CUBE Berlin · 01|22

56 MÖBELKLASSIKER ursprünglicher Form und Größe. Die erkennt man unter anderem amAbstand der Kordeln zueinander und daran, dass der Kopf des Sitzenden in der Schale liegt. Die Kollektion umfasst auch Weiterentwicklungen wie den bunten „Oaxaca“ oder das Indoor-Modell mit Leder (oben rechts). Alle werden auf traditionelle Weise unter fairen Bedingungen in einer Manufaktur in MexikoStadt gefertigt. Die UV-beständigen Kunststoffschnüre enthalten keine Schadstoffe. Das Design ist zeitstabil und wenn es so sorgfältig umgesetzt wird, die Qualität auch. Also doch ein Klassiker! www.acapulcodesign.eu Eigentlich ist er mehr Lebensgefühl als Möbelklassiker. Steht der Acapulco Chair doch für den Lifestyle der pulsierenden Stadt an Mexikos Pazifikküste, der dort in den 1950er- und 1960erJahren herrschte. Damals war der glamouröse Badeort beliebt bei Promis wie Liz Taylor, Elvis Presley oder den Kennedys. Sicher haben sie alle gerne Platz genommen in der schickenMischung aus Stuhl und Hängematte auf den Terrassen der Hotels und Bars. Eine Legende sagt, ein französischer Tourist habe den Acapulco Chair entworfen. Wessen Idee es auch war – sie ist so raffiniert wie simpel: Die zwei Ringe des filigranen Stahlgestells werden zusätzlich von einer markanten Schnürung aus elastischemKunststoff verbunden. Sie ergibt die bequeme Sitzschale. 2014 traf Benjamin Caja während einer Urlaubstour durch Mexico-Stadt einen älteren Mann, der Acapulco Chairs auf der Straße webte. Neugierig und designbegeistert sprach der Münchner Unternehmer lange mit dem Handwerker und beschloss, weil es ja keine Lizenz gibt, den Kultsessel unter dem Label „Acapulco Design“ in Europa zu vertreiben – und zwar in LÄSSIGER LOUNGER Fotos: Acapulco Design Weil der Urheber des Acapulco Chairs unbekannt ist, konnte man ihm nie zum Erfolg gratulieren

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