CUBE Berlin · 01|21

14 ßen nach innen. Verstärkt wird die Anordnung der straßenseitigen Räume durch transluzente Fassaden, die das gemeinschaftliche Leben von außen her sichtbar machen. „Experimenteller Wohnungsbau“ für Studierende nennt sich diese klug durchdachte Wohnform, entworfen und re- alisiert von der Arge carpaneto.schöningh archi- tekten und Lemme Locke Lührs Architektinnen. Experimentell auch deshalb, da der Auftrag des Bauherrn, der kommunalen Gewobag, lautete, auch eine Umnutzung für andere Wohnformen mit zu planen. So eignen sich diese Wohncluster beispielsweise auch für Senioren oder für Fami- lien, wenn man zwei Doppelapartments zu einer Doppeldeutig und dreimal um die Ecke gedacht, erschließt sich die Namensgebung der beiden Studierendenwohnheime im Wedding. In der Amrumer Straße liegen die beiden Häuser „Nor- deroog und Süderoog“ jeweils an einer Straßen- ecke und schließen den Blockrand – Norderoog an der See-/Amrumer Straße und Süderoog an der Ecke Amrumer/Ostender Straße. Die nord- friesische Insel Amrum, nach der die Straße benannt ist, hat zwei ihr vorgelagerte Halligen, die von der Unesco als Biosphärenreservate an- erkannt sind: Norderoog und Süderoog. Und so gelangten die Namen nach Berlin und stehen nun quasi als Biotope für Studis. Die Wohnbereiche bestehen aus jeweils vier zu einem 250m² großenWohncluster zusammenge- fassten Doppelapartments mit jeweils zwei Zim- mern, die um einen Versorgungskernmit Bad und Miniküche herum angeordnet sind und zu denen ein Gemeinschaftsraummit Küche gehört. Dabei liegen die Gemeinschaftsräume an der Außenseite zur vielbefahrenen Straße hin und die Wohnbe- reiche orientieren sich zu einem lärmgeschützten Innenhof. So entwickelt sich jede Etage von au- WOHNGEBÄUDE NORDEROOG UND SÜDEROOG Fotos: Jan Bitter Klug durchdachte experimentelle Wohnungen für Studierende

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