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Modern wohnen in alten Mauern

Lange baufällig, fast eingestürzt und jetzt moderner Lebensraum

„Das Haus war total verfallen und eigentlich am Ende. In Wirklichkeit so sehr, dass es sich... mehr

„Das Haus war total verfallen und eigentlich am Ende. In Wirklichkeit so sehr, dass es sich nicht rentierte, etwas damit zu machen“, erinnert sich der Architekt Norbert Steiner. Die Bausubstanz des Landguts aus dem 16. Jahrhundert war marode, auch weil an dem Haus in den letzten Jahrzehnten wenig gemacht worden war. Der Abriss war keine Option, da das Denkmalamt ministeriellen Schutz für das Gebäude erwirkt hatte. Eine schwierige Ausgangssituation, um aus einem Haus mit einer Deckenhöhe von teilweise nur 2,10 m moderne Räumlichkeiten zu schaffen. Auch der neue Besitzer brauchte fast zehn Jahre, bis er die Sanierung angehen wollte. Von der ersten Idee war es ein langer Weg zur heutigen Nutzung mit Vinothek, Gästewohnung und Wohnung der Bauherren. Und fast wäre es zu spät gewesen.

Die Wende brachte der Einsturz des Gewölberaums in der Eingangshalle. Die tragende Säule war in den unter dem Gebäude verlaufenden Erdstall eingesunken. Der teilweise Einsturz beschleunigte die Planung und die Sanierung des Gebäudes. Es war ein großzügiger Raum entstanden, der neu gegliedert werden konnte. Die Fragmente des Gewölbes sind heute noch sichtbar. „Am schwierigsten war es, das Haus statisch in den Griff zu bekommen. Das Gebäude war vom Fundament bis nach oben komplett wackelig, die Wände wurden beim Einsturz nach außen gedrückt und sie haben nicht mehr getragen“, erzählt Steiner. Das Gebäude bekam ein Stützkorsett: Das Fundament wurde unterfangen, die Fassaden mit Spangen gesichert, eine Säule aus Stahl neu aufgestellt und oben auf dem Mauerwerk hält ein Ringanker aus Stahlbeton das Haus zusammen. Die noch erhaltene Fassade wurde restauriert, ebenso die vorhandenen Holzdecken, in die teilweise Muster eingebrannt waren, und auch das Tor zum Hof ist lediglich aufgearbeitet. Eine neue Raumstruktur entwickelt sich von der eingestürzten Eingangshalle aus. Über ihr liegt die großzügige Wohnküche der Bauherren. Ein Glasband trennt den Holzfußboden von der Wand und lässt den Blick in die Eingangshalle zu. Das Schlafzimmer nebenan ist bis in den First mit seiner Höhe von 7 m offen. Ein darin eingestellter Baukörper beherbergt das Bad, auch liebevoll Badehaus genannt. Von der Badewanne aus ist sogar der Himmel zu sehen. Details wie diese waren dem Architekten wichtig, der über die gesamte Bauzeit die Ideen des begeisterten Bauherrn immer wieder eingefangen und ausgiebig diskutiert hat. Durch viel Eigenleistung, schrittweiser Planung und Kompromisse bei statisch und bautechnisch nicht relevanten Punkten blieben letztlich auch die Kosten im Rahmen.

www.sputnic.at


Fotos:

Lukas Schaller
www.lukasschaller.at

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