CUBE Berlin · 04|22

04|22 GEWERBLICHE BAUTEN Gläserne Turmlandschaft – Stream – ein auffälliges Bauwerk im Quartier Mediaspree INNENARCHITEKTUR Genial durchdacht – Ein Raummöbel mehr – einige Wände weniger – fertig! LICHT SPEZIAL Homeoffice im rechten Licht – Von retro bis modern – große Auswahl an schönen und funktionalen Leuchten KUNST UND KULTUR I do You – Monica Bonvicini im Kulturforum, Neue Nationalgalerie www.cube-magazin.de Das Berliner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart © HG Esch INTERVIEW mit Hadi Teherani und Andreas Schulz

3 HAUS IM HAUS ZUM SELBERBAUEN – In einer Industriehalle versteckt sich ein „House in Progress“ 4 WOHNEN AUF DEM DACH – Dachausbau und Frischzellenkur für ein Gründerzeithaus 7 DAS UR-HAUS – Ein archaisch anmutendes Ziegelhaus in Marienwerder 10 WOHNEN STATT PARKEN – Ein nostalgisch anmutendes Wohnhaus in einem Hinterhof 13 BAUWENDE PUR – Zwei richtungsweisende Nullemissionshäuser in Hohenschönhausen 16 JEDE SEKUNDE ENERGIE – CUBE im Gespräch mit dem Architekten Hadi Teherani 18 ÖKOLOGISCH UND SOZIALVERANTWORTLICH – Höchste DGNB-Auszeichnung für Büroturm 20 VARIABEL FLEXIBEL WANDELBAR – Erweiterungsbau einer Grundschule in Zepernick 22 GLÄSERNE TURMLANDSCHAFT – Stream – ein auffälliges Bauwerk im Quartier Mediaspree 24 NACHHALTIG IST DAS NEUE NORMAL – Büro- und Verwaltungsgebäude Edge Suedkreuz Berlin 27 GRÜNER ARBEITEN – Ruine mit Neubau vereint zu einer grünen Arbeitsoase 30 FAR BEYOND STANDARD – Neues Hotel in Charlottenburg trägt den Namen der Porzellanmanufaktur KPM 34 NEUE IMMOBILIEN in und um Berlin 37 BACK TO THE FUTURE – Vintage ist in – dies macht sich eine Interior Designerin zunutze 42 GENIAL DURCHDACHT – Ein Raummöbel mehr – einige Wände weniger – fertig! 44 DAS BLAUE WUNDER – Eine Brotmanufaktur soll Kunden mit ihrer Farbigkeit magisch anziehen 46 HOMEOFFICE IM RECHTEN LICHT – Leuchtenvielfalt – von retro bis modern 48 FASZINATION GLÜHBIRNE – Der Lichtpoet Ingo Maurer entwarf 1966 den Pop-Art-Klassiker „Bulb“ 50 DIE KUNST DER GUTEN LICHTPLANUNG – Ein Gespräch mit dem Lichtdesigner Andreas Schulz aus Bonn 54 NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN – Feuerstellen im Supersize-Look – Der Inbegriff von Stil und Luxus 62 BRASILIANISCHES LEBENSGEFÜHL – Die Familienmanufaktur Brasilheroe fertigt vielseitige Sitzsäcke 66 DAS FESSELNDE RESTAURANT – theNOname ist experimentierfreudig und lustorientiert 68 I DO YOU – Monica Bonvicini im Kulturforum, Neue Nationalgalerie 70 IMPRESSUM 74 Wohngebäude Interview Mixed-Use-Gebäude Öffentliche Gebäude Gewerbliche Bauten Immobilien Innenarchitektur Licht Spezial Möbelklassiker Interview Kamine und Öfen Design aus Berlin Restauranttipp Kunst und Kultur Impressum In einer Industriehalle versteckt sich ein „House in Progress“ – Seite 4. Ruine mit Neubau vereint zu einer grünen Arbeitsoase – Seite 30. Eine Brotmanufaktur soll Kunden mit ihrer Farbigkeit magisch anziehen – Seite 46. INHALT

4 liegen klar auf der Hand: Die Auftraggeber:innen sind nicht finanziell überlastet mit einem kompletten Neubau, sondern können gewissermaßen inModulbauweise Anbau für Anbau hinzufügen. „Where the Wild Morels Grow“ ist der Name des von c/o now projektierten Wohnhauses. Zum Garten hin ist es mit zwei Schiebetoren großzügig öffenbar – als witterungsfeste, nicht temperierte Klimahülle für ein beheizbares Kernhaus. AusEine weiße Werkhalle aus vorgefertigten Industriebaustoffen steht auf einem Grundstück in Schmergow, westlich von Berlin. Dort hat es eine Familie hin verschlagen, da in der Hauptstadt keine Wohnung für Menschen mit durchschnittlichem Einkommen mehr zu finden ist. Mithilfe des Architekturbüros c/o now aus Berlin waren sie mutig genug, quasi auf der grünenWiese eine vorfabrizierte Halle in Holzbauweise, verkleidet mit weißemTrapezblechen, aufzustellen, die es in sich hat. Der Tradition der französischen Architekten Lacaton & Vassal oder Jourda & Perraudin folgend, die bereits in den 1980er- und 90er-Jahren mit ihren sozialen Ideen, z. B. industriell gefertigte Gewächshäuser als Ausbauhäuser zu verwenden, Aufsehen erregten, wagt es hier eine Kleinfamilie zusammen mit einem jungen Architekturbüro, ein Zuhause als „work in progress“ in der Werkhalle zu bauen. Ein 90m² großes Kernhaus aus monolithisch gemauertenWänden im Erdgeschoss sowie einer Holzständerkonstruktion im Obergeschoss ist der Anfang des Eigenheims, das peu à peu weiterwachsen kann. Ob die Hülle dann fällt oder bleibt, sei zunächst dahingestellt. Die Vorteile WOHNGEBÄUDE HAUS IM HAUS ZUM SELBERBAUEN In einer Industriehalle versteckt sich ein „House in Progress“ Fotos: Zara Pfeifer

5 Durch das Angebot einfacher Weiterentwicklungs- und Rückbaumöglichkeiten versucht c/o now, die im ländlichen Raum überproportional verbreitete typologische Beschränkung auf das typische Einfamilienhaus zugunsten anderer Wohnformen zu durchbrechen. Diese beeindruckende Idee wurde vor Kurzem für die Shortlist DAM Preis 2023 nominiert. (Beteiligte Gewerke siehe S. 72) www.co-now.eu gehend von dessen 90m² Wohnfläche auf zwei Ebenen, zu denen noch insgesamt 65m² „Loggia“ und Terrasse sowie 60m² Indoor-Garten kommen, kann das Haus bei einer überbauten Fläche von 200m² (teilversiegelt) bis maximal 400m² Wohnfläche in Eigenleistung ausgebaut werden. Während man sich in den kälterenMonaten auf das Kernhaus zurückzieht, erweitert sich das Haus in der restlichen Zeit in die teilweise bepflanzte Klimahülle: Der Esstisch steht in der Halle, die Kinder spielen, obwohl es regnet, doch an der frischen Luft. WOHNGEBÄUDE

Kantstraße 17 • Berlin-Charlottenburg • living-berlin.com DAS ZUHAUSE FÜR INTERIOR DESIGN IN BERLIN. Markenvielfalt in über 40 Stores. CYPRIS MIRROR © Nina Mair Architecture + Design Auping Store | Bang & Olufsen | Bauwerk Parkett | BoConcept | BRETZ | bulthaup minimum | C. Bechstein Centrum | Casa Einrichtungen | Die Palme | FENNOBED | ferro | FraaiBerlin | Kanthaus Einrichtungen | Kerana | Kiran Kelim & Teppich Kunst | Lambert | LARS LEPPIN | LEOLUX BOUTIQUE L.O.M. Interior | Lichthaus Mösch | Ligne Roset | Maison Einrichtung | markilux | Max Schlundt Kultur Technik | minimum einrichten | möve | Nicoleta Berlin Art Gallery | Niessing | Nyhues | Poggenpohl by BROCK + STEPHAN | Roche Bobois | ROLF BENZ HAUS | Samland Interior Design | SieMatic | TEAM 7 | Tobias Grau | USM Vitra Store by minimum | Zweiffel Einrichtung | 11 Rooms

7 abschluss mit einer Scheinattika sollte ebenso erhalten bleiben. Im Dachgeschoss entstanden eine Dreizimmer- und eine Vierzimmerwohneinheit, deren Wohnbereiche sich mit Dachterrassen zum Platz nach Süden orientieren, während Schlaf- und Kinderzimmer zum ruhigeren Hof oder über dem Seitenflügel nach Osten liegen. Esszimmer, Elternschlafzimmer und Küche liegen ebenfalls unmittelbar an den Terrassen. Die Wohnungen sind jeweils klar inWohn- und Schlaftrakt geglieIn einem spätgründerzeitlichen Wohn- und Geschäftshaus am Prenzlauer Berg wurde der bestehende Dachstuhl abgetragen, um unter weitgehender Rekonstruktion der historischen Fassadengliederung ein neues Dachgeschoss zu Wohnzwecken zu errichten. Auch der Fassade wurde möglichst originalgetreu ihre ursprüngliche Gliederung zurückgegeben und auf der Rückseite des Gebäudes ein außenliegender Fahrstuhlturm angebaut. Das Grundstück liegt in Mittellage an der nördlichen Kante eines begrünten Platzes und ist somit mit seiner Vorderseite nach Süden hin ausgerichtet. Von dem ursprünglich U-förmigen, viergeschossigen Haus ist seit dem Krieg nur noch das Vorderhaus und der linke Seitenflügel erhalten. Und auch der einst üppige Fassadenschmuck wurde abgeschlagen. Das Haus wurde in massiver Bauweise mit Holzbalkendecken errichtet. Nach dem Dachausbau verfügt es nun über fünf Geschosse. Zur Umsetzung des Dachausbaus musste der bestehende Dachstuhl abgetragen und neu errichtet werden. Der Dachaufbau wurde so geplant, dass er vollständig innerhalb der bauzeitlichen Kubatur liegt. Der FassadenWOHNGEBÄUDE WOHNEN AUF DEM DACH Fotos: Andrew Alberts Dachausbau und Frischzellenkur für ein Gründerzeithaus

8 zur Geltung bringt und die Einzelbereiche gliedert, während das über Eck mit demMasterbad verbundene Schlafzimmer separat und privat mit eigener Terrasse dem Hof zugewandt liegt. Die größere Vierzimmerwohnung erstreckt sich vom Vorderhaus in den Seitenflügel. Auch hier ergibt sich ein großzügiger Raumzusammenhang zwischenWohn- und Essbereich mit Blickbeziehung zwischen platz- und hofseitigen Terrassen. (Beteiligte Gewerke siehe S. 72) www.kaupwiegand.de dert und verfügen über kleine Gäste-WCs und Abstellräume. Der zentrale Innenraum hinter dem Frontispiz ist der kleineren Dreizimmerwohnung als Wohnraum zugeordnet und wird neben den Giebelfenstern bodentief seitlich über die Terrasse belichtet. In Verbindung mit Eingangsbereich, Garderobe und Gäste-WC sowie dem hinter der Terrasse angeordneten Koch- und Essbereich entsteht somit ein großzügiger Raumzusammenhang mit Rundlauf um die bestehende Schornsteingruppe, der die räumlichen Vorzüge der Dachsituation angemessen WOHNGEBÄUDE

Fotograf: Constantin Meyer, Interior: Design Post Köln MADE TO TOUCH. DESIGNED TO CONTROL. DER SMARTE KNX RAUMCONTROLLER. In der Region Berlin / Brandenburg erhalten Sie JUNG Produkte über: Reiner Brajeska GmbH ·An den Dünen 3 ·16515 Oranienburg BRAJESKA.DE · JUNG.DE/LS-TOUCH

10 Ost- und Westwand ab. Alle aus feuerverzinktenWalzstahlprofilen gefertigten Fenster liegen hinter Lochmauerwerk verborgen, das Ausblick und Lichteinfall filtert. Auch im Innern ist das Sichtmauerwerk aus recycelten Klinkern für den Einraum bestimmend. Ein großes Möbel aus weiß geöltem Birkensperrholz bildet Gästealkoven, Küchennische und Kinderempore unter Vergangenes und Verborgenes transformiert der Berliner Architekt Tillmann Wagner im sogenannten Sediment-Loft Marienwerder. Es entstand ein „Ur-Haus“ aus recycelten Ziegelsteinen imReichsformat. Geborgen haben sie die Bauherren aus der Ruine der alten Remise des Großvaters als Baumaterial und Erinnerung. Die in unterschiedlichen Farbtönen schimmernden Ziegel wurden in verschiedenen Mauerwerksverbänden und -schichtungen neu vermauert. Die Profilierung der steinernen Außenhaut des Einraumhauses übersetzt so die sedimentartige Baugrundschichtung des Ortes in die Architektur des Ferienlofts. Auf 41m² hat Tillmann Wagner ein Haus entworfen, das durch die plastische Modulation der Außenwand die wesentlichen Orte des Hauses generiert und artikuliert: Nach Süden ist sie unter das Satteldach zu einer Eingangsloggia eingezogen, mit Zedernholz beschlagene Schiebe- und StahlGlastore öffnen das Eichendielendeck des großen Einraums; nach Osten ausgerichtet ist ein Seitenrisalit, nach Norden kragt die zentrale, gemauerte Sitzbank als Erker aus. Die beiden Schlafalkoven zeichnen sich durch Versatze in WOHNGEBÄUDE DAS UR-HAUS Fotos: Twarc Ein archaisch anmutendes Ziegelhaus in Marienwerder

11 materialisiert. Er sucht das Wesen hinter den Dingen und kommt wie bei seinem SedimentLoft schließlich beim Kreislauf der Dinge und der Natur, am Ursprung an. Auch die Jury des Fritz-Höger-Preises, der für besondere Ziegelbauten vergeben wird, erkannte, dass es sich hier um ein besonderes architektonisches Kleinod handelt und würdigte das „Ur-Haus“ 2020 mit der Auszeichnung „Winner Special Mention“. www.tillmannwagner.de dem Dachzelt aus. Durch runde Oberlichter in der Dachfläche wandern Sonnenkreise über den Tag durch den Loftraum. Das Regenwasser der Dachflächen wird in einem Betonwasserbecken aufgefangen zur Bewässerung des Gartens. Ein Holzofen dient zumKochen und schützt bei Bedarf vor Kälte. In gewisser Weise entschleunigt so die Archaik des Ferienlofts den Städter für das Leben auf dem Lande. Die Arbeit von TillmannWagner tritt im besten Sinne aus der Zeit, indem sie das Alltägliche mit demGrundsätzlichen in Berührung bringt und architektonisch WOHNGEBÄUDE

Brock + Stephan oHG · LIVING BERLIN · Kantstraße 17 · 10623 Berlin · Tel. 030 / 315 151 60 Brock & Stephan Einbauküchen GmbH · Bundesallee 155 · 10715 Berlin · Tel. 030 / 853 80 55 Küchenatelier Roseneck GmbH · Hohenzollerndamm 110a · 14199 Berlin · Tel. 030 / 826 50 55 www.kuechenimstilwerk.com FIRST IN GERMAN LUXERY KITCHEN ARCHITECTURE POGGENPOHL.COM

13 des Hauses sind die öffentlichen Bereiche mit Eichenholzböden und die Wände mit lokalem Muschelkalkstein versehen, um eine klare Trennung mithilfe unterschiedlicher Materialien zu erzeugen. Das Baugeschehen fand unter erschwerten Bedingungen statt, da man feststellen musste, dass der Grundwasserstand sehr hoch war, was entsprechende aufwendige Massnahmen zur Wasserhaltung erforderlich machte. Ein Beweissicherungsverfahren musste vorgenomIm beliebten Szeneviertel Schöneberg wurde in einer ruhigen Hinterhoflage, einem ehemaligen Garagenhof, ein Mehrfamilienhaus als Solitär errichtet. Eine hohe Wohnqualität wurde von Anfang an angestrebt. Um dieses Ziel zu erreichen, und dem daraus entstehenden Anspruch gerecht zu werden, blieben die schützenswerten Bäume auf demGrundstück erhalten, was einen erheblich höheren Aufwand bedeutete. Zusätzlich wurde zugunsten des Grünflächenanteils auf demGrundstück ein Großteil der Pkw-Stellplätze in das Untergeschoss verlegt, weshalb der Bau einer Tiefgarage erforderlich war. Der Entwurf des Gebäudes stammt von Stephan Höhne Architekten aus Berlin und wurde gemeinsammit LMT3 Architekten aus München umgesetzt. Die Fassade des vierstöckigen Gebäudes geht auf den älteren Gebäudebestand der Umgebung ein, indem deren Putzstrukturen und Fassadenbänder adaptiert werden und so die Gebäudehülle zoniert. Um die Grünflächen als Hausbewohner:innen auch von innen genießen zu können, wurden die Grundrisse offen und mit großzügigen Balkon- und Terrassenflächen geplant. Im Innern WOHNGEBÄUDE WOHNEN STATT PARKEN Fotos: Joerg Hempel Ein nostalgisch anmutendes Wohnhaus in einem Hinterhof

14 gerundeten Balkone mit ihren schmiedeeisernen Aufsätzen wirken sehr nostalgisch. Mit seinem U-förmigen Grundriss fügt sich das Gebäude gut in die Nachbarschaft ein und könnte – sähe es nicht so blendend weiß und neu aus – durchaus für ein Haus gehalten werden, das hier schon lange steht. www.lmt3.de www.stephan-hoehne-architekten.de men, d. h. ein Gutachter musste eingeschaltet werden, der zu dem Schluss kam, dass ohne eine Weiße Wanne nicht weitergebaut werden könne. Darüber hinaus musste angesichts der beengten Innenhofsituation die Baustelleneinrichtung auf der öffentlichen Straße vor demGrundstück aufgebaut werden und jedes Bauteil mit dem Kran über das Dach des Vorderhauses gehievt werden. Kleinere Baustellengeräte, die schmal genug waren, wurden extra eingesetzt. Trotz all dieser Handicaps und trotz der eingeschränkten Arbeitsstunden zum Lärmschutz der Nachbarn, wurde das Mehrgeschosswohnhaus innerhalb der geplanten Terminschiene und zu den vereinbarten Kosten erfolgreich fertiggestellt. Bodentiefe Fenster und große Balkone sorgen für lichtdurchflutete Wohnräume. Die WOHNGEBÄUDE

16 hier 41 Ein- bis Fünfzimmermietwohnungen, wovon 20 barrierefrei nutzbar und neun Wohnungen rollstuhlgerecht sind. ImVorderhaus gibt es sogar eine Cluster-Wohnung mit elf Zimmern für betreutes Wohnen. Durch die Anordnung der beiden Häuser entsteht ein Innenhof mit Grünanlagen, der von allen Bewohner:innen genutzt werden kann. Es gibt Sitzbereiche, Grünanlagen und Fahrradabstellplätze, auch Spielplätze für Kinder sind Brav stehen die kleinen Einfamilienhäuser mit ihren großen Gärten in Reih und Glied in der Schleizer Straße in Alt-Hohenschönhausen. Zum Großteil stammen sie wohl noch aus DDR-Zeiten. Als neue Nachbarn gesellen sich nun zwei Neubauten ganz besonderer Art hinzu: Es handelt sich um klimapositive Nullemissionsgebäude, die bereits vom TÜV als solche zertifiziert wurden und beimWettbewerb KlimaSchutzPartner, den Berlin alljährlich veranstaltet, 2021 als Partner der Kategorie A ausgezeichnet wurden. Der Entwurf für die beiden Wohnhäuser stammt von Peter Ruge Architekten, einem Büro, das sich seit Jahren für klimabewusstes Bauen einsetzt. Die beiden Häuser wurden in offener Bauweise als Holzhybridgebäude errichtet. Der Sockel der Viergeschosser sowie die tragenden Teile, die Wände und Decken bestehen aus Ortbeton und Betonfertigteilen. Die Außenfassaden der Obergeschosse sind als vorgefertigte großformatige Holztafelelemente gefertigt und wurden vor Ort aufgebaut. Dazu gehören gebrauchsfertige Fenster mit außenliegendem Sonnenschutz und einer Absturzsicherung. Insgesamt entstanden WOHNGEBÄUDE BAUWENDE PUR Fotos: Janina Heppner Zwei richtungsweisende Nullemissionshäuser in Hohenschönhausen

17 die effiziente Nutzung von Biogas in Kraft-Wärme-Kopplung und zusätzlicher Solarenergie aus der Photovoltaikanlage auf dem Dach erreicht. Mehr Superlative in puncto klimabewussten Bauens gibt es kaum. Daher wurden die beiden vorbildlichen Gebäude bei der Preisvergabe im letzten Jahr verdientermaßen mit der höchsten Kategorie ausgezeichnet. www.peter-ruge.de vorhanden. Es wurde darauf geachtet, dass die Mieten erschwinglich sind und die Mischung der Mieter:innen sozialverträglich ist. Die Architekten haben an alles gedacht: Auch bei allen anderen Baustoffen, die zum Einsatz kamen, wurde auf die Ökobilanz geachtet. Die begrünten Dächer dienen als Retentionsdächer. Sie dienen der Speicherung von Regenwasser und kühlen das Gebäude im Sommer. In Kombination mit einer Rigole wird so das gesamte Regenwasser genutzt. Der Nullenergiehaus-Status wird durch WOHNGEBÄUDE

18 gerade entwerfe, als Markennamen zu etablieren. Wenn Sie in Hamburg sagen: „Ich möchte zu den tanzenden Türmen“, weiß jeder, wohin er Sie schickt. Das gilt auch für das Dockland oder den Berliner Bogen. Oder in Köln für die Kranhäuser. Diese Gebäude sind so stark als Marke, weil sie eine Geschichte erzählen, die aus dem Entwurfsprozess heraus entsteht. Haben Ihre Interior Designs einen für Sie typischen Fingerabdruck? Nicht bezogen auf Türgriffe oder Möbel, sondern eher, dass die Raumproportionen angenehm sind. Dass es Räume sind, die lichtdurchflutet sind, über die nachgedacht wurde. Ich habe gerne Architektur, die ihre Kraft durch Raum entfaltet. Ich muss mich auch entwickeln können. Ich bin CUBE: Herr Teherani, als Architekt und Designer denken Sie über Raum nach, gibt es wiederkehrende Gestaltungselemente? Hadi Teherani: Einmal hat der Raum natürlich mit dem Ort zu tun. Ist er der Sonne zugewandt, welchen Ausblick gibt es? Wie sind die Proportionen? All diese Fragen spielen eine Rolle. Auch der abgelegenste Raum muss so gut gestaltet sein, dass ich mich persönlich hineinsetzen würde. Der Maßstab der Dinge ist das, was ich selbst fühle. Was für mich gut ist, ist auch für andere gut. Sie entwerfen zunehmend Gebäude, die mit ihremNamen als Marke vermarktet werden. Man kann heute eine von Ihnen gestaltete und eingerichtete Wohnung in einem von Ihnen entworfenen Gebäude kaufen. Was macht die Marke Hadi Teherani aus? Eine Marke wird man erst dann, wenn viele berichten, es viele Empfehlungen gibt, wenn die Leute etwas mit diesem Namen anfangen können und dieser für eine bestimmte Qualität steht. Dann ist man eine Marke, also wenn die Beständigkeit, die Kontinuität der Arbeit da ist. Unsere Bauherren nutzen diesen Effekt natürlich gerne, weil sie wissen, dass mein Name jetzt schon sehr weite Ausstrahlung hat. Auch Käufer, die sonst noch nichts von Architektur gehört haben, kennen meinen Namen. Und das wird dann natürlich für das Projekt genutzt. Für uns ist es insofern gut, dass wir erweiterte Aufgabenbereiche bekommen. Und da ich immer ganzheitlich denke, passt mit das gut in den Kram. Architektur und Innenarchitektur sind für mich nicht trennbar. Ich habe auch schon sehr früh angefangen, die Arbeitstitel von Gebäuden, die ich Hadi Teherani 1954 in Teheran geboren, aufgewachsen in Hamburg – ist ein äußerst produktiver und vielseitiger, international ausgezeichneter deutscher Architekt und Designer. Seine Arbeit vollzieht sich in jeder Beziehung grenzüberschreitend, jenseits von Nationalitäten und Fachdisziplinen. Die Projekte zielen auf atmosphärische Ausstrahlung, emotionale Eindringlichkeit und eine ökologisch fundierte Nachhaltigkeit, die schon im Entwurf angelegt wird. Er hat weltweit Projekte realisiert. Für renommierte Markenhersteller hat er so unterschiedliche Produkte wie ein E-Bike, einen Konferenztisch, einen Bürostuhl, modulare Architekturprogramme und Leuchten entworfen. Showrooms und Flagship Stores gehören ebenso zum Werkverzeichnis wie Hochhäuser, Unternehmenszentralen, Behörden, Einkaufswelten, Hotels, Bahnhöfe, Schulen und Universitäten. Ende 2020 wurde er für seine Verdienste im Bereich der Architektur und der Gestaltung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland geehrt. © Roger Mandt, Berlin © Christian Fischbacher Co. AG Die Textilkollektion Contemporary Persia INTERVIEW JEDE SEKUNDE ENERGIE Über Geschichten, Begabungen und die schönsten Wege ins Büro

19 keinemDogma unterworfen. Ich sage nicht, die Wahrheit liegt imQuadrat oder so etwas. Sondern für mich liegt die Wahrheit imGrundstück und in der Aufgabe. Ich sage immer: Der Entwurf ist schon da, du musst ihn nur noch erkennen. Das ist eigentlich die Hauptsache: Alle Informationen, alle Sinne, alle Blicke einzufangen und in Sekundenschnelle auf den Punkt zu bringen. Das ist es vielleicht, was ich als Begabung mitbekommen habe. Dass ich in einer Sekunde über alles gleichzeitig nachdenken kann. Die Aufträge kommen aus verschiedenen Richtungen und wir scheuen keine Aufgaben. Wir haben gerade eine Stoffkollektion für Fischbacher aus der Schweiz gemacht. Und zu jedem dieser Stoffe gibt es eine Geschichte aus 5.000 Jahren Kultur. Ich weiß nicht, ob man sonst in Stoffen so eine Tiefsinnigkeit findet. Aber das ist eben die Art, wie ich arbeite. Sie haben da Bezüge zu IhremHeimatland Iran hergestellt und dessen Kultur, Muster und ähnliches aufgegriffen. Genau. Ich habe erst jetzt erkannt, wo ich eigentlich herstamme, und habe mich der Kultur ein bisschen genähert, ich konnte bis vor fünf bis sechs Jahren nicht einmal die Sprache sprechen. Lesen und Schreiben kann ich sie bis heute nicht. Aber dann habe ich plötzlich diese reiche Kultur erleben dürfen, dort findet man den Ursprung von allem, was man kennt. Und wie schön die Sprache ist! Eine Zusammenarbeit mit Fischbacher lag irgendwie auf der Hand, denn Camilla Fischbacher hat auch persische Wurzeln. So entstand die Kollektion „Contemporary Persia“. Wenn Ihr Arbeitstag beendet ist, wie entspannen Sie, wo tanken Sie Kraft, wo schalten Sie ab? Ich tanke Kraft in jeder Sekunde, in der ich mich bewege, weil ich versuche, immer positive Energien aufzunehmen. Das fängt schon morgens früh an. Wenn ich aufstehe, gucke ich aus dem Fenster auf die Alsterlandschaft, welche jeden Morgen anders ist. Dann gehe ich unter die Dusche, das warme Wasser ist für mich die größte Entspannung überhaupt. Dann suche ich mir Kleidung aus, die mir in dem Moment Spaß macht und fahre immer nur schöne Strecken ins Büro. Ich fahre nicht die schnellste Route, sondern alles Strecken, die mir gute Energie geben. Dadurch tanke ich Kraft. Im Büro angekommen, sehe ich Lichtreflexe auf der Wand, die ich eine Stunde lang betrachten kann – als ob ich auf das Meer schaue. Wir können sehen, wir können denken, wir können Eindrücke aufnehmen und selektieren. Wenn man das alles bewusst macht, dann nimmt man in jeder Sekunde Energie auf und kann diese auch immer abrufen. Herr Teherani, wir danken Ihnen für das Gespräch. Das Interview führte Bettina Schön. © Bloomimages © Parham Taghioff Blick in das Atrium des Deutschlandhauses in Hamburg Lobby eines Apartmenthauses in Teheran © Hadi Teherani Architects/Brick Visual/David Knörnschild Das Spa Atmosphere by Krallerhof in den österreichischen Alpen INTERVIEW

20 en „Quartier am Rathauspark“. Zum Quartier gehören neben den Büro- und Gewerbeflächen eine Kita sowie weitere 136 Wohnungen nach den Plänen von Hemprich Tophof Architekten. Das Thema Nachhaltigkeit wurde der Planung des Quartiers von Beginn an mitgedacht. Dabei waren die Kriterien der DGNB eine wichtige Orientierung und sind direkt in den Planungs- und Bauprozess eingeflossen. Das Bürohochhaus verfügt über eine hohe ökologische Qualität in Bezug auf den grünen Fußabdruck über den gesamten Lebenszyklus: Die Umweltbilanz berücksichtigt u. a. die Herstellung, den Betrieb sowie die Entsorgung und Wiederverwertung des gesamten Gebäudes, ebenso wie das Energiekonzept. Gleichzeitig wurde Wert auf höchste Baustoffqualität gelegt, d. h. für jedes eingesetzte Produkt erfolgte eine Prüfung hinsichtlich der Rezeptur. Zum Einsatz kamen regionale Produkte und verantwortungsvoll gewonnene Materialien wie Holz oder Naturstein. Für den Bereich Soziales war vor allem die barrierefreie und damit soziale Diversität in der Nutzung der Räumlichkeiten ausschlaggebend. Darüber hinaus ist das Gebäude in der Grundrissgestaltung sehr flexibel ausgerichtet und kann Umnutzungsanforderungen entsprechend begegnen. Auch die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes entspricht hinsichtlich des gesamten ökonomischen Lebenszyklus höchsten Ansprüchen, die Planungs- und Bauprozesse wurden effizient und sehr umfangreich entsprechend der Nachhaltigkeitsanforderungen umgesetzt. www.porr.de www.howoge.de 2021 wurde das Wohn- und Büroquartier Frankfurter Allee/Ecke Möllendorfstraße in BerlinLichtenberg schlüsselfertig an den Auftraggeber, die kommunale Howoge Wohnungsbaugesellschaft, übergeben. Bei der Realisierung erfüllte das Bauunternehmen Porr als Generalunternehmer in Zusammenarbeit mit Baumschlager Eberle Architekten und pde Integrale Planung ein Kernbedürfnis des Bauherrn: Ein Neubau, der die Nachhaltigkeitsanforderung ganzheitlich berücksichtigt. Das belegt nun die PlatinAuszeichnung der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen. Der 64m hohe Büroturm am Stefan-Heym-Platz 1 setzt technisch, ökologisch, ökonomisch und funktional Maßstäbe. Nur besonders ressourcenschonende und umweltfreundliche Gebäude mit einem hohen soziokulturellen Standard erhalten die Zertifizierung Platin. Damit ist das Hochhaus erst das zwölfte Büro- und Verwaltungsgebäude Berlins, das das Siegel bislang erhalten hat. Das 18-geschossige Hochhaus, in dem u. a. die Howoge-Unternehmenszentrale ihren Sitz hat, und die 251 Wohnungen sind Teil des autofrei- © Howoge/Rentsch MIXED-USE-GEBÄUDE ÖKOLOGISCH UND SOZIALVERANTWORTLICH Höchste DGNB-Auszeichnung für Büroturm Fotos: Porr/Lintner

DESIGN BY ANDREA FEDERICI FALPER STORE BERLIN FRIEDRICHSTRASSE, 115 – 10117 BERLIN 030-20077171 – INFO@FALPER-BERLIN.COM

22 perlbeige Metallbänder strukturieren zusätzlich zu den fein abgestuften Vor- und Rücksprüngen. Selbstverständlich wurde bei den verwendeten Materialien auf Nachhaltigkeit geachtet und auch das Energiekonzept ist umweltverträglich. Für das Raumprogramm von 15 Klassenzimmern, dem Foyer und neun Teilungsräumen, Fluren, Sanitärräumen etc. standen 2.700m² zur Verfügung. Nur 20 km nordöstlich von der Hauptstadt liegt Zepernick, wo eine aus dem frühen 20. Jahrhundert stammende, denkmalgeschützte Grundschule einer Erweiterung bedurfte. 2018 wurde der Neubau fertiggestellt und bildet nun mit den Bestandsbauten ein offenes Halbrund, das sich zum Schulcampus hin öffnet. Der Entwurf stammt vom Büro Renner Architekten aus Berlin und wurde in Zusammenarbeit mit Bollinger +Fehlig Architekten realisiert. Auf dem Schulgelände entstand ein quaderförmiger, doppelgeschossiger Neubau mit rundum einheitlichen, rechteckigen Fenstern, die jeweils über einen Lüftungsflügel verfügen, sodass eine natürliche Querlüftung möglich ist. Das Dach ist begrünt und dient als Retentionsdach, das Regenwasser rückhält und für ein verbessertes Mikroklima am Standort sorgt. Große Sheddächer und Oberlichter minimieren die Dachfläche allerdings, sorgen aber für viel Tageslicht im Gebäude, wodurch viel künstliches Licht eingespart werden konnte. Das Gebäude wurde in Massivbauweise – vorwiegend mit gelben Ziegeln für die Außenwände und Holz für die Innenräume – erstellt. Breite Sohlbänke und ÖFFENTLICHE GEBÄUDE VARIABEL, FLEXIBEL, WANDELBAR Fotos: Stefan Müller Erweiterungsbau einer Grundschule in Zepernick

23 an neue Lernmethoden können durch das Verrücken von Wänden mehrere Räume zu Clustern zusammengeschlossen werden – oder aber auch Bereiche abgetrennt werden, wenn Ruhe und Konzentration erforderlich ist. Das dreizügige Ergänzungsgebäude kann etwa 450 Schüler verschiedener Altersgruppen aufnehmen. Die farbliche Gestaltung der einzelnen Bereiche dient (auch) der Orientierung und ist identitätsstiftend. (Beteiligte Gewerke siehe S. 72) www.rennerarchitekten.de Der Haupteingang befindet sich an der zum Schulhof orientierten Seite und führt ins Foyer mit einer überdimensionalen Freitreppe, die in das obere Stockwerk führt. Die flachen Stufen dienen auch als Sitzfläche für die Schüler. So ergibt sich eine zentrale Halle mit einer umlaufenden Galerie im ersten Obergeschoss. Forum und Galerie sind multifunktional nutzbar – ob für Veranstaltungen oder auch nur als Spiel- und Aufenthaltsfläche für lebendige Kommunikation von Lehrern und Schülern. Bei Theater- und Musikdarbietungen kann der Raum auch zum Zuschauerforum mit Bühne werden. Um diesen im Zentrum liegenden wandelbaren Bereich sind alle Klassenräume angeordnet. Der schwierigste Teil des Entwurfskonzeptes war höchstwahrscheinlich die räumliche Organisation mit ihrer hohen Flexibilität. Angepasst ÖFFENTLICHE GEBÄUDE

24 gewisse gewollte Härte, die mit dem kreativen und urbanen Kreuzberger und Friedrichshainer Umfeld in einen Dialog tritt.“ Bis zum 7. Stockwerk ist das Gebäude als gleichförmiger Sockel ausgeführt. Ab dem folgenden Stockwerk staffelt sich das Gebäude zurück und wird zum schlankeren Turm. Die Geschosse 8 bis 24 sitzen alternierend versetzt aufeinander. Beginnend im Sockel falten sich die gläsernen Wände leicht nach innen oder nach außen. So entsteht ein Spiel regelmäßiger Vor- und Rücksprünge. Durch die Transparenz der Glasfassade sind Blicke von Erneut ist ein Hochhaus imQuartier Mediaspree seinen künftigen Nutzern übergeben worden. In der Nähe des Edge East Side Tower Berlin und gleich neben der Mercedes-Benz Arena wurde das 97m hohe und 24 Stockwerke umfassende Hochhaus Stream an Zalando übergeben. Das Gebäude ergänzt das Ensemble rund um die Arena und füllt eines der letzten Baugrundstücke im Quartier. 2017 gewannen die Berliner Architekten Gewers Pudewill den eingeladenen Wettbewerb – und fast genau fünf Jahre später ist der Hochhausturm fertig und kann mit Leben gefüllt werden. Außen gleicht es einer Skulptur aus kaum wahrnehmbaren Sichtbetonbändern und Glas. Es steht frei und kann von allen Seiten betrachtet werden, wie etwa von der nahe gelegenenWarschauer Brücke aus. Die einzelnen Stockwerke sind leicht gegeneinander versetzt, sodass sich an den Ecken freie Flächen bilden, die als Terrasse genutzt werden. Die Wahl der Materialien für die Gebäudehülle begründen die Architekten so: „Die bewusste Materialreduktion auf Beton und Glas gibt dem Baukörper sowohl eine Klarheit als auch eine GEWERBLICHE BAUTEN GLÄSERNE TURMLANDSCHAFT Fotos: HG Esch Stream – ein auffälliges Bauwerk im Quartier Mediaspree

25 Treppen sind je zwei Stockwerke miteinander verbunden. Im ersten Obergeschoss entstand ein Konferenzbereich für bis zu 600 Personen. Ungefähr 2.500 Arbeitsplätze fasst das Gebäude mit seiner Bruttogeschossfläche von 50.000m². Die Arbeitsflächen sind variabel nutzbar – als offene loftartige Arbeitslandschaften oder als geschossene Einzelbüros. Insgesamt entstand eine lockere und freundliche Arbeitsatmosphäre, wie sie zu dem Mieter Zalando passt. www.gewers-pudewill.de innen in alle Himmelsrichtungen weit über das Stadtgebiet möglich. Terrassen auf allen Ebenen imWesten oder Südwesten des Turmbaus eignen sich für Pausen im Freien oder sogar, um im Freien zu arbeiten. Die Klarheit der Fassade setzt sich im Innern fort. Der zentrale Kern mit Aufzügen und Treppenhäusern ist in Sichtbeton ausgeführt, die Böden in einem schwarz-weißen Terazzo. Lediglich die Aufzüge sind in überraschenden Farben und Oberflächen gehalten. Durch offene GEWERBLICHE BAUTEN

Erleben Sie Parkett mit allen Sinnen Bauwerk Parkettwelt im stilwerk Berlin Kantstraße 17, 3. OG, 10623 Berlin T +49 30 30 82 78 66, berlin@bauwerk.com Montag – Samstag: 10 – 19 Uhr Mehr Informationen finden Sie auch auf www.bauwerk-parkett.com

27 sich nördlich anschließt. Durch die offene Bauweise entsteht ein Durchgang von Westen und ein zum Bahnhof Südkreuz hin ausgerichteter öffentlicher Platz. Im Innern des Karrees befindet sich ein großartiger Innenhof, der von einem transparenten ETFE-Foliendach überspannt ist. Markante baumartige Holzskulpturen sind nicht nur optische Highlights im Innern, sie tragen zudem Aufenthaltsplattformen, die durch filigrane Brücken miteinander verbunden sind und so die Wege für die Mitarbeiter:innen in diesem großzügigen Atrium verkürzen. Die höchste für nachhaltige Gebäude zu vergebende Auszeichnung der DGNB ist Platin. Die Kriterien sind die drei zentralen Nachhaltigkeitsbereiche Ökologie, Ökonomie und Soziokulturelles. Das neue Gebäude von Tchoban Voss Architekten, das Edge Suedkreuz Berlin, erfüllt diese Kriterien: Auf einem Grundstück an der Hildegard-Knef-Str. 2–3 entstanden die zwei Büro- und Verwaltungsgebäude, die nun dem Energiekonzern Vattenfall als neue Zentrale dienen. Das Grundstück wird begrenzt vom Sachsendamm im Süden und den Gleisen des Südbahnhofs imOsten und Norden und gehört städtebaulich zur Schöneberger Linse, die sich vom Südbahnhof bis zum S-Bahnhof Schöneberg erstreckt. Die „Linse“ hat die Form einer spitz zulaufenden flachen Ellipse und ist dabei, sich zu einem urbanen, vielfältig genutzten Stadtquartier zu entwickeln. Das jüngst fertiggestellte Gebäudeensemble von Tchoban Voss liegt auf der östlichen Seite des Baufeldes und besteht aus einem siebengeschossigen, unregelmäßigen Karree und einem kleineren, aber ebenfalls siebengeschossigen Solitär, der © Michael Fahrig GEWERBLICHE BAUTEN NACHHALTIG IST DAS NEUE NORMAL DGNB-Platin zertifiziert: Büro- und Verwaltungsgebäude Edge Suedkreuz Berlin Fotos: Ilya Ivanov

28 das nachhaltigste Bauprojekt Deutschlands. Und damit nicht genug: Für seine gestalterische Qualität erhielt das Ensemble die DGNBAuszeichnung „Diamant“ – diese Auszeichnung belohnt fertiggestellte Gebäude, die bereits ein DGNB-Zertifikat in Gold oder Platin erhalten haben oder anstreben und sich zudem durch eine herausragende Architektur auszeichnen. www.tchobanvoss.de Die beiden Neubauten sind in Holzhybridbauweise errichtet. Beratende Fachplaner des Büros Happold halfen mit, die Pläne der Architekten auf das modulare patentierte CREE-BuildingSystem umzusetzen. Dabei ergaben sich Kosteneinsparungen von 30 bis 50 Prozent für Erdarbeiten, Gründungsmaßnahmen und die Errichtung von Untergeschossen. So war hier beispielsweise kein wasserundurchlässiger Beton für die Gründung vonnöten. Kürzere Rohbauzeiten, ein niedriges Konstruktionsgewicht sowie eine lange Haltbarkeit sind weitere Vorteile dieser Konstruktionsweise. Die beiden Gebäude setzen neue Standards für ganzheitlich nachhaltige Gebäude und zeigen, wie dringend ein Neudenken der Planungs- und Konstruktionsmethoden ist. Der Gesamterfüllungsgrad der Neubauten beläuft sich auf 95,4Prozent – es ist gegenwärtig © Michael Fahrig © Michael Fahrig GEWERBLICHE BAUTEN

Ob ausladende Liegewiese, lässige Récamiere oder extrabreites Sofa: Aus den drei Grundelementen des von Team Form AG gestalteten Trio lassen sich unzählige Kombinationen zusammenstellen und -schieben. Weil die rutschfesten Rückenlehnen zudem nur lose aufliegen, kann man das Möbelstück sogar von jetzt auf gleich verändern – mit wenigen Handgriffen und genau so, wie es einem gerade passt. COR Studio Grolmanstr. 36 10623 Berlin mo.– fr. 10 –19 Uhr, sa. 10 –18 Uhr T +49.(0)30.8892 0 888 info@corberlin.de cor.de/berlin Heute so, morgen so. M I T L I E B E H A NDG E F E R T I GT N AT Ü R L I C H N A C H H A LT I G 10 0 % M A D E I N G E RM A N Y C O R . D E / T R I O

30 GEWERBLICHE BAUTEN

31 Gebäude erinnern, sollten erhalten bleiben – so integriert der Neubau das historische Fassadenrelikt. Vorderhaus und die erhaltenen Ziegelbauten ergeben eine Nutzfläche von 11.650m². Die Pfeiler und die Ziegelkappendecken der großen Säle der Altbauten blieben in ihrer Anmutung erhalten. Vielleicht trafen hier die Telegramme ein, die per Rohrpost verschickt worden sind. ImNeubau an der Köpenicker Straße wurde der Rohbeton sichtbar belassen. Durchgehende Balkone an der Breitseite und große Flächen im Freien Alles, was vom Post- und Telegrafenamt in der Köpenicker Straße nach den Bombennächten des Zweiten Weltkrieges übrig blieb, war ein Fassadenfragment, das unter Denkmalschutz steht. Zwei Häuser aus gelben Klinkern sind im Hinterhof auf wundersame Weise relativ unversehrt erhalten geblieben. Was ursprünglich als Bauland für Wohnungen gedacht war, ist heute ein hochmodernes Office-Gebäude mit Coworking-Spaces und fest vermieteten Büroflächen geworden. Das Berliner Architekturbüro &Mica hat in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro Atelier Le Balto die Verwandlung des Ortes geplant und umgesetzt. Der romantischen Vorstellung des Architekten Andreas Michels entsprechend, soll das Gebäudeensemble aus Alt und Neu den Eindruck einer Ruine, die von der Natur zurückerobert wird, erwecken. Das ist fast gelungen, jedoch sind weder Dornröschen noch ein Prinz in Sicht. Stattdessen erscheint ein siebengeschossiges Betongebäude, das sich auf die Fassadenreste zu stützen scheint. Alle Details, die an das ehemalige Dasein der hiesigen GEWERBLICHE BAUTEN GRÜNER ARBEITEN Fotos: Sebastian Schramm Ruine mit Neubau vereint zu einer grünen Arbeitsoase

32 ästhetischen Funktion spenden die Pflanzen Schatten, dienen als Feinstofffilter und Klimapuffer, dämmen den Straßenlärmund kühlen im Sommer. Gekühlt und geheizt wird durch Geothermie. Rund 40 Bohrstäbe imparkähnlichen Garten fördern die Erdwärme zutage. Zusätzlich gibt es eine eigene Solaranlage auf dem Dach. Das Architekturbüro wurde mit dem Projekt „Telegraph“ als KlimaSchutzPartner des Jahres 2022 ausgezeichnet. (Beteiligte Gewerke siehe S. 72) www.undmica.de wurden durch bodentiefe Fenster erzielt, die weit nach innen geschoben wurden. Sie bringen nicht nur Licht ins Gebäude, sondern vermitteln den Nutzer:innen im Innern auch ein Gefühl, als würden sie im Freien arbeiten. So müssen Büros beschaffen sein, meint sinngemäß Andreas Michels, sie sollen nicht das Gefühl geben, eingesperrt zu sein, sondern stattdessen Freiheit vermitteln. Die Landschaftsarchitekt:innen von Studio Le Balto erklären ihr Konzept so: „Ein wesentliches Merkmal ist die Fassadenbegrünung mit Hilfe von Gabionen. Dieses ökologische Konzept wurde in Japan entwickelt und wird erstmals in Europa angewandt.“ Es wurde nach geeigneten Pflanzen gesucht, die sich während ihres Wachstums in den stahlgeflochtenen Gittern der Balkone und Brüstungen ihrenWeg suchen. Zusätzlich zu ihrer © Büro Schramm für Gestaltung &MICA GEWERBLICHE BAUTEN

Ihr professioneller Partner rundum Parkett sowie Bodenbeläge jeglicher Art Vereinbaren Sie einen Beratungstermin Tel.: 030 - 810 34 190 oder per E-Mail: info@domke-parkett.de www.domke-parkett.de Wir freuen uns auf Ihr Projekt! Domke Parkett GmbH Zur Heide 3 15712 Königs Wusterhausen OT Zernsdorf Stefan Domke Geschäftsführer Seit über 13 Jahren arbeiten wir mit Leidenschaft und Sorgfalt – sauber, fachgerecht und effizient. Unser Team besteht ausschließlich aus erfahrenen Fachkräften und legt größten Wert auf Qualität sowie ein perfektes Endergebnis. In unserem Showroom bieten wir Ihnen eine große Auswahl an verschiedenen Bodenbelägen, Holzarten und Exklusivleistungen: von Bambus bis Eiche erfüllen wir Ihnen jeden Wunsch. Besuchen Sie unseren Showroom

34 Die weltweit bekannte Porzellanmanufaktur KPM (Königliche Porzellan Manufaktur) hat ein neues Hotel eröffnet: Das KPMHotel & Residences empfängt gerne Tagesgäste und Dauermieter. Das Hotel liegt in der Englischen Straße in Charlottenburg in unmittelbarer Nähe des Firmengeländes von der KPM, demHansaviertel und dem Tiergarten. Genau wie der Namensgeber KPM für sein herausragendes Porzellan steht, sollte auch das Hotel seinen eigenen Charakter haben. Das Berliner Architekturbüro Axthelm + Rolvien entwarf ein individuelles 4-SternePlus-Haus, einen modernen Stadtbaustein, der bewusst ein neues Signal im Umfeld setzt und sich durch die kontrastierte Fassade vom Bestand abheben soll. Dies gelingt mit zueinander verschobenen Kuben, die der Fassade ihre Dreidimensionalität verleihen. Betritt man das Gebäude durch den Haupteingang findet man bereits in der Lobby Porzellanobjekte – natürlich in Weiß, analog zum „weißen Gold“, wie Porzellan früher genannt wurde – sowie einen 15m langen Empfangstresen und eine Bar. In den oberen Geschossen bietet GEWERBLICHE BAUTEN FAR BEYOND STANDARD Ein neues Hotel in Charlottenburg trägt den Namen der Porzellanmanufaktur KPM © Axthelm Rolvien © Werner Huthmacher © WhiteKitchen, KPM Hotel & Residences

35 Blick über die Stadt, ein Fitnessroommit Sauna im Untergeschoss sowie eine Tiefgarage. 2019 wurde das Hotel eröffnet und bereits 2021 wurde es mit dem begehrten So!Apart-Award als bestes Serviced-Apartment-Hotel in der Kategorie „neu und besonders“ ausgezeichnet. (Beteiligte Gewerke siehe S. 72) www.axthelm-rolvien.de das Gebäude klassische Hotelzimmer, LongstayApartments und eine großzügige Suite. Alle Zimmer sind auch für einen längeren Aufenthalt flexibel nutzbar. Ein Beispiel dafür sind die vollausgestatteten Pantryküchen, die sich als mobiles Element zu- und wegschalten lassen. Die Flure sind keine reinen Korridore, sondern teilweise möbliert mit Sofalandschaften und Schaukästen. Weitere Highlights sind ein Playroom, eine Community-Kitchen, mietbar für private Festivitäten, eine Dachterrasse mit prächtigem © WhiteKitchen, KPM Hotel & Residences GEWERBLICHE BAUTEN © WhiteKitchen, KPM Hotel & Residences © WhiteKitchen, KPM Hotel & Residences © WhiteKitchen, KPM Hotel & Residences © WhiteKitchen, KPM Hotel & Residences

36 54.203 Sie machen damit 1,47% der Gesamteinwohnerzahl von Berlin aus (3.677.472). Die Expertinnensicht: WOHNBAROMETER Zehlendorf bietet, eingebettet in eine einmalige Seenlandschaft und angrenzend an den Grunewald, entspanntes Wohnen in höchster Lebensqualität. Seine architektonische Vielfalt mit luxuriösen Villen, Genossenschaftssiedlungen und Geschosswohnungen prägen das Ortsbild. Die Synergie aus Natur, Kultur und Urbanität stehen für die Bewohner:innen im Vordergrund. Seine Lage überzeugt durch ihre optimale Anbindung an die Berliner City, sei es über die Avus per Auto oder die S- und U-Bahn. Als einstiger amerikanischer Sektor punktet Zehlendorf heute als Wissenschafts- und Kulturstandort und ist mit dem Sitz der Freien Universität Berlin ein bedeutender und geschichtsträchtigerWissenschaftsstandort. home@evernest.com, Tel.: 030-92 10 76 12 1 © Evernest BERLINER ORTSTEIL ZEHLENDORF Bezirk Steglitz-Zehlendorf Quellen: berlin.de, statistik-berlin-brandenburg.de, potsdam.de, destatis.de, geomap.immo Einwohner: mit 51,6 % (Berlin: 50,1%) mit + 16,8 % (Berlin: 23,9%) Haushalte: Infrastruktur: 7 Grundschulen, 1 Freie Grundschule, 1 Sekundarschule, 2 Gymnasien, 1 Internationale Schule, 1 Evangelische Hochschule, FU Berlin Ortsteil Zehlendorf: Um 1200 gründeten slawische und deutsche Siedler Dörfer am Schlachtensee, an der Krummen Lanke und dem krummen Fenn, demheutigen Düppel. Im Jahre 1242 wurde Cedelendorp erstmals schriftlich in einem Verkaufsvertrag erwähnt. 1872 wurde die selbstständige Landgemeinde Zehlendorf gegründet, die 1920 nach Groß-Berlin eingemeindet wurde. Mit anderen Ortschaften entstand dabei der Bezirk Zehlendorf von Berlin, der 1945 Teil des amerikanischen Sektors und damit West-Berlins wurde und am 1. Januar 2001 im Bezirk Steglitz-Zehlendorf aufging. Zehlendorf selbst gliedert sich nochmal in die kleineren Ortsteile Zehlendorf, Dahlem, Nikolassee undWannsee auf. Fast 50 Prozent von Zehlendorf bestehen aus Wald- und Wasserflächen. Dank der Freien Universität Berlin ist Zehlendorf auch ein Zentrum für Wissenschaft und Kultur. Fläche: 18,83 km² Der Ortsteil Zehlendorf macht damit 2,11% der Gesamtfläche von Berlin aus (891,8 km²). Die Menschen sind um 3,9 Jahre älter* als der Berliner Durchschnitt (42,6 Jahre). 28.418 (Berlin: 2.033.600) Die durchschnittliche Haushaltsgröße (Personen/Haushalt) beträgt: 2 Durchschnittlicher Kaufpreis für Häuser: 7.701 Euro/m² im Ortsteil Zehlendorf 5.656 Euro/m² in Berlin Einwohner weiblich: 53,9% (Berlin: 50,8%) Einwohner männlich: 46,1% (Berlin: 49,2%) Bevölkerungszahlen: Zuzüge (innerhalb des Gebietes Steglitz-Zehlendorf* pro Jahr): 10.113 Fortzüge (innerhalb des Gebietes Steglitz-Zehlendorf* pro Jahr): 10.884 *Daten für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf Dagmar Kleinvogel Immobilienmaklerin Berlin

37 NEUE IMMOBILIEN IN UND UM BERLIN Auf demAreal des Kudamm-Karrees amKurfürstendamm 206–209 entsteht derzeit mit dem „Fürst“ ein neues Gebäude mit einem viefältigen Nutzungsmix aus Büro- und Einzelhandelsflächen. Basierend auf dem Entwurf des Berliner Architekturbüros Kleihues + Kleihues wird mit dem Ensemble ein neuer öffentlicher Raum für die Berliner City West und eine Öffnung des Areals zumKurfürstendamm geschaffen. „Das Fürst verbindet die Nutzungsarten Büro, Hotel, Gastronomie, Einzelhandel, Kultur, Unterhaltung, Fitness und Kinderbetreuung mit einer hervorragenden Erreichbarkeit. Insgesamt werden dort etwa 3.500 Menschen arbeiten können und es entsteht eine neue Plattform, bei der auch herausragende Kultur und Unterhaltung die Menschen zusammenbringen wird“, soThomas Ostermann, Geschäftsführer der mit der Koordination aller Vermietungsaktivitäten des Fürst betrauten Cells Group. Einen Teil zumUnterhaltungsprogramm beitragen wird die City Leisure Group (CLG), ein Anbieter von 5D-Attraktionen zum immersiven Erleben von Städten und Regionen. Diese öffnet im Berliner Fürst die erste Erlebnisfläche in Deutschland: „This is Germany“, ein Fahrgeschäft auf drei Etagen, das intensive Erlebnisse bietet: Einen „Flug“ über ganz Deutschland im dreidimensionalen Raum in einer multimedialen Projektion über eine 180 Grad gewölbte Leinwand mit Bewegungen der Sitze, Vibrationen der Rückenlehne, Wind und Sprühnebel. Der erste Bauabschnitt des Fürst ist bereits fertiggestellt und voll vermietet. 2024 soll der zweite Bauabschnitt an die zukünftigenMieter zum jeweiligen individuellen Innenausbau übergeben werden. www.fuerstberlin.com Die Nachfrage nachWohnraum in Berlin bleibt ungebrochen – vor allem in begehrten Wohngegenden. Dazu zählt auch der Graefekiez in Kreuzberg, wo gerade der Neubau Jahn Urban entsteht. Das Gebäude aus der Feder von Thomas Hillig Architekten wird künftig über 20 Wohn- und zwei Gewerbeeinheiten verfügen. 90Prozent davon sind bereits verkauft, aber zwei Einheiten sind noch verfügbar. Und auch das Highlight des Neubaus – das Penthouse im fünften Stock – mit 170m² Wohnfläche auf zwei Stockwerken sowie einer 40m² großen Dachterrasse und einem Balkon ist noch zu haben. Insgesamt bietet das Projekt Jahn Urban einen Mix aus kompakten Zweizimmerwohnungen mit 35m² bis zu Vierzimmerwohnungen mit maximal 170m² Fläche, die barrierefrei über einen Aufzug erreicht werden können. Alle Wohnungen bieten eine offene Wohnküche und moderne Bäder sowie Parkettböden, Fußbodenheizung und teilweise bodentiefe Fenster. Für die kleinsten Bewohner ist zudem eine Spielfläche im Innenhof geplant, außerdem finden sich in der Umgebung zahlreiche Grünflächen zum Toben und Erholen. Durch die Lage im angesagten Graefekiez, direkt zwischen Maybachufer und Volkspark Hasenheide, eignen sich die Wohnungen für Singles, Paare oder Familien. In der Nachbarschaft finden sich zahlreiche Szene-Cafés, Bioläden undWochenmärkte, die für Kreuzberger Kiezflair sorgen. Auch das Tempelhofer Feld ist nicht weit entfernt. www.david-borck.de © David Borck Immobiliengesellschaft © Cells Group © Cells Group DAS FÜRST Neue Mixed-Use-Immobilie auf dem Kudamnm IM GRAEFEKIEZ Neubau von Architektenwohnungen

38 NEUE IMMOBILIEN IN UND UM BERLIN Auf einem rund 11.000m² großen Grundstück in der Werner-Seelenbinder-Straße 4–9 in Potsdam, in unmittelbarer Nähe zum brandenburgischen Landtag, zur Garnisonkirche und zum Filmmuseum, entwickeln Glockenweiß und assiduus³ Development ein neues, zentral gelegenes und ökologisch wie sozial nachhaltiges Stadtquartier für die Kreativwirtschaft. In sieben Baukörpern rund um einen zentralen Platz werden hier Büros, Ateliers, Läden, Musikproberäume, Cafés, Restaurants und Apartments geschaffen. Architektonisch werden die Erdgeschosse des Quartiers als wertige Schaufassaden ausgeführt, die sich an den historischen Formaten der unmittelbaren Nachbarschaft orientieren. Zum zentralen Platz hin wird sich das Quartier in großer formaler Vielfalt als moderner kreativer Begegnungsort mit Freiräumen für individuelle Gestaltung und Partizipation präsentieren. Im Sinne des zirkulären Bauens wird es aus umfassend wiederverwertbaren Baumaterialien errichtet. Darüber hinaus liegt ein besonderes Augenmerk auf der Reduktion der Treibhausgasemissionen im Lebenszyklus der Gebäude. Die Fertigstellung des ersten Teilprojekts ist für 2024 vorgesehen. www.assiduus3.de, www.glockenweiss.de www.kreativ-quartier-potsdam.de Mit dem Erwerb des Grundstücks Rummelsburger Landstraße 34–62 startet das Berliner Unternehmen Trockland eine weitere Projektentwicklung rund um ein historisch bedeutsames Bestandsgebäude: Im Mittelpunkt des künftigen Funkytown Campus steht das vierstöckige Verwaltungsgebäude des ehemaligen Jungendsenders DT64, dessen modulare Stahlbetonkonstruktion aus der DDR-Zeit erhalten ist. Trockland plant eine Sanierung und Wiederbelebung der charakteristischen Architektur des Hauses, in demAteliers und Studios für die Kreativwirtschaft eine neue Heimat finden sollen. Außerdemwerden acht neue Gebäude als individuelle Elemente vor dem Bestandsgebäude errichtet, die Ateliers, Workshopräume, zeitgemäße Beherbergungsangebote sowie eine Vielzahl flexibler Office-Flächen für kreative und kommerzielle Nutzungen bieten. „Mit Funkytown entsteht ein Campus, der das Lebensgefühl von Aufbruch und Innovation aufgreift, Menschen zusammenbringt und zumAustausch einlädt“, so Barbara Sellwig, verantwortliche Senior Projektmanagerin bei Trockland. Der Baubeginn für die Revitalisierung des Bestandsgebäudes ist für Ende 2022 geplant. www.trockland.com © Trockland © &MICA © &MICA © Trockland KREATIV QUARTIER Sozial und ökologisch nachhaltiges Projekt „FUNKYTOWN“ Neuer Campus vor dem alten Funkhaus

RkJQdWJsaXNoZXIy NDcxMjk=