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Natur im Zentrum des Schaffens

Zwei Gebäude, die ein ganz besonderer Firmensitz sind

In der hügeligen Landschaft der Buckligen Welt hat ein freischaffender Landschaftsarchitekt und... mehr

In der hügeligen Landschaft der Buckligen Welt hat ein freischaffender Landschaftsarchitekt und Gartenkünstler vor einigen Jahren begonnen, auf einem rund 5.000 m² großen Grundstück einen Garten anzulegen. Viel Zeit verbringt er hier bei seiner Arbeit, dem Züchten und Ziehen von Pflanzen sowie dem Konzipieren natürlicher Gartenwelten. Und so war klar, dass das neue Labor und Gewächshaus hier als besonderer Firmensitz und Arbeitsort stehen sollte. Wie für den Landschaftsgestalter die vorhandene Natur eine Rolle spielt, so bezog sich auch der Architekt Martin Flatz bei der Planung auf die Umgebung. Er fügte ihr zwei Häuser hinzu, die mit ihren Satteldächern schlicht und traditionell erscheinen, sich nicht nur durch die Materialwahl zurücknehmen, aber dennoch dem Ort eine neue Richtung geben.

Auf zwei Grundstücken sind zwei Gebäude entstanden, die sich durch ihre Kubatur und ihr Material aufeinander beziehen, zu einer Einheit werden. Das eine Haus, vorwiegend aus Glas und nur am einen Ende mit Holz ummantelt, beherbergt Büro und Gewächshaus. Hier werden unter anderem auch Baumfarne gezüchtet. Das andere Haus, das Labor, zeigt sich geschlossener. Zwei Seiten haben lediglich kleinere Fenster, ebenso wie das Dach, wo über der Bibliothek drei Dachluken zum Querlüften eingebaut sind. „Wir haben bei der Gestaltung der Häuser darauf geachtet, die Umgebungsbebauung möglichst aus dem Blick zu nehmen“, erklärt Flatz. Auch die Häuser selbst lassen der Natur den Vortritt, wirken mit ihren großen Glasflächen fast unsichtbar. Vor der schwarzen, hinterlüfteten Fassade aus verkohltem und imprägniertem heimischen Holz wirkt die Natur noch intensiver.

Labor und Gewächshaus öffnen sich nicht nur zur umgebenden Natur, sondern stehen zudem in starkem Bezug zueinander. Das war besonders wichtig, da der Landschaftskünstler viel im Freien arbeitet und auch im Winter zwischen beiden Gebäuden wechselt. Die großzügige Pergola schützt vor den Unbilden des rauen Wetters hier auf über 700 m Höhe und beschattet im Sommer die großen Glasflächen des Labors, um die Innenräume durch die Sonneneinstrahlung nicht zu sehr aufzuheizen. Im Winter hingegen ist die Sonne vor allem für das Gewächshaus willkommen. Es wird aber zusätzlich mit Fernwärme aus dem kleinen Kraftwerk beheizt, das unweit der Häuser versteckt steht und mit Holz befeuert wird. Alle massiven Bauteile sind als Wärmespeicher konzipiert. Auch der Travertin, der auf der Terrasse und im Labor verlegt ist, ist nicht nur verbindendes Element zwischen drinnen und draußen, sondern zugleich ein idealer Belag über der Niedertemperaturheizung.

Gemütlich wird es aber auch durch den Tischkamin mit einem unterirdischen Abzug ins Freie, den sich die Bauherrin wünschte. Hier lässt sich wunderbar der Tee warm halten, wie sie es aus ihrer koreanischen Heimat kennt. Unter jedem Platz der gemauerten Bänke gibt es ein Laptopfach, schließlich wird hier gearbeitet, wie auch in der Bibliothek auf der Galerie, wo eine umfangreiche Pflanzen- und Landschaftsbuchsammlung untergebracht ist. Die besten Voraussetzungen für den kreativen Arbeitsort eines Gartenkünstlers.

www.flatzarchitects.com

Fotos:

Studiomatio

(Erschienen in CUBE Wien 01|20)

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