CUBE Düsseldorf · 02|21

44 rung gewachsen sind und dazugelernt haben. Wenn unsere Arbeit sich immer wiederholen würde, würden wir das als Stillstand sehen. Die Welt um uns herum ändert sich permanent und damit auch unsere Aufgaben. Sie sind innerhalb eines kurzen Zeitraumes sehr schnell gewach- sen und wachsen auch weiter. Was genau steht hinter dem stetigen Wachstum? Ein Stück weit ist es die Neugier. Wir haben uns zunächst nur auf den Retailbereich konzentriert. Wir haben aber mit der Zeit gesehen, dass auf dem Gebiet nur ein begrenztes Wachstum möglich ist und wollten in unserer Entwicklung nicht stehen bleiben. Neben dem anfänglichen Fokus Retail haben wir unser Repertoire dann auch auf die Bereiche Office, Gebäuderevitalisierung, Gastronomie, Hotels und Fitnesscenter erweitert und es kommen stetig neue Bereiche dazu. Man muss also bereit sein zumWachsen. Was uns natürlich heute in dieser schwierigen Zeit enorm hilft, da wir mit demUnternehmen auf vielen verschiedenen Beinen stehen. Der stationäre Handel ist in der aktuellen Situation sehr unter Druck. Was muss der zukunftsfähige Handel als stationäres Retailkonzept beinhalten, um der Online-Konkurrenz gewachsen zu sein? Er muss Aufenthaltsqualität bieten. Der Kunde muss nicht nur aus der Notwendigkeit heraus den Laden betreten, sondern dort gerne verweilen wollen. Es braucht eine Durchmischung von Retail, Gastronomie und anderen Angeboten, was wir auch schon vereinzelt sehen können. Ein CUBE: Ihr Firmenname lautet Schwitzke Project, war das „Project“ schon immer Teil Ihrer Firmierung oder eine strategische Namens- änderung? Karl-Heinz Schwoll: Unsere Firma wurde vor 19 Jahren gegründet, zunächst unter demNamen Construction Network. Unsere damalige Mutterfirma, Schwitzke & Partner, gründete Construction Network als Tochterfirma, um den Bereich des Ladenausbaus für sich zu erschließen. Wir wurden dann nach mehreren Jahren, als wir eine bestimmte Größe erreicht hatten, aus demDasein der Tochterfirma losgelöst und in die Schwitzke Gruppe mit eingegliedert. Dabei war das Ziel, zu verdeutlichen, dass der Bereich Retail und Ladenausbau zur Expertise der Schwitzke Gruppe gehört. Das Ziel der Gruppe war von Anfang an, dass jede der Firmen eigenständig auf demMarkt agieren und sich behaupten kann. Insofern war die Änderung des Namens sicherlich strategisch. Sie konzentrieren sich auf das Bauen im Bestand. Wo liegt hier für Sie der besondere Reiz? Jedes Projekt ist eine neue Herausforderung. Es gibt sicher Routinen, aber wenigWiederholungen. Jeder Bestand ist anders und in jeder Gebäudesub- stanz finden wir neue funktionale, gestalterische und technische Aufgaben. Wir kommen aus demRetailbereich, wo hauptsächlich im Bestand gebaut wird. Das war unser Schwerpunkt und ist mittlerweile Teil unserer DNA als Unternehmen. Mit der Zeit haben wir unser Tätigkeitsfeld Projekt für Projekt erweitert und damit haben wir uns immer neuen Anforderungen gestellt. Wir konnten beobachten, wie wir mit jeder neuen Herausforde- Karl-Heinz Schwoll Karl-Heinz Schwoll studierte nach seiner Tischlerlehre Innenar- chitektur an der FH Düsseldorf. Es schlossen sich diverse Aus- landsaufenthalte an. Zunächst konzentrierte er sich auf Retail Design und entwarf für den Einzelhandel. 1994 wechselte er als Abteilungsleiter zu Schwitzke & Partner und setzte in den folgen- den Jahren vor allem Store-Konzepte für die Mode-, Finanz- und Touristikbranche um. 2006 übernahm Karl-Heinz Schwoll nebenWolfgang Sigg die Ge- schäftsführung der Schwitzke Project GmbH. Gemeinsam bauten sie die Firma zu einem Unternehmen aus, das national und inter- national komplexe Bauvorhaben im Bestand realisiert, und erwei- terten den Tätigkeitsschwerpunkt systematisch um Projekte aus den Bereichen Shoppingcenter, Gebäuderevitalisierung, Büro, Fitnesscenter, Gastronomie und Hotel. © Nick Wolff INTERVIEW DIE MÖGLICHMACHER Anspruchsvolle Bauprojekte im Bestand sind die DNA von Schwitzke Project

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