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Innen wie außen vorbereitet

Platz für neues Wohnen bietet eine ehemalige Hofschuhfabrikation

Hofschuhfabrikation – ein klangvoller Name für einen Ort, der vermutlich selbst zu Hochzeiten... mehr

Hofschuhfabrikation – ein klangvoller Name für einen Ort, der vermutlich selbst zu Hochzeiten seines Bestehens wenig glamourös war. Ganz anders als mancher Schuh, der hier gefertigt wurde. Zumindest, wenn es sich um die Räumlichkeiten der Hofschuhfabrikation Andreas Neider im siebten Bezirk handelt. Stiefel und feine Schuhe aus Stoff wurden hier gleichermaßen gefertigt. Doch das ist lange her und letztlich waren es eben auch nur Industrieräume. Die wurden längst zu Wohnungen umgenutzt, zumindest war das der Plan. Allerdings sahen die Räumlichkeiten in dem Gebäude aus der Zeit um 1900 noch nicht besonders wohnlich aus, als das Architekturbüro IFUB* sich ihrer annahm. Unterstützt von MO-architektur aus Wien ging das Team daran, zwei Wohnungen mit Freiraum und Charme zu schaffen sowie den Leerstand zu beseitigen.

Die beiden Wohnungen zeigten sich in ihrer nackten Betonstruktur, nach originalen Schmuckstücken wurde vergeblich gesucht. Das vorhandene Potenzial sah das Planungsteam aber wohl. Die zwei Wohnungen wurden zunächst technisch und energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Graue Pfeiler stehen vor weißen Wänden und erzählen ein wenig von der Industriegeschichte des Gebäudes. Massives Eichenparkett in Fischgrätmuster verlegt wartet ebenso auf neue BewohnerInnen wie die mit englischen Fliesen und Tadelakt ausgekleideten Bäder. Die blauen Fliesen unterscheiden sich durch ihre Herstellung in Handarbeit alle minimal voneinander und ergeben doch ein harmonisches Gesamtbild. Fugenlos fügt sich dazu die samtige Oberfläche des Kalkputzes, der in marokkanischer Tradition in mehreren Arbeitsgängen aufgetragen, abgerieben und gewachst wurde. Klassisch in Schwarz-Weiß zeigen sich dazu die Sanitärobjekte und Armaturen.

In den Genuss einer großzügigen Außenfläche kommen beide Wohnungen gleichermaßen, wofür die Grundrisse angepasst wurden. Von den zentralen Wohnräumen geht es jeweils wenige Schritte über eine Eichenholztreppe auf die Terrasse. Außenflächen wie diese sind eine Seltenheit in Wien und werden die beiden Wohnungen sicher noch attraktiver machen – sofern dies überhaupt möglich ist.

www.mo-design.at
www.ifub.de

Fotos:

Olivia Schrattenecker

(Erschienen in CUBE Wien 01|22)

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