CUBE Düsseldorf · 02|21

92 zu Missverständnissen auf der Baustelle. Seit geraumer Zeit vollzieht sich indes ein Paradig- menwechsel: Von einer zweidimensionalen auf eine dreidimensionale Veranschaulichung – also hin zu einem digitalen Visualisierungsmodus. Die Voraussetzung hierfür bilden sogenannte 3D-CAD-Programme wie ArchiCad, Revit, SketchUp oder Rhino, mit denen sich zusätz- lich viele verschiedene Materialien und Texturen abbilden lassen. Diese Planungssoftwares fallen sehr häufig im Zusammenhang mit dem sich langsam etablierenden BIM-Prozess (Building InformationModeling), dessen Implementierung mitunter über den Auftragszuschlag entscheidet. Letztendlich zeigt der erstellte Entwurf in 3D nicht nur ein realitätsnahes Rendering, er bildet darüber hinaus die Basis virtuell begehbarer Ge- bäudemodelle. Hierbei handelt es sich um com- putererzeugte Simulationen, die das spätere Haus möglichst fotorealistisch und maßstabsgetreu wiedergeben. Begehen lässt sich solch einModell mittels VR-Brille, die die originalgetreue Kon­ struktion immersiv widerspiegelt. Während des Vergegenwärtigt man sich einmal den Markt virtueller Planungstools und -programme, wird eines deutlich: Es ist ein Unterschied, ob es sich lediglich um das Ausprobieren infrage kommender Einrichtungsgegenstände für das neue Heim handelt oder um eine doch sehr viel komplexere Gebäudekonstruktion. Heutige Wohnungen, Ein- oder Mehrfamilienhäuser als Neu- bzw. Umbau zu planen, bedarf in der Regel noch immer der Unterstützung eines Architek- ten. Mit Hilfe seiner Fachkompetenz münden die Wünsche des Bauherrn in einen zu realisie- renden Entwurf. Was zunächst am Computer in Form einer 2D-Entwurfsplanung geschieht, endet allerdings überwiegend auf klassischem Wege auf einer großformatigen Papierrolle. So präsentieren die Architekten zumeist das Ergeb- nis ihrer Arbeit. An dieser Stelle steckt oft der Teufel imDetail. Durch die kaum verständlichen Planskizzen wandelt sich die Vorfreude des Bau- herrn ob seines verminderten Vorstellungsver- mögens eher ins Gegenteil. Hinzu kommt, dass das Konzept gleichzeitig als Grundlage für die Realisierung des Bauvorhabens dient. Das führt bei so manchen beteiligten Gewerken obendrein © SketchUp/Im Maßstab 1:1 3D Modell © Hegias AG/VR-Projektion eines zukünftigen Hauses © Kaldewei/Architektenplaner mit BIM Dateien AUGMENTED REALITY VIRTUELL PLANEN UND VISUALISIEREN Baupläne verstehen, begehen und in Echtzeit anpassen

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