So viel bunter Freiraum
Beim Lernen, Toben und Spielen gemeinsam wachsen
Kinder verschiedener Altersstufen in einem gemeinsamen Gebäude zu betreuen, ist die Grundidee des Wiener Bildungscampus. Dadurch sollen räumliche und soziale Synergieeffekte beim gemeinsamen Lernen und Wachsen vom Kleinkindalter bis zur Mittelstufe genutzt werden. 14 dieser Lern- und Betreuungseinrichtungen gibt es mittlerweile, der derzeit größte davon, der Bildungscampus Christine Nöstlinger, liegt in der Leopoldstadt. Ebenso fantasievoll und unkonventionell wie die Kinderbücher der bekannten Namensgeberin hat das mit dem Bau beauftragte Büro Klammer Zeleny Architekten einen bunten Schulbau entworfen. Durch die Form eines Ypsilons, einer stilisierten Blüte gleich, öffnet sich der dreiflügelige Baukörper zum öffentlichen Raum, schafft eindeutige Öffnungen und damit eine einfachere Orientierung auf dem Gelände und im Gebäude.
Dazu trägt auch die Farbgebung innen wie außen bei. Denn jedem Flügel ist eine Farbe zugeordnet, angelehnt an die Jahreszeiten Frühling, Sommer und Winter. Wobei sich die Farben in den Übergangsbereichen überlagern. An der Fassade gelingt dies durch vertikal angebrachte Elemente, von denen sich jeweils zwei spiegeln und so ein lebendiges, fast wellenartiges Erscheinungsbild geben. Innen verfügt jeder Bildungsbereich über ein vielfältiges Raumprogramm, helle Multifunktionsflächen mit großzügigen Freibereichen wechseln sich mit geschützten Nischen ab, in die durch große Verglasungen Licht eindringt. Verschiebbare Paravents und Podeste lassen immer wieder neue Raumsituationen entstehen, ergänzt durch organisch geformte Sitznischen und blütenblattförmige Hocker.
Im Schnittpunkt, wo die drei Flügel aufeinandertreffen, liegen die gemeinschaftlich genutzten Bereiche. Und nicht nur dort. Denn auch weite Teile der Außenflächen, die von den Landschaftsarchitekten Doris Haidvogl und Korbwurf gestaltet wurden, stehen allen Altersstufen zum Spielen und Toben offen. Hier gibt es Plätze für Sport und Ballspiele, für Pausen, die Kleinstkindergruppe und den Therapiekindergarten, für beschattete Freiklassen und zum Gärtnern an Hochbeeten in den oberen Geschossen, für Lernen und Austausch auf den verbindenden Treppen mit Sitzgelegenheiten. Im weiteren Umfeld öffnet sich das Gelände auch für die Nachbarschaft, die ohnehin vom begrünten Außenraum der Bildungseinrichtung profitiert.
www.klammerzeleny.at
Fotos:
Hertha Hurnaus
www.hurnaus.com
(Erschienen in CUBE Wien 02|21)
Architekten:
Klammer Zeleny Architekten
www.klammerzeleny.at
Landschaftsplanung:
Doris Haidvogl
www.haidvogl.com
Korbwurf Landschaftsarchitektur
www.korbwurf.at
Farbkonzept:
Elena Henrich
www.elenahenrich.at
Aluminium Stabfassade:
ICC Fassadentechnik
www.icc-fassadentechnik.at
Pfosten-Riegel-Fassade, Fenster und Türen (Aluminiumprofile):
Mglass
www.mglass.at
Innenverglasungen:
PK Glas und Technik
www.pk-glas-und-technik.at
Geschliffener Estrich:
Nußmüller
Telefon: 03862 264030
Industrieparkett:
Schatz
www.schatz-objekt.at
Kautschukboden:
Nora
www.nora.com
Beleuchtungskörper:
Zumtobel
www.zumtobel.com
Sanitärgegenstände:
Laufen
www.de.laufen.com
Ideal Standard
www.idealstandard.de
Geberit
www.geberit.de
Kludi
www.kludi.com
Grohe
www.grohe.de
Tischlermöbel, Tee- und Lehrküchen:
Siemens Österreich
www.siemens.at
Aufzug:
Haushahn
www.haushahn.de