James Rosenquist, Wrap II, 1964, Mischtechnik: Kunststofffolie, Aluminiumfolie, Stacheldraht und Ölfarbe auf Leinwand, 36 x 46 x 15 cm, © Museum Ulm, Sammlung Stiftung Kurt Fried / Foto: Oleg Kuchar, Ulm, © James Rosenquist Foundation / Used by permission. All rights reserved / VG Bild-Kunst, Bonn 2023
Plastic world
Schirn Kunsthalle zeigt Ausstellung zu Plastik in bildender Kunst
Die Schirn Kunsthalle versammelt 100 Werke von über 50 internationalen Künstler:innen, die auf unterschiedlichste Weise mit Kunststoff arbeiten, darunter Monira Al Qadiri, Archigram, Arman, César, Christo, Haus-Rucker-Co, Eva Hesse und Hans Hollein. Es wird sichtbar, wie sich der erfolgreiche vielseitige Werkstoff Plastik in seiner kurzen Geschichte vom Inbegriff für Fortschritt, Modernität, utopischem Geist und Demokratisierung des Konsums zu einer Bedrohung der Umwelt wandelte.
Plastik ist überall: Es durchdringt die Gegenwart, ist billig, nahezu weltweit verfügbar und im Alltag omnipräsent. In den 1950er-Jahren wurden synthetische Stoffe zum Symptom und Symbol der Massenkultur – das „Plastic Age“ war geboren. Und auch in die Kunst fanden Kunststoffe aufgrund ihrer immensen gestalterischen Möglichkeiten früh Einzug und wurden schnell zu einem zentralen Material. Die Ausstellung „Plastic World“ eröffnet das breite Panorama der künstlerischen Verwendung und Bewertung des Materials von den 1960er-Jahren bis heute. Das Spektrum reicht von der Euphorie der Popkultur über den futuristischen Einfluss des Space Age und die Trash-Arbeiten des Nouveau Réalisme bis zu ökokritischen Positionen der jüngsten Zeit; es umfasst Architekturutopien ebenso wie Experimente mit Materialeigenschaften. Objekte, Assemblagen, Installationen, Filme und Dokumentationen zeigen die Vielfalt der Stoffe, Formen und Materialien und spiegeln dabei auch den jeweiligen gesellschaftlichen Kontext.