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Luxus in Pastell

Von der Studenten-WG zu hochwertigem Wohnen unterm Dach

Wenn die Lage das Aussehen bestimmt, dann war für diese Wohnung klar: Hier braucht es ein wenig... mehr

Wenn die Lage das Aussehen bestimmt, dann war für diese Wohnung klar: Hier braucht es ein wenig Luxus. Den hatten die großzügigen Räumlichkeiten lange vermisst, die zuletzt an eine Studentenwohngemeinschaft vermietet waren. Als nun ein Mieterwechsel anstand, entschlossen sich die Eigentümer zu einer umfassenden Sanierung. „Wir haben nicht für einen bestimmten Nutzer saniert, der seine besonderen Vorstellungen hätte einbringen können“, erläutert Architekt Robert Kraus. Es sollte schlicht Wohnraum für zwei bis vier Personen entstehen, der klar zwischen öffentlichen und privaten Räumen trennt, aber eben nicht schlicht wirkte, sondern gehobene Wohnansprüche erfüllen konnte. Liegt die Dachgeschossmaisonette doch im ersten Bezirk mit Blick auf den Stephansdom!

Der interessante Grundriss hat auf 240 m² alles, was es dafür braucht. Der große, offene Wohn- und Essbereich ist durch zwei Stufen zoniert. Oben, direkt vor den bodentiefen Fenstern, scheint der ideale Ort für eine bequeme Sofalandschaft mit Lesesessel, denn dahinter schließt sich eine Bibliotheksecke an. Dieser repräsentative Teil der Wohnung lässt Einblicke in die fast sakral wirkende Dachkonstruktion zu. An der hat der Architekt konstruktiv nichts verändert. „Die einzige Einschränkung, die wir hatten, war, dass wir die Außenhaut nicht angreifen durften. Dafür wäre ein langwieriges Einreichungsverfahren notwendig gewesen und die Kosten wären ebenfalls gestiegen“, erklärt Kraus. Eine Galerieebene, die sich über der Küche erstreckt und sich zum Wohn- und Essbereich öffnet, gehört ebenfalls zu diesem öffentlichen Bereich. Die Küche hingegen, die sich über einen breiten Durchbruch mit dem Essplatz verbindet, hat eher eine Zwitterstellung – nicht ganz öffentlich, nicht ganz privat. Das deutet auch die hellblaue Rückwand an. Im gleichen Farbton sind die neuen, in Leichtbauweise errichteten Wände gestrichen, hinter denen die privaten Schlafräume und Bäder liegen. Es ist der fensterlose hellblaue Gang, der mit glatten, eleganten Rundungen signalisiert, dass sich hier das Ambiente ändert und Einblicke nicht erwünscht sind. Zu den pastellig gestrichenen Wänden hat der Architekt ein dunkles Holzparkett aus geräucherter Eiche gewählt. Selbst in den hochwertig ausgestatteten, weißen Bädern scheint der Boden gleich zu sein, besteht aber tatsächlich aus bedruckten Fliesen.

Eine gusseiserne Wendeltreppe führt auf die Galerieebene und weiter hoch in einen Raum, der sich zur 100 m² großen Dachterrasse öffnet. Spätestens beim Blick über die Stadt und den Stephansdom wird klar, warum die Bauherren am liebsten selbst eingezogen wären, wie Kraus verrät.

www.arch-kraus.com


Fotos:

Stefan Huger

(Erschienen in CUBE Wien 02|19)

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