CUBE Berlin · 01|22

16 die Stadtteile Prenzlauer Berg und Kreuzberg schnell zu erreichen. Straßenseitig springt der zweigeschossige Sockel hinter die historische Friedhofsmauer zurück, während der Wohnriegel mit Schieferfassade darüber zu schweben scheint. Mit seinen sechs Geschossen und seiner Länge von 60m ist das Wohngebäude nun eines der größten in Massivholz erstellten Gebäude Eine Baugemeinschaft erwarb ein Grundstück imOsten der Hauptstadt an der stark befahrenen Landsberger Allee. 2020 konnte das Bauwerk den Eigentümern übergeben werden. Sie gaben ihm den Namen „Walden 48“, weil sich der Neubau als Beispiel des nachhaltigen Bauens versteht. Erklärt ist die Namensgebung schnell durch einen Blick ins Lexikon der Weltliteratur. Der US-Schriftsteller Henry DavidThoreau hatte sich an einen kleinen einsamen See zurückgezogen und dort zwei Jahre lang als Eremit gelebt, um das Leben in und mit der Natur zu erproben. Sein Buch darüber trägt den Namen „Walden“. Die Arbeitsgemeinschaft der Berliner Architekten Scharabi und Anne Raupach entwickelte gemeinsam das Konzept für das Gebäude aus Holz und zogen noch den Holzspezialisten Rubner aus Österreich hinzu. Die Bauzeit des oberirdischen Rohbaus betrug dank der Holzbauweise lediglich 31 Wochen. Abgesehen von der Verkehrsader Landsberger Allee liegt das Wohnhaus fast im Grünen. Vorne der Volkspark Friedrichshain, hinten der verkleinerte St. Georgen-ParochialFriedhof – der Baugrund liegt auf der Fläche der ehemaligen Friedhofsgärtnerei. Per ÖPNV sind WOHNGEBÄUDE AUF HOLZ BAUEN Fotos: Jan Bitter Eines der größten Holzgebäude Berlins liegt in Friedrichshain

RkJQdWJsaXNoZXIy NDcxMjk=