den übrigen Arbeitsbereichen. Dies spiegelt vor allem auch den Gestaltungswunsch des Unternehmens wider, eine räumliche Verschmelzung von Produktion und Verwaltung zu erreichen. www.hellmeister-architekten.de die Schulungs- und Seminarräume platziert. Hinter dem repräsentativen Empfangs- und Schulungsbereich schließt sich schließlich ein offenes, L-förmig geschnittenes Atrium an, um das die weiteren Funktionsbereiche ringförmig angeordnet liegen. Diese Gruppierung schafft klare Blickachsen zwischen den verschiedenen Funktionsbereichen und erleichtert Mitarbeitern wie Besuchern die Orientierung. Sowohl der dreigeschossig ausgebildete Verwaltungsbereich mit rund 120 Büroarbeitsplätzen als auch die 2.500m² große Produktionshalle liegen an diesem zentralen Innenhof mit fast durchgängig transparent ausgebildeten Fassaden. Alle Bereiche sind dabei baulich sowie in der Erschließung miteinander verbunden. Die Verwaltung ist in großen Teilen als offenes GrupGEWERBLICHE BAUTEN

38 gewährleistet. Eine UV-beständige Folie hinter dem Trapezblech dient demWitterungsschutz. Raffiniert sind zudem die elektrisch zu bedienenden Klappläden, die Sonnen- und Blendschutz in einem sind. Im geschlossenen Zustand bildet die Fassade eine komplett homogene Fläche. Herzstück des Gebäudes ist das zentrale, lichtdurchflutete Atrium. Alle Räume lassen sich darüber betreten und sind dadurch miteinander „vernetzt“. Zudem dient das Atrium als Treff- und Kommunikationspunkt und kann für Veranstaltungen genutzt werden. Auch die funktionale ErHuckauf Ingenieure sind immer dort gefragt, wo Highend-Lösungen in der Industrieproduktion weltweit im Spiel sind. Ein professionelles Netzwerk und die enge Zusammenarbeit im eigenen Team sind unverzichtbar, um das zusammenzubringen, was zusammengehört. Dieses Selbstverständnis der „professionellen Netzwerker“ sollte auch im neuen Firmengebäude zum Ausdruck kommen, das seinen Sitz in Langenfeld hat. René Brouns von Schwarzgold Architekten aus Essen entwickelte mit seinem Team ein darauf angepasstes Konzept, das sowohl die externe Arbeitsweise als auch die Zusammenarbeit der Ingenieure am Standort selbst beschreibt. Das Bürogebäude wird umhüllt von einer schwarzenMetallfassade, die aus gelochtemTrapezblech besteht und von zwei markanten Einschnitten durchbrochen wird. Der eine markiert den Eingang, der andere betrifft die Dachterrasse. Beide werden durch ein frisches Türkis betont, das jeweils die Bereiche hervorhebt und einen ebenso frischen wie eleganten Akzent setzt. Trotz der hohen Transparenz aufgrund des gelochten Trapezbleches ist der sommerliche Wärmeschutz GEWERBLICHE BAUTEN NETZWERK ALS LEITIDEE Fotos: Gregor Theune Das Gebäude einer Firmenzentrale in Langenfeld spiegelt die Unternehmensphilosophie wider

39 So sind die Einbaumöbel des Mitarbeiterbüros im Erdgeschoss, die Kaffeenische imObergeschoss, Schreibtische und Ablageschränke sowie der Schreibtisch des Geschäftsführers Ergebnis des intensiven Entwurfsprozesses. Wiederkehrende Holzelemente und originelle Leuchten bilden Farbakzente, die die geradlinige Einrichtung auflockern. www.schwarzgold-architekten.de schließung des zweigeschossigen Baukörpers ist hier organisiert. Die einläufige Treppe mit dem darüber angeordneten Lichtband betont den zentralen Charakter und verleiht dem Raum eine besondere Atmosphäre. Um den einheitlichen Gesamteindruck zu wahren, übernahmen Schwarzgold Architekten auch die Gestaltung des Interieurs. Ziel war es, die geradlinige Architektursprache im Inneren fortzusetzen. Dementsprechend wählten die Architekten sämtliches Mobiliar selbst aus oder entwarfen es neu. GEWERBLICHE BAUTEN

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41 Das Designkonzept, hinter dem der Projektentwickler mo.studio aus Meerbusch steht, spiegelt die Ansprüche und Bedürfnisse der Young Professionals wider – cool, lässig und in einer klaren Formensprache: Unaufgeregt schwarze Einbaumöbel treffen auf helle Fußböden und Wände und viele praktische Annehmlichkeiten in den Apartments. Im größten Studio sind neben einem bequemen Bett und Badezimmer ein Bartisch mit Barstuhl, eine gemütliche Sitzbank, ein Schreibtisch sowie ein Esstisch für Gäste und sogar ein eigener Waschraum mit Trockner. Serviced Apartments statt Hotels: Immer mehr (Langzeit-)Reisende steigen gerne in diesen eher unkonventionellen Unterkünften ab – keinWunder, wenn sie so stylish und vom Konzept so interessant sind wie beispielsweise die mo.living Studio Apartments in Neuss. Für die neue „Herberge“ unweit der Rheinwiesen und demRheinparkcenter Neuss wurde ein Bestandsbürogebäude aus den 1970er-Jahren komplett entkernt und mit modernen Fassaden und Fenster versehen. Durch den Einschnitt von drei Lichthöfen in die Bestandssubstanz sind die Innenräume nun hell und einladend geworden. Insgesamt 61 Gästeapartments sowie Gemeinschaftsbereiche vom Co-Cooking über das Co-Working bis zu Ruhezonen für gemeinschaftliches Fernsehen oder Lesen verteilen sich auf einer großzügigen Fläche von 3.000m2. Serviced Apartements gibt es schon seit den 1960er-Jahren in den USA – wobei imGegensatz zur klassischen Hotellerie hier die dienstleistungsintensiven Bereiche reduziert werden und der Fokus mehr auf Wohnatmosphäre und Gemeinschaftsflächen liegt. Wie auch immo.living. GEWERBLICHE BAUTEN LÄSSIG UND UNKONVENTIONELL Fotos: derKristof Serviced Apartments in Neuss bieten stylishes Interieur und Gemeinschaftsfeeling

42 Zeichen ganz auf Design. „Die Gäste sollen sich hier willkommen fühlen und nicht ehrfurchtsvoll durch hochflorige Teppiche wandeln“, sagt Projektleiter Oliver Herbst und ergänzt: „Es ist schon etwas Besonderes, ein Beherbergungsprojekt zu betreuen, das die Entwicklung des Gebäudes, den Entwurf, den Bau bis hin zumMöbelbau in der eigenen Schreinerei und letztlich den laufenden Beherbergungsbetrieb des Hauses in eigener Firmenhand vereint.“ www.mo-studio.de Der gestalterische Anspruch des Hauses reicht von der Fassade bis hin zum Kaffeelöffel – hier wird Wert auf Leichtigkeit und Lockerheit gelegt, bewusst als Gegenentwurf zum klassischen 3-Sterne-Hotel. Die Innenarchitektur möchte bewusst nicht in allen Bereichen perfekt und clean sein – die Technik versteckt sich nicht und soll immer unterstützen. Die öffentlichen Bereiche werden zu Gemeinschaftsbereichen, in denen gemeinsam gekocht, gegessen oder gespielt, aber auch gearbeitet werden kann. Immer mit Blick auf eine lässige Atmosphäre: Puristische Holzfußböden unter der schwarz abgehängten Industriedecke bieten die Bühne für stylishe Aufenthaltsbereiche mit modernen (Sitz-)Möbeln und in der eigenen Schreinerei gefertigten Einbauten. Auch im sehr geräumigen Fitnessbereich mit Spiegelwand und grünemTeppich stehen die GEWERBLICHE BAUTEN

44 bei späteren Sanierungen entstellt worden. Oder sie konnten einfach mal so abgerissen werden – wie das frühere, als Hochhaus konzipierte Studienhaus nahe des Landtages. Dieser nachlässige Umgang mit einem herausragenden modernen Architekten sollte sich bei der Sanierung des Schauspielhauses nicht wiederholen: Sensibel war mit dem architektonischen Erbe umzugehen und bei aller Anpassung an den heutigen Stand der Technik musste die denkmalgeschützte Bausubstanz umfänglich respektiert werden. Die charakteristische weiße Aluminiumfassade und Das nach einem großen internationalenWettbewerb im Jahr 1960 von 1965 bis 1970 errichtete Schauspielhaus von Bernhard Pfau bildet zusammen mit dem benachbarten Dreischeibenhaus eines der bedeutendsten Ensembles der Nachkriegsarchitektur. Der Bau, der vor allem wegen seiner organisch geschwungenen Form zu den modernen Architekturikonen gezählt wird, wurde von dem Düsseldorfer Architekturbüro ingenhoven architects umfassend saniert. Der Architekt Bernhard Pfau (1902–89) war in den 1950er- und 1960er-Jahren gewiss einer der wichtigsten Exponenten einer modernen, weit über das Rheinland hinaus strahlenden Nachkriegsarchitektur. In Düsseldorf, wo nach dem zweiten Weltkrieg in den Bau- und Planungsbehörden zumindest anfangs ein eher konservativer, traditionalistischer Geist vorherrschte, hatte er mit seiner modernen Haltung keinen einfachen Stand. Auch später, als es darum ging, das moderne Erbe zu pflegen und zu schützen, wurden seine Leistungen oft ignoriert: Einige seiner bedeutendsten Gebäude wie das Haus der Glasindustrie unweit von Schloss Jägerhof sind BAUKULTUR WIEDERGEWONNENE LEICHTIGKEIT Fotos: HG Esch Das sanierte Schauspielhaus zeigt eine neue Offenheit zur Stadt

45 Gebäude verschmolzene Kassenhäuschen wurde abgerissen und durch einen luftigen Glaspavillon auf dem Gustaf-Gründgens-Platz ersetzt. Ein neuer gläserner Windfang organisiert den Haupteingang neu. Ebenso wurde das bronzierte Glas im Foyer durch Klarglas ersetzt und lässt den Blick erstmals weit durch das Gebäude bis zumHofgarten mit seinenMagnolien schweifen. www.ingenhovenarchitects.com das Dach – letzteres heute begrünt – sowie die publikumsrelevanten öffentlichen Bereiche samt Beleuchtung undMöblierung wurden aufwendig saniert. Zeitgenössische Ergänzungen nehmen sich in einemmatten Schwarz vornehm zurück. Für die Wandverkleidung hat die niederländische Designerin Petra Blaisse charakterstarke Vorhänge entworfen, die abschirmen, aber auch verknüpfen. Die größte strukturelle Veränderung liegt in der Neukonzeption des Haupteingangs, dem Verweben von Schauspielhaus und Stadt: Während sich in Pfaus ursprünglichem Entwurf der Haupteingang amHofgarten befand, verlegte er ihn unter Einwirkung des damaligen Baudezernenten Friedrich Tamms auf die Seite des Gustav-Gründgens-Platzes, ohne jedoch die innere Infrastruktur neu zu planen. Das nachträglich angebaute, allerdings nie so recht mit dem BAUKULTUR

46 NEUE IMMOBILIEN IN DÜSSELDORF Auf dem 9,2 Hektar großen MetroAreal in Flingern soll ein lebenswertes, nachhaltiges Quartier der Zukunft entstehen. Der Siegerentwurf des städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbs für den Metro-Campus von acme zusammen mit Stadt Land Fluss und Kieran Fraser Landscape Design kreiert auf herausragende Weise eine vielschichtige, urban gemischte Stadtlandschaft mit einer prägnanten baulich-räumlichen Struktur und eigenständiger Identität. Vier neu geschaffene öffentliche Quartiersteile werden dabei entstehen, bestehend aus sowohl existierenden als auch neuen Gebäuden. Vielfältige Nutzungen gruppieren sich um den zentralen Campus-Platz – das Herzstück des neuen Viertels und die Schnittstelle zwischen der bestehenden Hauptverwaltung und der Neubebauung. Die westlich verlaufende Green Lane ist ein kommerzielles, soziales Quartier und erschließt die südlichen Metro-Gebäude. Das Parkquartier ist ein Ort des Wohnens und Arbeitens im Kiez. Das Gartenquartier sieht eine schützende Randbebauung und Punktbauten mit Schulen, Kindergarten, privaten und gemeinschaftlichen Grün- und Freiflächen sowie öffentlich nutzbaren grünen Dächern vor. www.metroag.de An der Völklinger Straße unweit des Düsseldorfer Medienhafens wird weltweit die größte Werbe- und Medienagentur WPP mit über 2.500 Mitarbeitern Quartier im neuen Campus Mizal beziehen. Der von dem Düsseldorfer Büro Codic entwickelte und von dem Architekturbüro Eller + Eller gestaltete Gebäudekomplex sieht insgesamt 34.000m² Nutzfläche vor, auf denen Flexibilität und Kommunikation, aber auch Nachhaltigkeit und Effizienz besonders großgeschrieben werden. So lässt sich etwa die Gebäude- und Raumeinteilung besonders flexibel handhaben: Den Nutzern wird durch größtmögliche Brandabschnitte eine offene Plattform von bis zu 3.200m² ohne notwendige Unterteilungen geboten. Unterschiedliche Gebäudetiefen ermöglichen zudem eine effiziente Umsetzung verschiedenster Workplace-Konzepte. Für eine hohe Aufenthaltsqualität sorgen zudem über 3.600m² begehbare und intensiv begrünte Dachlandschaften mit Panoramablick. Ein vollautomatisiertes Parksystem, aber auch eine effiziente Closed Cavity Facade machen das Mizal zu einem besonders nachhaltigen Gebäude, zertifiziert mit einem „excellent“ BREEAM-Rating. www.mizal.de www.projektentwicklung-immobilien.de QUARTETT FÜR LEBENDIGKEIT Visualisierungen: Metro Der Metro-Campus wird ganz urban und grün CAMPUS FÜR NEW WORK Visualisierungen: Codic Development Das Mizal schafft Raum für vernetztes Arbeiten

47 NEUE IMMOBILIEN IN DÜSSELDORF Nachhaltige, zukunftsorientierte Büroflächen entwickelt die Hamburger Quantum Projektentwicklung mit dem Bon5 imHerzen von Golzheim. Der achtgeschossige Büroneubau in repräsentativer Ecklage sorgt nach Plänen des Hamburger Architekturbüros Störmer, Murphy and Partners für eine klare Adressbildung. Egal ob Einzel-, Gruppen- oder Open-Space-Büros oder innovative Bürokonzepte mit Remote- und Präsenzanteilen – nachhaltige, flexibel für jedes Nutzerbedürfnis gestaltbare Büroflächen stehen im Fokus. Die Ausstattung mit akustisch wirksamen Hybridsegeln zur Versorgung mit 100 Prozent frischer Außenluft, Heizung und Kühlung sowie ergänzend dazu öffenbare Fenster zur natürlichen Lüftung in jedem Büroraum sorgen für maximales Wohlbefinden zukünftiger Nutzer. Großzügige Dachterrassen mit tollem Ausblick über die Stadt kommen ergänzend hinzu. Zukunftsorientierte Mobilitätsformen wie E-Pkw und -Fahrrad werden durch eine große Anzahl von E-Ladestationen unterstützt, für Fahrradfahrer stehen neben komfortablen Stellplätzen auch Duschen auf jeder Etage zur Verfügung. www.bonneshof5.de www.quantum.ag Inmitten des Düsseldorfer Central Business Districts „CBD“ bricht mit dem exklusiven Neubauprojekt New H ein neues Zeitalter für anspruchsvolle Unternehmen an. Das hochwertige Büro- und Geschäftshaus in der Heinrich-Heine-Allee 20–22 prägt die prominente Meile und spiegelt zugleich die exklusive Spitzenlage zwischen Kö, Hofgarten und Rhein, Opernhaus, Oberkassel und Bankenviertel wider. Auf sieben Etagen entwickeln die Wiener 6B47 Real Estate Investors nach einem Entwurf von HPP Architekten über 2.800m² Büro- und Geschäftsflächen mit innovativen Raumkonzepten von Einzel- oder Kombibüros bis hin zu großflächigen Open Spaces. Großzügige Räume mit 3m Deckenhöhe, bodentiefe Fenster und hochwertige Materialien wie Naturstein und Glas schaffen dabei ein elegantes und repräsentatives Ambiente. Die abgestufte Gebäudeform ermöglicht zudem auf jeder Etage eine Vielzahl von Außenräumen: intime Balkons zur Hofseite und eine umlaufende Dachterrasse im 5. und 6. Obergeschoss mit Panoramaausblicken über die Stadt. Die innovative Haustechnik mit Schall- und Sonnenschutz, ein nachhaltiges Energiekonzept mit Heiz- und Kühldecken sowie ein vollautomatisches Parksystemmit Stellplätzen für Pkw und Fahrrädern komplettieren das Angebot des New H. www.6b47.com www.new-h.com OFFICES FÜR MORGEN Visualisierungen: Quantum Immobilien Das Bon5 setzt auf Flexibilität und Dachterrasse ELEGANZ IM URBAN STYLE Visualisierungen: 6B47 Real Estate Inverstors Das New H bietet zentral hochwertige Büroflächen

48 IMMOBILIEN und Kollaboration auf der einen Seite sowie zur Konzentration auf der anderen Seite – gefragt. Da aufgrund der Standortbedingungen eine klassische Campusstruktur nicht möglich war, entstand das Konzept des Vertical Campus. Ein Zukunftsmodell, das Maßstäbe setzt und schon früh den erstenMieter überzeugt hat. So konnten bereits 2019 rund 90Prozent der Flächen an PwC vermietet werden. Durch die vertikale Anordnung der typischen Campusflächen entstehen zwei- bis dreigeschossige Atrien, die sich an der Fassade ablesen lassen und das kommunikative 16 Geschosse auf 60 Meter verteilt – amKennedydammwächst mit Eclipse ein neues Bürogebäude in den Himmel, das es im vergangenen Jahr bereits auf die Shortlist des World Architecture Festival Award geschafft hat. Realisiert wird das Projekt in einem Joint Venture zwischen dem Düsseldorfer Projektentwickler „die developer Projektentwicklung“ und einem Staatsfonds aus Middle East. Neben dem städtebaulichen Mehrwert standen bei der Planung die Bedürfnisse der zukünftigen Nutzer sowie ökologische Nachhaltigkeit besonders im Fokus. Gemeinsam mit HPP Architekten und UN Studio wurden die Anforderungen an moderne Bürowelten für die Zukunft in diversen Workshops definiert. Das Ergebnis: Büros sollten unter anderem auch die Unternehmenskultur stärken, Mitarbeiter binden und ein gesundes Arbeiten fördern. Bereits vor Beginn der arbeitsweltverändernden Pandemie kamen Projektentwickler und Architekten zu dem Schluss, dass man den neuen Anforderungen am besten mit einem Bürocampus gerecht werden kann. Statt einer klassischen Zellenstruktur ist mehr und mehr ein Zusammenspiel aus verschiedenen Soft Zones – zur Kommunikation GEBAUTE ZUKUNFTSIDEE Visualisierungen: Urban Soul GmbH Vertikaler Bürocampus erfüllt die Anforderungen der Arbeitswelt von morgen Anzeige

49 IMMOBILIEN erhalten, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen – unter anderem die Errichtung einer Photovoltaikanlange auf dem Dach, die Implementierung einer smartengine-Technologie sowie ein Mobilitätskonzept inklusive eigener Fahrradgarage mit über 200 Fahrradstellplätzen sowie knapp 50 Ladepunkten für Elektroautos. Die Fertigstellung ist bereits Ende 2022 geplant. Noch frei sind die Büroflächen im 13. und 14. Obergeschoss. www.diedeveloper.de Rückgrat des Gebäudes bilden, indem sie inspirierende Raumwelten mit vielfältigen Innen- und Außenraumqualitäten verbinden. Im 13. und 15. Obergeschoss entstehen zudem großzügige Dachterrassen mit einem spektakulären Blick über die Stadt und den Rhein. Für hohe Flexibiliät in Sachen Bürokonzepte sorgen die übrigen Regelflächen, die Open Space Bereiche ebenso zulassen wie Zellenstrukturen und Einzelbüros. Um demThema Nachhaltigkeit gerecht zu werden und um die DGNB Platin Zertifizierung zu Anzeige

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