Holzbau trifft HighTech
Das neue iLogistics Center in Fischamend
Es war nicht nur einfach ein neues Gebäude, welches das Unternehmen cargo-partner an seiner Firmenzentrale beim Wiener Flughafen Ende September eröffnet hat. Das iLogistics Center repräsentiert ein rundum zukunftsweisendes Logistikgebäude, verpackt in einen Holzbau von beeindruckenden Ausmaßen. Die Planung stammt von Poppe*Prehal Architekten aus Steyr, die gemeinsam mit ihrem Bauherren ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Energieeffizienz, Ästhetik und Wohlbefinden setzen.
Das iLogistics Center umfasst zu zwei Drittel ein Hochregallager und zu einem Drittel die Warenübergabe im Erdgeschoss mit Shuttlelager eine Ebene darüber. Ebenso wurden Büros und Aufenthaltsbereiche für die Mitarbeiter berücksichtigt. Auf der Gesamtnutzfläche von 12.250 m² stehen u. a. 24.500 Palettenstellplätze und ein Kleinteilelager mit 10.000 Boxen zur Verfügung. So typisch das Lagersystem, so selten der dafür verwendete Baustoff Holz. Immer noch üblich sind Stahlkonstruktionen, umso beeindruckender ist die gewählte Holzbauweise. Grenzwertig für den Holzbau scheinen allein schon die durchgehende Raumhöhe von fast 20 m sowie die Einhaltung von sehr geringen Maßtoleranzen. „Insbesondere dort, wo die Holzarchitektur auf das Shuttlelager trifft, musste eine Maßtoleranz der Durchbiegung von 0,5 mm auf einem Meter eingehalten werden. Diese Präzision traut man dem Holzbau, im Gegensatz zum Stahl, gar nicht zu – doch es funktioniert“, erläutert Architekt Dr. Helmut Poppe. Damit nicht genug: „Allein die Holzbauweise macht das Gebäude zum Statement – CO2-arm – und nach der Nutzung kann es mit dem Akkuschrauber zerlegt werden, statt als Sondermüll entsorgt werden zu müssen“, so Dr. Poppe. Der wirtschaftliche und umwelttechnische Mehrwert wird ergänzt durch eine maßgeschneiderte Haustechnik: Beispielsweise werden durch eine maßgeschneiderte Dämmung Wärme- und Kälteverlust extrem reduziert mit dem Effekt, dass die Temperaturführung zwischen 15 °C und 26 °C sowie die Luftfeuchtigkeit von bis zu max. 70 Prozent eingehalten werden kann – beide Aspekte sind Voraussetzung für das Logistikgebäude. Energie sparen ferner die 20 Laderampen: Die Tore öffnen sich erst, wenn die Lastwagen luftdicht angedockt sind. Durchatmen sollen und können auch die Mitarbeiter. Strukturiert versetzte Fensteröffnungen beleuchten die Arbeitsplätze und ermöglichen den Sichtbezug in die Umgebung. Nach nur einem Jahr Planung und einem weiteren Jahr Bauzeit kann sich das iLogistics Center nun auf eine Nutzung von etwa 70 Jahren einstellen.
www.poppeprehal.at
Fotos:
Walter Ebenhofer