CUBE - REAL ESTATE SPECIAL 2019

24 das finde ich ganz treffend. Durch meine Kontakte auf dem Immobili- enmarkt bin ich mit meinem Team in der Lage, Anbieter und Nachfrager zu „matchen“: Mezzanine-Kapital, Gesamtfinanzierung, Digitalisierung, Abnahme von Vorverkaufsquoten und Joint Ventures aller Art. Eine Ihrer bekannten Innovationen war die Gründung von exporo.de . Wurden Sie damit selbst zum Projektentwickler? Nein. Das war nur eine konsequente Möglichkeit bzw. Weiterentwicklung, skalierbar (online) und damit planbar Mezzanine-Kapital zu beschaffen, einem der zentralen Aspekte in unserer Strategie. Immer noch begrenzt auf kleinere Volumina. Dies kann ein Baustein der Gesamtstrukturie- rung sein, wenn es Sinn macht. Eigener Entwickler werde ich nicht, sonst würde ich mit meinen Mandanten imWettbewerb stehen. Eher vernetze ich immer wieder gern Partner, die zusammenpassen. In Deutschland, teilweise auch darüber hinaus in Europa. Die Lage auf dem Immobilienmarkt ist aktuell vor allem in Großstädten sehr angespannt. So wurde schon die Forderung laut, große Immobi- lienfirmen zu enteignen – wie schätzen Sie die aktuelle Situation ein? Die Historie hat gezeigt, dass noch keine Verstaatlichung bei uns erfolg- reich Mehrwerte gebracht hätte. Von den Großprojekten (Stuttgart 21, Elbphilharmonie, BER) wollen wir erst gar nicht reden. Wir benötigen konstruktive Anreize, keine Abschreckung. Herr Bütecke, wir danken Ihnen für das Gespräch. CUBE: Wie und wann ist Ihre Leidenschaft für die Immobilienbranche entstanden? Tim Bütecke: Seitdem ich zwölf Jahre alt bin, laufe ich auf Baustellen herum. Ich habe später an der Uni den Diplom-Ingenieur gemacht und wollte eigentlich das Ingenieurbüro von meinem Vater übernehmen. Durch den täglichen Umgang mit der ganzheitlichen Entwicklung und vor allem auch der Umsetzung von Projekten, war die Passion für Im- mobilien früh geboren. Inwiefern kommt in dieser Branche dem Finanzfachmann heutzutage eine besondere Bedeutung zu? Grundsätzlich werden alle Abläufe immer komplexer und bürokratischer. Dazu kommen noch bankentechnische Regularien wie Basel 1–4. Dies ist für die Entwickler auch in ihrem eigentlichen Standardgeschäft kaum noch zu überblicken. Zusätzliche Vorteile entstehen immer, wenn ein Fachmann die Anfrage in Form einer Finanzierungsausschreibung stellt. Möge der Beste gewinnen! Dazu ist bei den über Jahre finanzierenden Hausbanken auch bei der Expansion oder größeren Projektgrößen häufig Schluss. Ein weiterer Vorteil ist die Beimischung von Mezzanine-Kapital als Eigenkapitalergänzung oder -ersatz. Dies gibt zusätzliche Geschwin- digkeit und Flexibilität. Plus internationale Kontakte und Strukturierung der Gesamtfinanzierung. Wie definieren Sie Ihre Kernkompetenz? Geschäftsfreunde sehen mich als Matchmaker oder Netzwerkpartner, Tim Bütecke Seit fast 20 Jahren ist Tim Bütecke in der Finanzdienstleistungs- und Immobilienbranche tätig. Er ist 1975 in Hamburg geboren. Sein Studium des Bauingenieurwesens an der Universität Ham- burg schloss er als Diplom-Ingenieur ab. Bei der IHK Hamburg war er zunächst als Berater für Finanzdienstleistungen tätig. Da- nach startete Tim Bütecke seine Karriere als Unternehmer. 2014 gründete er die Exporo AG. Heute ist Tim Bütecke Mitglied des Advisory Boards der Exporo AG und Geschäftsführer des HFH Hamburger Finanzhauses. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. © Andreas Lühmann INTERVIEW IMMOBILIENFINANZIERUNG HEUTE Ein Gespräch mit Tim Bütecke über Gesamtfinanzierung und Mezzanine

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