CUBE Berlin · 04|21
6 che Verschiebungen des Blickwinkels. Groß und klein stehen dabei nebeneinander und verbin- den sich durch die polygonale Faltung zu einer skulpturalen Form. Zur Straße hin verlaufen die „Knicke“ so, dass sie zum Eingang hin führen. Auf der Rückseite zum See hin ergibt sich ein vor Einblicken geschützter Sitzbereich. Da das Grundstück Ost-West ausgerichtet ist, wurde der Fernblick durch die Faltung das Gebäudes leicht in Richtung Südsonne gedreht. Auch im Inneren Die Corona-Pandemie ist wesentlich verantwort- lich amHomeoffice-Boom. Und nun? Nun mag kaum einer mehr ins Büro gehen, viele wollen nur noch von zu Hause aus arbeiten. So mag es auch einer Familie gegangen sein, die sich südlich von Berlin ein Seegrundstück gekauft hat und das Architekturbüro Steiner Weissen- berger beauftragte, ein Haus für sie zu entwer- fen, das Leben und Arbeiten unter einem Dach ermöglicht. Eine Grafikerin und ein Fotograf brauchen großzügige Arbeitsplätze, sodass von vornherein klar war, dass ein Extrabereich für die beiden Kreativen nötig war. Bauherren und Architekten experimentierten mit verschiedenen Grundrissen, bis man sich für einen skulpturalen Baukörper entschied. Das realisierte Gebäude besteht aus zwei mit- einander verbundenen Häusern – ein großes zumWohnen, ein kleineres zum Arbeiten. Ein wichtiger Aspekt dabei war die Ausrichtung des Hauses nach dem Sonnenstand. Die aus diesem Prozess hervorgegangene Form spielt mit dem Thema der Perspektive, das Haus wird wie ein Papier geknickt und es entstehen ungewöhnli- WOHNGEBÄUDE EIN GEKNICKTES HAUS Fotos: James Shannon Zwei Häuser unter einem Dach – zumWohnen und Arbeiten
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