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Wohnung mit Jo-Jo-Effekt

Diese Gründerzeitwohnung passt sich der Lebenssituation der Bewohner an

Lebenssituationen ändern sich und mit ihnen der Platzbedarf sowie die Anforderungen an den... mehr

Lebenssituationen ändern sich und mit ihnen der Platzbedarf sowie die Anforderungen an den Wohnraum. Die ideale Wohnung passt sich dem Leben ihrer Bewohner an – wächst und schrumpft fast wie ein lebendiges Wesen. Ein schöner Gedanke, der viel zu selten umgesetzt wird. Dabei lässt sich flexibler Wohnraum viel einfacher realisieren, als es scheint. Zumindest wirkt es einfach, was das Architekturbüro Destilat für eine junge Familie umgesetzt hat – und noch weiter umsetzen wird.

Die Familie hatte sich im vierten Stock eines Gründerzeitbaus zwei Wohnungen gekauft, die über einen Flur miteinander verbunden sind, der ehemals Teil des Stiegenhauses war. „Die Idee ist, erst in der kleineren Wohnung zu wohnen und die größere an Feriengäste zu vermieten. Wenn die Kinder größer sind, soll der gesamte Wohnraum genutzt werden. Und wenn die Kinder später aus dem Haus sind, kann wieder ein Teil des Wohnraums vermietet werden“, beschreibt Architekt Harald Hatschenberger. Die kleinere, 65 m² große Wohnung bezog die Familie sofort. Noch reicht ein gemeinsames Kinderzimmer aus und auch sonst ist die Familie bezüglich der Raumaufteilung und Gestaltung Kompromisse eingegangen. Die größere, 100 m² messende Wohnung ließen die Bauherren renovieren. Von hier schweift der Blick über herrschaftliche Gründerzeitbauten und den Flohmarkt am Naschmarkt bis zur fernen Skyline des Laaer Bergs.

Zwischen dem Bad, das im ehemaligen Kabinett entstanden ist, und dem auch als Gästezimmer genutzten Wohnsalon erstreckt sich die Wohnküche. Die Architekten versetzten einige Wände und platzierten die graue Küche mit der Insel aus Feinsteinplatten im Esszimmer, wodurch Platz für zwei zum ruhigen Innenhof liegende Schlafzimmer geschaffen wurde. Trotz neuem Grundriss ist vieles in dieser Wohnung alt, wie bespielsweise die aufgearbeiteten Flügeltüren, das abgeschliffene Fischgratparkett sowie die neu verlegten Fliesen im Flur. „Das Möblierungskonzept haben wir gemeinsam mit den Bauherren ausgearbeitet“, erzählt Hatschenberger. Es passt sich einerseits an die flexible Nutzung der Wohnung an. Andererseits unterstreichen liebevoll von den Bauherren restaurierte Möbelstücke den Altbaucharakter der Wohnung. Dieses Flair hat die kleinere der beiden Wohnungen noch nicht, soll sie doch erst 2020 renoviert werden. Bis dahin freuen sich die Bauherren, wenn die andere Wohnung frei ist und von ihnen mitbewohnt werden kann. Dann können sie sich darin selbst wie im Urlaub fühlen.

www.destilat.at


Fotos:

Monika Nguyen
www.monikanguyen.net

(Erschienen in CUBE Wien 03|19)

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