Lernen, vergnügen, erholen
Zwischen Prater und Donau werden Mediziner und Juristen ausgebildet
Die menschliche Psyche und ihre Facetten beschäftigten einst umfassend Sigmund Freud. Mit seinen Forschungen, Erkenntnissen und Ansätzen hat er die Psychoanalyse begründet. Zwischen dem Hang zum Vergnügen und der Erfüllung von Pflicht liegt folgerichtig heute die nach ihm benannte Privatuniversität in der Leopoldstadt. Das Lernen findet zwischen Prater und Donau statt, zwischen Erholung und Vergnügen. Eine Verbindung zur Forschung Freuds findet sich auch in der gemeinsamen Unterbringung der Fakultäten Medizin und Rechtswissenschaften. Holzer Kobler Architekturen nehmen diese essenziellen Themen des menschlichen Daseins auf. Ihr transparenter und doch geschützter Neubau vervollständigt das Universitätsensemble, das insgesamt aus drei Baukörpern besteht und durch den Generalplaner WGA realisiert wurde.
Dem neuen Komplex geben einzelne, ineinandergreifende Körper eine fast schon skulpturale Wirkung. Mit ihren großen Fenstern und den parallel dazu laufenden Metallbändern unterstützt die Fassade diesen Eindruck, zumal das filigran perforierte Metall dem gesamten Gebäude einen weithin schimmernden Glanz verleiht. Von stützenden Säulen getragen, öffnet ein großer Durchbruch im Erdgeschoss das Gebäude und gibt den Zugang vom öffentlichen Raum in den geschützten Innenhof frei. Studierende und Lehrende, Besucher und Angestellte können hier verweilen und abseits des Großstadtlärms durchatmen, bevor sie ebenerdig oder über eine der außen liegenden Treppen in das Gebäude gehen. Lichtdurchflutete Flure und Stiegenhäuser mit zarten Metallstreben und gläsernen Absturzsicherungen führen zu den zahlreichen Büros, Hörsälen, Gruppenräumen und Laboren. Auch 16 zahnklinische Behandlungsplätze gibt es derzeit, die sich auf bis zu 40 erweitern lassen. Bei so viel studentischem Leben darf natürlich auch ein Festsaal nicht fehlen. Trotz guter öffentlicher Anbindung sind auch Garagenplätze vorhanden, teilweise in den Untergeschossen. Das Gebäude ist die Hülle, in der sich das universitäre Leben entwickelt – selbstverständlich auf Grundlage aktueller medizintechnischer und akademischer Ausstattung. Klinisches Weiß und transparente Strukturen erinnern an die hier vermittelten Themen, ohne das menschliche Bedürfnis nach Wärme und Geborgenheit, Austausch und Miteinander zu vernachlässigen.
www.holzerkobler.com
(Erschienen in CUBE Wien 04|19)
Architekten:
Holzer Kobler Architekturen
www.holzerkobler.com
Schlosser:
Walter Wurzer Metallbau
www.wurzer-metallbau.com
Alfons Offner u. Rudolf Troval’s Nfg.
www.trowal.at
Haustechnik, Kühldecken:
Caverion Österreich
www.caverion.at
Türen:
Domoferm
www.domoferm.com
Türen und Fenster:
Ing. A. Sauritschnig Alu-Stahl-Glas
www.sauritschnig.at
Schnelllauftore:
Efaflex
www.efaflex.de
Lichtplanung, Elektro:
Böhm Stadtbaumeister & Gebäudetechnik
www.boehmgmbh.at
Leuchten:
Molto Luce
www.moltoluce.com
Freianlagenplaner:
Ing. Herbert Eipeldauer Garten- und Landschaftsbau
www.eipeldauer.at
Fotos:
Kurt Hoerbst
www.architektur.hoerbst.com