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Wohnen in Kindheitserinnerung

Mit einem Haus im Haus wird ein alter Stadel zum neuen Zuhause

Ein Stadel hinterm Haus gehörte früher einfach zu landwirtschaftlichen Anwesen, war nichts... mehr

Ein Stadel hinterm Haus gehörte früher einfach zu landwirtschaftlichen Anwesen, war nichts Besonderes. Unscheinbar mit seiner Holzfassade, irgendwie vergessen im Garten zwischen dem Duft der Obstbäume, dem wuchernden Gartenland und dem Summen auf der Wiese. Mittlerweile als Kulturgut geschätzt, gibt es von diesen Nebengebäuden immer weniger. Sie verfallen mit dem Wegfall ihres Zwecks. Wozu sie erhalten, wenn die Landwirtschaft längst nicht mehr betrieben oder in moderne Höfe umgezogen ist? Was also damit anfangen? Umbauen, bewohnen, neu nutzen! Mit diesem Anliegen kam eine Bauherrin auf Architekt Wolf Reicht zu. Viele schöne Kindheitserinnerungen verbindet sie mit dem Gebäude, das sie zu ihrem neuen Zuhause umwandeln ließ.

Äußerlich veränderte sich nur wenig, morsche Latten der Lärchenholzfassade wurden ersetzt, die alten Öffnungen genutzt. So sieht der Stadel fast unverändert aus, aber eben nur fast. Bei genauem Hinsehen entdeckt das Auge die Flächen aus poliertem Aluminium, die Laibungen um Fenster und Türen. Sie spiegeln die Umgebung und verschmelzen so Haus und Garten zu einer Einheit. In dieser Hülle steht das neue Haus, gebaut aus Porenbeton und mit Abstand zur Lärchenfassade. Dadurch entstand zugleich ein thermischer Schutz, der das Haus im Sommer kühl und im Winter warm hält. Auf 80 m² entwickeln sich die Räume um ein Atrium, das Innenfläche und Außenraum zugleich ist und den Blick in den Dachstuhl freigibt. Die Küche grenzt mit einem großen Fenster daran, erhält über das geöffnete Scheunentor und das neue Dachflächenfenster zusätzliches Tageslicht. Wie ein Spiel aus Kinderzeit wirken die Sichtachsen, die den Räumen den verwunschenen Charme eines Kindheitssommers geben. Der lässt sich wunderbar auf den Terrassen vor und hinter dem Haus nacherleben. Wobei vorne und hinten hier neu definiert werden müssen, wurde doch der ehemalige Hinterausgang für das neue Haus zum Hauptzugang. So wird das Ankommen hier immer auch zu einem Ankommen in schönen Erinnerungen, zu denen einige neue hinzukommen können.

www.wolfreicht.com


Fotos:

Hannes Buchinger
www.hannes-buchinger.at

(Erschienen in CUBE Wine 03|20)

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